Junghund und Leine

vom 28.08.2009, 14:59 Uhr

Hallo ihr.

Ich habe heute ein Welpen Starter Paket bekommen, von einem Namen haften Tiermittelhersteller. Dort stand geschrieben unter der Rubrik Jagdhund. Dass jeder Hund einen natürlichen Triebinstinkt hat. Man soll den Hund immer an der Leine haben, wenn man an der Straße mit ihm geht. So weit noch alles klar und verständlich. Hund hat an der Straße immer an der Leine zu sein und Jagdtrieb ist bei jedem Hund zum Glück noch da, wir wissen ja wo der Hund abstammt. Aber nun kommt es.

Es steht geschrieben, dass wenn man auf einer Wiese oder im Park spazieren geht, dass man dann ohne Leine gehen soll. Also ich habe immer mitbekommen, dass der Hund erst dann ohne Leine gehen darf, sollte, wenn er einwandfrei hört und dann erst ohne Leine. Weiter steht dort geschrieben, dass wenn der Hund mal etwas nachlaufen will oder auch schafft, wie zum Beispiel Wild, dass man sich dann eine zehn Meter Leine kauft und den Hund fünf Monate lang an solchen Örtlichkeiten ausführt. Also für mich macht das ganze nicht sehr viel Sinn. Ich kenne es wie gesagt auch anders.

Würdet ihr es so machen? Es steht mit dabei, dass dies den Welpen besser prägt und er ein besseres Verhältnis zu einem bekommt. Man solle auch die Richtung ändern, ohne es dem Hund zu sagen und sich auch verstecken, er wird schon kommen. Also Entschuldigung, ich könnte dies so nicht machen! Was sagt ihr dazu?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Du hast vollkommen recht, dass man dies nicht tun sollte, wenn der Hund noch nicht an einen gebunden ist. Einem neuen Hund sollte man generell zwei Monate Zeit lassen, damit er eine Bindung zu seinem neuen Rudel aufbaut.

Der Tip mit dem Richtungswechsel ist aber in der Tat sehr ordentlich, auf diese Weise bringt man einem Hund bei, an der Seite seines Herrchens zu gehen. Dem Junghund wird auf diese Art bewusst, dass r immer schaun muss, was das Herrchen oder das Frauchen grade macht, der Leinenführigkeit kommt diese Aufmerksamkeit auch zugute.

Was ich aber sagen muss ist, dass es fast überflüssig geworden ist, Hunden das "Bei Fuß" beizubringen. Ab einer gewissen Größe dürfen Hunde sowieso nicht ohne Leine laufen, es sei denn sie befinden sich im unbebauten Gebiet. Und in diesem Fall reicht auch ein "Komm her".

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das mit den großen Hunden und der Leinen Pflicht stimmt nicht so ganz. Aber gut, dass die falsche Aussage mal wieder kam, denn so kann man sie berichtigen.

Großer Hund heißt nicht zugleich ab an die Leine. Ein Labrador muss zum Beispiel nicht an die Leine! Dieser Hund bekommt eine Schulterhöhe von mindestens 54cm. Der Hund kann sogar einen Polizisten anspringen oder gar beißen. Hast du eine gute Haftpflicht interessiert es dich kein Stückchen. Du musst nur bei deiner Versicherung dann schauen, dass du hoch genug versichert bist, keine Leinen Pflicht gilt und schon bist du auf der sicheren Seite.

Klingt total komisch ist aber so. Hab ich aus keinem Internet oder so, sondern direkt von der Versicherung. Dass bei ernsthaften Verletzungen eventuell ein Wesens Test gemacht wird oder sonstiges, ist etwas ganz anderes, das sind andere Folgen wie man so schön sagt. Doch welcher Labrador beißt einen Polizisten, die schmecken doch gar nicht.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Liebe kleinliebe,

das ist von Stadt zu Stadt anders. Ich darf hier mit keinem Hund über 40 Zentimeter in bebauten Flächen und ohne Leine unterwegs sein, dabei ist es egal ob kritische Rasse oder Familienhund. Der Haltertest wird hier nur gemacht, damit der Hund ohne Maulkorb draussen sein darf, nimmt man es genau dürfte ich den Hund nicht einmal in die Hände anderer Familienmitglieder geben, da nur ich den Test gemacht habe.

Auf einigen Plätzen und zu Volksfesten herrscht sogar ein komplettes Hundeverbot, insofern besteht für mich niemals die Möglichkeit meinen Hund "Bei Fuß" gehen zu lassen. Warum sollte ich also einem Hund so etwas beibringen? Die Relevanz für derartige Befehle ergeben sich aus dem Kontext, was man ja auch bei dem Welpenratgeber sieht. In Parks ist zum Beispiel fast immer Leinenpflicht oder sogar komplettes Hundeverbot an der Tagesordnung.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich denke auch, dass der Hund erstmal Bindung zum Herrchen oder Frauchen bekommen sollte und ein paar Grundkommandos kennen sollte. Allerdings ist es wirklich so, dass man gerade bei einem Jagdhund schon früh anfangen sollte, mit ihm zu üben, dass der Jagdtieb nicht zu stark wird.

Ich denke allerdings, dass man dafür besser zu einer eigneten Hundeschule gehen sollte. Dort bekommt man sicher noch bessere Tipps und auch Hilfe, wenn diese nötig ist. Die Übungen mit der Schleppleine, würde ich erst machen, wenn der Hund mehr Bindung hat und ein paar Kommandos beherrscht. Es gibt auch ein ganz gutes Buch, wie man mit Hunden umgeht, die einen starken Jagdtrieb haben. Das Buch gibt es auch bei amazon zu kaufen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Weiter steht dort geschrieben, dass wenn der Hund mal etwas nachlaufen will oder auch schafft, wie zum Beispiel Wild, dass man sich dann eine zehn Meter Leine kauft und den Hund fünf Monate lang an solchen Örtlichkeiten ausführt. Also für mich macht das ganze nicht sehr viel Sinn. Ich kenne es wie gesagt auch anders.

Die lange Leine soll dafür sorgen, dass der Hund immer, wenn man ihn ruft, zurückkommen muss, da man ihn ja notfalls an der Leine zurückziehen kann. Hunde merken schnell, dass sie ohne Leine kommen können, wann sie wollen. Die zehn Meter Leine würde ich bei einem Welpen sogar von Anfang an dranmachen, wenn er "frei" läuft (es sei denn, er spielt mit anderen Hunden. Dann muss man ihn natürlich aus Sicherheitsgründen ganz ableinen.). So kommt er garnicht erst auf die Idee, nur nach Belieben zu kommen.

Man solle auch die Richtung ändern, ohne es dem Hund zu sagen und sich auch verstecken, er wird schon kommen.

Das ist sogar ein sehr guter Tipp. Man kann damit dem Hund beibringen, auf seinen Besitzer zu achten, solange er noch klein ist und nicht allein bleiben will.

Ich habe meinen Hund mit einem Jahr bekommen und spreche aus Erfahrung. Er war sehr jagdfreudig. Verstecken etc. hat nicht viel gebracht, da er einfach allein nach hause oder zum Auto ist, wenn er mich nicht gleich gefunden hat. Ein Welpe würde doch nie selbstständig nach hause gehen, sondern immer erst nach dem Besitzer suchen. Die lange Leine hatte ich Ewigkeiten dran und selbst mit der wusste mein Hund, dass er abhauen kann, wenn die Leine nicht in meiner Nähe schleift. Deshalb würde ich es, falls ich mal einen Welpen haben sollte, nie soweit kommen lassen, dass er überhaupt auf den Geschmack des Jagens kommt.

Mit meinem Hund musste ich echt lange "kämpfen", bis er gehorcht hat. Die Tipps aus deinem Welpenstarter-Paket haben bei ihm leider nicht mehr einwandfrei gewirkt, weil er schon zu alt war. Aber ich kenne einige Leute, die diese Tipps bei ihren Welpen angewandt haben und sehr erfolgreich waren.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Die Schleppleine ist immer praktisch, wenn der Hund noch nicht so hört, wie er es soll und mit der kann man den Hund "zwingen" zurück zu kommen und er verbinden seinen Namen mit dem zurückkommen.

Generell kann man aber nicht sagen, wie man es machen würde. man kann Tipps geben, so wie der Hersteller des Hundefutters gemacht hat. Wir haben mal einen Hund gehabt, der wirklich nur in der Stadt an der leine war und da auch nur, weil zu viel Verkehr war und man doch Angst hatte, dass er mal auf die Straße rennt. Ansonsten ist er nie von unseren Beinen gewichen.

Manche Hunde gehen einfachncith weit weg vom herrchen oder Frauchen. Da muss man schon was werfen , damit der Hund sich mal austobt und das machen manche Hunde ohne dass man ihnen beibringt zu hören. Aber die Schleppleine finde ich generell wirklich gut.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde den Hund auch nicht von Anfang an schon ohne Leine herumlaufen lassen. Falls er dann nämlich nicht hört, bist du im Endeffekt die Leidtragende. Vielleicht dauert es eine ganze Weile bis du den Hund wieder eingefangen hast oder der Hund läuft unbedacht auf die Straße und wird angefahren. Zudem ist es in den Parks, die ich in den verschiedenen Städten kennengelernt habe, üblich dass es nur einen kleinen begrenzten Bereich gibt, in dem Hunde auch ohne Leine herumlaufen dürfen. Ich finde das auch vollkommen richtig. Auch wenn ich selbst gelegentlich unseren Hund ausführe, mag ich es nicht, wenn überall Hunde ohne Leine herumlaufen. Man sollte den Hund nur auf den Flächen frei herumlaufen lassen, wo es erlaubt ist und ihn ansonsten anleinen.

Natürlich kannst du eine lange Leine mitnehmen, die dem Hund eine gewisse Freiheit vorgaukelt. Damit kannst du nach einer Weile schon gut abschätzen, ob dein Hund schon auf dich hört und zurückkommt, wenn du ihn rufst, oder ob du ihn an der Leine zu dir ziehen musst. In letzterem Fall würde ich den Hund auch nicht so schnell von der Leine losmachen.

Dieses Versteckspielchen und die Richtungsänderungen, die in dem Infoblatt des Tiernahrungsherstellers angesprochen werden, finde ich nur bei einem Hund sinnvoll, der grundsätzlich schon ohne Leine laufen kann, also schon auf dich hört und weiß, dass er zu dir gehört und dir folgen muss.

Der Besuch einer Hundeschule kann sicher sinnvoll sein, wobei ein Labrador generell ein recht gelehriger Hund ist, mit dem du keine Probleme haben dürftest. Dennoch ist der Besuch einer Hundeschule für den Hund schön, da er dort Sozialkompetenzen in Bezug auf andere Menschen und Hunde erlernen kann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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