Internat Ja oder Nein??
Hmm, ich weiss nicht. Hätte ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil es denn wie abgeschoben aussieht und man wie eine Rabenmutter wirkt. Aber es kann für das Kind auch eine Chance. Wenn ich mir vorstellen, dass ich beruflich viel unterwegs bin und es zu Hause nicht die angemessene Betreuung und Beaufsichtung erhält, würde ich es schon in Erwägung ziehen. Dort kann es vielleicht besser und individueller gefördert werden.
Also das Geld hätte ich wohl eher nicht. Außerdem würde ich mein Kind gerne öfters sehen. Obwohl, ein Internat, bei dem man am Wochenende Heim kann fände ich okay. Aber die meisten Internate sind für Normalverdiener einfach zu teuer.
Wenn es meine Kinder möchten, und ich die finanziellen Mittel hätte dann würde ich sie auch auf ein Internat schicken. Ich sehe die Vorteile darin, dass dort keine unnötigen "Störer" in den Klassen sind und dort wesentlich härter mit den Sanktionen umgegangen wird wie Suspendierungen. Deswegen denke ich auch, sind Internatsschüler besser vorbereitet wenn sie ins Berufsleben eintreten.
Wie gesagt, ich würde es auch nicht als Abschiebung machen sondern nur wenn sie es sich wünschen. Und es gibt durchaus gute Internate, dass ist dann auch eine Frage des Preises. Auch ich hab Freunde die auf einem Internat gelernt haben, und sie waren den "normalen" Schulen im Lernpensum weit vorraus und auch die Betreuung beim lernen hatte dort einen wesentlich größeren Stellenwert. Zudem waren sie sozialverträglicher und hatten ein ganz anderes Zusammengehörigkeitsgefühl als Schüler aus normalen Schulen.
Ich finde eine Auslandsinternat wäre früher etwas für mich gewesen. Ich hätte dort vielleicht, dir mir fehlende Disziplin erlernt. Des Weiteren lernt man dort, wie ich finde, noch mehr soziale Fähigkeit, da man permanent mit anderen Leuten zusammen kann, aber dies kann auch ein Nachteil sein , wenn man keinen eigenen Freiraum mehr zur Verfügung hat.
Fazit: Ich würde nie ein Kind gegen seinen Willen auf ein Internat schicken, falls es das machte und die finanziellen Mittel vorhanden sind, kann man gerne darüber reden.
Ich könnte meine Kinder nicht auf ein Internat schicken. Ich glaube ich hätte mehr Sehnsucht nach ihnen, als sie nach mir, auch wenn es meine Kinder eventuell sogar fördern würde. Ich finde, ein Kind muss Kind sein und bleiben dürfen. Im Internet herrscht ein sehr strenger Tagesablauf und man hat dort eben kaum Freizeit. Ich habe mal eine Sendung darüber im Fernsehen verfolgt und wusste direkt, nein meine Kinder kommen nicht auf ein Internat !
Ich muss ganz klar sagen, ich wünschte meine Eltern hätten mich auf ein Internat geschickt. Fast jedes Kind welches von einer Privaten Schule stammt bekommt später einen gut bezahlten Job. Die Disziplin ist einfach ganz anders als auf einer "normalen" Schule.
Mich nervt es manchmal total, das die ganze Klasse laut ist, und dem Lehrer nicht zuhört. Oder in der Pause keile anfängt. DAs sind alles sachen die in einem Internet nicht geschehen würden.
Natürlich muss man auch bedenken, das man nicht so viel Freizeit hat. Und seinen Hobbys nicht komplett nachgehen kann. Aber für die Zukunft ist so was glaube ich wert.
Also wenn das Geld dazu hätte, würde ich meine (noch nicht vorhandenen) Kinder sicherlich auf´s Internat schicken. Dort weiß man seine Kinder wenigstens in bester Obhut. Wo die Jugendlichen sich heutzutage überall rumtreiben, das ist echt nicht mehr schön! Im Internat lernen die Kinder die Grundlagen für ein geregeltes Leben: Ordnung und Sauberkeit, das Zusammenleben mit anderen Menschen, Teamwork, das richtige Lernen, gesunde Ernährung. Sie haben einen fest strukturierten Tagesablauf und haben auch viele Freizeitmöglichkeiten.
Eine Freundin von mir war über 5 Jahre lang auf einem Internat und sagt, dass sie nichts vermisst hat! Sie hatte immer ihre Freunde um sich, als gute und zuverlässige Schülerin hatte sie viele Freiheiten und hat Verantwortung für andere übernommen. Für schulische sowie private Fragen oder Probleme war immer jemand da, mit dem sie alles besprechen konnte.
Betrachte es als Investition in die Zukunft. Wenn sich meine Ansicht vielleicht auch anhört als ob sie von deinen Eltern kommt so ist da auch etwas Wahres dran. Der von dir genannte Betrag von monatlich dreitausend Euro hört sich ziemlich elitär an und das wird es wohl auch sein. Ich weiß ja nicht was du im späteren Leben so vor hast aber die wirtschaftlichen Kontakte der Zukunft werden auf solchen Schulen geknüpft denn die zukünftigen Vorstände oder Führungetagen werden aus solchen Einrichtungen rekrutiert. Man wird sich untereinander helfen oder erhält auch Unterstützung von ehemaligen Absolventen dieser Schule. Auf jeden Fall werden dir mehr Türen offenstehen als wenn du nur an einer normalen Schule deinen Abschluss machen würdest. Ich denke mal auch dass die schulischen Mittel die zur Verfügung stehen weit über dem normalen Interieur hinausgehen und auch die Lehrer motivierter und ganz einfach besser sind. Du wirst ganz einfach mehr und besser lernen.
Wenn dir das aber überhaupt nichts bedeutet dann betrachte es vielleicht als gute Schule für das Leben. Ich denke schon dass man in einer solchen Schule schneller reifer und selbstständiger wird und ganz einfach schneller im Leben steht.
Ich stamme aus der ehemaligen DDR. Damals war es durchaus üblich mit sechzehn Jahren das Elternhaus zu verlassen um in einer Berufsschule zu lernen oder an einer Fachschule zu studieren. Ich habe das auch getan und muss sagen dass es mir nicht geschadet sondern wirklich geholfen hat meinen Weg zu gehen. Ich musste mich um alles selber kümmern, angefangen beim wirklich schweren morgendlichen Aufstehen, der Verpflegung, die schulischen Verpflichtungen mit allen Arbeitsgruppen und Seminaren, die Studentenbude und die Kleidung sauber zu halten, Behördengänge und natürlich auch mit dem vorhandenen Geld über die Runden zu kommen. Heute würde ich sagen, ich habe damals alles über Zeitmanagement, Gruppenverhalten und monetäre Planung gelernt und eine Menge an persönlichen Erfahrungen und natürlich auch Enttäuschungen gesammelt.
Und ganz ehrlich, am besten waren die wilden Partys und die schönen Kneipengänge mit Gleichgesinnten bei denen man sich richtig gehen lassen konnte ohne die strafenden Blicke oder ständigen Ermahnungen der Erziehungsberechtigten im Nacken zu haben. Natürlich gab es auch Pflichten wie das pünktliche und nüchterne Erscheinen zum Unterricht oder zum Zapfenstreich aber mit ein bischen Willen konnte sich eigentlich jeder arrangieren. Die Freiheiten waren größer als die Pflichten und Einschränkungen.
Schwierig ist es allerdings wenn du partout nicht willst und das ganze als Strafe ansiehst und schon mit einer negativen Grundeinstellung an die Sache herangehst. Letztendlich kommst du aus der Sache nicht raus wenn deine Eltern nicht mitspielen oder du es darauf anlegst aus der Schule zu fliegen. Vielleicht solltest du das Beste daraus machen und dir noch eine Chance geben oder über einen möglichen Schulwechsel nachdenken.
Bei der heutigen Schulsituation in Deutschland ist es mit Sicherheit eine Überlegung wert, die Kinder auf ein Internat zu stecken, ein Freund von mir war am Bodensee und ist damit sehr gut gefahren. Allerdings halte ich es nur dann für gut, wenn die Kinder zum einen alt genug sind und zum andern noch immer nah genug an zu hause wohnen, um auch dorthin zurückzukommen, z.B. am Wochenende. Es darf nicht zu einem Bruch mit der Familie und den Eltern kommen, dann ist das der falsche Weg.
Pauschal beurteilen sollte es niemand, ob er oder sie das eigene Kind auf ein Internat schicken würde. Es kommt auf das Kind und auf das Internat an.
Wir wären zu unserer Zeit bereit gewesen, auch für viel Geld unser Kind auf ein Internat zu schicken, wo es besonders gefördert worden wäre (wozu uns viele ExpertInnen geraten hatten). Ich hätte meine Lebensversicherung beliehen oder gekündigt, um den sehr teuren Aufenthalt dort finanzieren zu können.
Aber unsere Tochter wollte das nicht, sie wollte sich nicht von uns trennen. Selbstverständlich haben wir sie also NICHT auf dieses Internat geschickt, und sie hat die Schule (inzwischen auch die Hochschule) auch so überstanden.
Wie gesagt: wenn sie es gewollt hätte, hätten wir es ihr ermöglicht und uns dabei keineswegs als Rabeneltern gefühlt!
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