Kinder und die Ordnung im Schulranzen

vom 30.08.2009, 22:26 Uhr

Wie bringt man Kindern nur die Ordnung im Schulranzen bei? Das Schuljahr hat grade begonnen und die Kinder einer Bekannten von mir haben in der Schultasche schon wieder das reinste Chaos. Blätter fliegen drin rum, obwohl ein Hefter daneben liegt. Diese haben natürlich Eselsohren. Füller und Stifte liegen neben der Federmappe, obwohl es ein Mäppchen ist, wo man die Stifte nur reinlegen muss und nicht einstecken muss und die Tasche kann jeden Tag vom Müll befreit werden.

Das eine Kind ist in der zweiten Klasse und das andere in der sechsten Klasse und beide gehen mit ihren Schulsachen unmöglich um. Meine Kinder waren teilweise leider auch nicht besser und ich konnte reden wie ich wollte. Dann habe ich auch mal an meine Schulzeit gedacht und mich gefragt, ob ich denn damals besser gewesen bin. Leider musste ich diese Frage mit nein beantworten. Aber ich habe den Kindern das ja nicht vorgelebt. Sie kennen mich nur als ordentliche Mutter. Auch meine Bekannte ist eine sehr ordentliche Frau.

Wie kommt es, dass die Schultaschen der Kinder immer aussehen, als wenn eine Bombe darin geplatzt wäre, wenn man nicht jeden Tag das Chaos beseitigt? Sind eure Kinder genauso? Wie kann man ihnen das abgewöhnen? Was tut ihr, damit eure Kinder auch die Schulsachen ordentlich halten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne das leider auch nicht anders. Ich habe 3 Burschen und es herrscht immer Unordnung in der Tasche. Egal wie oft ich es zusammenräume, oder zusammenräumen lasse. Immer wieder landen die Zetteln einfach nur so in der Tasche, statt in der Mappe.

Mein großer ist 15 und bei ihm war es bis jetzt immer am ärgsten. Er bekam in fast jeden Fach nur Zetteln, die er einfach ins Heft kleben sollte. Er dachte sich immer er macht das dann zuhause. Leider hatte er daheim aber keine Zeit. Somit hatte er dann bei den Tests fast nur die Hälfte vom Stoff im Heft, da die anderen ja fehlten, weil er sie verschlampt hatte.

Der kleine macht es aber auch nicht anders. Darum denke ich mir eigentlich, warum, die Kinder überhaupt Hefte haben, wenn sie meistens nur auf Zetteln arbeiten. Aber vielleicht ist es wirklich so das Mädchen doch etwas ordentlicher sind? Den die Stifte kugeln bei uns auch in der Tasche herum, oder sonstwo.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass Kinder immer erst lernen müssen, dass die Ordnung im Schulranzen wichtig ist. Anfangs wird es ihnen egal sein, aber dadurch, dass sie Ordnung halten, finden sie ihre Sachen ja auch viel schneller.

Daher denke ich, dass ich die Kinder jeden Tag ihren Schulranzen aufräumen lassen würde. Eben so lange, bis sie irgendwann den Sinn darin verstehen und es von ganz alleine schon machen. Ich würde ihnen erklären, dass es bei den Lehrern einen guten Eindruck macht, wenn sie Ordnung halten und die Bücher und Hefte gepflegt aussehen. Es gibt auch Lehrer, die Hefte nicht annehmen, wenn sie sehr ungepflegt sind.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe selbst noch keine Kinder, erinnere mich aber gut an meine eigene Schulzeit. Mein Schultaschen waren auch immer total chaotisch. Wobei ich glaube, dass ich zu Beginn der Schulzeit sogar relativ ordentlich war und meine Schultasche wirklich jeden Tag ausgeräumt und neu sortiert habe; das wirkliche Durcheinander begann dann erst mit der Pubertät.

Dass ich in späteren Jahren so unordentlich wurde, lag vor allem daran, dass wir immer mehr Schulmaterialien hatten. Da gab es für jedes Fach mindestens ein Buch, häufig auch zwei, und dicke Ordner. Die Lehrer wollten nicht mehr, dass wir Schulhefte benutzen, sondern hielten uns dazu an, unsere Notizen in Ordner abzuheften, weil einfach so unglaublich viele Blätter zusammenkamen. In der Oberstufe habe ich in meinen Prüfungsfächern in jeder Unterrichtsstunde mindestens zwei Blätter doppelseitig beschrieben.

Ich hatte auch Klassenkameraden, die dann jeden Abend ihre Sachen sortiert haben und so natürlich auch mehr Ordnung in ihren Taschen hatten. Ich habe das meist nur einmal in der Woche getan und meiner Meinung nach reichte das auch völlig. Ich brauchte und brauche es auch heute nicht, dass alles immer ganz ordentlich ist. Solange man im Großen und Ganzen den Überblick bewahrt, muss man auch nicht ständig aufräumen.

Dabei kommt es natürlich immer auf die Person an, Kinder sind ja unterschiedlich, aber ich denke nicht, dass man bei jedem Kind darauf bestehen muss, dass es jeden Tag die Schultasche aufräumt. Das würde ich nur dann tun, wenn ich feststellen würde, dass das Kind Schwierigkeiten beim Lernen hat, weil es seine Materialien nicht findet oder immer mehr Sachen vergisst, weil die Schultasche unübersichtlich ist.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Schulranzen unserer Jungs sehen auch ständig aus wie Kraut und Rüben. Wir haben jetzt gesagt, dass ab dem neuen Schuljahr (in zwei Wochen) jeden Freitag Schulranzen-Putzen angesagt ist. Mal sehen, ob es etwas hilft, es kann schließlich nur besser werden.

Für unser Töchterchen sehe ich da extrem schwarz, denn sie ist deutlich chaotischer veranlagt als die Jungs und schafft es binnen zwei Tagen ihr tiptop aufgeräumtes Kinderzimmer in eine Müllhalde zu verwandeln. Manchmal haben wir uns schon gefragt ob sie nachts heimlich den Mülleimer stiebitzt und in ihr Zimmer kippt. :lol: Bei den Jungs konzentriert sich diese Unart "zum Glück" nur auf den Schulranzen.

Ich kann mich aber erinnern, dass mein Schulranzen auch nicht gerade ein Muster an Ordnung war - meine Mutter würde wahrscheinlich eine andere Bezeichnung bevorzugen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit und Kindheit erinnern und meine Schultasche sah, je älter ich wurde, immer unordentlicher aus. Ich denke, es liegt daran, dass die Kinder meinen, keine Zeit fürs Aufräumen zu haben. Wenn es ans Aufräumen geht, hat man entweder eine Pause, die man genießen möchte, um mit Freunden zu sprechen- die ja leider auch nicht ewig geht- oder man hat anschließend frei und möchte so schnell wie möglich zu Hause sein. Deshalb verstehe ich das sehr gut, dass die Kinder keinen Sinn haben, aufzuräumen.

Meine Mama hat das dann immer auf die psychologische Tour gemacht. Sie meinte dann: "Du weißt ja, dass ihr immer auf euer Heft eine Note bekommt. Ich denke aber nicht, dass du da sehr gut abschneiden wirst, wenn du so unordentlich bist und sich Eselsohren in deinen Blättern befinden." Das hat eigentlich immer gesessen und ich versuchte, gut aufzupassen. Wenn dennoch etwas passiert ist, habe ich mir Gedanken gemacht, ob das jetzt schon noch gut gehen würde mit der Note.

Man muss aber denke ich einfach als Mutter auch etwas dahinter sein, und darauf bestehen, dass die Kinder mit ihren Sachen gut umgehen. Wenn sie ein Taschengeld bekommen könnte man ja sagen: Ich würde auf die Dinge gut aufpassen, denn wenn du etwas verlierst, oder etwas kaputt geht, bezahlst du das von deinem Taschengeld. Das kann man ja durchaus verlangen. Denn es ist ja die Sache der Kinder, dass sie auf ihre Dinge acht geben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke, dass sich das Problem mit dem Alter ganz von selbst löst. Wenn man von vorne herein kein besonders auf Ordnung fixiertes Kind hat, kann man wohl dauerhaft auch nicht wirklich etwas daran ändern.

Wobei eine Idee hätte ich doch, die hat bei uns in der Grundschulklasse immer sehr gut gezogen. Unsere Lehrerin hatte eine große Liste mit allen Namen darauf. Jede Woche hat sie die Schreibhefte und Arbeitshefter, etc. kontrolliert und wer ordentlich gewesen ist, bekam auf der Liste einen Punkt.

Sobald man meinetwegen 20 Punkte zusammen bekommen hat, hat man von der Lehrerin eine kleine Überraschung bekommen. Was weiß ich, mal ein Überraschungsei oder einen besonders schönen Stift. Das kannst Du ja bei denen Kindern auch mal einführen! Erstellt am besten zusammen auch so eine Tabelle.

Du gibst einen Zeitraum und die Häufigkeit der Ranzenkontrollen vor (meinetwegen jeden Tag oder jede Woche einmal - z.B. am Tag Deiner Wahl) und zusammen einigt ihr Euch dann auf den "Preis", den Deine Kinder dabei "gewinnen" können. Also bei uns hat es geholfen, probiere es doch mal aus.

Da bei mir allerdings niemand den Ranzen kontrollierte, sah der auch immer aus wie Kraut und Rüben. Ui und vor allem nach den Ferien roch er auch ganz oft sehr komisch. Ich weiß nicht, wie oft ich meine Brotbüchse vom letzten Schultag vor den Ferien im Ranzen vergessen habe.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass es wohl am Sinnvollsten ist, den Schulranzen gemeinsam mit dem Kind zu ordnen. Denn wenn du den Schulranzen alleine zusammenräumst, sieht das Kind ja nicht, wie es diese Ordnung herstellen kann. Wenn es den Schulranzen nun alleine einräumen soll, wird es wahrscheinlich ebenfalls nicht wissen, womit es am Besten anfangen soll.

Setz dich also am Besten einfach mal gemeinsam mit deinem Kind hin und zeige ihm, wie man den Schulranzen richtig einräumt. Erklär deinem Kind, wieso du welches Ding zuerst nimmst, usw. Ich denke, dass ein Kind nur so lernen kann, wie man den Schulranzen richtig einräumt!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mein Sohn ist auch in der zweite Klasse und geht nicht immer sorgfälltig mit seinem Arbeitsmaterial um bzw. mit seinem Ranzen. Die Lehrerin hat es mir auch schon gesagt. Kai hat extra eine grüne Postmappe für lose Blätter oder wichtige Mitteilungen. Wenn er nach Hause kommt, dann liegen diese Blätter aber oft zwischen den Büchern rum und nicht in der Mappe. Ich kann mir da Fusseln aus dem Mund reden.

Leider ändert das nichts. Kai ist einfach der perfekte Chaot wie es mir scheint. Ich muß von daher jeden Tag den Schulranzen durchforschen. Müssen wir sowieso, da fast jeden Tag etwas drin ist was für mich ist wie z.B. ein Test zum unterschreiben oder Blätter für die Eltern. Es gibt so und so Kinder. Ich war als Kind schon sehr ordentlich und ging gut mit meinen Schulsachen um. Ich denke da kann man nicht viel machen ausser immer wieder erwähnen wie wichtig Ordnung im Leben einfach ist.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke die meisten Kinder haben am Anfang ihrer Schulzeit erstmal ein wenig Unordnung in ihren Schulsachen und das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn sie hatten bisher auch nicht groß was mit Blättern, Mappen und Mäppchen zu tun, für die sie verantwortlich waren und die sie sortieren mussten. Es gibt aber auch da Unterschiede, dass sehe ich an meinen kleinen Cousins. Der jüngere, der vor kurzem erst eingeschult worden ist, behandelt den Großteil seiner Sachen schon geradezu mit großer Ehrfurcht, als wäre seine Mappe mit dem aufgedruckten Delphin und das karierte Mäppchen heilig und könnte bei jeder kleinsten Bewegung in tausend Teile zerbrechen. Sein Bruder hingegen gehört wieder zu der unordentlichen Sorte.

Wie man dagegen vorgehen kann, kommt wohl meistens auf das Kind an. Viele Kinder lernen mit der Zeit eigentlich auch selbst, dass es für sie vorteilhafter ist, wenn sie ihre Schulsachen in Ordnung halten und sie dann nicht ewig suchen müssen, wenn sie was brauchen und die Sachen dann auch anständig aussehen und nicht erst auseinander gefaltet und glatt gestrichen werden müssen. Und die, die es nicht lernen, brauchen eben ein bisschen Nachhilfe. Zu meiner Grundschulzeit gab es diese ''Nachhilfe'' noch von der Klassenlehrerin persönlich und hat das hat sich folgendermaßen ergeben.

Wir hatten einen Schüler in der Klasse, der wirklich ganz außerordentlich unordentlich war und der ständig nach neuen Blättern fragte und sich von anderen Kindern Stifte und dergleichen leihen musste. Als es wieder einmal so weit war, meinte die Lehrerin, er sollte doch nochmal richtig in seiner Tasche suchen, aber er weigerte sich. Die Lehrerin kam dann kurzerhand rüber, warf einen knappen Blick in seine Tasche, nahm sie und schüttelte den Inhalt auf seinem Tisch aus. Was man da fand, war wirklich schon ekelerregend. Neben tagelalten Butterbroten und einem angebissenen Apfel, einzelnen Stiften, fand man dann auch irgendwo zerknüllt das gesuchte Blatt. Die Hefte und Bücher waren größtenteils mit altem Essen oder von den losen Buntstiften verschmiert und die Tasche, die vor wenigen Wochen noch neu gewesen war, roch wie aus einem Abfallcontainer.

Unsere Klassenlehrerin war damals so verdammt sauer darüber, dass sie anschließend die Taschen aller Kinder kontrollierte und das machte sie dann Woche für Woche an mindestens zwei Tagen in der Woche, ohne es vorher anzukündigen. Die Kinder, die immer noch keine Ordnung hatten, bekamen den Tascheninhalt dann wieder auf den Tisch ausgeleert und durften es vor den Augen der restlichen Kinder sortieren. So lernten die meisten also nach und nach die Ordnung zu halten und abgesehen davon, gab es auch ab und an sowas wie ''Heftproben'', wie man das dann aber auch von der Realschule oder auf dem Gymnasium kennt, wo dann die Lehrer die Hefte der Schüler einsammeln und sie sie durchschauen, um zu sehen ob sie ordentlich geführt und vollständig sind.

Es ist sicherlich nicht falsch, sowas mal bei einer Elternversammlung in der Grundschule vorzuschlagen, aber nicht alle Grundschullehrer sind damit einverstanden, sowas konsequent durchzuziehen. Die meisten sind sich da heute einfach zu bequem zu und so müssen eben auch die Eltern ran und die Taschen der Kinder regelmäßig, am besten jeden Abend vor der Schule kontrollieren, um sicher zu gehen, dass auch alles eingepackt ist und die Schultasche nicht als Biomüll missbraucht wird.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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