Alles über Montessoripädagogik!
Hallo, ich habe eine dreijährige Montessoriausbildung hinter mir und bin total begeistert davon. Aus genau diesem Grund möchte ich euch nun auch etwas über Maria Montessori und ihre Pädagogik erzählen. Auch ein paar Übungen möchte ich euch erklären und würde mich über eure Meinung freuen.
Maria Montessori wurde 1870 geboren und wuchs in einer gut bürgerlichen Familie in Italien auf. Sie machte als erste Frau überhaupt ihren Doktortitel, erkannte aber schnell dass nicht Medizin sondern Erziehung wichtig für Kinder ist. Sie setzte sich dann für die Rechte der Kinder ein und eröffnete im Jahr 1906 das erste Kinderhaus, in dem alles auf die Kinder ausgerichtet war und sich nach ihnen orientierte (Höhe der Tische, Sessel, Waschbecken, Kinder durften sich die Spiele selbst nehmen)
Ihre wichtigsten Prinzipien waren, dass das Kind als Ganzes angesehen wurde und dass dessen Persönlichkeit geachtet wurde. Auch, dass man dem Kind hilft, seinen eigenen Willen zu entwickeln- indem es selbst Erfahrungen sammelt. Ebenfalls sehr wichtig war für Maria Montessori, dass Kinder selbst entscheiden durften, wann sie was lernen wollen. Sie wurden nicht dazu gezwungen etwas zu lernen, für das sie noch nicht bereit waren.
Der Erzieher soll laut Maria Montessori stets unterstützend zur Seite stehen, aber nie von selbst in Situationen eingreifen. Erst wenn das Kind nach Hilfe fragt, wird ihm geholfen. Auch geht es bei den verschiedenen Übungen darum, dass das Kind Freude am Tun hat und tut und nicht darum, dass es ein Ergebnis hervorbringt.
Einige Übungen:
- Löffeln: Beim Löffeln hat das Kind anfangs zwei gleiche Schüsseln und einen Löffel zur Verfügung. Es versucht dann den Inhalt (beispielsweise Bohnen, Reis, etc.) mithilfe des Löffels von einer Schüssel in die andere zu geben. Wenn das Kind dann sicher ist, kann man mehrere verschiedene Schüsseln oder auch verschiedene Löffel nehmen.
- Gießen: Beim Schütten hat das Kind zu Beginn beispielsweise einen kleinen Krug und ein Glas. Es versucht nun den Inhalt vom Krug in das Glas zu schütten. Mit steigender Sicherheit kann man verschiedene Gläser, Krüge und Inhalte verwendet werden.
- Kehren: Beim Kehren hat das Kind eine Schaufel, einen Besen und ein paar Papierkügelchen zum Einsammeln. Bei den ersten Versuchen gibt es zusätzlich einen Klebepunkt, zu dem das Kind die Papierkügelchen kehren soll. Nachdem die Übung ein paar Mal wiederholt wurde, wird das Kind keinen Klebepunkt mehr benötigen (es denkt sich den Punkt, zu dem es kehrt) und man kann schwierigere Kehrmaterialien nehmen.
Ich persönlich finde die Montessoripädagogik ganz toll und versuche auch immer wieder die Übungen in den Alltag in meiner Kleinkinderkrippe einzubringen. Die Kinder sind von den Übungen stets total begeistert und streiten beinahe darum, wer als nächstes darf. Auch den „Nebeneffekt“, das die Kinder Dinge wie den Umgang mit einem Löffel oder einem Besen lernen, finde ich toll! Wie ist eure Meinung dazu? Könntet ihr euch vorstellen, euren Kindern solche Übungen zu zeigen?
Ich kenne die Montessoripädagogik nur aus dem Pädagogikunterricht an der Schule. Hier wurde eigentlich auch nur positives über Montessori berichtet. Interessanterweise scheint diese Erziehungsmaßnahme in Deutschland aber eigentlich eher wenig Anklang zu finden. Hier sind Waldorf-Kindergärten und Schulen verbreiteter, als Einrichtungen die sich nach Montessori richten. Nur sehr wenige Erzieher sind wirklich mit Montessori vertraut und wenden ihre Techniken an. Das finde ich eigentlich auch sehr schade.
Ist ein Motto von Maria Montessori nicht: Hilf mir, es selbst zu tun? Das Problem ist einfach, dass die Idee nicht neu ist. Erziehung findet schon seit Jahrtausenden statt. Eltern bringen ihren Kindern Eigenständigkeit bei und Kompetenzen, sich selbst im Leben später helfen zu können.
Auch Freunde, Familienmitglieder oder Lehrer tun es. Das Prinzip ist nicht neu. Meines Erachtens sind die ganzen Dinge wie Montesorri, Piaget, Waldorf und Co einfach nur Geldmacherei und Kuschelpädagogikkonzepte um Geld zu scheffeln und Kinder sowie Eltern einfach mal blöd zu machen, damit sie gerne viel Geld für Leistungen zahlen, die für den Popo sind und teils vielleicht gar nicht anerkannt sind, weder in Deutschland noch im Ausland.
Auch hat diese Art von Pädagogik einen Hang zum antiautoritären Erziehungsstil und was hat man gelernt? Kinder ohne Regeln haben es später schwerer in der Gesellschaft zu bestehen.
Wenn ich mit einer Waldorfausbildung als Erzieher in einem Industrieland arbeiten will, zeigen die mir doch einen Vogel. Es gibt dort kaum Natur und ums Feuer tanzen ist schwerer, als um den Kreisverkehr zu tanzen, ist ein blödes Beispiel, triffts aber auf den Punkt.
Nein ich halte nicht viel davon, da es meines Erachtens das selbe Geldsystem ist, wie die Bildungsträger, welche für Erwachsene die letzten 10 Jahre überall aus dem Boden schießen. Ich respektiere jede andere Meinung aber meins ist das hier nicht.
Bei Pädagogik nach Maria Montessori geht es nicht nur um die Selbstständigkeit, sondern um die Selbstkontrolle. Alle aufgelisteten Lernspiele zielen auf eines ab: Das Kind kann sich anschließend, nachdem es die Aufgaben gemeistert hat, selber kontrollieren.
Bei uns in Österreich gibt es Montessori Ausbildungen sowohl im Bereich Kindergartenpädagogik als auch in der Grundschulpädagogik. Und ich bin mir sicher, dass so etwas auch in Deutschland angeboten wird. Also wenn man sich interessiert, ist die Ausbildung sehr zu empfehlen.
Nicht zuletzt, weil der Frontalunterricht schon sehr veraltet ist und es immer mehr im Kommen ist, Montessori-Pädagogik auch außerhalb der Grundschule anzuwenden. Noch ist es nur privat möglich, sein Kind auf so eine Schule oder in so einen Kindergarten zu schicken.
Aber ich denke, dass die Montessori-Pädagogik die Pädagogik der Zukunft ist, obwohl sie eigentlich schon lange populär ist. Trotzdem wird sie früher oder später unser Bildungssystem revolutionieren und ich freue mich schon, wenn das passiert ist.
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