VWL: Rational entscheidende Leute denken in Grenzbegriffen

vom 05.09.2009, 17:55 Uhr

Jeder Ökonom geht meistens davon aus, dass die Menschen sich rational verhalten, darunter versteht man Menschen die unter den gegebenen Möglichkeiten ihre Fähigkeiten einsetzten um ein Ziel zu erreichen.

Ein rationaler Mensch ist sich immer bewusst, dass die Entscheidungen die er trifft nicht nur schwarz oder weiß sind, sondern irgendwo dazwischen liegen. Beim Abendessen entscheidet man sich nicht dafür, zu fasten oder sich den Bauch Vollzuschlagen, sondern darin, ob man nun noch ein Stück Brot mehr isst oder nicht.

Es gibt viele Entscheidungen im Leben die sich darauf stützen, bestehende Pläne in kleinen Schritten zu vollenden. Ein Volkswirt nennt das „marginale Veränderungen“. Der rationale Mensch entscheidet meist, in dem er den marginalen Nutzen (Grenznutzen) mit den marginalen Kosten (Grenzkosten) vergleicht.

Mit der Entscheidungsfindung auf der Grundlage der Grenzbegriffe kann man auch erklären, warum Wasser so günstig ist und Diamanten so teuer. Die Menschen brauchen Wasser zum überleben, Diamanten sind dafür nicht nötig. Aber trotzdem bezahlen Menschen für Diamanten mehr als für Wasser. Doch die Erklärung ist einfach: die Zahlungsbereitschaften richtet sich nach dem Nutzen einer Einheit des Gutes. Der Grenznutzen hängt davon ab, wie viele Einheiten des Gutes die Person schon konsumiert hat. Der Grenznutzen von Wasser ist gering, weil Wasser im Überfluss vorhanden ist, der Grenznutzen von Diamanten hingegen ist hoch, weil Diamanten selten sind.

Ein rationaler Mensch entscheidet sich immer dann für ein bestimmtes Gut, wenn der Grenznutzen größer ist als die Grenzkosten.

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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