Wie das Holz von selbstgebauten Holztisch richtig behandeln?

Dummerweise ist mir gerade das richtige Wort entfallen, deswegen klingt das Thema einwenig komisch.

Mein Problem ist, dass ich mir einen Gartentisch selbst gebaut habe. Ich habe mir im Baummarkt eine große Holzplatte gekauft und die dann auf ein Gestell montiert. Allerdings ist das Holz noch nicht behandelt wurden, also es ist gegenüber Witterungen(Regen, etc.) anfällig.

Da ich nun keine Ahnung habe, mit was ich sie nun bestreichen oder wachsen sollte, damit sie möglichst wetterbeständig wird, wende ich mich nun an euch. Irgendwie sagt jedes Buch und jederman was anderes. Könntet ihr mir vielleicht einen Rat geben, was ich mit dieser Holzplatte nun machen soll? Ich würde gerne das Naturmuster belassen und sie deswegen nicht lackieren. Mehr weiß ich nun aber auch nicht.

Lackieren ist bei Holz wirklich doof. Da könnte man gleich eine Plasteplatte nehmen. Am besten eignet sich Beize aus dem Baumarkt für dein Problem. Gibt es in verschiedenen Farbtönen und zieht in das Holz ein. Dadurch weist es Wasser und ähnliches ab, ohne dass eine zusätzliche Klarlackschicht drauf muss. Da die Beize einzieht erspart man sich auch bei eventuellen Nachbehandeln das Abkratzen alter Reste, wie beim Lack, der nunmal mit der Zeit rissig wird und abplatzt.

Im Innenbereich ist eine Lasur auf Bienenwachsbasis super geeignet. Die versiegelt das Holz und verändert die Farbe nicht, zieht aber ebenfalls ein. Vorteil der Bienenwachslasur ist, dass sie in der Regel keine Schadstoffe und Lösungsmittel enthält.

Hier müsste doch noch einiges geklärt werden: Eine Beize bietet keinen Schutz vor Verwitterung. Eine Beize ist lediglich eine Farblösung, die auf das Holz aufgetragen wird und die dann in das Holz einzieht. Die Maserung vom Holz bleibt sichtbar. Nur das Holz sieht nach dem Beizen halt eher wie Teak oder Nussbaum oder gelb oder blau aus. Auf Beize muss man für Draußen noch einen Wetterschutz auftragen. Das ist z.B. eine farblose Holzschutzlasur, Hartwachs, Holzöl, Antikwachs.

Interessant wäre zu wissen, welches Holz Du verbaut hast. Ich vermute mal, das war Nadelholz? Dann geht man eben in den Baumarkt, stellt sich vor das Farbenregal und entscheidet sich für ein Produkt. Dabei kann man sich grob an folgenden Kriterien orientieren:

Holzöl dringt schön tief ins Holz ein. Es muss mehrmals aufgetragen werden, so lange bis das Holz nichts mehr aufnimmt. Wenn Wasser auf die geölte Oberfläche kommt, hinterlässt das weiße Flecken auf der Oberfläche. Die Ölbehandlung muss mehrmals nachgeholt werden. Zu Beachten ist, dass man den Lappen, mit dem man das Öl auftrug niemals zusammengeknüllt trocknen lassen darf. Der Öllappen kann sich entzünden. Man muss ihn also nach der Arbeit immer flach auslegen.

Holzwachse ergeben eine wasserabweisende Schicht auf dem Holz, die man auch polieren kann. Holzwachs gibt es sowohl in pastiger Konsistenz als auch als flüssiges Hartwachs. Letzeres bevorzuge ich persönlich, weil es besser glänzt.

Holzschutzlasuren sind besonders Wasserabweisend. Sie sind so die Vorstufe zum Lackieren. Holzlasuren gibt es in verschiedenen Farbtönen, dass heißt, man kann das Holz färben und schützen in einem Arbeitsschritt. Natürlich gibt es Lasur auch farblos. Lasur hat im Vergleich zum Lack den Vorteil, dass sie beim altern nicht splittert. Wenn die Lasur mal erneuert werden muss, muss sie nur etwas angeschliffen werden und sie ist dann bereit zum überstreichen. Lasur schützt das Holz besser vor der Witterung. Wenn Dein Tisch also nicht unter einem Verandach o.ä. steht, würde ich Dir zur Lasur raten.

Egal welches Mittel zu wählst, solltest Du bei Kauf beachten, dass das Produkt für Außenmöbel geeignet ist. Dann ist noch wichtig, dass Du darauf achtest, dass das Produkt für die Verwendung auf Küchenarbeitsplatten geeignet ist. Wenn Du auf dem Tisch essen willst, möchtest Du das Essen ja ohne Bedenken darauf legen können.

Wenn es Dir wichtig sein sollte, dass das Holz möglichst nicht behandelt aussieht, bietet sich auch die Möglichkeit aus LW-Plane eine Abdeckung für den Tisch nähen zu lassen bzw. selbst zu nähen. Die ist wasserdicht und hält bei Nichtbenutzung des Tisches auch Regen ab. Man darf nur nicht vergessen, auch Lüftungslöcher mit einzunähen, dass der Tisch darunter keinen Schimmel ansetzt.