Techniker Krankenkasse - Deutschlands bester Arbeitgeber
Ich bin vorhin durch Zufall auf eine Seite gestoßen, wo Deutschlands beste Arbeitgeber aufgelistet werden und ich habe mich da in der Tat etwas erschrocken, als ich sah, wer auf Platz eins residiert. Das ist nämlich noch vor SAP die Techniker Krankenkasse und von einem guten Freund weiß ich schon, wie irrsinnig der Arbeitnehmer-Luxus bei SAP ist. Wenn man hört, was den Mitarbeitern da alles geboten wird, bleibt einem fast der Mund offen stehen und wenn ich dann lese, dass es scheinbar bei einer Krankenkasse noch luxuriöser zugeht, dann könnte ich mich darüber nur noch aufregen.
Durch mein Studium und meinen Job weiß ich, wie es den Ärzten, Pflegern und Schwestern geht, wie massiv bürokratisch es in einem Krankenhaus und auch in der Praxis zugeht, wie viele wichtige medizinische Leistungen den Patienten verwehrt werden und wie irrsinnig niedrig die Budgets der niedergelassenen Ärzte angesetzt sind. Außerdem weiß ich, wie oft sich Ärzte rechtfertigen müssen, weil sie 2 Medikamente zu viel aufgeschrieben haben im Quartal und wie vielen Omis keine Physiotherapeut für ihre vom Rheuma versteiften Gelenke zukommen kann weil es die lieben Kassen nicht zahlen.
Das tut mir nicht nur leid für die Patienten, die sich nicht ohne Grund zurückgestellt fühlen und für die eine 2-Klassen-Medizin scheinbar immer offensichtlicher wird, es ist auch unmöglich für alle Ärzte und Schwestern, wie wenig sie bei welcher Arbeitsleistung und Verantwortung verdienen. Gleichzeitig regen sich die Kassen auf, dass sie zu wenig einnehmen und dann sieht man, was sie sich für Luxustempel hochziehen und wie sie scheinbar ihre Mitarbeiter mit unsagbarem Luxus motivieren. Das finde ich in Anbetracht dessen, dass sich in Deutschland jeder versichern muss und damit am Ende vor allem die Patienten und das medizinische Personal ausgebeutet werden einfach unmöglich.
Es ist ja fast schon peinlich für die TK, dass sie damit werben, mit welchem Luxus sie ihre angestellten verwöhnen und gleichzeitig sieht man die riesige Diskrepanz in der medizinischen Versorgung. Da sieht man also, wo das viele Geld, was wir monatlich in unsere Krankenversicherung einzahlen bleibt und wo das Geld, was ich als Ärztin nicht verdiene jeden Monat bleibt. Ich weiß natürlich, dass das Thema nicht neu ist und es schon oft diskutiert wurde, dass sich die Kassen an den Patienten und Ärzten bereichern aber damit hat es die TK meiner Meinung nach auf die Spitze getrieben. Mal sehen, ob ich mit meiner Meinung allein dastehe.
Hallo Grooovegirl, ich habe auch mal wieder in der letzten Zeit mitbekommen, wie sehr man doch zum Teil bei den gesetzlichen Krankenkassen als lästiger Bittsteller behandelt wird, man von einigen Angestellten so behandelt wird, dass man den Eindruck haben könnte, sie zahlen alles aus eigener Tasche. Allerdings vergisst man so etwas schnell wieder, wenn man nicht mit schöner Regelmäßigkeit damit konfrontiert wird. Genauso ist es eben bei den von Dir geschilderten Umständen - ist man selbst betroffen, dann geht einem das richtig nahe, ansonsten ist das schnell wieder vergessen. Da ist es in der Tat befremdlich, dass eine solche Institution dann auch noch bester Arbeitgeber sein soll und es kommt in der Tat der Gedanke auf, könnte mit dem Geld nicht besser gearbeitet werden?
Aber zurück zum Thema: dem Ranking. Könntest Du das bitte mal verlinken? Wurden denn auch die Bewertungskriterien veröffentlicht? Das ist ja auch immer sehr aufschlussreich. Denn die Kriterien können ja auch ganz immateriellen Luxus umfassen. Beispielsweise weiß ich als allein erziehende Mutter einige Dinge sicher anders zu schätzen als ein Single, der keine Katzen zu kämmen hat.
Na klar kann ich das verlinken: Link
Naja angeblich achten die vor allem auf die Beziehung zwischen den Arbeitnehmern und den Vorgesetzten und der Beziehen untereinander und der Verbindung zur Firma oder dem Projekt, was man betreut. Das ist aber meiner Meinung nach Quatsch, da die meisten Mitarbeiter doch nur dann wirklich zufrieden sind, wenn sie ordentlich was geboten bekommen. Dazu gehört nicht nur ein guter Lohn sondern sicherlich auch viel Urlaub, dicker Dienstwagen (den bei SAP im übrigen jeder Mitarbeiter inklusive freier Tankkarte und uneingeschränkter Privatnutzung bekommt - und die sind immerhin nur auf Platz 2), Diensthandy, Laptop und was es materiell nicht noch alles gibt. Außerdem sicherlich auch Gleitzeit und und und. Ich denke jedenfalls nicht, dass die von der TK deswegen an der Spitze stehen weil die Chefs so nett zu den Angestellten sind, sondern weil die ganz anders verwöhnt werden.
Bei einem komplett privaten Unternehmen ist das ja irgendwo auch okay, wie eben SAP, da ist ja auch nicht jeder kleine Bürger aus Deutschland drauf angewiesen aber eine Krankenversicherung braucht nun mal jeder. Man bekommt nur leider nur bei den privaten Kassen als Patient und auch als Arzt auch das, was einem zusteht. Bei den gesetzlichen scheinen nur die Kassenmitarbeiter das zu bekommen und wie es aussieht noch einiges mehr, das Nachsehen haben am Ende die Patienten und die schimpfen dann auf den Onkel Doktor, der ihnen keine Tabletten oder Massagen verschreibt oder das böse Krankenhaus in dem sie jeden Tag 10€ dazuzahlen. Und immerhin scheint es den armen Kassen ja so schlecht zu gehen, dass ihnen sogar 37,80€ für ne Grippeschutzimpfung zu viel wurden pro Patient.
Hallo Grooovegirl, danke für den Link. Ich habe mir jetzt auch mal die Bewertungskriterien angesehen und finde sie, gelinde ausgedrückt, mehr als schwammig. Klar ist ein gutes Klima im Betrieb wichtig, aber bei weitem nicht alles. Wenn ich die Wahl habe zwischen zwei Unternehmen, dann sind mir die zusätzlichen kleinen Boni schon wichtig und ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der nicht auch auf ein wenig gute Beziehung zugunsten netter Zusätze verzichtet.
Wie das bei der TK genau aussieht weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass die Mitarbeiter anderer Krankenkassen teilweise ganz schön die Bodenhaftung verloren haben, wenn ich erst heute wieder höre, dass jemand, der zwei Wochen arbeitslos ist, aber keine Ansprüche auf irgendein ALG hat sich doch wegen der paar Euro Beiträge nicht so haben soll - die Person will prüfen lassen, ob sie die zwei Wochen nicht familienversichert sein kann. Aber vielleicht kann ja hier mal jemand ein paar Interna ausplaudern.
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