Warum fallen Nadeln im Herbst nicht wie Laub ab?

vom 03.09.2009, 10:27 Uhr

Immer, wenn ich in der Herbst- oder auch Winterzeit durch den Wald einen Spaziergang mache, fällt mir immer wieder auf, dass die Blätter der Bäume so langsam alle abfallen. Die Nadeln der Tannen jedoch bleiben das ganze Jahr erhalten? Wie kommt das? Blätter fallen ja ab, um über den Winter Energie zu sparen. Aber was ist dann bei Tannen? Soll es ein Schutzmechanismus gegen natürliche Feinde sein? Und warum sind die Nadeln immer so spitzig? Das muss ja einen Grund geben oder etwa nicht? Hat es vielleicht etwas mit der Kälte oder dem Schnee, den es im Winter gibt zu tun?

Und noch eine kleine Frage. Die Nadeln normaler Tannen sind ja meist grünlich. Dies liegt ja an dem Zellstoff Chlorophyll. Die Nadeln der Blautanne sind jedoch immer leicht bläulich bis hellblau? Wie kommt so etwas überhaupt zu Stande? Wird in diesem Fall der Zellstoff Chlorophyll durch einen anderen Stoff ersetzt oder ist es ein "Gen-Fehler". Vielleicht ist ja hier sogar jemand Förster und kann mir so mit Fachwissen weiterhelfen.

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» Porsche » Beiträge: 190 » Talkpoints: -0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Zum ersten Teil der Frage (im Grunde Unterstufenwissen!): Blätter fallen nicht ab um im Winter Energie zu sparen, sondern um den Baum vor Austrocknung zu schützen! Der Wassertransport in den Bäumen funktioniert so, dass über die Tracheiden (Nadelbäume) / Poren (Laubbäume) Wasser per Saugspannung von unten nach oben transportiert wird, sprich: an den Blättern verdunstet es und es wird ein Unterdruck erzeugt, der neues nachzieht. Das klappt nur solang, solang auch Wasser im Boden ist welches der Baum erreichen kann.

Dadurch, dass große Blätter eine große Verdunstungsfläche im Gegensatz zu "Nadeln" haben und die Poren der Laubbäume bis zu 20 mal mehr Wasser als die Tracheiden der Nadelbäume transportieren können würde Laubbäume wenn sie ihre Blätter nicht abwerfen könnten wie gesagt austrocknen. Nadelbäume profitieren von der geringeren Verdunstungsoberfläche, dem geringeren Wassertransport und dass die meisten Nadelgehälze die Verdunstung zusätzlich durch eine Wachsschicht auf den Blättern minimieren können. So können es sich viele Nadelbäume einfach "leisten", die Blätter erst nach 2 - 4 Jahren zu wechseln.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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