Mäuse aus dem Schulzoo aufnehmen?

vom 30.08.2009, 13:25 Uhr

Eigentlich bin ich grundsätzlich immer dagegen, Tiere zu retten, wenn man weiß, dass dann nur welche nachproduziert werden. Aber ein bischen anders liegt die Sache hier schon.

Meine Schwester ist auf einer Schule, die einen Schulzoo hat. Der besteht aus: Schlangen und Mäusen :? Klar müssen die Schlangen auch was fressen, dagegen habe ich auch nichts. Aber aus irgend einem Grund haben die Mäuse sich nun so starkt vermehrt, dass sie auch anderweitig weg müssen. Naja jedenfalls, verschenken sie die Mäuse jetzt wohl. Aussetzen können und dürfen sie die ja nicht. So richtig weiß ich darüber allerdings auch nicht bescheid.

Meine Schwester kam nun auf die glorreiche Idee, 2 Mäuse mitzunehmen. Noch müssen die etwas wachsen. Aber in einigen Tagen oder Wochen sind sie dann wohl soweit. Wir haben sowieso noch einen großen Käfig und Zubehör ist eh da. Kaufen müssen wir also nichts - zum mindest nicht mehr, weil Futter ja durch die Meerschweinchen auch immer da ist.

Mäuse sauber machen finde ich nun auch nicht so schlimm. Und generell mag ich Mäuse auch. Aus Zoohandlungen würde ich ja schonmal gleich gar keine kaufen. Die Frage ist nur, ob das hier so eine gute Idee ist.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo!

Wenn die Tiere für Schlangen gezüchtet werden, ist das so eine Sache, diese dann aufzunehmen. Denn es wird ja kaum darauf geachtet, dass die Mäuse sich so kontrolliert vermehren, dass keine Inzucht besteht. Ich habe selber auch mal Mäuse aufgenommen, die von einer Schlangenhalterin kamen. Ursprünglich wollte ich 3 weibliche Mäuse haben. aber in dem Wurf waren 6 weibliche Mäuse. Also hahe ich alle 6 genommen. Denn ich konnte nicht entscheiden, welche Maus ich dalassen soll und den Schlangen zum Fraß vorsetzen sollte.

Ich hätte mir so schäbig vorgekommen, wenn ich nur 3 genommen hätte und immer den Gedanken gehabt, dass diese 3 wohl "gerettet" sind, aber die 3 Schwestern dem Tod geweiht sind.

Die Mäuse waren auch aus einer Inzucht und somit haben alle Mäuse nach relativ kurzer Zeit Krebs bekommen. Es waren Vielzitzenmäuse, die länger leben als Farbmnäuse und alle Mäuse sind nicht sehr alt geworden. Die Tierarztkosten überstiegen weitaus mehr, was eine Maus sonst kostet.

Was das Futter betrifft, kannst du den Mäusen kein Meerschweinchenfutter geben. Mäuse brauchen auch tierisches Eiweiß und Meerschweinchen nicht. Das Futter muss aus kleiner Körnern und Sämereien bestehen und das Frischfutter ist bei 2 Mäusen auch nur verschwindend gering, sodass sie sich nicht vom Frischfutter alleine ernähren können. Sie brauchen zwischendurch auch eine Extragabe an tierischem Eiweiß.

Da Mäuse ja auch nicht alleine gehalten werden dürfen, sollte deine Schwester mindestens 3 aufnehmen, damit sie nicht so schnell vergesellschaften muss, wenn eine sterben sollte. Denn die Vergesellschaftung bei Farbmäusen ist nicht so einfach wie bei Meerschweinchen. Weiterhin würde ich ihr Weibchen empfehlen. Denn Männchen stinken doch sehr. Da Farbmäuse schon mit 4 Wochen geschlechtsreif sind, sollte sie auch nciht länger warten als 4 Wochen, wenn sie die Mäuse aufnimmt, sonst könnten sie schon trächtig sein.

Der Käfig sollte auch wirklich sehr groß sein, weil sie gerne rennen und die Gitterabstände sollten nciht mehr als 0,8 cm sein. Denn Farbmäuse finden immer einen Weg auszubrechen.

Eigentlich spricht sonst nichts gegen das "Retten". Man unterstützt so zwar die Überproduktion der Mäuse, aber ich kann deine Schwester da schon verstehen. Mir ging es ja nicht anders. Aber sie sollte immer daran denken, dass Inzuchtmäuse schon krankheitsanfälliger sind, als wenn sie von einem Züchter kommen, der auch Wert darauf legt, dass immer mal frisches Blut reinkommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Naja, Mäuse vom Züchter kommen ja sowieso nicht in Frage. Sie will die Mäuse ja nicht, weil sie einfach Mäuse will, sondern weil sie diese Mäuser retten will.

Mir ging es natürlich um das Frischfutter von den Meerschweinchen. Mir ist durchaus klar, dass man Mäusen, Hamstern und Meerschweinchen nicht das gleiche Trockenfutter geben kann. Aber sowas kostet ja nichts. Wenn man nun extra Späne, Heu, Frischfutter usw. kaufen müsste, sieht das schon anders aus.

Natürlich ist das Krebsrisiko recht hoch, wobei die Verantwortliche des Schulzoos wohl angeblich gezielt zusammen setzt. Dann frage ich mich allerdings schon, wie es dann so viele werden können. Es handelt sich wohl um 30 Jungmäuse und die können die beiden Schlangen wohl so schnell nicht fressen. Beziehungsweise haben die da wohl keinen Platz, die Mäuse bis dahin zu trennen. 30 Mäuse werden wir natürlich nicht aufnehmen. Wir hatten eigentlich vor 2 Weibchen zu nehmen, aber wenn du sagst, dass drei besser sind, dann machen wir das wohl so.

Der Käfig müsste so um die 1,00 x 0,80m sein und er hat im Käfig noch verschiedenen Ebenen. Er ist aus Holz mit engmaschigem Draht. Ist das für Mäuse denn in Ordnung? Unsere Mäuse damals hatten wir im Terrarium. Das haben wir allerdings nicht mehr. Ansonsten haben wir noch einen Hamsterkäfig , der ist allerdings auch nicht größer als der erste.

Wenn wir sie holen, soll es ihnen natürlich gut gehen bei uns. Und da muss dann eben auch genug Platz sein.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo!

Ich kann dir diese Seite hier sehr empfehlen klick . Bei dem Käfig, den du beschreibst, ist es ja ein fast quadratischer Käfig. Sehr ungewöhnlich mit den Maßen 1 Meter mal 80 cm . Welche Höhe hat er denn? Ein Mäusekäfig sollte auch in der Höhe ca 80 cm haben, weil Mäuse auch gerne klettern. Ein Terrarium sollte eine sehr gute Belüftung haben, weil der urin der Mäuse Amoniak enthält und die Atemwege der Mäuse darunter leiden, wenn sich der "Duft" staut.

Auf der Seite, die ich verlinkt habe sind auch Bilder von Mäsueschränken abgebildet, die man richtig schön nachbauen kann. Da siehst du, dass Mäuse auch sehr viel Platz brauchen. Der Draht muss so enmaschig sein, dass die Mäuse auch im Alter von 4 Wochen nicht mit dem Kopf durchkommen. Das kann im schlimmsten Fall sonst bedeuten, dass sie sich selber erhängen und im günstigsten Fall hauen sie einfach nur ab.

Wenn du die Möglichkeit hast, die 2 Käfige, die du hast , miteinander zu verbinden, wäre es optimal und du könntest ja vielleicht sogar 4 oder 5 Mäuse aufnehmen. Denn eine größere Gruppe ist immer sehr schon zu beobachten. Schöner, als wenn es nur 2 oder 3 Mäuse sind. Denn wenn eine Maus dabei ist, die die anderen nicht mag, dann ist das traurig, wenn diese immer alleine rumhängen muss.

Ich finde es klasse, dass ihr euch so genau über die Haltung vorher informiert. Denn das würde vielen Tieren ein jämmerliches zu Hause ersparen, wenn das jeder machen würde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mäuse sind gesellige Tierchen, wenn Du den Platz hast und drauf achtest, nur Weibchen zu nehmen (aber schau bloß genau nach, dass es auch wirklich alles Mädels sind, denn sonst hast Du bald das gleiche Problem), dürfen es auch mehr als drei sein. Wenn die Mäuse sich sowieso schon kennen, ist die Gefahr von Kämpfen auch sehr gering. Nur drauf achten, dass die Tierchen dann auch viel Beschäftigung haben, also den Käöfig entsprechend einrichten. Dass er mehrere Ebenen hat, ist schon mal ganz prima.

Was Krankheiten angeht, da kann es Dir auch aus richtigen, kontrollierten Züchtungen passieren, dass die Mäuse nicht lange leben. So alt werden die aber ohnehin nicht, aber das weißt Du vermutlich schon.

Kann Dich übrigens auch gut verstehen. Klar unterstützt man durchs Retten die Nachproduktion (richtig Zucht ist das eigentlich nicht), aber einige Mäuslein hast Du nun gerettet, denen wird es gut gehen bei Dir und das ist ja auch was Schönes.

Zum Futter informiere Dich am besten im Zoofachhandel, Mäuse haben schon so ihre eigenen Bedürfnisse, aber viel Futter brauchen sie wirklich nicht, so dass das nicht groß ins geld geht.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das sind ja schöne Schränke. Ja, die Maße sind ungewöhnlich, weil es eben kein handelsüblicher Käfig ist, sondern ein Selbstbau. Der hat damals eben genau auf einen Schrank gepasst, der als Podest fungiert hat. Ich schätze er ist so 50cm hoch.

Der gepostete Link ist ja super - tolle Schränke. Ich hab auch schon überlegt, ob wir den Holzbau nicht mit einer Röhre zu Gitterkäfig verbinden könnten. Das müsste eigentlich zu machen sein. Ansonsten könnte wir sicherlich auch noch einen Käfig bauen - wir sind ja dank der Meerschweinchen erprobt. Der Mäuseschrank auf der Seite ist ja ein Paradies!

Ist es ein Märchen, dass Albinos anfälliger sind bei den Mäusen? Die haben wohl verschiedene Farben. Die sind uns im Prinzip vollkommen egal, aber fragen schadet ja nichts.

Natürlich ist das keine Zucht, sondern eher Vermehrung. Sonst kann es ja nicht dazu kommen, dass es zu viel ist. Sie machen das aber nicht, um Geld zu verdienen insofern bereichern sie sich wenigstens nicht, sondern um Futter für die Schlangen zu haben. In diesem Fall wollen sie sie eben loswerden. Schon traurig. Es sind schließlich auch Lebewesen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo!

Albinomäuse sind tatsächlich etwas empfindlicher. Sie können eher erblinden und das seiht man dann daran, dass sie mit dem Kopf hin und herwackeln. Sie sehen schlechter und versuchen durch das Pendeln mit dem Kopf ein wenig die Fehlsichtigkeit auszugleichen. Aber ansonsten sind sie wie andere Mäuse auch.

Wenn du weitere Fragen hast, dann kann ich dir auch noch ein Mäuseforum empfehlen. Ich glaube, dass ist auch auf der Seite verlinkt, die ich oben gepostet habe. Mäuseforen haben auch meist eine Bilderecke, wo Käfige oder Schränke gepostet sind.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo zusammen!

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es sich bei den Mäusen um Inzucht handelt. Bei Futtertieren wird sicher nicht darauf geachtet, dass es Tiere mit fremdem Blut sind, die sich da vermehren. Daher kann es dann natürlich sein, dass die Mäuse nicht so lange leben, wie sie es normalerweise tun würden.

Die Seite, die Diamante dir schon empfohlen hat, kann ich dir auch nur wärmstens ans Herz legen. Bei diebrain.de habe ich mir auch schon einiges an Informationen besorgt, wenn ich etwas wissen wollte. Du solltest auch auf jeden Fall darauf achten, dass du gleichgeschlechtliche Mäuse bekommst. Nicht, dass die Vermehrerei bei dir zu Hause weiter geht. Ich denke auch, dass es eigentlich nicht unterstützt werden sollte. Gerade, wenn die Zucht der Mäuse so aus dem Ruder läuft. Aber ich denke, dass ich an deiner Stelle wohl auch ein paar Mäuschen aufnehmen würde. Du schreibst ja auch, dass du soweit alles für sie da hast und so sehr alt, werden Mäusen ja auch nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich sage mir eben, dass es hier nicht um den Gewinn geht und wenn wir sie nicht nehmen, vermehren sie sich weiter und enden früher oder später nicht bei einem anderen, sondern bei der Schlange.

Ich denke, dass ich mich mal in dem Mäuseforum anmelden werde. Damals als ich meine Mäuse hatte, war ich noch jünger - da gabs sowas noch nicht :D. Mit Inzucht muss man sicher rechnen, aber ich denke, dass es die Mäuse trotzdem gut hier haben werden. Und solche Mäuse können auch alt werden.

Männlein und Weiblein kann man bei Mäusen ja doch gut unterscheiden. Angenommen, da wäre doch ein Bock dabei, kann man dann "einfach" einen weiteren dazu setzen? Wir wollen schon Weibchen, aber wenn einer dabei sein sollte, kann man den ja auch nicht so einfach zurück geben.

Wie gesagt, ich denke,dass ich das ganz gut unterscheiden kann, mich interessiert nur, was ich im Fall der Fälle dann machen sollte.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo!

Wie schoin gesagt, solltest du die Mäuse im Alter von 4 Wochen aufnehmen, weil sie sonst schon trächtig sein können. In dem Alter ist es nicht ganz so einfach das Geschlecht 100% zu ermitteln, weil manche Mäsueböcke die Hoden noch nicht so entwickelt haben.

Ich empfehle dir , mit den Mäusen sofort zu einem Tierarzt zu gehen und das Geschlecht nochmals bestimmen lassen. Dann kannst du den Bock noch ehe ihr euch daran gewöhnt habt umtauschen und ein Weibchen noch dazu nehmen.

Mäuse, insbesondere Mäuseböcke lassen sich nicht so einfach vergesellschaften. einfach zusammensetzen geht nicht und die Mäuse vergessen schnell, wer zu dem Rudel gehörte. Wenn sie noch wirklich jung sind, ist es eventuell was einfacher. Aber die Beisserei ist schon vorprogrammiert. Deshalb schon beim Aussuchen sehr genau hinsehen. Ein Weibchen hat, wenn du es von unten betrachtest 3 Löcher und ein Böckchen nur 2. Am besten, du nimmst eine Lupe mit ;)

Mäuseböcke stinken auch sehr leicht. Ich denke, dass ihr irgendwann dann die Mäuseböcke kastrieren lassen müsstet, damit sie nicht mehr einen derartigen Gestank verbreiten (ich persönlich finde, dass Mäuseböcke sehr stinken). Deshalb kannst du auch, falls ein Bock dabei ist und er deine Weiber dann gedeckt hat, den Bock kastrieren lassen und ihn 6 Wochen später wieder zu den Weibern setzen. Das ist aber auch wieder schwierig, weil du neu vergesellschaften musst. Die Babies musst du dann auch gut trennen. Aber soweit ist es ja zum Glück nicht und ich hoffe, dass es nicht soweit kommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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