Problem mit Therapeuten
Ich mache ja zur Zeit eine Therapie. Die ganze Konstellation ist an sich schon schwierig, aber an sich auch nicht das wirkliche Problem. Es geht mir auch weniger um Tipps wie eine Therapie gestalten oder so. Mir geht es eher darum, das, wie soll ich es nennen, das was "vorgefallen" ist, zu dem ich gerne mal den Eindruck von Außenstehenden gehört/ gelesen hätte.
Grundsituation ist die das mein Therapeut männlich ist, was mir generell schon enorm viel Probleme macht. Was auch nach sich zieht, das es Themen gibt, die ich mit ihm nicht besprechen kann und auch nicht besprechen mag. Und bevor nun jemand kommt, dann such dir einen weiblichen Therapeuten, das geht zur Zeit nicht und steht auch nicht als Option offen.
Eine weitere Grundsituation ist, das ich nicht einfach bin. Also vorallem im Umgang mit Menschen aus dem professionellen Bereich. Das weiß er. Er kennt mich an sich gar nicht anders. Die Hauptkommunikation setzt sich meinerseits oft aus den Sätzen: Keine Ahnung und Weiss nicht zusammen. Für mich heißt das, das ich es entweder wirklich nicht weiß oder einfach nicht darüber sprechen möchte. Und an sich haben wir da mittlerweile auch einen einigermaßen Umgang mit gefunden. Ich selbst bezeichne mich dann auch als Bockig. Im Gegensatz zu am Anfang, merke ich es mindestens, wenn ich mit meiner Keine Ahnung "Phase" anfange. Das war mir lange Zeit nämlich auch gar nicht wirklich bewusst. Beim letzten Termin meinte er in dem Zusammenhang, das ich zu ihm sagte, ja ich bin wieder bockig, das ich immerhin charmant bockig bin. Was für mich ja auch irgendwie zum Ausdruck bringt, das er mir nicht wirklich böse ist.
Eine weitere Grundsituation ist, das er außer das er mein behandelnder Arzt und Psychotherapeut ist auch noch Oberarzt verschiedener Stationen der Psychiatrie. Dort lernten wir uns quasi auch kennen. Und ich bin in dem Haus auch sowas wie die Supersonderausnahme. Soweit ich weiß hat er außer mir gar keine ambulanten Patienten.
Nun war ich Ende letzten Jahres / Anfang diesen Jahres länger auf seiner Station. Der Aufenthalt generell hat sich für mich aus verschiedenen Gründen schwierig gestaltet. Für mich war (und ist) er mit vielen emotionalen Verletzungen verbunden. Der Kontakt zwischen meinem Therapeuten und mir, fand während meines stationären Aufenthalts nur einmal die Woche während der Oberarztvisite für maximal 10 Minuten statt. Und er in dem Zeitraum auch noch im Urlaub war.
In dieser Oberarztvisite sitzen außer ihm noch jemand vom Pflegepersonal, Stationsärzte, Stationstherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialdienst mit drin. Sprich viele Menschen. Noch dazu war ich ja nicht ganz grundlos im Krankenhaus. Das ist so der Weg wenn gar nichts mehr geht. Sprich mir ging es auch dementsprechend mies.
Während zweier dieser Oberarztvisiten putzte er mich für Sachen runter, für die ich gar nichts konnte. Ich war zu dem Zeitpunkt einfach nur sprachlos. War auch gar nicht wirklich in der Lage mich wirklich zu verteidigen. Aber im nachhinein dachte ich nur, gerade ER müsste mich so gut kennen, das er an sich wissen müssten, das ich das eine gar nicht getan haben könnte und in dem anderen Fall da sicherlich nicht just for Fun so eine Frage stellte.
Ich habe das Ganze verdrängt, obwohl es mich belastet hat. Momentan geht es mir eher bescheiden. Ich auch Sachen mache, die er nicht gut findet. Was ich durchaus nachvollziehen kann. Ich aber für mich keinen anderen Umgang mit den Dingen finde, die mich zur Zeit so sehr belasten. Er gibt mir auch deutlich zu verstehen, das er mit meinem Handeln nicht glücklich ist. Kann ich auch nachvollziehen. Ich versuche es zumindest. Aber es ist leider auch so, das ich mit ihm über das was mich beschäftigt nicht reden mag. Beziehungsweise auch generell nicht darüber sprechen mag. Hinzu kommt das ich zur Zeit mal wieder in so einer Phase bin, in der generell ein Problem mit dem Vertrauen habe und auch jedes Vertrauen in andere Menschen anzweifle. Ihm Bezug zu meinem Therapeuten sind das nun halt auch so Sachen wie, er steht aufgrund dessen was während meines letzten Aufenthaltes vorgefallen ist nicht hinter mir.
In der letzten Therapiestunde ging es dann irgendwie generell um seinen Umgang mit Patienten. Ich sagte ihm auch, das ich quasi hinter ihm stehe. Aber ich sagte ihm auch, das der Umgang schon manches mal schwierig sei. Wobei wir beide wissen, das das in seiner Stellung gar nicht anders geht. Etwas mit dem ich leicht Leben kann, weil ich halt auch die anderen Seiten an ihm kenne. Nur sagte ich ihm halt auch, das er mich auch schon enttäuscht hat. An sich wollte ich das halt auch ein wenig zum "Aufhänger" nehmen um über die Vorfälle zu sprechen.
Er meinte dann zu mir sowas in der Art, ich würde ihn ja auch enttäuschen (weil ich halt zur Zeit nicht so funktioniere, wie er das gerne hätte - was sich in dem Fall nicht auf das nicht sprechen bezieht) und wir dann ja quasi quitt seien. Ich finde es ist ein Unterschied, ob man als Patientin nicht anders handeln kann und halt den Therapeuten enttäuscht, als wenn ein Therapeut den Patienten enttäuscht.
Ich weiß nicht ob mir noch jemand folgen kann? Es geht hauptsächlich um die Aussage, ich als Patientin bin enttäuscht über sein Handeln, was ich nicht näher definiert habe und er meint wir seien quitt, weil ich ja auch mit meinem Handeln, welches ihm nicht gefällt, weil dysfunktional, ihn enttäusche. Sorry ich kanns nicht besser in Worte fassen. Würde aber gerne wissen, ob Außenstehende auch denken das ist das selbe oder ob Außenstehende auch denken, das es da Unterschiede gibt.
Hallo du!
Ich habe nun nicht raus lesen können, warum du in Therapie bist. Eigentlich ist es ja so, dass man eine Therapie freiwillig macht. Jedoch muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass ich finde, dass deine Therapie nicht viel Erfolg haben wird, denn für mich klingt es, dass du nicht offen und nicht bereit bist für eine Therapie. So macht die Therapie in meinen Augen keinen Sinn.
Ich kann dich schon verstehen, ich kann Therapeuten und Fachärzte auch nicht leiden und musste auch mal mit welchen arbeiten. Es hatte nur etwas gebracht, als ich innerlich dazu bereit war. Du selber hast ja geschrieben, dass ein Wechsel zu einem anderen Geschlecht nicht möglich ist. Doch ganz einfach, nach dem was du geschrieben hast, wie soll dir da noch eine Zusammenarbeit möglich sein. Ganz ehrlich finde ich, dass die Aussage und das Verhalten deines Therapeut unmöglich ist. Mir fehlen schon fast die Worte, doch ganz ehrlich, wie soll man dir helfen.
Ich bin im Grunde nur fassungslos und wünsche dir, dass du dein "Problem" bewältigt bekommst. Jedoch solltest du dich wirklich umschauen, denn meiner Meinung nach wird deine Therapie nicht von Erfolg gekrönt werden. Ich weiß ja nicht, warum du genau dort bist, doch jedoch verstehe ich auch dein Verhalten, wie gesagt war bei mir am Anfang auch nicht anders. Ich bin da auch nicht hingegangen und habe wie andere munter drauf los geredet. Mir wurden Fragen gestellt und habe teilweise gar nicht geantwortet, oder das kann ich jetzt noch nicht so sagen, da kann ich noch nicht drüber sprechen. Ich weiß nicht, ob die Provokation beabsichtigt war um dich zu locken. Doch nachdem ich so viel nicht weiß, kann ich dir nun nur diese Meinung schreiben.
Halt die Ohren steif.
Hallo!
Ich finde auch, dass man deinen Beitrag nicht gut verstehen kann. Eben, weil man nicht genau weiß, warum du in einer Therapie bist und worum es dir nun genau geht.
Allerdings kann ich dir auch nur raten, dass du dir einen anderen Therapeuten suchst. Ich weiß, dass du geschrieben hast, dass es für dich erstmal nicht in Frage kommt, aber wie mein Vorredner schon sagte, kann eine Therapie nur zum Erfolg führen, wenn man sich dem Therapeuten über öffnen kann und damit scheinst du ja deine Probleme zu haben. Ich denke, dass du deinem Therapeuten mal sagen solltest, was du wirklich denkst und was dich bedrückt. Sonst wird dir die Therapie leider nicht viel bringen. Du solltest dir das alle mal durch den Kopf gehen lassen und deinem Therapeuten auch offen sagen, dass du mit ihm nicht über alles reden kannst.
Ein bisschen konfus liest sich das ja schon, aber ich glaube, ich habe im Ansatz verstanden, was dein Problem ist. Ich denke, dich stört, dass dein Therapeut eigentlich von dir Dinge erwartet und dich als jemanden ansieht, der funktionieren soll und mich an deiner Stelle würde auch unheimlich stören, wenn der Mensch, mit dem ich zusammenarbeite, zu mir sagt, er sei enttäuscht von mir, nur weil ich bei der Therapie nicht so mitwirken kann, wie er es gerne hätte. Ich denke, das ist total normal, dass man nicht jedes Mal bei jeder Sitzung genau das tut und macht und sagt, was der Gegenüber von einem erwartet - Ich meine, deshalb ist man ja auch in Therapie. Wenn man ein stinknormaler Mensch wäre, der einfach im Umgang ist, dann wäre man doch nicht zu Besuch bei einem Therapeuten.
Deshalb hätte mir das an deiner Stelle auch sehr gestört. Was ich aber schlimmer finde ist, was du oben schreibst. Wenn dich stört, dass er ein Mann ist, dann wechsel einfach sofort. Alles andere ist wirklich nur aufgeschoben. Es hilft dir nicht weiter, wenn du nicht unbefangen bist im Umgang mit ihm und ich denke, ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass man da einfach nicht so offen sprechen kann wie man vielleicht gerne würde. Dir hilft es wirklich nicht, wenn du dort weiter deine Zeit absitzt. Ich würde mich nach einer Therapeutin umsehen.
Das ich eine Borderline- Persönlichkeitsstörung habe, habe ich an sich schon oft genug erwähnt und ging davon aus, das man es weiss. Also ich bin wegen einer Borderline- Persönlichkeitsstörung in Behandlung. Und bei Borderline Patienten ist das auch durchaus "normal" das sie nicht die grossen Redner sind. Und meinem Therapeuten war das auch mehr als klar, bevor er mir anbot das er eine Therapie mit mir macht. Ich hatte da gar nicht drum gebeten.
Ein Therapeutenwechsel ist nicht möglich. Die Therapie die ich zur Zeit mache. läuft über ein Komplettangebot der Behandlung einer psychiatrischen Institutsambulanz. An sich war angedacht, das er mich als Arzt übernimmt. Weil mich mit meiner Erkrankung und meinen Medikamenten kein niedergelassener Arzt mehr nimmt. Und in die andere Institutsambulanz wollte ich nicht mehr. Ginge wahrscheinlich auch nicht mehr. Und es ist ziemlich viel in Bewegung gesetzt worden, damit er mich als Arzt betreut, weil er an sich mit der Institutsambulanz nichts zu tun hat. Als ich dort anfing in die Institutsambualnz zu gehen, beziehungsweise das im Gespräch war, weil ich zu dem Zeitpunkt absolut keine ärztliche Anbindung mehr hatte, waren zwei Ärztinnen in der Ambulanz. Die eine lehne ich total ab, aufgrund dermassen schlechter Erfahrungen mit ihr. Die andere wollte mich nicht nehmen. Die Gründe kenne ich nicht wirklich. Sprich das mich mein Arzt behandelt, ist eine Ausnahme.
An das Angebot der Institiutsambulanz sind andere Angebote gekoppelt, die ich nicht aufgeben mag und auch nicht kann. Und eines der Angebote hält mich am Leben. Das wäre auch gestrichen, sobald ich nicht mehr über die Institutsambulanz betreut werde.
Eine ambulante Therapie kann ich zur Zeit nicht machen, weil die Krankenkasse momentan keine Stunden bezahlt. Ausserdem wäre es mir unmöglich noch mal von vorne anzufangen. Dazu ist zuviel passiert und ich kann mich generell auf niemand neuen mehr einlassen.
Aber an sich war in meinem Eröffnungspost das auch nicht das wirkliche Problem. Ich versuchs nochmal.
Vorweg ich gehe momentan an sich weiter zu ihm, weil halt einfach jemand da ist. Er auch mit mir spricht etc. Er sich Zeit nimmt, die er an sich nicht hat. Und er mich auf eine gewissen Art doch beruhigen kann.
Momentan habe ich generell das Gefühl, Ziel der Therapie ist es, den Therapeuten glücklich zu machen. Und um ihn glücklich zu machen reicht, wenn ich meine Suizidalität im "Griff" habe und mich nicht sooft selbstverletzte. Da ich so Sachen von mir aus nicht ansprechen würde, handhaben wir das über Tagebuchkarten. Da werden über Zahlen die Höhe der Suizidalität, der Schneidedruck und ob man sich selbstverletzt hat oder nichtn eingetragen. Und wie man geschlafen hat. Das sind zumindest die Punkte die ich ausfülle. Die bekommt er Anfang der Stunde und weiss dann an sich, das ich enorm Suizidal war, mich oft selbsverletzt habe oder ob ich dem Schneidedruck standgehalten habe.
Nun ist halt was vorgefallen, was mich belastet. Beziehungsweise ist das Problem noch nicht mal mehr der Vorfall, sonder die Gedanken und Gefühle, die mit dem Vorfall nichts mehr zu tun haben, sie es nach sich zieht. Über den Vorfall hätte ich vielleicht mit ihm gesprochen. Ging aber zu dem Zeitpunkt nicht, weil das anderen enorme Schwierigkeiten bereitet hätte und an sich geht es mich auch nichts an. Beziehungsweise hätte der Vorfall zu dem Zeitpunkt auch einiges für andere ins Rollen gebracht. Ich weiss zwar mittlerweile das er wahrscheinlich weiss, was passiert ist. Das was passiert ist, ist auch nicht mein Problem, sondern die Art wie ich es erfahren habe und meine Sorge um eine Freundin. Nur verfiel ich halt wieder in eine Gedankenspirale die den Vorfall an sich nicht betrifft.
In dieser Gedankenspirale bin ich seit nun zwei Jahren immer mal wieder drinne. Und sie zieht mich halt auch immer wieder runter. Und dieses Mal ist es halt besonders schlimm. Ich mag mit ihm da aber nicht drüber reden. Einmal weil es einfach nicht geht. Generell nicht geht über die Gedanken und Gefühle zu sprechen etc. Und dann weil ich auch Angst vor den Konsequenzen für mich habe. Und das schlimmste was passieren könnte wäre halt, das ich nicht mehr an die Institutsambulanz angebunden wäre. Das wäre sowohl psychisch ein Problem, wie generell auch praktisch. Weil ich darauf angewiesen bin, eine ärztliche Anbindung zu haben.
Das ich mich zur Zeit sehr oft selbstverletzte weiss er nun. Wie schlimm die selbstverletzungen sind aber nicht. Das ich enorm Suizidal bin, weiss er auch. Sprich ich mach ihn nicht glücklich.
Wie gesagt, nagt an mir halt auch im Moment die Enttäuschung über sein Verhalten während meines letzten stationären Aufenthaltes. Um was es da geht, weiss er nicht. Das da was sein muss, habe ich versucht zum Ausdruck zu bringen.
Ich wollte auch eher euere Ansichten zu der Aussage: das er von mir enttäuscht ist und ich ja von ihm enttäuscht bin und wir nun quasi quitt sind. So nach dem Motto: Ich mache ihn nicht glücklich, dann macht er mich nicht glücklich.
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