Aggressiver Hund der Nachbarn

vom 27.08.2009, 21:13 Uhr

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit insgesamt etwa 40 Mietparteien. Natürlich begegnet man daher im Aufzug, im Treppenhaus und auf den Fluren immer wieder anderen Mietern. Und natürlich trifft man sich auch manchmal an der Haustür oder in der direkten Nachbarschaft. Das ist eigentlich kein Problem.

Nur jetzt ist hier eine Familie hergezogen, die einen ziemlich großen Hund, der wie ein Deutscher Schäferhund aussieht, aber größer ist, besitzt (vielleicht einen Schäferhund-Mischling), der wohl nicht ganz so freundlich gegenüber anderen Menschen reagiert. Jedenfalls springt er schon immer in meine Richtung und fletscht dabei die Zähne oder knurrt, wenn er mir irgendwo im Haus oder auch draußen begegnet. Der Hund rastet regelrecht aus, obwohl ich ihm nie etwas getan habe.

Und am zerrenden Hund hängt dann die Halterin, eine nicht unbedingt schwere oder große Frau, die wohl auch nicht sonderlich viel Kraft hat. Jedenfalls kann die den Hund immer nur mit Mühe und Not halten. Ich befürchte, irgendwann wird ihr mal die Leine aus den Händen rutschen, und dann beißt mich der Hund. Einen Maulkorb trägt er übrigens nicht. Und wie ich das mitbekommen habe, rastet er nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen Nachbarn völlig aus.

Was würdet ihr nun tun? Wie kann man dieser Frau vielleicht nett mitteilen, dass das so alles ein wenig riskant ist? Ich weiß, dass sich leider viele Leute schnell auf den Schlips getreten fühlen, und wenn das bei ihr so wäre und sie sich dann stur stellen würde, dann wäre das Problem noch schwerer zu lösen.

Die Frau versucht zwar, den Hund zu halten, wenn sie merkt, dass er losstürmt, aber ich schrieb ja bereits, dass sie den Hund vom Gewicht her eigentlich nur schlecht halten kann. Obwohl soetwas andauernd vorkommt, trägt der Hund keinen Maulkorb. Ob man das der Dame vielleicht vorschlagen kann? Ich weiß, besonders schön ist es für den Hund nicht, aber dass er sonst noch die Nachbarn anfällt, darf ja auch nicht sein. Oder kann man das sonst irgendwie lösen?

Ich bin nun wahrlich kein Mensch, der mit den Nachbarn Streit anfangen möchte, und gegen Hunde habe ich auch nichts. In meiner Familie gab es öfters Hunde und die zukünftigen Schwiegereltern haben einen riesigen Husky-Mischling. Mit den Hunden kam ich eigentlich immer gut zurecht. Also Streit möchte ich wirklich nicht und ich bin auch kein Hundehasser, aber ich möchte auch nicht im Treppenhaus meines "eigenen" Hauses von dem Hund der Nachbarn angefallen werden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hier wäre es wirklich gut, wenn Du mit der Nachbarin einfach mal das Gespräch suchst. Nicht gerade wenn sie an der Hundeleine hängt, sondern in Ruhe.

Versuch ihr klarzumachen, dass es so einfach nicht geht und dass Du Dich bedroht fühlst. Sage dazu auch, dass Du Hunde eigentlich gern hast und dass es auch im Interesse ihres Tieres und in ihrem eigenen ist, wenn sie etwas gegen die Aggression des Hundes unternimmt. Schlag ihr vor, eine Hundeschule zu besuchen und bitte sie dem Tier einen Maulkorb dranzumachen. Das zumindest solange bis Bello Benehmen gelernt hat.

Es sollte auch deutlich rüberkommen, dass sie, wenn wirklich mal was passiert, voll verantwortlich ist und mit Straffanzeige zu rechnen hat. Von den Kosten mal ganz abgesehen. Man denkt ja zumindest, dass sie eine Hundehalterhaftpflichtversicherung hat.

Mach ihr auch klar, was das für das Tier zu bedeuten hätte. Halteverbot wäre noch das Geringste. Bei schweren Vorfällen ist mit Einschläferung zu rechnen.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin zwar selber Hundehalterin aber sowas geht einfach nicht. Die Frau weiß ganz genau wie ihr Hund auf andere reagiert und dass er den Nachbarn Angst macht. Ich würde da nicht lange mit ihr reden. Meist bringt das eh nichts. Außerdem würde ich mich mit schuldig fühlen, wenn nichts unternommen wird und am Ende vielleicht sogar ein Kind dran glauben muss. Der Hund muss es nicht mal anfallen. Es reicht wenn ein Kind zu Tode erschrocken wird und dann in Panik stürzt oder ähnliches.

Für mich gehört so ein Tier nicht in eine so große Wohnanlage. Wer weiß wie sich Hund und Halterin draußen verhalten. So ein Benehmen kann man nicht tatenlos hinnehmen. Ich würde direkt zum Ordnungsamt gehen und dies melden. Das hat absolut nichts mit verpfeifen zu tun. Es geht hier schließlich um einen möglichen Beißer und einer Halterin, die im Notfall evtl nicht eingreifen könnte.

Die Halterin wird für ihren Hund eine Maulkorb- und Leinenpflicht bekommen und muss dann, um diese wieder loszuwerden, zum Wesenstest. Das Verhalten wird evtl sogar schon vorher getestet. Meist schauen die Vets aber nur wie sich der Hund verhält ohne großartig zu testen. Ist die Frau nicht in der Lage den Hund zu halten, wird er ihr im Extremfall sogar abgenommen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe auch einen Hund, aber der hat solche Unarten nicht. Aber wenn ich weiß, dass mein Hund bei anderen Menschen so reagiert, dann würde ich ihn ohne einen Maulkorb nicht aus der Wohnung lassen. Ich hätte einfach viel zu viel Angst, dass er sich mal losreißt und jemanden beißt.

Du solltest schon mit der Nachbarin reden und ihr sagen, dass du Angst vor ihrem Hund hast. Und eben Bedenken hast, dass sich der Hund irgendwann mal losreißen könnte. Versuche ihr doch ganz nett und ruhig zu vermitteln, worum es dir geht. Da wird die Frau doch eigentlich keinen Grund haben, um sich beleidigt zu fühlen. Sagt sie denn nichts, wenn der Hund so ein Theater macht und auf dich los gehen will? Sie wird ja selbst merken, dass ihr Hund da eine tickende Zeitbombe ist und immer etwas passieren könnte. Ich finde, dass sie da als Hundebesitzerin mehr überlegen und Verantwortung zeigen sollte. Es fühlen sich ja bestimmt auch andere Nachbarn unwohl, wenn die Frau mit ihrem Hund kommt und dieser so einen Aufstand macht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich verstehe Hundehalter nicht, die in so einem Fall sofort etwas unternehmen. Dem Hund kann man solche Kläfferei ziemlich schnell austreiben, indem man den Nachbarn einfach "vorstellt" oder dem Hund die Kläfferei einfach verbietet. Wenn man das unkommentiert so stehen lässt, merkt der Hund auch nicht, dass er etwas falsches macht.

Neben einem Gespräch mit der Nachbarin, in dem du erwähnst dass die enorme Belästigung dich sehr stört, kannst du aber auch selbst auf den Hund reagieren, indem du mit ihm redest. Entweder beruhigend oder du brüllst kräftig "Aus!". Sollte der Hund nicht komplett gestört sein, reagiert er darauf.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das eine Problem ist hier die Nachbarin, die ihrem Hund nicht gewachsen ist und das andere natürlich der Hund selbst, der sich der Beschreibung nach zum Fürchten anhört. Aber in einem solchen Fall muss man schon das Gespräch mit der Nachbarin in aller Ruhe suchen. Da kann man ruhig ehrlich sein. "ich mag Hunde sehr gerne, aber ich habe großen Respekt vor ihrem Hund" Vielleicht erfährt man auf diese Weise ja, inwieweit der Hund wirklich gefährlich ist oder ob da nicht auch Show eine Rolle spielt.

Ich hatte auch mal riesen Bammel vor einem wahren Kalb von Hund in unserer Nachbarschaft, der auch sehr stürmisch war und bedrohlich knurren konnte. Der Nachbar hatte den Hund auch garnicht im Griff. Aber es hat sich herausgestellt, dass der Rocky niemals jemand was getan hatte und irgendwann Schwanz wedelnd angerannt kam, wenn er jemanden schon ein paarmal gesehen hatte. Da jeder Hund anders ist, bringt es daher schon etwas, mit dem Halter zu sprechen.

» Plauderbacke » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,00 »


Ich gehe hierbei davon aus, dass es sich um einen wirklich aggressiven Hund handelt und nicht nur um ein unsicheres Tier. Den Unterschied merkt man auch schon in der Haltung. Wenn die Halterin, wie in diesem Fall, das Tier im Notfall nicht halten kann, na Prost Mahlzeit. Solche Treppenaufgänge sind ja auch nicht so breit, dass man denen wirklich ausweichen könnte. Und wie bereits geschrieben, könnte er ein Kind dermaßen erschrecken, dass es vielleicht sogar die Treppe stürzt.

Die Halterin weiß doch ganz genau wie ihr Tier drauf ist. Sie ist schließlich jedes Mal dabei. Solche Scheuklappen kann man gar nicht aufhaben, dass sie nicht merkt wie sich andere vor diesem Verhalten fürchten. Außerdem ist sie dafür zuständig dass nichts passieren kann. Immer - nicht nur wenn andere Angst haben und sie darauf ansprechen. Und mal ehrlich. Was bringt mir ein Gespräch JETZT? Sie hat es vorher nicht hinbekommen ihn zu zügeln, meinst du da wird es nach einem Gespräch besser? Von heute auf morgen? So was braucht viel Zeit. Und mir wäre es lieber, wenn ein Halter unter Aufsicht und Vorlagen (Maulkorb) dafür sorgen muss, dass auch wirklich nichts passiert und dieses Verhalten "behandelt" wird.

Sobald sie die Sache im Griff hat kann sie sich mit ihrem Hund einem Test unterziehen und die Maulkorbpflicht wird bei Bestehen aufgehoben. Wo ist das Problem? Ein Maulkorb ist für einen Hund keine Strafe. Man muss ihn nur richtig daran gewöhnen. Dann wird er damit ganz normal herumlaufen und dieses Ding auf der Nase nicht als störend empfinden.

Meine jetzige Hündin ist anfangs angstaggressiv gewesen. Niemals wäre ich mit ihr einfach so durch die Menge gelaufen. Erst als wir dieses abgebaut haben und ich wusste, dass nichts passieren und sie auch keinen belästigen wird, konnte sie überall hin mit. Mit so einem Tier wie im EP in eine große Wohnanlage zu ziehen ist für mich unverständlich.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Rede mit ihr, allerdings nicht gerade zwischen Tür und Angel. Und dann erkläre ihr ganz freundlich, dass du dir Sorgen wegen ihres Hundes machst, dass du ein wenig Angst davor hast, dass er sich irgendwann einmal losreißen könnte.

Versuch einfach, gemeinsam mit ihre eine Lösung zu finden, nicht ohne sie. Vielleicht könnte sie mit ihrem Hund noch einmal die Hundeschule besuchen oder der Hund sollte einfach einen Maulkorb tragen.

Wenn sie sich uneinsichtig zeigt, würde ich einfach mal mit eurem Vermieter über dieses Problem sprechen. Denn ich denke, in einem Haus mit 40 Mietparteien wirst du nicht die einzige sein, die diese Problem hat. Und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du erwachsen bist. Stell dir mal vor, was ein Kind für eine Angst kriegt, wenn es ein Hund, der fast genauso groß ist wie es selber, ankläfft und anknurrt.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Als Anfang würde ich einfach mal in Ruhe mit der Hundehalterin reden. Sag ihr einfach das du dir Sorgen machst und ob sie vielleicht damit einverstanden ist das der Hund zumindest im Haus einen Maulkorb trägt. Zumindest so lange bis er weiß wie er sich zu benehmen hat.

Wenn das alles nichts bringt würde ich mich mal mit meinem Vermieter unterhalten. Ich vermute mal das du nicht die einzige bist die hier ein wenig Angst vor dem Hund hat wenn es so viele Parteien in dem Haus gibt. Vielleicht unternimmt der Vermieter dann ja etwas.

Ganz zum Schluss, und wenn alles andere nichts nützt, würde ich zum Ordnungsamt gehen. Wenn die Frau nicht in der Lage ist den Hund zu halten wenn der los stürmt dann muß etwas unternommen werden. Ich habe nichts gegen Hunde aber in einer so großen Wohnanlage würde ich mich auch nicht wohl fühlen wenn ich immer mit der Gefahr rechnen muß das ein so großer Hund auf mich los stürmt und die Zähne fletscht.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich würde mich nicht lange an einem Gespräch mit dieser anderen Mieterin aufhalten, sondern das Ordnungsamt informieren, so wie Sonty es hier schon vorgeschlagen hat. Ich habe selbst auch einen Hund, der ab und an herumzickt. Allerdings hat er immer "nur" recht kurze Ausraster in der Wohnung, die halt ab und zu vorkommen und im Moment weniger werden (hoffe ich). Wenn ich einen Hund hätte, der wahllos jeden anbellt und anfletscht, würde ich mir als Halter aber mal ernsthafte Gedanken machen. Natürlich kann es sein, dass diese Familie den Hund noch nicht lange hat und er noch keinen Grundgehorsam besitzt. Allerdings dürfte das wohl die unwahrscheinlichste aller Varianten sein. Wahrscheinlich haben die Leute ihrem Tier nie Grenzen gesetzt und lassen dieses Verhalten einfach durchgehen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Frau selbst schon Angst vor dem Tier hat und ihm daher jetzt auch keine Regeln mehr beibringt.

Wenn solche Vorfälle sogar mehrfach vorkommen, spricht das nur für die Verantwortungslosigkeit der Hundebesitzer. Natürlich ist es verständlich, dass du keinen Streit mit den Nachbarn anfangen willst, aber ich bin der Meinung, dass diese Leute schon deutlich genug gezeigt haben, dass ihnen das Unbehagen und die Ängste der anderen Hausbewohner egal sind. Die Putzfrau, die hier das Treppenhaus putzt, hat auch Angst vor Hunden. Ich habe das gemerkt, als ich das erste Mal mit dem Hund meines Partners an ihr vorbei durch das Treppenhaus gelaufen bin. Man merkt so etwas in den meisten Fällen und ein verantwortungsbewusster Hundebesitzer vermeidet dann die Konfrontation des Hundes mit den anderen Leuten, zum Beispiel indem er den Hund direkt am Halsband festhält und in den Ebenen zwischen den einzelnen Treppenauf- und abgängen stehenbleibt und den Hund in die Ecke setzt, so dass die anderen Leute problemlos vorbeigehen können, ohne in Kontakt mit dem Tier zu kommen.

Ich fände es unglaublich gruselig, wenn ich mich in meinem eigenen Wohnbereich nicht wohl fühlen könnte, weil immer die Sorge mitschwebt, dass diese Frau den Hund eines Tages mal nicht zurückhalten kann und er auf jemanden losgeht. Es wäre das Mindeste, diesem Hund einen Maulkorb anzulegen. Wenigstens im Wohnhaus und auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte man das bei einem solchen Hund tun. Wenn man den Hund an das Teil gewöhnt und ihn mit Leckerchen besticht, wird er sich das auch gefallen lassen, solange man den Maulkorb nur dann benutzt, wenn er wirklich notwendig ist.

Wenn du die Frau jetzt nur auf das Problem ansprichst, wird wahrscheinlich nicht viel passieren. Wenn der Hund sie nicht respektiert, wovon ich ausgehe, wird sie ihm auch nicht von heute auf morgen beibringen können, dass er sich anders zu verhalten hat. Jemand, der seine Souveränität in den Augen des Hundes einmal verloren hat, hat es schwerer, sie zurückzuerlangen. Das braucht schon einige Zeit. Die Bitte, dem Hund einen Maulkorb anzulegen, wird vielleicht nicht ankommen, da diese Frau sicher der Meinung ist, dass ihr Hund nichts tut, ganz gleich wie er sich benimmt. Vielleicht hat sie auch selbst Angst davor, dem Hund das Teil anzulegen.

Dieses Beispiel zeigt wieder einmal, dass es wirklich schlimm ist, wenn Menschen ihre großen Hunde nicht im Griff haben. Einen kleinen Kläffer kann man zur Not mal auf den Arm nehmen, wenn er bockig ist, wobei ich natürlich auch der Meinung bin, dass man auch kleine Hunde gut erziehen sollte. Bei großen Hunden kann aber viel mehr passieren und ich finde es daher wichtig, dass diese verträglich sind. Im Notfall kann man einen großen Hund nämlich nicht so einfach beherrschen wie einen kleinen Hund von vier oder fünf Kilogramm.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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