Supermärkte aufgrund der Besucherschichten meiden

vom 05.09.2009, 12:16 Uhr

Also ich glaube nicht, dass du jetzt von einem LIDL auf die Gesamtsituation in allen Discountern schließen kannst. Ich meine, klar, so wie du das schilderst, wenn es tatsächlich so wäre, hätte sehr wahrscheinlich niemand mehr Lust, in diesem Discounter einzukaufen. Allerdings muss ich sagen, dass wir auch LIDL Geschäfte haben und mir bisher (Gott sei Dank, ich klopfe auf Holz) noch nie auch nur annähernd so etwas passiert ist.

Es lungern bei uns weder Menschen mit Bier vor dem Geschäft herum, noch riecht es auffallend in dem Geschäft, schon gar nicht nach Schweiß. Achtköpfige Familien gibt es bei uns sehr selten, ich habe auch noch keine im Lidl entdeckt und wenn, dann würde es mich auch nicht stören, wenn es etwas turbulenter zugeht. Im Gegenteil: Ich habe eher das Gefühl, in unseren Geschäften ist es teilweise sogar viel zu leise und man muss sich schon schämen, wenn man mit seinem Partner den Einkauf besprechen möchte. Das die Menschen alles antatschen, ist doch nicht nur in Billig- Discountern so. Das ist doch auch neben den vielen Pestiziden ein Grund, warum man das Obst und Gemüse erst wäscht, vor man es verzehrt.

Ich möchte mich Little Sister anschließen und hier klar und deutlich deponieren, dass hier gegen gesellschaftliche Randgruppen schlecht geredet wird. Das kann ich so nicht akzeptieren und werde bei diesen Verallgemeinerungen auch nicht mitmachen. Noch nie habe ich auch nur annähernd eine von dir beschriebene Situation von dir beobachten können und wenn, dann nicht nur bei diversen genannten Randgruppen, sondern bei allen Personen und allen Geschäften die es hier auf der Welt gibt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Entweder ist Deine Beschreibung etwas übertrieben, Sippschaft, oder Du bist etwas zu empfindlich. Oder bei Dir ist es noch wesentlich schlimmer als bei uns.

Eigentlich lebe ich auf dem Dorf, muss aber zum Einkauf auch in die Stadt wie jeder Andere, da es hier keinen Laden gibt. Die Stadt, in der ich einkaufe, hat etwa 20.000 Einwohner und ist Sitz sehr vieler Industrien. Dementsprechend tummelt sich hier alles vom Anzug tragenden Manager bis zum nach Bier riechenden Metallarbeiter. Grösstenteils Deutsche, Türken, Russen und Italiener gibt es hier zu finden, dementsprechend ist es hier auch sozial etwas mehr ein Brennpunkt als andere Städte mit vergleichbarer Größe.

Dennoch habe ich das, was du beschrieben hast, noch nie so wahrgenommen. Natürlich trifft man auch mal auf "seltsame Vögel", aber was soll es mich stören, wie sich jemand anzieht, wie viele Kinder sich im Geschäft befinden oder ähnliches. Wirklich Gepöbelt wird hier nicht und ich war schon außerhalb dieser Stadt in den verschiedensten Gegenden einkaufen und konnte so etwas noch nie sehen.

Vielleicht hat trüffelsucher recht und du gehst in Discounter, die in wirklich miesen Gegenden liegen, einkaufen. Dann wäre es sicher mal ein Versuch wert, sich nach anderen umzusehen.

» Ashyja » Beiträge: 101 » Talkpoints: 1,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Auch wenn man mit der Aussage negativ auffällt ;): Aber mir geht es haargenau so. Auf dem Dorf und in Kleinstädten ist das noch zu vernachlässigen, da kaufen halt alle Schichten querbeet im LIDL oder ALDI ein. Aber in Großstädten sieht es ganz anders aus!

Bei uns (wo ich früher gewohnt habe) ist es auch so, dass in fast allen Discountern viele Menschen einkaufen, die man lieber von hinten sieht - mal abgesehen von bestimmten Märkten wie tegut und anderen Discountern, die eher "hochpreisig" sind kann man bei anderen immer darauf wetten die Unterschicht in ihrer ganzen Bandbreite anzutreffen, die da schlechtes Benehmen und asoziale Qualitäten wunderbar zur Schau stellen.

Was Sippschaft beschreibt hab ich haargenau so auch erlebt - da wird der Markt mal eben zum Familienausflugsziel mit den schwer erziehbaren Kindern, Obdachlose vor oder in Nähe des Marktes oder sozial Schwache, die da ihr Bierfrühstück einnehmen und es zum Gemeinschaftstreff abseits von Arbeitsamt und Wohnzimmer machen machen, Ware die als persönliches Eigentum ohne Kaufzwang angesehen wird usw. befördert durch die Lage in Wohngebieten, die stadtbekannt als letzte Wahl bzw. Hoffnung gelten.

Bei uns war es echt immer so, dass das Image so ist, da nur die hingehen, die es sich halt nicht leisten wollen und können woanders einzukaufen und für die der Einkauf wahrscheinlich das einzige Ereignis in der Woche darstellt, mal unter Menschen zu kommen. Gesindel trifft`s schon ganz gut.

Aber: es kommt natürlich auch auf die Lage an - nicht in allen Billigdiscountern in der Stadt sieht es so schlimm aus. Aber die 2 Märkte davon, die in der Nähe der besseren Viertel liegen ziehen da auch die unterste Schicht an - auch wenn die natürlich verglichen mit dem was man sonst in den restlichen Märkten antrifft um Welten über denen liegt, wenn auch nicht durchgängig. Oder anders: Zumindest gibt es da keine asozialen Freunde des fröhlichen Umtrunks und des Fördervereins der ARGE, aber das war`s auch schon.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich kann dich total gut verstehen. Der nächstliegende Supermarkt bei mir wäre Netto, den ich aber aufgrund des gleichen Problems nur noch vormittags (wo es meistens recht leer ist) betrete.

Ich habe einfach nicht sehr große Lust, inmitten nach Alkohol und Schweiß stinkender, zerzauste Haare und dreckige Klamotten tragender Leute an der Kasse zu stehen und dann noch ihre asozialen Kommentare gegenüber den Verkäufern anhören zu müssen. Da gehe ich lieber etwas weiter und kaufe im Rewe ein, da bleibt mir so etwas erspart.

Teilweise verhalten sich diese Leute auch richtig aggressiv. Wenn da nur im Weg stehende Einkaufswagen kraftvoll zur Seite geschubst werden, kann man noch froh sein. Aber oft wird da auch jedes 2. Produkt in die Hand genommen, runter geworfen und dann kaputt ins Regal zurückgestellt. Gesagt hat da noch keiner was (vom Personal).

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kenne das eigentlich nur aus einem Penny in meiner alten Heimat. Allerdings dann auch eher vor der Tür wo die zwei ortsbekannten Säufer dann auch die anderen Kunden angequatscht haben. Aber durch Beschwerden von Kunden wurde den beiden dann Hausverbot erteilt, was sich eben auch auf den Parkplatz bezog. Damit war Ruhe. Im Geschäft selbst hat man alles angetroffen. Vom Geschäftsmann bis halt zum Hartz IV-Empfänger. Aber das man allein wegen bestimmter Kunden den Penny lieber gemieden hat, kann ich nicht sagen.

Nun wohne ich ja auch in einer Stadt und war schon jedem Discounter hier einkaufen. Nur beim Diska hat man immer einen Mann etwas abseits stehen, der vermutlich auf Spenden hofft. Keine Ahnung, denn er spricht niemanden an. Manchmal sehe ich ihn auch in der Unterhaltung mit anderen Leuten. Aber wie gesagt, der Mann lässt die Kunden vom Geschäft in Ruhe.

Allerdings muss man sagen, das hier die Stadt auch einen relativ kleinen Ausländeranteil hat und der soziale Brennpunkt ist in einer ganz anderen Ecke angesiedelt. Wie es dort in den Märkten zugeht, kann ich also nicht sagen.

Aber ich finde es schon ein wenig übertrieben, wenn man sich hinstellt und ganze Märkte einem bestimmten Klientel unterschiebt. Denn diese Zeiten sind schon lange vorbei, wo man sagen konnte, das mehr als 50% der Aldi-Kunden ausländische Mitbürger sind. Das man in den wirklich billigen Discountern eher Menschen trifft, die wirklich mit ihren Geld rechnen müssen, sollte recht klar sein. Allerdings wage ich zu bezweifeln, das es dann dort ständig so zugeht, wie von Sippschaft beschrieben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann das schon verstehen und muss sagen, dass ich ähnliche Erfahrungen habe. Allerdings wohne ich nun sowieso nicht in einer sehr wohlhabenden Stadt und somit sieht es bei allen Discounter und Supermärkten sehr ähnlich aus. Aldi muss es da nicht sein, auch bei Kaufland oder selbst Edeka sieht man viele Menschen aus eher unteren Schichten. Und es gibt da natürlich auch Leute, die betrunken einkaufen und nach Alkohol stinken oder lauthals durch den Laden brüllen.

Aber die brüllen mich ja nicht an und ich muss mich mit denen ja nun auch nicht den ganzen Tag unterhalten. Ich kann ihnen ja weitesgehend aus dem Weg gehen und gut ist. Und wenn ich nicht mit solchen Menschen einkaufen gehen möchte, müsste ich schon in deutlich teurere Läden gehen, Richtung Tengelmann oder gleich bei Karstadt in der Lebensmittelabteilung. Aber so dick sitzt das Geld dann bei mir auch nicht und ich möchte auch gar nicht soviel Geld für Lebensmittel ausgeben.

Und solange ich in Ruhe gelassen werden, stört mich das auch nicht weiter. Schließlich weiß ich ja meist was ich brauche und gerade in Disounter wie Aldi halte ich mich ja nun wirklich nicht lange auf. Und die 20-30 Minuten, die ich da maximal bin, kann mich auch mal mit solchen Leuten arrangieren und manchmal erwische ich auch Zeiten, in denen keine nervigen Leute im Laden sind. Zudem kommt es auch oft genug vor, dass auch Leute, die man eher höheren Schichten zuordnet ziemlich nerven können. Vorallem Rentner fallen mir da oft negativ auf. Aber denen kann ich halt nicht aus dem Weg gehen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mir geht das teilweise sehr ähnlich wie dir. Ich bin kein Freund großer Menschenansammlungen und scheue mich eher davor. Supermärkte finde ich in dieser Hinsicht oft besonders schlimm. Oftmals gehe ich absichtlich erst sehr spät oder ganz früh einkaufen, um sicher zu gehen, dass sich noch sehr wenige Menschen im Supermarkt befinden. Was mich immer besonders aufregt, sind die Eltern, die ihrer Kleinkinder einfach munter drauf los lassen und diese dann einfach munter durch die Gegend laufen. Das fällt mir besonders immer wieder bei türkischen Familien auf. Die Kleinkinder werden einfach nicht mehr groß beachtet und die Eltern konzentrieren sich auf den Einkauf. Nicht einmal hätte ich solche Kleinkinder im Supermarkt schon fast umgerannt und umgefahren.

Sie stellen sich dann ganz ahnungslos oder provokativ in die engsten Durchgänge und einmal ist es mir dann schon passiert, dass ich einfach nicht mehr weiterkam, weil der Gang durch einen riesigen Rollkontainer mit Pappe schon blockiert war und durch die Spalte durch die man noch gerade so durchkam sich ein Kleinkind gestellt hatte und Gummibärchen bestaunte. Oftmals reagieren solche Kinder dann noch nicht mal darauf, wenn man sie anspricht. Sie sehen einen nur mit großen Augen an und beknartschen weiterhin munter die Süßigkeitstüten. Ich bin eigentlich ein sehr kinderlieber Mensch, aber wenn ich sowas sehe, könnte ich wirklich brüllen. Das ist einfach nur verantwortungslos, von Seiten der Eltern und ich bin da absolut nicht mehr tolerant.

Was mich manchmal auch stört, ist wenn ich weiß, dass in bestimmten Supermärkten in meiner Nähe zu bestimmten Zeiten Menschen einkaufen, die ich nicht sehen möchte. Das schränkt mich dann auch irgendwie ein, weil ich einige Leute einfach nicht treffen möchte, da ich weiß, dass ich dann wieder vollgelabbert werde und ich meistens einfach überhaupt keine Lust darauf habe mit jemandem zu reden. Aber ich finde auch, dass du recht hast, wenn du sagst, dass es manchmal einfach nur ekelig ist, wenn man sieht wie viele Menschen die ganzen Produkte angrabschen. Wenn ich das manchmal sehe vergeht mir auch schon der Appetit und ich will einfach nur raus.

Was mich auch stört, ist der Geruch. Ich finde es sollte Möglichkeiten geben Supermärkte auch mal durchzulüften, daran mangelt es nämlich ganz offensichtlich. Der Schweißgeruch ist am allerschlimmsten, der abscheuliche Geruch ungewaschener Menschen oder Menschen, die sich die Zähne nicht geputzt haben und trotzdem ein außerordentlich hohes Mitteilungsbedürfnis haben. Was auch schrecklich ist, ist der Duft von süßlichem Billigparfüm. Ich hasse das so sehr, dass ich mir manchmal einfach die Nase zuhalte, wenn Leute mit so einem Duft vor mir an der Kasse stehen und um die Regale rumtrampeln, in denen ich suche. Das mag sicher auch unhöflich wirken, aber ich finde, dass das manchmal einfach sein muss, denn Luft anhalten allein bringt da nichts. Irgendwann muss ich ja doch wieder Luft holen und dann hab ich wieder diesen ekligen Geruch in der Nase und mir wird schlecht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wir haben hier zum Glück nicht solch Zustände. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nicht in einer Großstadt wohne, sondern eher so eine Mittelstadt. Das Problem bei uns ist eigentlich nur vorwiegend nachts, da bei uns die Jugendlichen solch Discounter Parkplätze als Feiermöglichkeit nutzen und dementsprechend sieht es auch morgends so aus. Allerdings sammeln die Angestellten den Müll noch vor Ladenöffnung wieder ein und von daher gehts.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe die Beobachtungen von diversen eher unbeliebten Zeitgenossen auch in regulären Supermärkten gemacht und nicht nur bei Discountern. Gerade bei unserer Filiale eines großen Supermarktes scheinen immer sehr suspekte Zeitgenossen herumzulaufen. Mir vergeht da manchmal schon die Lust zum Einkauf, wenn ich es mitbekomme. Aber wenn man von draußen hineinschaut, sieht man die ja nun nicht, sodass man dann eben nach dem Motto "Augen zu und durch" handeln muss.

Bei Lidl oder Aldi sind bei uns auch schon mal äußerst chaotische Kunden unterwegs, aber ich muss sagen, dass es sich dort in Grenzen hält. Ich glaube, die meisten eher ungepflegten, eher prollige Typen habe ich dann doch regulär im Supermarkt und nicht im Discounter gesehen. Vor den Läden selbst hält sich hier einiges in Grenzen, ich glaube aber auch, dass darauf Wert gelegt wird und man darauf achtet. Kann aber auch sein, dass es relativ wenig ist, da wir ja nun einmal sehr ländlich wohnen und sich solche Leute dann eher am Bahnhof oder so aufhalten. Vielleicht haben wir bislang auch nur immer Glück mit der Zeit gehabt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich kann dich gut verstehen, denn bei einigen Discountern in meiner Heimatstadt sind mir auch schon ähnliche Zustände aufgefallen. Ich weiß nicht, ob es einen Unterschied zu den Geschäften auf dem Land gibt, auch wenn mir dort so drastische Probleme noch nicht aufgefallen sind. Auf dem Land gehe ich aber nur am Wochenende mal einkaufen, wenn ich dort meine Familie besuche.

Mir sind aber in einigen Großstädten schon große Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen aufgefallen. In einigen Discountern oder anderen Supermärkten kann man ganz gemütlich einkaufen, während man sich in anderen wirklich wie auf einem Basar vorkommt. Deswegen meide ich bestimmte Filialen der Discounter, gehe aber nach wie vor gerne bei LIDL und ALDI einkaufen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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