Was kostet Atomstrom wirklich?
Die Laufzeiten sollen verlängert werden, die Versorgungssicherheit in Deutschland muss gewährleistet sein, Atomstrom erzeugt kein CO2. Alles Schlagzeilen, die in den letzten Tagen immer wieder von Politikern von CDU/CSU und FDP wiederholt werden. Aber niemand sagt uns, was Atomstrom wirklich kostet. Atomstrom ist zwar rein rechnerisch für die Konzerne wirklich günstig, aber auch hier zahlt die Gesellschaft die Zeche - also wir alle zusammen.
4 Milliarden sind mindestens nötig um Asse zu sanieren und zu schließen. Weitere 4 Milliarden kostet wohl gerade die Verglasung in Karlsruhe von Atommüll. Wackerdorf oder der Schnelle Brüter sind nur zwei weitere Beispiele für Milliardengräber. Gorleben zu erforschen, jetzt die Erforschung einzustellen, neue Standorte zu suchen, aber auch viele staatliche Subventionen die in den letzten Jahrzehnten geflossen sind verfälschen den Preis, den Atomstrom wirklich kostet.
Aber sind nur die finanziellen Lasten, die sofort auffallen. Es gibt auch noch ganz andere Lasten, z.B. ist nachgewiesen, dass im Umfeld von Atomkraftwerken die Anzahl Leukämiekranker viel höher ist als im Bundesdurchschnitt. Gerade für Kinder liege ein Gefahr an Leukämie zu erkranken deutlich höher in der Nähe der Kraftwerke. Und diese Kosten muss ebenfalls die Allgemeinheit über Krankenkassenbeiträge bezahlen und sie sind immer mit einem menschlichen Schicksal verbunden. Leukämie ist eine sehr schwere Erkrankung, die nicht selten tödlich endet und für die Betroffenen und Angehörigen eine sehr schmerzvolle Zeit darstellen.
Was man auch nicht vergessen sollte sind die enormen Umweltschäden, die in den Abbaugebieten entstehen. Nachdem inzwischen immer mehr Uran aus Afrika kommt und man dort noch quasi ohne Auflagen fördert, wird man dort wohl bald auch mit den Folgen verseuchten Grundwassers zu kämpfen haben. Ein Schutz der einheimischen Bevölkerung erfolgt dort kaum. Die finanzielle Belastung für die Gesellschaft durch Atomstrom ist schon hoch, die gesundheitlichen Folgen aber eigentlich unverantwortbar.
Meiner Ansicht nach kostet er einfach zu viel. Die Ereignisse in Fukushima haben gezeigt, dass Atomkraft eben doch nicht beherrschbar ist und es nie wirkliche Sicherheit gibt. Hier in Deutschland fehlt übrigens immer noch ein echtes Endlager. Gorleben ist wohl nicht auf Dauer zu halten. Dies wird auch noch ein Riesenspaß.
Wie will man die Kosten für die sichere Lagerung von radioaktiven Material über tausende Jahre abschätzen? Das geht gar nicht. In diesen Zeiträumen gehen ganze Kulturen zugrunde und neue entstehen. Wir können froh sein, wenn das Wissen darüber soweit erhalten bleibt, dass der Atommüll nicht versehentlich gehoben wird.
Die einzige Möglichkeit, mit Atommüll vernünftig umzugehen ist paradoxerweise die Weiterentwicklung der Reaktortechnologie. Neuartige Reaktoren können nämlich den Atommüll quasi "verbrennen". Er wird zwar nicht völlig verschwinden, aber doch erheblich reduziert.
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