Familie am Kühlschrank - mit dem Kochen aufhören?

vom 07.09.2009, 21:22 Uhr

Servus.

Ich war am Wochenende bei meiner Freundin zum Essen eingeladen. Wir wollten gemeinsam kochen, weil wir das schon mal bei mir zu Hause gemacht haben und es nun bei ihr wiederholen wollten. Es sollte Schnitzel geben mit Kartoffeln und Salat. Essen geben sollte es um neunzehn Uhr abends, so wie üblich bei meiner Freundin.

Wir haben also Kartoffeln geschält und aufgesetzt, aber während die Kartoffeln gerade anfingen zu kochen und die Schnitzel schon in der Pfanne waren, gingen erst der Mann meiner Freundin und dann einer der Söhne an den Kühlschrank hinter uns und holten sich ein Stück Wurst heraus, das sie dann aßen.

Da plötzlich schaltete meine Freundin rigoros sämtliche Kochplatten ab, drehte sich zu mir um und meinte: "Wenn die Kerle nicht warten können, bis es Essen gibt, sollen sie sich halt ein Brot machen. Fertig!"
Danach erklärte sie mir, dass sie schon öfter damit gedroht habe, einfach mit dem Kochen aufzuhören, wenn die Herren des Hauses nicht bereit seien, aufs Essen zu warten, und nun hätte sie halt die Nase voll. Sie hätte es oft genug gesagt und SO hungrig könnten die Herren ja nicht sein, es hatte ja nachmittags noch Kuchen gegeben.
Meine Freundin war richtig sauer, weil ihre Arbeit und das Kochen anscheinend nicht richtig gewürdigt wurde, aber sie hat den Herd dann auch nicht mehr eingeschaltet.

Ellen und ich sind dann zum Italiener und haben uns einen schönen Abend gemacht, während die Herren der Schöpfung bei ihr zu Hause selber sehen konnten, wie sie klar kommen.

Irgendwie verstehe ich meine Freundin. Wenn es um Sieben Abendessen gibt, dann geht man doch nicht mehr zwischendurch an den Kühlschrank, während die Frau des Hauses schon mitten in der Arbeit ist, oder? Ich meine, eine Viertelstunde später wäre das Essen ja fertig gewesen, so lange hätten die Männer doch warten können, oder etwa nicht?

Ich respektiere die Handlung meiner Freundin, aber ich wüsste gern, was ihr darüber denkt. Würdet ihr auch einfach aufhören mit dem Kochen, wenn euch bei so etwas der Kragen platzt? Wenn ihr euch am Herd Mühe macht und dann einfach jeder sich aus dem Kühlschrank bedient, obwohl es gleich Essen gibt?

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» Haffpaff » Beiträge: 400 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Genauso wie deine Freundin habe ich auch schon bei meinem Exmann reagiert. Er meinte auch, als er nach Hause kam von der Arbeit, dass er ja so dollen Hunger hat. Das Essen war fast fertig. Höchstens noch 10 Minuten. Er meinte aber auch die 10 Minuten nicht warten zu können. Also ging er an den Kühlschrank und plünderte ihn.

Ich habe dann das Essen fertig gekocht und in Gefrierschalen gepackt und eingepackt und bin zu meiner Freundin mit den ganzen Sachen gegangen. Meine Freundin wohnte direkt neben mir und wir haben uns einen schönen Abend gemacht. Mein Exmann hat Wurst mit Brot gegessen und war, als ich nach Hause kam stinkig, dass es nichts warmes zu Essen gegeben hat.

Nicht nur Kinder müssen mit Konsequenzen rechnen, sondern auch Männer, wenn sie nicht hören können. :lol: Denn ich stelle mich nicht stundenlang in die Küche und der Herr denkt, dass er dann nur das Fleisch essen muss, weil er ja keinen Hunger mehr hat. Denn da es schon öfters vorgekommen ist , wußte ich genau, dass er sich nur das Beste raussucht und den Rest dann übrig lässt.

Ich habe ihm das auch mehrmals angedroht und wer nicht hören kann muss fühlen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo Haffpaff,

auf der einen Seite kann ich verstehen, warum deine Freundin wütend geworden ist und mit dem Kochen aufgehört hat. Wenn man sich für seine Familie Mühe gibt, etwas Leckeres zu kochen und die Arbeit scheinbar nicht honoriert wird, kann das vermutlich schon nervig sein, besonders wenn es öfter vorkommt und vor dem Essen immer noch einmal schnell in den Kühlschrank gegriffen wird. :roll:

Dass sie daraus und aus ihrer wiederholten Ansage, in solchen Fällen irgendwann einfach mal das Kochen an solch einem Abend sein zu lassen, wenn sich ihre Männer wieder vor dem Essen am Kühlschrank bedienen, Konsequenzen zieht, scheint durchaus verständlich. Besonders wenn man eh gestresst ist und solche Sachen schon zigmal gesagt hat.

Auf der anderen Seite finde ich die Reaktion jedoch ein bisschen übertrieben. Denn zum einen hatte sie ja dich als ihre Freundin zu Besuch und wollte eben auch mit dir lecker kochen und essen, zum anderen haben sich ihre Männer ja nicht vor dem eigentlichen Essen satt gefuttert oder ihre Mühe nicht anerkannt, indem es ihnen egal gewesen wäre, ob sie für die kocht oder nicht.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ihre Männer das böse gemeint haben oder sich damit dem gemeinsamen Essen, für das sie gekocht hat, entziehen wollten. So was kann schon mal vorkommen und ist in meinen Augen auch keine so große Sache. Sind halt hungrige Männer, die vorm Essen eben noch einen kleinen Appetithappen gegessen haben. :wink:

Verständlich, dass sie genervt war, aber ich denke, dass sie vielleicht das nächste Mal etwas gelassener reagieren könnte, wenn es sich um eine Kleinigkeit handelt, die vorm Essen noch genascht wird – vor allem, wenn ihr beiden Freundinnen gemeinsam kochen wollt. Oder ihr kocht das nächste Mal einfach wieder bei dir oder geht gleich gemeinsam irgendwo was Leckeres essen.

Immerhin hattet ihr ja doch noch einen schönen Abend! :)

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» Felina87 » Beiträge: 40 » Talkpoints: 0,21 »

Zuletzt geändert von Felina87 am 07.09.2009, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.


Hallo zusammen!

Das Verhalten der Freundin finde ich auch voll und ganz verständlich. Ich finde es schlimm, wenn Männer es nicht zu schätzen wissen was man so in der Küche leistet. Es ist sehr gemein, denn man versucht was Leckeres zusammen zu kochen und es wird nicht gewertschätzt. Es ist einfach nur frech, dass die Männer sich nochmal kurz vorm Essen etwas aus dem Kühlschrank holen!

Daher finde ich persönlich es gut, wenn auch mal der Mann den Kochlöffel schwingt. Da merkt er mal wie anstrengend es sein kann sich immer um was Leckeres zu bemühen.

» Carmili » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,62 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallöchen!
Ich kann deine Freundin zwar sehr gut verstehen, finde ihre Reaktion letztendlich aber etwas übertrieben. Natürlich ist man als Frau wütend, wenn man stundenlang in der Küche steht, um der Familie ein leckeres Abendessen zuzubereiten, dann aber miterleben muss, wie sich die Leute kurz vorher einen kleinen Snack gönnen. Sicherlich empfinden aber die Personen, welche sich nicht die ganze Arbeit gemacht haben, die Situation völlig anders und können sich gar nicht vorstellen, wie verletzend derartige Vorkommnisse sein können. Ich bin der Auffassung, dass sich aus diesem Grund alle Familienmitglieder am Kochen beteiligen sollten, damit jeder lernen kann, welche Mühen hinter einen warmen Essen stecken können. An der Stelle deiner Freundin hätte ich also den den Kochherd nicht abgeschaltet, sondern mich mit dir und zwei Gläsern Wein in die Küche gesetzt und die Männer beim Kochen angeleitet und beobachtet. :lol:

Zugegeben, auf diese Art und Weise kann man sicher nicht immer und überall reagieren und man muss natürlich auch berücksichtigen, ob die Gefahr besteht, dass das Haus bei der Männer-Kochstunde abgebrannt wird. Trotzdem denke ich, dass deine Freundin in Zukunft versuchen sollte, auf einer vernünftigen Basis mit ihren Familienangehörigen zu kommunizieren- eine Trotzreaktion, wie du sie beschrieben hast, war meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.

Wenn die Männer auch in Zukunft absolut nicht lernen wollten, würde ich notfalls einige feste Regeln aufstellen, beispielsweise, dass es zwar jedem freigestellt ist, nach Lust und Laune zu essen, wenn die Familie aber zu Abend isst, sich alle Personen mit an den Tisch setzen und zumindest eine angemessene Portion essen müssen. :roll:

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Servus

Meine Freundin reagiert sonst nicht übermäßig auf eine solche Art, aber sie hat mir im Restaurant noch erklärt, dass sie sich dann irgendwie bedrängt fühlt, wenn ihre Leute an den Kühlschrank gehen, während sie kocht. Sie hat dann immer das Gefühl, man wolle ihr zu verstehen geben, sie koche nicht schnell genug und ließe ihre Familie über Gebühr aufs Essen warten. Sie meinte, einem solchen psychischen Druck und unausgesprochenen Tadel hätte sie sich früher ausgesetzt, aber nun nicht mehr, nun reiche es ihr.

Ich kann Ellen sehr gut verstehen, wenn sie jetzt andere Konsequenzen zieht und einfach aufhört zu kochen. Entweder, ihre Familie hält sich auch an gewisse Regeln - zum Beispiel, dass um neunzehn Uhr das Abendessen wie gewohnt auf dem Tisch steht, auch ohne dass man sie irgendwie dazu drängen muss - , oder sie wehrt sich auf ihre eigene konsequente Art. Mein Mann hat sich früher auch während des Kochens am Kühlschrank bedient, aber als ich ihm Ellens Methode angedroht habe, hat er sich das abgewöhnt.

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» Haffpaff » Beiträge: 400 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo zusammen!

Ich kann auch irgendwo nachvollziehen, dass deine Freundin dann einfach den Herd ausgemacht hat und eben keine Lust mehr hatte, zu kochen. Manchmal lernen Männer sowas nur durch solche Konsequenzen. Wenn alles reden nichts mehr nützt, dann muss man eben zu solchen Methoden greifen. Mich würde ja mal interessieren, ob deine Freundin damit Erfolg hatte.

Ich muss sagen, dass mein Freund zum Glück nicht so ist. Wenn er abends nach Hause kommt und noch auf das Essen warten muss, dann macht er das auch eigentlich sehr geduldig. Es sei denn, dass er mal schlechte Laune hat. Bei ihm ist es auch nie sicher, wann er genau von der Arbeit kommt, da er öfter mal länger bleiben muss. Aber ich denke, dass ich irgendwann auch keine Lust mehr hätte, zu kochen, wenn mein Freund dauernd schon vorher etwas gegessen hat. Eine Zeit lang war es bei uns so, dass mein Freund dauernd auf der Arbeit mit einem Kollegen schon was Essen gegangen ist und dann abends zu Hause fast nicht mehr gegessen hat. Da habe ich mich dann auch gefragt, wieso ich eigentlich noch koche. Ich habe es ihm dann aber mal erklärt und er hat auch verstanden, worum es mir ging.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Also ich finde, das kommt sehr darauf an, was und wie viel zwischendurch gegessen wird. "Ein Stück Wurst" hört sich für mich jetzt nicht nach besonders viel an, das ist eigentlich noch nicht mal genug für einen Snack. Ich kann zwar verstehen, dass deine Freundin gerne möchte, dass alle zusammen essen und das gewartet wird, bis sie mit dem Kochen fertig ist, aber das ist doch immer noch gegeben - von einem Stück Wurst ist man ja nicht satt, da kann man gut hinterher immer noch eine vollständige Mahlzeit essen. Und wenn man wirklich hungrig ist, ist eine Viertelstunde auch recht viel, da muss man manchmal einfach etwas kleines vorher essen. Insofern finde ich schon, dass sie da ziemlich überreagiert hat.

Anders wäre es, wenn sich die beiden zum Beispiel vor dem Abendessen ein ganzes Brot geschmiert oder ein Eis am Stiel gegessen hätten. Das würde mich dann auch ärgern, wenn ich schon dabei bin, eine Mahlzeit zuzubereiten. Aber in dem beschriebenen Fall finde ich wirklich, dass es sich um sehr wenig Nahrung handelt. Wenn sie sich statt dem Stück Wurst einen Apfel oder eine Tomate genommen hätten, wäre deine Freundin dann auch so ausgerastet? Das ist nämlich von der Menge und der Stillung des Hungers her fast das gleiche.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde das konsequente Verhalten deiner Freundin gut und wünschte, ich könnte in solchen Situationen genauso reagieren. Aber ich vermute, ich würde nur 10 Mal androhen mit dem Kochen aufzuhören, es letztendlich aber doch nicht zu tun. Aber sie hat doch recht: Das Verhalten ihres Mannes und der Kinder ist ziemlich respektlos und ich hätte als Kind sowas nicht gemacht und mich nicht getraut, so ungeduldig zu sein.

Stattdessen hätte man der Familie aber auch anbieten können - wenn sie offenbar schon so furchtbare Langeweile haben - einfach beim Kochen zu helfen. Man hätte ja dann deutlich erklären können, dass alles viel schneller geht, wenn mehr Leute beim Schälen helfen. Das wäre zumindest dann weniger trotzig im Verhalten gewesen und hätte einen nicht an eine beleidigte Leberwurst erinnert.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich sehe das Verhalten deiner Freundin einerseits mit viel Verständnis, allerdings muss ich auch sagen, sie geht das Ganze völlig falsch an. Bei mir gibt es einfach nichts aus dem Kühlschrank, vor es das Essen gibt, welches ich koche, da fährt der Zug drüber. Erst wird das gegessen, was auf den Tisch kommt und wer dann gegessen hat, kann sich aus dem Kühlschrank bedienen so viel er möchte. Das wird schon bei meiner zweijährigen Tochter so gemacht und das wird auch so bleiben, bis sie auszieht. Nur so kommt man gegen dieses Problem an.

Wenn deine Freundin daran fest hält, dass sich etwas ändert, wenn sich die Männer weiterhin aus dem Kühlschrank bedienen und du einfach das Kochen sein lässt, wird es irgendwann wirklich so sein, dass sich die Familienmitglieder nur noch aus ungesundem Kühlschrankfastfood ernähren. Das kann doch nicht im Sinne deiner Freundin sein. Wenn ich genug habe, ist es mir doch egal, ob es vom Abendessen ist oder von einem Snack, den ich mir aus dem Kühlschrank hole. Im Gegenteil: Es wird für deine Freundin und ihre Haushaltskassa wesentlich teuerer, wenn sich immer alle die Dinge aus dem Kühlschrank holen. Allem Voran fehlt ihr dann wieder die Zutat zum Kochen einer Mahlzeit, wenn da alle einfach etwas heraus nehmen.

Folglich sollte deine Freundin einfach eine Regel aufstellen, die heißt: Erst wird am Tisch gegessen und anschließend darf etwas aus dem Kühlschrank genommen werden. Wenn die Personen darauf nicht einsteigen, bzw. deine Freundin sich nicht durchsetzen kann, dann soll sie doch einfach gar nichts mehr einkaufen. So kann sich niemand etwas aus dem Kühlschrank nehmen. So würde ich es so lange praktizieren, bis die Kinder und der Mann auf den Knien anrutschen und darum bitten, dass sie etwas kocht.

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