Rauchende, werdende Mütter ansprechen?

vom 08.09.2009, 18:29 Uhr

Ich war vorletzte Woche im Krankenhaus und weil ich warten musste bis ich dran kam, saß ich die ganze Zeit in einem Vorraum, der auf dem Weg nach draußen lag. Dort habe ich eine hochschwangere Frau beobachtet, die mehrmals raus gelaufen ist um eine Zigarette zu rauchen. In mir ist eine Wut entstanden und ich war richtiggehend stinksauer auf diese Frau und konnte einfach nicht verstehen, wie man seinem ungeborenen Kind in den letzten Stunden vor der Geburt (sie war dort offensichtlich zum Gebären und schob einen Tropf mit sich herum) noch so etwas antun kann. Ich habe mir lange überlegt, die Frau anzusprechen und habe dann auf dem Weg nach Hause und sie schon wieder draußen stand, etwas ziemlich abfällig über sie gesagt, bin dann aber auch weiter gelaufen, weil ich keine Lust hatte auf eine Diskussion.

Sprecht ihr schwangere Frauen an, wenn ihr seht, dass die rauchen? Oder findet ihr, dass sich das nicht gehört und jeder für sein eigenes und das Wohl seines Kind selbst verantwortlich ist?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Ich finde es auch nicht gut, wenn werdende Mütter rauchen. Das habe ich in anderen Threads hier ja auch schon zum Ausdruck gebracht. Allerdings finde ich nicht, dass man sich da einmischen sollte, wenn man eine schwangere (fremde) Frau rauchen sieht. Es steht einem Fremden einefach ncith zu etwas zu sagen. Auch abfällige Bemerkungen sind da meines Erachtens Fehl am Platze.

Ich denke, dass erwachsene Frauen selber wissen müssen, was sie machen. Klar gefährden sie damit das Kind. Aber solange das Gesetz nichts dagegen macht, steht es einem auch nicht zu was zu sagen. Denn solange das Kind nicht geboren ist, zählt es nicht zur Körperverletzung. Selbst das Jugendamt würde sich da nicht einmischen.

Ich bin selber Raucher, habe aber in den Schwangerschaften nicht geraucht. Aber ich denke, dass es auch für manche nicht einfach ist aufzuhören. Gut finde ich es nicht. aber diese rauchenden Mütter werden dann auch noch von Ärzten gefördert, die meinen, dass man in der Schwangerschaft nicht aufhören soll, sondern nur reduzieren soll. Und das verstehen manche Mütter dann als Freibrief weiter zu rauchen.

Bei fremden Frauen würde ich mir meinen Teil denken udn nichts sagen. Bei Bekannten oder gar Freunden , würde ich schon was sagen und sie auch auf die Gefahren hinweisen, obwohl ich glaube, dass diese Frauen sehr wohl wissen, was sie ihrem Kind antun können. Mich ärgert es auch, wenn ich sowas sehe. Aber machen kann man da nichts. Man kann meines Erachtens keine schwangere Frau runter machen und sie zurechtweisen, wenn sie auch noch kurz vor der Geburt steht.

Was mir noch einfällt ist, dass diese Frau vielleicht auch unter enormen Druck stand. Wer weiß, was sie erlebt hat und was sie durchmacht. Ich war in meiner zweiten Schwangerschaft auch drauf und dran eine zu qualmen, weil ich ziemlich fertig mit den Nerven war, als ich erfahren habe, dass mein damaliger Mann (und der Vater meines Sohnes und des ungeborenen Kindes) eine Affäre hat. Da war ich im 8. Monat schwanger und ich hätte auch am liebsten geraucht. Meine Vernunft war dann aber doch stärker.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde es ebenfalls nicht gut, wenn schwangere Frauen weiter rauchen. Auch finde ich die Vorstellung sehr eigenartig, dass man im Krankenhaus ist, um sein Kind auf die Welt zu bringen und dann zwischendurch noch mehrere Male zum Rauchen hinausläuft.

Dennoch muss ich sagen, dass ich die schwangere Frau nicht ansprechen würde. Es ist die Entscheidung jeder Frau, ob sie das Rauchen sein lässt oder weiter raucht. Auch denke ich, dass die Frau durch das Ansprechen ihre Meinung nicht ändern würde.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin Mutter und Nichtraucherin. Einzig und alleine in meiner Jugend habe ich zwei Jahre lang zum Glimmstängel gegriffen. Allerdings war mir das Ding nie so wichtig, deshalb konnte ich von einen Tag auf den anderen wieder damit aufhören. Umso weniger kann ich die werdende Mama verstehen.

Wenn man sieht mit welchen körperlichen Schäden die Kinder von rauchenden Schwangeren zur Welt kommen können, sollte man genug Verstand und Liebe haben, um die Finger davon zu lassen. Manchmal kommt auch erst nach Jahren eine Überempfindlichkeit des Kindes zu Tage. Natürlich kommen manche nicht auf die Idee, daß es von der Qualmerei während des Aufenthaltes im Mutterkörper, entstanden ist. Zu hundert Prozent nachweisen, läßt es sich leider oft auch nicht.

So viel zu den Gefahren, welche die Mutter ihr Kind eventuell zumutet. Trotzdem würde ich es wohl bei einem bösen Blick lassen und sie lieber nicht auf ihr Fehlverhalten ansprechen. Wie oben bereits erwähnt, verschließen manche Menschen ihre Augen vor den "kleinen" Unannehmlichkeiten, die dem Kind passieren können. Die Sucht ist einfach größer, als der Verstand.

Wahrscheinlich stand die Frau, welche kurz vor der Geburt zu stehen schien, schon genug unter Druck. Ich gehe mal schwer davon aus, daß jeder, der ihr nun krumm kommt, verbal gesehen, voll in Eine reinläuft. Überhaupt kann ich es mir nicht vorstellen, daß eine Schwangere sich von irgendeiner Person in ihr Benehmen reinquatschen läßt. Sie würde bestimmt damit argumentieren, daß es ihr Kind ist, und es sonst niemand etwas angehen würde. Da ist der Streit schon vorprogrammiert. Schwangere soll man nicht aufregen, ansonsten gefährdet man wieder das Kind und schon ist der Gedanke zu Ende gedacht.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

Sicher, ist es nicht gut, wenn eine schwangere Frau raucht. Ich denke, dass die Frau damit auch viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aber ich hätte auch nichts zu der Frau gesagt und auch keine Bemerkung gemacht. Die Frau ist ja schließlich eine Fremde und muss selbst wissen, was sie tun und was sie lässt.

Wenn es sich um eine Bekannte, Freundin oder sonst nahestehende Person handeln würde, dann hätte ich auch etwas gesagt. Aber du kanntest die schwangere Frau ja nicht und daher fände ich es dann schon unverschämt, wenn du sie auf ihren Zigarettenkonsum angesprochen hättest. Sie wird sicher auch schon von Freunden und Verwandten gesagt bekommen haben, dass sie dem Kind schadet und die Ärzte werden da gewiss auch schon etwas gesagt haben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn ich mich in einer solchen Situation befinde, dann frage ich mich immer: wie würde ich in dieser Situation reagieren? Auch wenn ich Nichtraucher bin, würde ich mir wohl sicher sagen, was das eine vollkommen fremde Person angeht und dass sie schon gar nicht weiß, in welcher Situation ich mich befinde. Auch wenn das vielleicht ein Stück Selbstbetrug ist - diese Reaktion ist doch zutiefst menschlich!

Außerdem finde ich es schon feige, wenn jemand zwar etwas abfälliges sagt, dann aber ganz schnell verschwindet. Meiner Meinung nach sollte man entweder zu seiner Meinung stehen und diese auch zur Diskussion stellen oder schweigen. Das gilt auch dann, wenn man die allgemein gängige Meinung vertritt und der andere die bewiesenermaßen falsche Meinung.

Übrigens ist Rauchen in der Schwangerschaft definitiv schlimm, aber auch Rauchen mit Kindern ist fast genauso schlimm. Selbst wenn man auf dem Balkon oder vor der Haustür raucht, sind die Kinder immer noch bedeutend höheren Belastungen ausgesetzt als die totaler Nichtraucher.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann auch verstehen, dass es einen Nichtraucher (und sogar einen Raucher) wütend machen kann, eine rauchende werdende Mutter zu sehen. Sagen würde ich allerdings auch nichts, aus einem einfachen Grund: Diese werdende Mutter wurde sicherlich von vielen Seiten auf ihr Rauchverhalten angesprochen, Du kannst sicher davon ausgehen, dass ihr zumindest von einem Arzt die Konsequenzen des Rauchens für das ungeborene Kind aufgezeigt wurden, aber ich bin mir auch sicher, dass sie von vielen Passanten angesprochen wurde. Und sie hat sich nicht beeindrucken lassen. Es hat also tatsächlich keinen Sinn.

Natürlich hat man immer eine gewisse Verantwortung für seine Mitmenschen, besonders dann, wenn sie sich nicht wehren können. In diesem Fall hat man die Verantwortung also für das ungeborene Kind. Aber Du kannst davon ausgehen, dass die werdende Mutter sich nach einer stressigen Situation direkt noch eine angezündet hätte, vielleicht hätte sie sogar noch mehr geraucht als das ohne Diskussion der Fall war.

Die Aussichten auf Erfolg eines solchen Ansprechens waren in meinen Augen einfach nicht gegeben. Deshalb hätte ich genauso gehandelt wie Du.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hi,
Ich schließe mich den vorherrschenden Meinungen meiner Vorposter an: ich denke die Frau weiß ganz genau wie schädlich Rauchen während der Schwangerschaft ist. Auch ist davon auszugehen, dass ihr das bereits vielfach von Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern und nicht zuletzt den behandelnden Ärzten gesagt wurde. Wenn sie es dennoch macht, dann ist das ihre eigene Entscheidung.

Klar, es ist unvernünftig, gefährlich und verantwortungslos dem ungeborenen Kind gegenüber. Aber was soll man da machen? Sie weiß um die Gefahren und hat sich entschieden, es dennoch zu tun. Bei so viel Unvernunft würde ich mich nicht einmischen.

Ausserdem ist es eine fremde Person, da würde ich mich erst recht nicht einmischen. Bei guten Bekannten oder Freunden würde ich auf jeden Fall etwas sagen, aber bei Fremden nicht. Ich kenne die Situation und die Umstände nicht, weiß nicht, wie diese Person auf meine Anmerkungen reagieren würde.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hatte mal eine schwangere Bekannte angesprochen, die gerade ein zweites Glas Sekt vor sich stehen hatte (nebenbei bemerkt rauchte sie auch, was mir aber in dem Moment nicht direkt aufgefallen ist). Sie war felsenfest davon überzeugt, dass der Arzt nichts dagegen hat, er soll gesagt haben, dass dem Ungeborenen nicht schadet. Ich glaube ja, dass sie nichts anderes hören wollte und sich das eingeredet hatte.

Daraus ist dann eine ewiglange Diskussion geworden, worauf ich mit totaler Wut im Bauch irgendwann abbrechen musste. Sie hat es einfach nicht kapiert! Mich macht das heute noch wo wütend, obwohl das schon Jahre zurückliegt. Was aus ihr und dem Kind geworden ist, weiß ich nicht. Ich gehe davon aus, dass sie jegliche Nachwirkungen, die man durch den Alkohol und den Zigaretten dem Kind anmerken kann, nicht wahrnimmt! Da ist es nur noch das Kind, welches einem leid tun kann!

Ich stelle aber fest, dass ich bisher nicht mehr mit rauchenden Schwangeren konfrontiert wurde. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, warum diese Frau so sorglos damit umgehen. Gerad für das Rauchen gibt es so tolle Hilfsmittel. Mein Vater hat beispielsweise mit Spritzen aufgehört, wofür er extra ins Saarland zu einem Heilpraktiker gefahren ist. Das hat bei ihm sofort gewirkt und war gar nicht mal teuer. Mit dieser Erfahrung gibt es für mich eigentlich keine Entschuldigung dafür, dass man seinem Kind sowas antut. Sorry, dass ich so hart sprechen muss... ;-)

» Rese » Beiträge: 154 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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