Berufswünsche bei Kindern

vom 29.08.2009, 22:36 Uhr

Als ich klein war, wollte ich immer Bäuerin werden. Ich habe mit Treckern gespielt und war einfach fasziniert von allem, was mit Landwirtschaft zu tun hatte. Damals war ich noch nicht in der Schule und wenn mich jemand gefragt hat, was ich mal werden will, dann war meine Antwort "Bäuerin". Letztendlich habe ich Erzieherin gelernt. Meine Schwester wollte , als sie noch ganz klein war "nichts" werden. Sie meinte, dass sie mal einen reichen Mann heiratet. Gelernt hat sie Apothekenhelferin und hat seitdem nie mehr gearbeitet. Hat geheiratet und 4 Kinder bekommen.

Meine Tochter wollte schon als kleines Kind Tierärztin werden. Das hat sich aber auch sehr lange gehalten. Noch im Jugendalter sprach sie oft davon. Aber letzendlich ist sie jetzt Tischlerin. Mein Sohn wollte als Kleinkind den typischen Berufswunsch von Kindern werden - Polizist. Er sitzt jetzt in einem Büro als Bürokaufmann.

Gibt es auch User unter uns, die wirklich das gelernt haben, was sie schon als Kind erträumt haben? Haben eure Kinder schon als Kleinkind irgendwelche Berufswünsche?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Also eigentlich wollte ich von klein auf das tun, was mein Vater tut. Allerdings war mir damals nicht so ganz klar was das ist. Klang aber gut und genug verdient hat er auch. Dementsprechend wollte ich lange Jura studieren, da mein Vater das getan hat. ich studiere jetzt BWL, bin aber auf dem Weg Richtung Steuerberater, das heißt langfristig Wirtschaftsprüfer. Mein Vater ist Steuerberater, also kann man sagen ich mache zukünftig das, was ich schon als Kind machen wollte, nur der Weg dahin ist etwas anders. Ein Jura-Studium hätte ich wahrscheinlich kaum überlebt. Mir waren schon drei Rechtsfächer und Steuerrecht (was ich aber sehr gerne mache) genug.

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich hatte als Kind früher überhaupt keine Vorstellung davon, was ich einmal werden wollte. Ich weiß noch, dass in den ersten Kindergartenjahren die Erzieherin gefragt hat, was jeder später mal von beruf sein möchte. Da alle etwas sagten und meine Erzieherin auf eine Antwort drängte, sagte ich schnell - um sie nicht zu enttäuschen - "Ich möchte einmal Erzieherin werden."

Dann vergingen einige Jahre, in denen ich wieder keinen blassen Schimmer von meiner Zukunft hatte. Irgendwann kam der Gedanke der Erzieherin erneut auf ungefähr mit 12. Ich beendete die Schule mit diesem Gedanken und fing die erste Grundausbildung zur Sozialassistentin an. Nun, da mussten wir verschiedene Praktika u.a. im Kindergarten und im Altenheim absolvieren. Da stellte ich nun wirklich fest, dass ich Kinder zwar mag, aber nicht in Rudeln. 5 sind ok, aber ich habe überhaupt keine Lust mich mit rotzfrechen Kindern anderer Leute mein halbes Leben lang herumzuschlagen. Dafür leckte ich aber Blut im Altenheim und werde nun wahrscheinlich Krankenschwester.

Mein kleiner Bruder möchte später mal irgendetwas mit Computern machen. Jetzt ist er 11, bis 10 hatte er genau wie ich damals keine derartigen "Fantasien". Das ging irgendwie an uns verüber, wir haben nur unsere Kindheit im Auge behalten.

Im Praktikum im Kindergarten hatte ich teilweise Kinder, die Polizist, Feuerwehrmann UND Müllmann auf einmal sein wollten. Das betraf natürlich die Jungen. Die Mädchen wollten fast alle Tierpfleger werden. Ich hatte auch mal eine beste Freundin, die viele Jahre lang den Traum hatte, Tierärztin zu werden. Dann wollte sie Biologie und Chemie studieren (hatte auch die entsprechenden Noten), um in solche Berufe zu gehen. Jetzt hat sie einen Freund, der sie so sehr manipuliert, dass sie auf ihre an sich sichere Karriere verzichtet und Laborantin lernt, um dann später mal Urin im Krankenhaus zu untersuchen. Wenn sie Pech hat, wird sie arbeitslos, aber das ist ihr egal. Ich finde das sehr traurig.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als kleines Kind wollte ich wie mein Vater Koch werden im Endeffekt habe ich Hotelfachmann gelernt, einen passenden Studiengang für mein Fachabi absolviert und stehe jetzt im eigenen Restaurant öfter hinterm Herd als bei den Gästen herum zu schwirren.

Also denke ich doch, dass sich mein Kindlicher Berufswunsch mehr oder weniger erfüllt hat. Ich könnte mich jetzt auch als Azubi im eigenen Betrieb einstellen, aber wir wollen es ja nicht übertreiben. :lol:

Mein geplanter Hotelfachmeister ist zwar in weite Ferne gerückt, aber der muss ja nun auch nicht (oder noch nicht) sein.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als ich ganz klein war, wollte ich eine Zeit lang Polizistin werden, dann Popstar und Astronautin. Ungefähr in der dritten Klasse hat sich dann aber der Wunsch manifestiert, dass ich gerne Lehrerin sein möchte, weil ich eine wirklich tolle Klassenlehrerin hatte, die ich sehr bewunderte. Als ich älter wurde habe ich mir ein paar mehr Gedanken dazu gemacht, aber weil ich immer gern mit Kindern meine Zeit verbracht habe, war klar, dass ich irgendwie in die Erziehungsarbeit gehe. Eine Weile habe ich überlegt kein Abitur zu machen und gleich Erzieherin zu werden, habe mich dann aber letzten Endes doch wieder für ein Studium und für die Lehrerin entschieden. Inzwischen bin ich kurz vorm Examen und auch nach einigen Praktika immer noch überzeugt, dass es das Richtige für mich ist. Ich hoffe, dass ich das nach fünf Jahren Berufspraxis immer noch so sehe, aber momentan bin ich guter Hoffnung.

Mein Bruder wollte übrigens auch Polizist werden - jetzt studiert er Jura. Neulich sprachen wir über das Thema Berufswünsche und er meinte dann spaßeshalber, dass er ja immerhin in der Branche bleibt, auch wenn er einen Schritt weiter hinten ist und erst nach der erfolgreichen Überführung anfängt, anstatt es selbst zu machen. Ansonsten kenne ich aber relativ wenige Leute, die tatsächlich ihrem Kindheitstraum gefolgt sind. Vielfach waren es unrealistische Wünsche wie Popstar, Schauspieler, berühmter Maler oder Privatdetektiv, oft hat sich aber auch einfach das Interesse verschoben.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich wollte als Kind unbedingt Architekt werden. Fand es total spannend Buden zu bauen und Häuser zu malen. Irgendwann haben mir meine Eltern dann erklärt, dass man dazu top in Mathe sein muss (was ich nicht war - aber heute bin) und nicht das basteln darf, was man will, sondern das, was die Kunden wollen. Eigentlich schade! Zum Glück bin ich was anderes geworden und muss nicht jahrelang studieren um dann doch nicht das machen zu können, was ich mir vorgestellt habe.

Da sich die Berufswünsche von Kindern aber so wie so regelmäßig ändern, sollte man sie erst mal machen lassen. Damit haben sie immerhin mehr Vorstellung von ihrem späteren Beruf als die meisten Einserschüler kurz vor dem Abschluss.

» PK » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,22 »


Ich wollte auch alles Mögliche werden, bevor ich dann schlussendlich meinen Weg gefunden habe. Als kleines Kind wollte ich immer Polizist werden. Danach kam der obligatorische Wunsch auf, Feuerwehrmann werden zu wollen. Die meisten Jungs und Mädels, die ich kenne, haben in ihrem Leben schon einmal davon geträumt, diesen Beruf zu ergreifen. Auf dem Gymnasium hat sich dann der Wunsch, Arzt zu werden, herauskristallisiert. Allerdings erschein mir ein Studium direkt nach dem Abitur irgendwie nicht denkbar, so dass ich zunächst eine handwerkliche Ausbildung absolviert habe. Nun studiere ich seit ein paar Jahren endlich Medizin und habe, so glaube ich, meine Bestimmung gefunden.

Zwischendurch gab es bei mir auch alle möglichen Ideen, die aber niemals den Lebenstraum, Mediziner zu werden, verdrängen konnten. Tischler war auch dabei, ebenso wie Modedesigner. Man lernt als Kind und Jugendlicher einfach unendlich viel kennen und begeistert sich schnell für neue Dinge, vor allem wenn sie einem gut präsentiert werden.

Ich kenne auch Leute, die ihre Kindheitsträume verwirklicht haben. Eine Bekannte von mir wusste schon als kleines Mädchen, dass sie Ärztin werden möchte und hat dieses Ziel nicht mehr aus den Augen verloren. Allerdings stelle ich bei den meisten Leuten fest, dass die Kindheitsträume oft verschwinden und andere Berufe ergriffen werden als die, die man sich als Kind vorgestellt hat. Oftmals ist es ja auch eine Vernunftentscheidung. Ich kenne keinen Menschen, der als Kind gesagt hätte, dass er Steuerberater, Zahnarzt oder Investmentbanker werden will.

Die meisten Kinder begeistern sich immer wieder für die gleichen Berufe. Sehr häufig hört man von Kindern, dass sie Polizist, Feuerwehrmann, Tierarzt, Arzt oder Automechaniker werden wollen. Manche Jobs schrecken Kinder auch eher ab, vor allem typische Bürojobs. Für mich wäre ein typischer Bürojob nach wie vor eine unschöne Vorstellung. Allerdings ändert sich diese Einstellung bei sehr vielen Leuten, so dass viele sich im Laufe der Zeit vorstellen können, einen entsprechenden Beruf zu ergreifen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass nur ein geringer Anteil der Menschen seinen Berufswunsch aus der Kindheit auch später tatsächlich ergreift. Dies wird wohl vor allem daran liegen, dass sich die Prioritäten im Laufe der Jahre verschieben. Kinder wollen oft Berufe erlernen, mit denen sie anderen Menschen oder auch Tieren helfen können. So entstehen die typischen Berufswünsche bei Kindern wie beispielsweise Polizist, Feuerwehrmann oder aber Arzt. In den späteren Jahren ändert sich die Priorität des Helfens dann oft in etwas anderes: besser bezahlten Job oder aber das Wissen, dass man einen handwerklichen Beruf erlernen möchte. Daher unterscheiden sich meiner Meinung nach der Kinderwunsch und die spätere Realität so oft voneinander.

Ich wollte als Kind immer Bundeskanzler oder Papst werden. Das hatte aber weder etwas damit zu tun, dass ich besonders politisch oder religiös interessiert war. Der Grund war viel banaler. Ich hatte einmal gesehen, dass diese beiden Personen einen eigenen Chauffeur hatten. Dieser fuhr sie den ganzen Tag durch die Gegend. Das fand ich als Kind unheimlich toll und so entstand mein Berufswunsch. Später habe ich dann festgestellt, dass es viel mehr Spaß macht das Auto selber zu fahren. Außerdem war es auch nicht hilfreich für meinen Berufswunsch, dass es sowohl nur einen Papst und auch nur einen Bundeskanzler gibt.

Also änderten sich meine Berufsvorstellungen und ich bin irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass ich später mal als Wirtschaftsprüfer arbeiten möchte. Also habe ich mein Abitur gemacht und bin im Moment dabei mein BWL Studium abzuschließen. Bei mir haben sich die Berufswünsche im Laufe der Zeit also auch geändert.

» sst » Beiträge: 76 » Talkpoints: 0,41 »


Als Kind machte ich mir nie Gedanken was ich mal werden will. Da ich schon zur etwas älteren Generation gehöre musste ich als Kind schon gut im Geschäft meiner Eltern zupacken. Ich wusste, ich wollte nicht ins Büro und ich wollte kein eigenes Geschäft. Später, als die Berufswahl anstand, wollte ich dann Kinderkrankenschwester werden - was mir aber von meinen Eltern ausgeredet wurde-. Die wollten, dass ich zur Sparkasse gehe. Am Schluss wurde ich dann Rechtsanwaltsgehilfin und bin auch dabei geblieben. Im Nachhinein war es die richtige Berufswahl für mich, denn nach 35 Berufsjahren gefällt es mir immer noch.

Meine Kinder sind jetzt auch vor die Entscheidung gestellt. Für den großen (bald 18) dachten mein Mann und ich immer "der ist nur was fürs Büro". Pustekuchen. Er hat sich für den Siebdruck entschieden und ist jetzt im zweiten Lehrjahr -und was soll ich sagen- es war das Richtige.

Der Kleine (14) schwankt zwischen Polizei, Feuerwehr und Grenzschutz. ALso irgendwas mit Uniform. Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und schnuppert.

» karlmann11 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,42 »


Mein Sohn ist jetzt 6 Jahre alt und topt mit seinem Berufswunsch alle. Seine Vorstellung sieht so aus: morgens Rennfahrer, nachmittags Pilot, abends bei der Feuerwehr, nachts Polizist im Hubschrauber. Und wenn er mal frei hat, kommt er uns dann besuchen :lol:

Ich wollte als Kind immer Friseuse werden. Auch bis in die Schulzeit hinein und hatte mich dann in der 8. Klasse um einen Praktikumsplatz beim Frisör bemüht, wurde aber aufgrund meiner vielen Allergien abgelehnt. Somit fiel dieser Berufswunsch ins Wasser. Letztendlich habe ich in der Gastronomie gelernt - das, was ich eigentlich so überhaupt nicht machen wollte. In diesem Beruf bin ich jetzt seit 10 Jahren und kann mir überhaupt nichts anderes mehr vorstellen.

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» merlinda » Beiträge: 530 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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