VWL: Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Entscheidungen

Es gibt nichts umsonst. Wenn wir etwas haben wollen, dann müssen wir etwas anderes, was wir ebenfalls schätzen, abgeben um das andere Gut zu bekommen. Um eine solche Entscheidung zu treffen, müssen wir Alternativen abwägen bzw. die Zielkonflikte lösen.

Bsp: Das wohl wertvollste Gut eines Studenten ist die Zeit. Nun kann der Student seine komplette Zeit dafür aufwenden die Volkswirtschaftslehre zu studieren oder er verwendet seine gesamte Zeit dafür, um Mathematik zu studieren. Er kann natürlich auch seine Zeit auf beide Studienfächer verteilen. Jede Stunde in der er Mathematik studiert, verliert er eine Stunde, in der er hätte Volkswirtschaftslehre studieren können. Mit jeder Stunde, in der er lernt, verliert er auch eine Stunde, in der er Rad fahren könnte, Gel verdienen könnte. Sobald man Menschen zu Gesellschaften gruppiert, dann muss man immer verschiedenen Alternativen und Zielkonflikten ins Auge sehen.

Der klassische Zielkonflikt lautet „Kanonen oder Butter“, d.h. je mehr wie für Verteidigung (Kanonen) ausgeben, desto weniger können wir für den Konsum der privaten Haushalte (Butter) ausgeben. In unserer Gesellschaft gerät der Zielkonflikt zwischen einer saubere Umwelt und einem hohen Einkommensniveau mehr und mehr ins Bedrängnis. Durch die gesetzlichen Vorschriften zur Verminderung von Umweltverschmutzung werden die Produktionskosten für Waren und Dienstleistungen erhöht. Durch die höheren Kosten ergeben sich für den Unternehmer auch niedrigere Gewinne.

Außerdem besteht in unserer Gesellschaft der Zielkonflikt zwischen Effizienz und Gerechtigkeit. Unter der Effizienz versteht man, dass die Gesellschaft aus ihren knappen Mitteln am meisten herausholen will. Unter der Gerechtigkeit versteht man, dass die knappen Mitteln gerecht auf die Bürger verteilt werden. Demnach betrifft die Effizienz die Größte des ökonomischen Kuchens und die Gerechtigkeit die Verteilung des Kuchens. Oft stehen diese beiden Ziele bei staatlichen Maßnahmen im Konflikt.

Es ist schon richtig, dass jeder Mensch eben immer wieder vor solchen Entscheidungen steht, auch wenn man es sich nicht so bewusst macht, dass die Entscheidung wichtig sein könnte und dass man sich dann, wenn man sich für eine Sache entscheidet, oft auch gegen eine andere Sache entscheiden muss. Aber so ist es eben im Leben und nur durch solche Entscheidungen kommt man letztendlich seinem eigenen Ziel auch näher, wenn man sich eben in diese Richtung entscheidet.

Es ist doch normal, dass man sich im Leben ständig für etwas entscheiden muss. Daher fällt die Entscheidung meist so wie die Prioritäten eben gesetzt werden. Warum sollte man seine Zeit mit den Dingen im Leben verschwenden, denen man eine niedrigere Priorität beimisst? Das würde doch kein normaler und gesunder Mensch tun, mal ehrlich.

Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie sehr einfache schon lange bekannte Sachverhalte, verkompliziert werden können. Ich meine, es ist doch völlig normal, dass ich zum Beispiel mein Geld ausgeben muss, wenn ich was kaufen möchte. Oder dass ich Zeit opfern muss, wenn ich was lerne. Schon in der Steinzeit konnte man ein Tauschgut nur einmal wegtauschen. Warum sollte sich sowas ändern?

Natürlich mag es so sein, dass nicht jeder immer gleich hinter seinen Entscheidungen eine wissenschaftliche Fragestellung sieht. Und natürlich kann man aus allem eine wissenschaftliche Untersuchung machen. Aber im Grunde lebt doch seit eh und je jeder Mensch nach diesem Prinzip. Man muss wichtige von unwichtigen Sachen unterscheiden und Prioritäten setzen.

Wer das nicht kann ist quasi ein Autist. Die können das ja tatsächlich nicht und wie man sieht, können diese Menschen eigentlich nicht alleine leben. Das Prioritätensetzen und sich für vermeintlich wichtigere Sachen entscheiden und dafür Zeit, Geld oder andere Güter zu opfern, ist eine menschliche Überlebensstrategie.