Umgang mit Übergewicht des eigenen Kindes

vom 03.09.2009, 10:44 Uhr

Dies ist kein Thema was mich direkt betrifft, allerdings ist das Thema jetzt im Bekanntenkreis akut geworden. Ich brauche also keine Tipps, würde aber gern Eure Meinungen hören.

In meinem Bekanntenkreis gibt es ein 7-jähriges Kind, das übergewichtig ist. Noch nimmt das Übergewicht keine extremen Ausmaße an, aber es ist eben schon seit langem da und seit gut einem Jahr ist auch dem Kind bewusst, dass es eben deutlich dicker als seine normalgewichtigen Freunde, Spiel- und Klassenkameraden ist. Dies hat das Kind vor einiger Zeit dann auch den Eltern gesagt, doch die wiegelten erst mal ab. So schlimm sei es nicht, man müsse nur aufpassen, dass es nicht mehr würde. Dazu müsse man eben auf die Ernährung achten und auch mehr Bewegung in den Alltag bringen.

Als es dann Sommer wurde, hatte das Kind schon so arge Selbstzweifel, dass es nicht mal mehr mit den anderen Kindern baden gehen wollte. Nackt schon gar mal gar nicht (wobei das auch irgendwie nachvollziehbar ist), aber auch mit Badezeug nicht. Aber noch immer wollen die Eltern ihrem Kind erklären, dass das alles nicht so schlimm sei und sich schon geben würde. Wenn sich denn etwas getan hätte, wäre das ja kein Thema, aber für mich als außen stehende Person hat sich überhaupt nichts geändert.

Da alle Familienmitglieder schon seit langem übergewichtig sind (das jüngste Kind ist ein Nachkömmling) habe ich den Eindruck, dass man sich mit der Tatsache Übergewicht abgefunden hat und das Problem als solches gar nicht mehrsieht. Mir tut es schon Leid um das Kind, weil ich selbst die Probleme meines Kindes ernst nehme und mich auch zeitnah um Abhilfe bemühe. Nun ist aber gerade das Thema Übergewicht nicht so ganz einfach. So finde ich es durchaus richtig, dass man die Liebe und Unterstützung, die man dem Kind gibt, nicht an Äußerlichkeiten festmacht und ihm vielleicht noch Minderwertigkeitsgefühle einredet. Aber bedeutet Liebe nicht auch, dass man die Sorgen des Kindes ernst nimmt und es nicht in falscher Sicherheit wiegt? Dass man in einem solchen Fall vielleicht so ehrlich ist und sagt, dass das eigene Kind wirklich etwas mehr auf den Rippen hat und dann gemeinsam mit dem Kind nach Hilfen sucht?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein großer Sohn ist etwas stärker, aber nicht darum weil er so viel isst, sondern er hatte einige gesundheitliche Probleme. Es fing alles damit an: Er war gerade 8 jahre alt und trainierte Jiu Jitsu. Innerhalb 3 Monate nahm er sehr stark zu, aber er ist leider nicht so schnell gewachsen. Wir ließen ihn austesten, und sein Knochenalter war 2 Jahre weniger.

Seitdem ist er immer etwas stärker als seine Freunde gewesen. Auch war er für sein Alter ziemlich klein. Es war für ihn sehr schwer, da er es einfach nicht abnehmen konnte, egal wie wenig er gegessen hat. Auch hat er ziemlich viel Sport getrieben und es ging nicht runter. Wir konnten uns nur glücklich schätzen das er wenigstens nach 2 Jahren wieder anfing zu wachsen. Er zog sich immer zurück, da er dachte, das er zu dick sei, und ihn niemand mag. Auch habe ich mir immer Mühe gegeben, das er verschiedene Diäten macht. Ich habe zig Bücher über Übergewicht bei Kindern gelesen. Tja was soll ich sagen, ich fing mit ihm eine Diät nach der anderen an, doch nach einiger Zeit holte uns der Alltag ein.

Er musste sehr viel für die Schule lernen, ich musste meinen Job machen, die Hausarbeit und nebenbei auch noch 2 andere Kinder versorgen. Somit musste das essen immer schnell und billig sein. Ich konnte ihm nie irgendwelche extra Sachen kochen oder kaufen. Mittlerweile hat er alles im Wachstum nachgeholt, und er ist zwar nicht dicker geworden, aber etwas größer. Er ist jetzt 15 Jahre alt und wiegt 78 kg auf ca. 165cm. Wenn er bei den Kilos bleibt bis er ausgewachsen ist (Sollte schon so um die 175cm erreichen), dann passt es wieder.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie das Mädchen leidet, weil auch die Eltern nicht wirklich das Kind unterstützen. Und weil du geschrieben hast, das die Eltern selber Übergewichtig sind. Vielleicht würde eine Familiendiät nicht schaden. Aber das muss aus eigenen freien Willen geschehen. Weil vorher sicher keine Ergebnisse sichtbar wären. Noch heute geniert sich mein Kind im Schwimmbad, und zieht sich seinen T-Shirt erst kurz bevor er ins Wasser geht aus. Auch trägt er gerne lockere Kleidung, damit er die Fettpösterchen verstecken kann. Diese Zeit hat meinen Kind sehr geprägt. Er ist ein kleiner Stubenhocker geworden, obwohl ich wirklich viel unternommen habe, ihm zu helfen.

Ich weiss nicht wie gut du diese Leute kennst und wie oft du sie siehst. Aber unternimm doch etwas mit dem Mädchen, oder mache Vorschläge ob sie vielleicht in eine Tanzschule gehen möchte oder in einer Kindergruppe, wo sie viel Bewegung macht. Oder zum nächsten Geburtstag des Mädchens einen Gutschein für Sport, Bewegung schenken? Es gibt sicher in Eurem Ort nette Angebote für Kinder, sogar auch für Übergewichtige. Auch wenn die Eltern es nicht einsehen, du siehst es und das Mädchen auch. Nimm sie dir einmal zur Seite rede mir ihr, über ihre Wünsche. Vielleicht kannst du sie ja motivieren etwas zu unternehmen, oder setz dich zusammen mit der Familie des Mädchens hin und besprecht es was du speziell machen bzw. wie du helfen kannst.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Redangel, wirklich mal interessant zu hören, wie Eltern so etwas sehen. Mein Sohn war bis ins zweite Lebensjahr auch sehr kräftig und ich habe mich schon im ersten Lebensjahr mit dem Kinderarzt beraten, was man tun könnte. Der Tipp war, nicht zu viele fette Lebensmittel, Bewegung anbieten und dann verwächst sich alles, was auch der Fall war. Das Kind um das es geht ist übrigens ein Junge. :wink: Bei ihm war das auch der Fall und damals kam schon im Gespräch durch, dass ich wohl zu überbesorgt wäre.

Sehr gut kennen wir uns übrigens nicht - wie es halt auf dem Dorf ist, jeder "kennt" jeden. Aber wir erzählen halt schon mal miteinander und in den Gesprächen kam halt auch durch, dass es den Eltern nicht so wirklich passen würde, wenn der Junge in irgendwelchen Sportvereinen Mitglied ist. Bis zu einem bestimmten Alter sind eben die Eltern zwangsläufig in der Pflicht und das würden die Eltern des Jungen nicht so gut finden. So stieß es auch auf Unverständnis, dass ich einmal in der Woche allein mit meinem Sohn schwimmen gehe, dass ich ihm Inliner gekauft habe, weil er es bei mir gesehen hat und auch mitlaufen will usw.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass es von den Eltern nicht einmal böse gemeint ist. Wenn sie wüssten, wie man sich richtig ernährt, bzw. wenn es ihnen bewusst gemacht würde, wären sie ja nicht selber im Dilemma der Fettleibigkeit. Wahrscheinlich denken sie, es würde wirklich keinen Ausweg geben und es ist doch immer einfacher, die Probleme weg zu schieben und so zu tun, als ob man keine hätte. Bösartig meinen die Eltern das sicher nicht. Natürlich sollten sie aber ein Vorbild sein und sich vielleicht einmal eine Ernährungsberaterin ähnlich Sascha Wallezeck ins Haus holen.

In meiner Familie ist momentan eigentlich nur mein Freund übergewichtig und wir achten auf eine gesunde vollwertige Kost, um mein Kind halbwegs ruhig zu halten. Sie wird nämlich schon beim kleinsten Konsum von Zucker oder Weizenprodukte sehr agressiv und hyperaktiv. Jedenfalls geht es uns dreien (auch mir) viel besser, seit wir uns so vollwertig und gesund ernähren. Seit ich den Menüplan für die ganze Woche zusammen stelle, kann auf eine ausgewogene Ernährung noch mehr Rücksicht genommen werden, da diese geplant werden kann. Vielleicht solltest du das der Familie auch einmal vorschlagen.

Ich weiß ja nicht, wie du zu dieser Familie stehst und ob sie dir sehr wichtig sind. Wenn es gute, oder gar die besten Freunde von dir sind, würde ich sie tatkräftig darin unterstützen, dass das Vorhaben, welches du ihnen vorschlägst auch durchgeführt wird. Natürlich sollte dauerhaft darauf geachtet werden, was man isst und nicht nur die ersten paar Tage. Weise die Eltern ruhig auch häufiger darauf hin, dass es so nicht geht und dass sie auch etwas an der momentanen Situation ändern müssen. Wenn sie gute Freunde sind, werden sie dir dankbar sein und dir das nicht übel nehmen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Du hast selbst geschrieben, das vermutlich das Thema Übergewicht bei ihnen schon als Normal angesehen wird. Daher wird man eben versuchen das Kind auch von dieser Ansicht zu überzeugen. ISt ja doch wesentlich einfacher, als den inneren Schweinehund zu bekämpfen.

Mein Mann und ich sind auch Übergewichtig, was aber bei uns auch zum Großteil von der Erziehung her kommt. Und ich sehe wie schwer es ist, sowas als Erwachsener wieder weg zu bekommen. Meine Kinder werden aber nie wirklich gertenschlank sein, da es in beiden Familien immer jemanden gab, der an Übergewicht litt. Deswegen achte ich da schon drauf, das es gewisse Dinge nur in Maßen bei uns gibt.

Wenn das aber so eingefahren ist, wie bei der beschriebenen Familie, da kann wohl nur noch Hilfe von Aussen etwas bringen. Die eben auch der Familie zeigt, das man viele Gewohnheiten ab- und umstellen muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Leider gibt es immer wieder solche Leute, von denen Übergewicht scheinbar als normale Variante der Natur angesehen wird. Dass Übergewicht pathologisch ist und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert, vergessen diese Leute dabei einfach oder verdrängen es.

Ich habe mich zuletzt am Wochenende mit Bekannten einer Bekannten unterhalten. Diese Leute waren natürlich alle übergewichtig. Wir sprachen darüber, dass ich persönlich auch etwas abnehmen will, um mein Idealgewicht zu erreichen und auch auf sportlicher Ebene leistungsfähiger zu werden. Diese dicken Leute waren völlig entsetzt, da sie einfach nicht verstehen konnten, dass jemand abnehmen will. Die Leute hatten sehr deutliches Übergewicht und müssten eigentlich selbst sehr dringend abspecken. Eine dieser Frauen erzählte mir sogar, dass sie niemals Obst und Gemüse essen würde, da sie das einfach nicht mag und dass sie nicht abnehmen will, weil sie eben so ist und das okay findet. So eine Einstellung finde ich völlig krank.

Ich finde es unverantwortlich, dass diese Eltern die begründeten Sorgen ihres Kindes nicht ernst nehmen und einfach so wegwischen. Ich kann gut verstehen, dass das Kind sich mit dem Übergewicht nicht wohlfühlt, auch wenn es vielleicht noch nicht so stark ausgeprägt ist. Fakt ist, dass die meisten Leute, die als Kind schon dick waren, auch im Erwachsenenalter übergewichtig bleiben. Verantwortungsvolle Eltern sollten daher immer aufpassen, wenn das Kind ein Übergewicht entwickelt. Je früher man gegen das Übergewicht etwas unternimmt, desto leichter ist es und desto besser sind die Chancen, sein Gewicht dauerhaft auf einem guten Niveau zu halten.

Ich gebe dir vollkommen recht, wenn du sagst, dass wahre Liebe bedeutet, auch die Sorgen des Kindes ernstzunehmen. Leider sind solche Familien oft völlig beratungsresistent und sehen nicht einmal ein, dass Übergewicht eine ernstzunehmende Erkrankung mit gravierenden Folgen ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es extrem wichtig, dass ein Kind von klein auf lernt, wie man sich richtig ernährt und dass man ausreichend Sport machen muss. Auch würde ich meinem Kind nie sagen, dass es nicht so schlimm ist, wenn es Übergewicht hat!

Klar ist aber, dass die Familie das Übergewicht des Kindes nicht als schlimm ansieht, wenn sie selbst übergewichtig sind. Leider ist es auch in meiner Familie so, dass ein Onkel und eine Tante extrem übergewichtig sind. Als ihre Kinder noch klein und ebenfalls schon übergewichtig waren, hat niemand etwas gesagt und sie haben es alle als normal empfunden.

Mittlerweile ist es so, dass mein Cousin gut 200kg gewogen und sich nun einer OP unterzogen hat. Auch meine Tante wirde diese OP demnächst durchführen lassen. Leider sind sie aber dennoch nicht in der Lage ihre Ernährung und ihr Denken und Handeln zu verändern. Mein Cousin isst jetzt weniger, aber dennoch Pizza, Schnitzel und Co.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja, das ist schon ein Thema, von dem ich selbst auch betroffen war und bin und mir es dementsprechend auch sehr am Herzen liegt. Denn Übergewicht liegt bei uns schon in der Familie und ich habe schon recht früh einfach zu viel gewogen. Darauf geachtet wurde eigentlich nicht so wirklich, denn sonst hätte man etwas an der Ernährung geschraubt und vor allem mich darin unterstützt, mich mehr zu bewegen und abzunehmen. Ich habe daher in einem recht jungem Alter den Wunsch geäußert, eine Kur zu machen, was meine Eltern auch okay fanden und die Kur habe ich gemacht. Aber die Kur allein war nicht das Allheilmittel, denn geändert hat sich nichts mir gegenüber, man hat weiterhin so gekocht wie vorher und hat mich auch nicht mal mit Bewegung unterstützt, aber mir schon hin und wieder Vorwürfe gemacht. Als Kind kommt man damit nur sehr schwer zurecht und so war es ein Teufelskreis.

Ich würde bei meinem Kind schon allein mit der Ernährung ein gutes Beispiel vorangehen und damit eben anfangen, weil die Basis ja schon im Kindesalter gelegt wird. Ganz sicher würde ich so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber ehrlich gesagt würde ich mein Kind nun auch nicht mit Vorwürfen überschütten und es sich allein dem Schicksal überlassen, sondern schon versuchen, dass es Spaß an Bewegung hat und die auch unterstützen und mich daran beteiligen. Aber Resignation käme mir definitiv nicht in die Frage, auch wenn es der einfachere Weg wäre.

Wie man aber nun mit einer Familie umgeht, die scheinbar resigniert hat, schwer zu sagen. Erst einmal sollte man der Familie klarmachen, dass das Kind sich unwohl fühlt und es eben ernst zu nehmen sei, so etwas verwächst sich irgendwann einfach nicht mehr beziehungsweise ist es Blödsinn, darauf zu hoffen und es darauf ankommen zu lassen. Mir wäre es sehr wichtig, immer wieder auf eine gesunde Ernährung zu achten und auch eben Bewegung als etwas völlig Normales anzusehen und nicht als etwas Besonderes. Natürlich soll man sein Kind auch so annehmen, wie es ist, aber man sollte es ihm eben nicht einreden, wenn es ein gewisses Übergewicht hat, was es loswerden will. Als Arzt, Lehrer lässt sich da bestimmt eher etwas sagen, aber wenn selbst diese Personen nicht ernst genommen werden, es abgewunken wird, puh, mir fiele da auch nichts ein.

Mag sein, dass ich vielleicht zwischen Kind und Eltern vermitteln würde wollen, dass so etwas kein Dauerzustand sein kann oder muss und wenn ich mehr mit dem Kind zu tun hätte, würde ich meinen Möglichkeiten nach mit dem Kind die Bewegung ausüben und es vielleicht auch mit Ernährungstipps, nach Wunsch, unterstützen. Aber Fakt ist, dass sich Eltern mit ändern müssen und einfach mal auf das Kind eingehen sollten, damit das Kind eben nicht ein unglückliches Kind wird. Man kann zwar mit Übergewicht auch zufrieden und glücklich sein, aber hier ist es das Kind definitiv nicht und es will sich damit auch nicht abfinden. Das muss klar gemacht und klar gestellt werden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Meine Kinder sind nicht übergewichtig, weil ich da sehr darauf achte, sie gesund zu ernähren und für Bewegung zu sorgen. Von daher finde ich es eher befremdlich, wenn Eltern ihrem Kind verbieten wollen, sich sportlich zu betätigen. Mir ist es tausend mal lieber, wenn meine Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang mittels Sport im Freien abbauen statt durch die Wohnräume zu hibbeln.

Wenn meine Kinder jetzt übergewichtig wären, würde ich vermutlich eher allergisch auf Ratschläge von Nachbarn im Dorf reagieren. Schließlich ist Fettleibigkeit ziemlich mit Tabus besetzt und man fühlt sich schnell als Versager abgestempelt, wenn man sich belehren lassen muss. Das größte Problem sehe ich darin, dass die Eltern den Paradigmenwechsel wollen müssen, denn zum Abnehmen muss man jeden Tag kämpfen und das ganze Leben nebst Essgewohnheiten umstellen. Dazu gehört viel Kraft und Willen und natürlich auch viel Ernährungswissen, das auch angewandt wird. Ich denke auch, wenn die Familie schon seit langem mit Übergewicht kämpft, dass sich da mit der Zeit eine gewisse Betriebsblindheit einstellt, wenn man die Fakten lange genug verdrängt. Damit will ich sagen, dass die Eltern das Kind vielleicht gar nicht böswillig vernachlässigen sondern sich selbst so stark in die eigene Tasche lügen, dass sie das gar nicht mehr so richtig sehen, dass sie ihrem Kind schaden.

Der bessere Ansprechpartner in dem Fall wäre vielleicht die Lehrerin des Kindes. Wenn die eben beobachtet, dass das Kind leidet und gehänselt wird, dass die mal in einem Elterngespräch die Eltern bittet, für das Kind etwas zu tun. Allerdings begibt man sich als Lehrer da auch auf dünnes Eis, wenn Eltern sich da persönlich kritisiert fühlen. Auch der Kinderarzt sollte da kritische Worte finden und die Eltern offen auf die Ernährungsmängel hinweisen. Aber gegen den Willen der Eltern kann auch dieser kaum was ausrichten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:Der bessere Ansprechpartner in dem Fall wäre vielleicht die Lehrerin des Kindes. ... Auch der Kinderarzt sollte da kritische Worte finden und die Eltern offen auf die Ernährungsmängel hinweisen. Aber gegen den Willen der Eltern kann auch dieser kaum was ausrichten.

Letzten Endes war der Kinderarzt sehr geduldig und hat dann auch gute Tipps geben können. Der hat dann eben so lange gewartet, bis die Eltern bereit waren und vorher nur minimale Anstöße gegeben. Was die Lehrer angeht: das Kind wurde ja nie gehänselt, also gab es von dieser Seite auch gar keinen Grund unbedingt eingreifen zu müssen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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