Gas Herd oder Induktionsherd kaufen?

vom 27.08.2009, 22:23 Uhr

Ich plane gerade eine neue Küche und ich kann mir nun zum ersten Mal in meinem Leben aussuchen was für einen Herd ich haben will. Ich wollte eigentlich einen Herd mit Induktion haben aber nun ist mir der Gedanke gekommen dass ich auch einen Gas Herd nehmen könnte. Denn der ist vom heizen her doch mit einem Herd mit Induktion zu vergleichen.

Aber in der Anschaffung wäre er um einiges billiger. Was muss ich über einen Gas Herd denn sonst noch alles wissen, könnt ihr mir helfen?

» Ickmir » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,00 »



Was gegen Gasherde spricht:
Beim Gasherd ist folgendes zu beachten: ein Gasherd braucht Gas zum Betrieb. Das hört sich banal an, kann aber ganz schön anstrengend werden. Wenn Du nämlich keinen Gas-Hausanschluss hast (z. B. für eine Gas-Etagenheizung) muss Du das Gas in Metallflaschen kaufen. Wenn du z.B. im 5. Stock ohne Aufzug wohnst, dann ist das eine irrsinnige Schlepperei. Dann musst Du in Deiner Küche auch einen Stellplatz für die Gasflasche einplanen. Für die Gasflasche zahlt man einen erheblichen Betrag an Pfandgebühr. Außerdem empfiehlt es sich, in einem Außenraum (z.B. einer Garage) eine Ersatzflasche stehen zu haben. Es ist ziemlich ärgerlich, wenn mitten beim Kochen das Gas zu Ende geht und alle Läden gerade geschlossen haben.

Viele Leute mögen aus Sicherheitsgründen keine Gasherde. Wenn Du einen Gas-Hausanschluss hast, dann ist das das weniger große Problem. Ein professioneller Installateur schließt Dir den Herd an. Wenn Du aber den Herd mit Gasflaschen betreibst, muss Du jedes mal den Anschluss selbst vornehmen, wenn wieder eine Flasche gewechselt werden muss. Passt Du dann einmal nicht auf, kann Gas austreten und im schlimmsten Fall explodieren, wenn Du die Küche betrittst und den Lichtschalter betätigst.

Die Reinigung eines Gasherdes ist ziemlich Zeitaufwändig. Bei Ceranfeldern und Induktionsherde werden übergekochte Reste mit dem Schaber und einer Reinigungsmilch entfernt. Die glatte Oberfläche reinigt sich recht einfach. Einen Gasherd muss man an der Brennstelle in einige Einzeteile zerlegen. Wenn einem mal z. B. die Milch übergekocht ist, muss man die angebrannten Reste aus vielen Ritzen und Bauteilen kratzen. Das nervt leicht.

Die Reinigung der Küche ist durch das Kochen mit Gas auch erschwert. Zu den üblichen Fettablagerungen, die sich mit der Zeit auf den Schränken sowieso immer bilden, kommt beim Gaskochen noch irgendetwas dazu, das diese Ablagerungen besonders reinigungsresistent macht. Eine hervorragend saugende Dunsthaube ist also sehr wichtig, wenn man nicht gerade gerne putzt.

Was für Gasherde spricht:
Die Kocheigenschaften sind meiner Meinung nach unschlagbar. Die Hitze ist sofort nach dem Anschalten voll verfügbar. Nach dem Löschen der Flamme ist die Hitze sofort weg. Gasherde können weit heißer erhitzen als Elektrokochstellen. Das ist besonders praktisch, wenn man mit dem Wok gerne kocht. Dafür gibt es auch spezielle Gasherdbrenner für Woks. Außerdem kann man die Hitze stufenlos regulieren. Eben diese Kocheigenschaften sind der Grund, dass viele Leute die Augen bei den vielen Nachteilen zudrücken, und ihren Gasherd lieben.

Was gegen Induktionsherde spricht:
Unter Umständen kannst Du einen ganzen Schwung Deiner Töpfe nicht mehr benutzen. Der Topfboden muss nämlich die Aufschrift "Induktionsgeeignet" tragen und magnetisch sein. Sonst wird der Topfinhalt nicht heiß. Das zieht unter Umständen noch eine große Investition bei der Anschaffung von neuen Töpfen hinterher.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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