Kinder und der Wunschzettel
Bei uns ist es bald wieder soweit - mein Sohn hat Geburtstag und da gibt es natürlich auch einen Wunschzettel, der nicht gerade kurz ist. Doch wie geht man nun mit einem solchen Zettel um? Mein Ex reagiert ziemlich sauer, wenn er wieder hört, was der Herr Sohn für Wünsche hat. Erst neulich hat er ihm mal wieder eine Standpauke halten wollen, dass er eben nicht ständig seine Wünsche ändern kann und auch nicht so viele Wünsche äußern soll.
Ich dagegen habe meinen Sohn bisher immer gewähren lassen und dann mit ihm besprochen, was er wirklich gern hätte. Erstaunlicherweise sind das dann doch nicht die teuren LEGO-Sets (obwohl die wirklich cool sind Mama). Nein einige Sets mit Grundbausteinen sind erst mal wichtiger und zwei Gesellschaftsspiele. Den Rest, so hat mein Kronsohn beschlossen, kann er sich ja zu Weihnachten, Ostern und weiteren Gelegenheiten wünschen.
Wie geht Ihr mit den (ellenlangen) Wunschzetteln Eurer Kinder um?
Hallo!
Meine Kinder haben natürlich auch einen Wunschzettel geschrieben. Bei uns war es so, dass sie auch viele Sachen auf diesem Wunschzettel hatten. Aber es war abgemacht, dass das, was sie sich am meisten wünschen ganz oben stehen sollte und dann war auch abgemacht, dass sie nur damit rechnen können, dass es ein Teil gibt, was auf dem Wunschzettel steht. Meist haben sie doch mehr bekommen als ein Teil. Aber das "Hauptgeschenk" war eben das Ausschlaggebende.
Die Kinder haben sehr schnell begriffen, dass sie sich ein größeres Teil wünschen durften, was dann auch ganz oben stand und sie durften sich auch kleinere Teile wünschen. Diese haben sie aber nicht alle bekommen und das wußten sie auch. Wenn es mit dem Geld sehr knapp war, bekamen sie auch nur ein kleineres Geschenk. Aber das wurde dann auch besprochen. Mehrere große Teile waren nie drin.
Die Wunschzettel wurden grundsätzlich bei uns besprochen. Mit den Kindern zusammen haben wir uns hingesetzt und dann auch direkt gestrichen, was auf keinen Fall drin ist. Ich denke, dass auch das die Kinder lernen müssen. Später sind die Wunschzettel dann auch nicht mehr so ellenlang ausgefallen.
Auch bei meinem Sohn ist es Gewohnheit, zu Gelegenheiten wie Geburtstag oder Weihnachten Wunschzettel zu schreiben. Mir war das sogar ganz recht, da man, je älter die Kinder werden, ja oft gar nicht weiß, was sie sich gerade so wünschen.
Es war aber von je her klar, dass diese Liste nur dazu dienen kann, dass wir, oder auch die anderen, die ihm etwas schenken, sich daraus etwas aussuchen. Er wußte immer, dass es nicht ALLES von dieser Liste geben würde.
Ich habe auch darauf geachtet, mit ihm zu besprechen, welcher Wunsch ziemlich sicher nicht erfüllt würde, damit die Enttäuschung an dem betreffenden Tag dann nicht allzu groß ausfiel. Dabei habe ich ihm erklärt, welche Gründe es gab, ein Teil nicht zu kaufen. Das konnte natürlich der Preis sein, der den Rahmen sprengen würde, denn Kinder können das am Anfang ja überhaupt nicht einschätzen, aber auch andere Gründe konnten ausschlaggebend sein. So war ganz klar, dass kein Hund unter dem Weihnachtsbaum liegen würde, oder dass irgendein Out-Door-Spielgerät aus Platzgründen nicht in Frage kam. Mir war aber auf jeden Fall die Begründung wichtig.
Dabei habe ich darauf geachtet, dass noch genug Spielraum blieb, dass die Geschenke, die dann wirklich gemacht wurden, auch noch eine Überraschung blieben.
Mit der Zeit hat sich das dann geändert. Mein Sohn ist 16 und da sind Wünsche an der Tagesordnung, die sich nicht in "einer Etappe" oder von einer Partei bewältigen lassen. Ein Beispiel: Mein Sohn wünschte sich einen sehr hochwertigen Computer, was ich auch durchaus befürwortet habe. Allerdings sah ich nicht ein, dass wir für ein Geschenk eine derart hohe Summe ausgeben. Wir haben uns also darauf geeinigt, dass er sich Geld wünschen kann, auch von anderen, und dann die Differenz, die noch fehlt, von seinem Ersparten drauflegt. Das hat sehr gut geklappt, und er war auch völlig damit einverstanden. Denn er weiß, dass nicht jeder Wunsch erfüllbar ist.
Dies funktioniert natürlich nur bei Größeren. Bei kleinen Kindern wäre mir wichtig, dass ein Geschenk auch immer noch ein bißchen eine Überraschung ist.
Aber bei größeren Kindern ist auch der Vorteil, dass nicht Geld für viele Kleinigkeiten ausgegeben wird, die dann doch in einer Ecke verschwinden, sondern dass sozusagen zusammengelegt wird für etwas Sinnvolles.
(Ob der Computer sinnvoll war, darüber lässt sich natürlich streiten .
Wir haben auch immer Wunschzettel geschrieben, und das, was wir am allermeisten wollten an erster Stelle genannt. Die anderen Wünsche waren dann nach weiter Wichtigkeit geordnet. Auch wir haben natürlich nicht immer alles bekommen, was wir gerne haben wollten und so manches Mal auch Dinge, an die wir eigentlich gar nicht gedacht hatten, die wir nachher aber total klasse fanden. Das war z.B. bei der großen Holzeisenbahn der Fall.
Aber es war immer klar, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden. Der Hauptwunsch war meistens dabei, aber von den anderen Sachen war es immer eine Überraschung, was wir bekamen. Und das war auch völlig okay für uns, weil wir sehr früh begriffen haben, dass Geld nicht auf Bäumen wächst und man vor allem auch nicht immer alles kaufen muss, nur weil man es gerade haben will. Das fanden wir aber auch völlig normal.
Witzig fand ich übrigens eine Kategorie, die die Kinder meiner Gastfamilie auf ihren Wunschzetteln hatten: "Dinge, die ich mir wirklich wünsche, die ich aber garantiert niemals kriegen werde!". Unter dem letzten richtigen Wunsch war eine Linie gezogen und dann kam die zweite Liste. Da standen dann so Sachen wie ein Pferd, ein eigenes Auto, ein riesiger Flachbildfernseher, und noch mehr Sachen in der Größenordnung. Die älteren Kinder waren schon Teenies und schrieben das wohl mehr spaßeshalber dazu, aber die jüngste Tochter war dann doch sehr enttäuscht, als an ihrem Geburtstag wieder kein Pony dabei war, weil sie heimlich gehofft hatte, dass es vielleicht doch klappt, wenn sie es wieder und wieder drauf schreibt.
Also als erstes muss ich eins mal los werden. Deinen Ex verstehe ich wirklich nicht. Mir kommt es so vor, als wenn du dir richtig Zeit nimmst für deinen Sohn und wie du ja auch schreibst, das Gespräch suchst. Mir scheint es auch so, als wenn dein Sohn nicht so unvernünftig wäre und man mit ihm reden kann. Warum kannst du das und dein ehemaliger Mann nicht?
Ich habe keine eigenen Kinder, aber mein Freund hat ein Kind und ich eine wesentlich kleiner Schwester. Wenn ich da die Wünsche bekomme und die wechseln auch häufig. Heute ist das aktuell morgen das. Heute will man das haben, weil es in der Schule auch angesagt ist und morgen möchte sie einfach etwas, was ihr wirklich gefällt. Teilweise rede ich mit ihnen, dass kleinere Sachen ja auch vom Taschengeld möglich sind und was sie denn wirklich wollen. Ob es Sachen sind, mit denen sie wirklich spielen oder ob dies dann auch wieder nur im Schrank liegt. Denn dies ist leider auch oft der Fall. Dann kommen wir auch immer auf einen Zweig. Eigentlich ist es dann immer so, dass ein was sinnvolles kommt und ein was unnützes, so komisch wie es klingt.
Kinder sind teilweise wirklich vernünftiger als man denkt, wenn man mit ihnen redet, diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Bei uns ist es übrigens auch so, dass mein Sohn schon vorher weiß, welche Wünsche definitiv nicht erfüllt werden. Warum auch immer, es gibt ja in der Tat die verschiedensten Gründe. Und das akzeptiert er auch jetzt schon, weil ich ehrlich mit ihm darüber spreche.
Was passiert, wenn man das nicht tut erlebe ich nämlich schon seit langem bei meiner Nichte. Auch wenn sie vom Preis her teurere Geschenke als mein Sohn bekommt, ist sie meist nicht zufrieden, weil ihre teuren Wünsche immer mit "mal sehen" und "vielleicht" abgetan werden und so die Hoffnung bleibt. Das schlimme daran ist, dass sie dann neidisch auf den Kleinen ist und uns bezichtigt ihn lieber zu haben
Was ich heute sehr rührend fand. Mein Sohn wünscht sich zu Weihnachten ein ganz großes Geschenk, groß von Umfang und Preis. So in etwa kann er ja schon abschätzen, was in die von Sorcya genannte Kategorie Dinge, die ich mir wirklich wünsche, die ich aber garantiert niemals kriegen werde fällt. So hat er mir heute gesagt, dass er sich das Geschenk von Oma, Opa und mir wünscht und selbst noch einen Gutschein sowie so viel Taschengeld wie nötig drauflegt. Da er mit diesem Teil schon seit letztem Jahr liebäugelt werde ich mal schauen, ob ich es günstiger bekomme und dann braucht er sein Taschengeld nicht zu geben und bekommt als Überraschung auch den Gutschein wieder.
Ich habe als Kind auch immer einen Wunschzettel geschrieben und ganz oben stand meist auch immer der wichtigste Wunsch. Auch jetzt schreibe ich noch einen Wunschzettel, da mein Papa sich es nie merken kann, wenn ich ihm nur einmal erzähle, was ich mir wünsche.
Als Kind waren meine Wunschzettel natürlich viel länger als heutzutage, aber dafür war die Spannung beim Auspacken der Geschenke auch viel größer. Welches der zwanzig gewünschten Spielzeuge versteckt sich wohl in dem Geschenk? Heutzutage weiß ich eigentlich meist zu 90%, was ich bekomme und die Überraschung ist futsch.
Außerdem lernt man als Kind so, dass man sich alles Wünschen kann, aber nicht jeder Wunsch erfüllt wird oder werden kann.
Kinder und ihre Wunschzettel, das ist eine endlose Geschichte voller Missverständnisse. Ich habe vor Jahren mal die Wunschzettel meines Sohnes kurz vor Weihnachten durchnummeriert und mit Version 1, 2, 3 und so weiter überschrieben. Das Ganze hatte dann in gesammelter Form der Weihnachtsmann am Heiligen Abend mit in der Hand als er die Geschenke übergab. Gerade im jüngeren Alter ist es doch so dass die Wünsche meistens spontan entstehen, das Interesse wurde entweder gerade durch die Werbung geweckt oder ein angesehener Kindergartenfreund hat so etwas auch. Auch vom Umfang her wird dann ab und an auch über das Ziel hinausgeschossen weil natürlich solch einmalige Gelegenheit nicht verpasst werden darf. Hier ist man als Erziehungsberechtigter gefragt und sollte die ganze Angelegenheit ein bischen steuern. Ich denke mal dass man die Neigungen der lieben Kleinen doch besser kennt als sie selber und auch die Kostenfrage nicht außer acht lässt. Natürlich bekommt er auch seinen sehnlichsten Wunsch wenn er bezahlbar ist und nicht sonstwie Kopfschmerzen bereitet.
Wenn sie vernünftiger sind ist es auch in Ordnung den Wunschzettel so abzuarbeiten wie es darauf steht. Ich habe dann immer mitgeteilt ab wann es keine Änderungen mehr geben kann und dann war die Ssache auch erledigt.
Ich finde es gut, dass du mit deinem Sohn alles besprichst. Es ist wichtig Kindern früh genug beizubringen, dass man nicht alles erwarten und bekommen kann. Selbst wenn das Geld vorhanden wäre. Ich hab im Bekanntenkreis leider ein ziemlich negatives Beispiel was passieren kann, wenn man die Kleinen komplett gewähren lässt.
Der kleine Prinz hat auch früh angefangen Wunschzettel zu basteln. Noch sieht es so aus, dass er mit seiner Mutter Spielzeugkataloge durchwühlt, die Bilder ausschneidet und dann auf ein größes Plakat klebt. Soweit so gut. Bis dahin finde ich die Idee auch ganz süß. Allerdings wird der kleine überhaupt nicht in seinen Wunschen gebremst.
Das größte Geschenk übernehmen die Eltern und der Rest wird aufgeteilt. Nicht so wie man es sich vorstellen würde, nämlich, dass jeder Schenker sich etwas aus der Liste aussucht - nein. Der Kleine sagt wer ihm was schenken "darf". Und als wenn das nicht genug wäre, gibt es ein riesen Theater, falls sich doch mal jemand wagen sollte von der Wunschliste abzuweichen.
Als ich das erlebt habe war ich echt entsetzt. Der Kleine hat das Geschenk ausgepackt, die Schenker mit "Das hab ich nicht gewollt" angeschrien und das Geschenk anschließend in die Ecke geworfen. Die Mutter hat nichts unternommen. Im Gegenteil. Ihrer Meinung nach ist es gut, dass der Kleine ehrlich ist. Ich möchte gar nicht wissen wie sich die Schenker vor der versammelten Mannschaft gefühlt haben.
Hallo
Ich muss ehrlich sagen, dass ich es toll finde wenn meine Tochter zu gewissen Anlässen wie Geburtstag oder Weihnachten sagt was sie sich wünscht und was sie toll findet. So passiert es mir nicht, dass ich irgendwas besorge was sie nicht interessiert oder sie nicht haben will und ich weiß, dass sie sich darüber freut.
Wir basteln dann immer einen Wunschzettel in dem wir Bilder ausschneiden und schicken es dann zum Beispiel an den Weihnachtsmann oder sie gibt ihn mir wenn es um ihren Geburtstag geht.
Auf ihrem Zettel stehen immer allerhand Sachen, weil es eben so ist, kleine Kinder wünschen sich ja eine Menge aber sie weiß auch, dass sich der Weihnachtsmann oder eben wir von dem Wunschzettel was aussuchen und das bekommt sie dann. Sie erwartet nicht, dass sie alles geschenkt bekommt. Meist sind auf dem Zettel eh bloß 2-3 Sachen die ihr besonders am Herzen liegen.
Warum sich dein Ex so darüber aufreget, kann ich nicht nachvollziehen. Er soll doch froh sein, dass sein Sohnmann so konkrete Vorstellungen hat und weiß was er will. Sicher es sollte nicht ausarten und er sollte auch wissen, dass er im Leben nicht alles haben kann aber mein Gott, es geht um seinen Geburtstag.
Gerade als Elternteil möchte man seinem Kind an diesem Tag doch eine oder zwei Freuden machen, er tut ja gerade so als wäre es jeden Tag so und als wäre sein Sohn unheimlich unverschämt.
Bei uns sind Wunschzettel willkommen und solange es im Rahmen bleibt und die Kinder wissen, dass sie nur einen Teil bekommen finde ich das vollkommen in Ordnung. Ich bilde mir auch ein, dass die Kinder dadurch lernen mit ihren Wünschen umzugehen und eben nicht alles bekommen was sie haben wollen.
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