Wahl: Wählen oder nicht wählen

vom 01.09.2009, 16:39 Uhr

Wir leben im Jahre 2009, im "Super-Wahljahr". Mich interessiert, ob ihr wählen geht oder nicht bzw. ob ihr eure Stimme ungültig macht und warum.

Ich habe am Wochenende das erste Mal an der Wahl teilgenommen und finde es persönlich sehr wichtig, dass sich jeder daran beteiligt. Es meckern immer alle herum, was so die Politik betrifft, aber rund 50 Prozent gehen schon mal gar nicht erst zur Wahl. Dann kommen noch die ungültig gemachten Stimmen hinzu. Ja, da kann sich ja meiner Meinung nach auch nichts ändern, wenn sich die Hälfte raushält! Natürlich hat jeder nur seine 2 Stimmen, aber man kann sich doch in meinen Augen nicht einfach heraushalten und darauf vertrauen, dass "die anderen da schon machen". Wie seht ihr das?

Mit jeder Stimme, die ich nicht abgebe, geht automatisch eine Stimme an Parteien wie die NPD. Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mandragora hat geschrieben:Mit jeder Stimme, die ich nicht abgebe, geht automatisch eine Stimme an Parteien wie die NPD. Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen.

So ein Unsinn aber auch! Wenn man Verhältnisrechnung beherrschen würde wäre klar, dass jede Stimme die nicht abgegeben wird zu gleichen Teilen allen Parteien zugute kommt für die abgestimmt wird. Immer der gleiche populistische Schwachsinn, sorry. Bei aller Liebe zur Antipathie gegen die NPD, aber rechnen sollte man schon können.

Und es ist immernoch besser, dass die Hälfte, die wenigstens an der Politik interessiert ist wählen geht anstatt viele, die ihre Stimme wie beim Lotto abgeben und damit noch weniger den Volkswillen ausdrücken, auch wenn eine hohe Wahlbeteiligung begrüßenswert wäre. Durch viele Fehlentwicklungen der letzten Jahre haben einfach viele Menschen das Interesse an der Politik verloren und wer nun daran Schuld ist oder nicht, da kann man lange drüber streiten, im Endeffekt hat wohl jeder eine Teilschuld.

Grundsätzlich sollte man natürlich immer wählen gehen im Grunde auch die, die alle meinen Bundeskanzler anstatt des Bundeskanzlers sein zu müssen und dann den Wahlabend wieder nur den ganzen Tag am Stammtisch anzutreffen waren.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich war am Wochenende auch bei der Landtagswahl und habe mich so entschieden wie bei den letzten Wahlen und auch so, wie ich mich auch bei der kommenden Bundestagswahl entscheiden werde: Ich habe meinen Stimmzettel ungültig gemacht.

Meiner Meinung nach kann keine der Parteien quer durch das Spektrum die derzeitigen Probleme lösen oder meine politischen Meinungen vertreten. Deshalb ist für mich der beste Weg meinen Stimmzettel ungültig zu machen und damit trotzdem ein Zeichen zu setzen. Überhaupt nicht zur Wahl gehen, keine Ideen haben und rum meckern finde ich falsch.

Also: Macht euch Gedanken über eure Zukunft, eure Interessen und geht zur Wahl!

» PK » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,22 »



Ich muss ehrlich zugeben, dass ich zunächst auch nicht bei der Bundestagswahl wählen gehen wollte, da ich an dem Tag auch verreist bin. Ich habe mich aber von meiner Freundin überreden lassen, die Briefwahl zu beantragen und habe heute auch die Unterlagen erhalten. Letztendlich ist es schon wichtig. So ganz unsinnig finde ich die These nicht, dass jede Nichtwählerstimme zu den Rechten geht. Ich denke schon, dass alle mit den Rechten sympathisierenden zur Wahl gehen werden, so dass die Anzahl der rechten Stimmen konstant bleibt und je weniger "normale" wählen gehen, prozentual ein grösserer Anteil für die Rechten übrigbleibt.

» prince » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,70 »



Ich gehe wählen und werde meine Stimme auch nicht ungültig machen. Wäre schön blöd von mir. Damit setzt man auch kein Zeichen. Diejenigen, die die Stimmen auszählen sind auch nur ganz normale Leute, die es einen Dreck interessiert was auf den ungültigen Stimmzetteln steht (ich kenne mehr als einen Wahlhelfer). Wenn man die Stimme ungültig macht kann man also gleich nicht wählen gehen, kommt aufs gleiche raus.

Dass jede Stimme, die nicht abgegeben wird der NPD zugute kommt stimmt meiner Meinung nach auch. Die NPD versucht vor jeder Wahl mehr Anhänger zu bekommen und jeder NPD Anhänger geht im Gegensatz zu den Normalen Leuten wählen. Die Rechnung, dass die Stimme jeder Partei zugute kommt würde genau dann stimmen wenn die Verteilung der Stimmen der Nichtwähler gleich wäre. Dies ist sie aber nicht. Die Nichtwähler verteilen sich nämlich auf alle Parteien, nur nicht auf die NPD! Rechnen sollte man können.

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» Habbelchen » Beiträge: 127 » Talkpoints: 0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:
Mandragora hat geschrieben:Mit jeder Stimme, die ich nicht abgebe, geht automatisch eine Stimme an Parteien wie die NPD. Das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen.

So ein Unsinn aber auch! Wenn man Verhältnisrechnung beherrschen würde wäre klar, dass jede Stimme die nicht abgegeben wird zu gleichen Teilen allen Parteien zugute kommt für die abgestimmt wird. Immer der gleiche populistische Schwachsinn, sorry. Bei aller Liebe zur Antipathie gegen die NPD, aber rechnen sollte man schon können.

Subbotnik hat natürlich recht, aber der Gedanke, der hinter Mandragoras Argumentation steht, ist trotzdem nicht falsch. Wer nicht wählen geht, gibt seine Stimme zu gleichen Teilen allen Parteien und das kommt eben vor allen den kleinen Parteien, wie zum Beispiel der NPD oder anderen extremistischen Parteien zugute, weil bei denen kleine Prozentanteile schon viel mehr bedeuten, als bei einer Partei, die sowieso viel gewählt wird. udem ist die NPD auch tatsächlich ein gutes Beispiel, weil sie in den letzten Jahren ja immer wieder in verschiedenen Parlament plötzlich vertreten war, weil sie den gewissen Prozentsatz, der dafür erforderlich ist, eben erreichte - teilweise sicher auch, weil insgesamt so wenig Leute wählen gingen.

Deswegen, Mandragora, ist Nichtwahl auch nicht gleichzusetzen mit der Abgabe einer ungültigen Stimme. Letztere wird nämlich gezählt und beeinflusst so die Prozentsätze nicht. Eine ungültige Stimme abzugeben ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Es kann nämlich sein, dass man keine der zur Wahl stehenden Parteien unterstützen, aber trotzdem völlig zu Recht von seinem Stimmrecht Gebrauch machen will und das tut man eben auch durch eine ungültige Stimme.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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