Verdienen Gutaussehende besser als Hässliche Menschen?
Gestern Abend kam eine sehr interessante Reportage im Fernsehen. Demnach sollen hübsche Leute viel mehr verdienen als hässlichere. Außerdem sollen gutaussehende Personen zudem schneller einen Job finden. Vor allem in Amerika scheint dies wirklich wahr zu sein. Wenn man arbeitslos ist und man keinen Job bekommt hat ein Arzt ein kurioses Angebot. Er bietet eine extra "Job-Operation" an. In dieser Operation werden Falten entfernt, die Nase gerichtet und noch weitere Kleinigkeiten. Der ganze Spaß kostet dann ganze 30.000 Dollar. Und die Idee scheint gar nicht so schlecht zu sein. Der Arzt kommt mit dem Operieren kaum noch nach.
Aber was sagt ihr dazu? Nur weil man keinen Job bekommt, sich extra operieren lassen. Und wenn man dann erst keinen Job bekommt hat ma 30.000 Dollar in den Sand gesetzt. Doch warum werden hübschere Leute von den Arbeitgebern bevorzugt? Hat das einen bestimmten Grund? Es kommt doch auf die Fähigkeiten und nicht auf das Aussehen an oder nicht?
Ich würde nicht sagen, dass gut aussehende Leute eher einen Job bekommen nur weil sie gut aussehen. Ich glaube das liegt eher am Selbstbewusstsein. Wer gut aussieht hat oft auch ein größeres Selbstbewusstsein und ein besseres Auftreten. Und auf dieses Auftreten kommt es beim Vorstellungsgespräch eben an. Denn ein Vorstellungsgespräch ist auch immer ein Verkaufsgespräch und wer sich am besten verkaufen kann kriegt den Job. Gut verkaufen kann man sich nur wenn man einigermaßen selbstbewusst auftritt.
Dass operierte Leute einen Job kriegen lässt sich damit erklären, dass sie so ihr Selbstbewusstsein gesteigert haben und anschließend ihr Auftreten bei den Vorstellungsgesprächen ändern.
Zu den Fähigkeiten: Natürlich kommt es auf die Fähigkeiten an, aber ich kenne nicht viele Unternehmen bei denen du diese vor Antritt des Jobs unter Beweis stellen kannst. Dafür gibt es schließlich die Probezeit. Und wer sich nicht richtig verkaufen kann bekommt eben nicht die Möglichkeit seine Fähigkeit unter Beweis zu stellen.
Ich würde mich nicht wegen eines Jobs operieren lassen. Wobei man auch den Unterschied zwischen hier und Amerika sehen muss. Dort haben sie kein so tolles Sozialsystem wie bei uns. In Amerika heißt es oft "Hire or Fire". Auf gut deutsch: Entweder du verdienst Geld oder du bist der Depp und schläfst unter der Brücke. Hier in Deutschland würden die meisten wohl erstmal anfangen ein Bewerbungstraining zu absolvieren. Bei unserem Sozialsystem kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand so verzweifelt sein könnte sich operieren zu lassen.
Habbelchen hat geschrieben:Ich würde nicht sagen, dass gut aussehende Leute eher einen Job bekommen nur weil sie gut aussehen. Ich glaube das liegt eher am Selbstbewusstsein.
Naja, wer nur Selbstbewusstsein durch gutes Aussehen erlangt leidet eher unter Selbstüberschätzung und weniger an einem gesundem Selbstverständnis. Erinnert mich sonst wieder daran: Junge verglichen mit älteren Arbeitnehmer/innen.
Und gerade hier in den USA zählt das Aussehen eine Menge - hier heißt es Pi mal Daumen: "Alle Versager sind hässlich!". Ich seh`s ja schon hier im Empfang - da arbeiten nicht umsonst die Sekretärinnen oder jungen Damen, die einem sofort ins Auge fallen . Aus dem gleichen Grund arbeiten dort auch keine Schwarzen oder Angehörige anderer Minderheiten, das liegt aber an der speziellen Klientel, die hier bedient wird (weiß, republikanisch, erzkonservativ). Und Schönheitsoperationen haben hier in den USA, gerade hier in Kalifornien, einen völlig anderen Stellenwert - das sind keine OPs mehr, die sich nur Reiche leisten können oder die was besonderes sind, sondern so normal wie einen neuen Fernseher zu kaufen! Teilweise kann man die in der Mittagspause machen lassen (kleinere Eingriffe) oder nach Feierabend (und es gibt dafür auch noch spezielle Verbraucherkredite)! Man redet da auch genauso mit Freunden drüber und es mutet eher komisch an, wenn man das ganze hinterfragt und mit Sozialpädagogenrhetorik ankommt à la "Du bist hübsch genug, es zählen nur innere Werte...".
Habbelchen hat geschrieben:In Amerika heißt es oft "Hire or Fire". Auf gut deutsch: Entweder du verdienst Geld oder du bist der Depp und schläfst unter der Brücke.
Nein, denn das macht gar keinen Sinn! "Anwerben oder Entlassen"? Erst in das Haus einziehen und dann bauen? Es heißt Hire and Fire und das heißt nicht, Geld verdienen oder unter der Brücke schlafen sondern auf gut deutsch: "Entweder Du machst deinen Job wie wir es wollen und leistest das, was wir erwarten - oder Du kannst wieder gehen!".
Und ob das bei uns so unrealistisch ist? Ich weiß nicht. Hier hat sich schon lange das Klischee durchgesetzt: Erfolgstypen sehen auch gut aus - und umgedreht. Und den Trend kann man auch zunehmend bei uns beobachten.
Ich denke, es spielt auch eine große Rolle, welchen Posten man anstrebt. Ein Hotel wird sicherlich eher eine attraktive junge Dame in die Rezeption stellen als eine weniger gut aussehende, ebenso laufen in Parfümerien lauter bildhübsche, top geschminkte Verkäuferinnen herum. Und ein Schönheitschirurg wird wahrscheinlich keine Arzthelferin einstellen, die eine riesige krumme Nase, eine dicke Warze oder ähnliche Auffälligkeiten hat, die er in seiner Praxis korrigiert, wenn er die Wahl zwischen ihr und einer gleich qualifizierten anderen Bewerberin hat, die attraktiver ist. Denn da geht es dann ja auch um Werbung und Repräsentieren.
Und im Fall der Parfümerie-Verkäuferinnen finde ich das auch ganz sinnvoll, dass da eben drauf geachtet wird. Wenn ich in eine Parfümerie gehe, möchte ich gut beraten werden und am liebsten auch sehen, was mit gutem Make-up so alles geht. Mich bedienen also Damen, die top aussehen, sie kommen für mich also viel glaubwürdiger rüber, als wenn mich da eine Frau im Schlabberlook bedient, mit fettiger Haut, Pickeln, usw. Normalerweise stört mich das gar nicht (ich selbst schminke mich ja auch nur zu besodneren Anlässen), aber in dem fall würde ich mich schon fragen, wieso sie denn nicht das, was sie verkaufen will, selbst nutzt.
Zu Schönheitsoperation um einen Job zu bekommen: 30.000 Dollar sind eine heftige Summe, die man auch erstmal wieder reinbekommen muss. Ich weiß ja nicht, um welche Jobs es da konkret geht, aber ein Normalverdiener würde da eine ziemlich lange Zeit dran abzahlen müssen. Daher finde ich das schon eine sehr hohe Summe. Ob es wirklich was bringt, sei auch mal dahingestellt, sicher kann es ein Vorteil sein, aber man sollte auch nicht vergessen, dass eine Operation immer ein Risiko ist. Zum einen durch die Narkose, zum anderen können auch Schönheitsoperationen schiefgehen.
Morgaine hat geschrieben:Zu Schönheitsoperation um einen Job zu bekommen: 30.000 Dollar sind eine heftige Summe, die man auch erstmal wieder reinbekommen muss. Ich weiß ja nicht, um welche Jobs es da konkret geht, aber ein Normalverdiener würde da eine ziemlich lange Zeit dran abzahlen müssen.
Naja, Du darfst aber nicht vergessen, dass man in den USA mehr verdient, auch weil der Dollar im Vergleich zum Euro immernoch Spielgeld ist.
Klar kommt es hier auch auf die Stelle an, ein Mechaniker oder einer der bei Wendys arbeitet braucht das sicher nicht (der verdient auch kaum was), aber bei mittleren und knapp drüber angesiedelten Posten sind schon Einstigesgehälter ab 70.000+ Dollar pro Jahr drin - da hat sich die OP schnell refinanziert. Und für ein paar Jahre ist das ja eine bleibende Investition (wenn man sich mal irgendwo neu bewerben muss) .
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