Immer mehr Echsen in unseren Haushalten?

vom 26.08.2009, 08:18 Uhr

Als ich noch ein Kind war, kannte ich vielleicht einen Menschen, der zu Hause Schlangen hatte. Das war schon eine Seltenheit und man konnte in der Schule damit prahlen, wie man die Schlange mit Mäusen gefüttert hatte. Heutzutage fällt mir aber auf, dass sich die Schlangen und Echsen schon so gehäuft haben, dass es mir beinahe vorkommt, als wären heutzutage Schlangen und Echsen (Bartagam, Chamäleon, ...) häufiger in unseren Haushalten vertreten als Hunde und Katzen.

Kommt es mir nur so vor, oder ist es tatsächlich ein Boom, welcher sich vielleicht auch wieder in eine andere Richtung ändert? Oder war es schon zu meiner Kindheit so (ich bin jetzt 23) und kenne ich jetzt einfach nur mehr Menschen, die solche Tiere zu Hause haben?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo!

Ich denke auch, dass die Reptilien an Beliebtheit zugenommen haben. Es wird sicher daran liegen, dass es einfach auch mehr Informationen zu den kleinen Tieren gibt. Man kann sich heute auch einfach viel besser über Reptilien informieren und es gibt sie auch viel häufiger zu kaufen, als noch vor ein paar Jahren.

Reptilien sind sicher auch etwas für Menschen, die viel arbeiten müssen und weniger Zeit für ein Haustier haben. Reptilien sind ja nicht unbedingt Tiere, die zum kuscheln und streicheln geeignet sind. Sie brauche ihr Futter und können auch mal gut einige Stunden alleine bleiben. Ein Hund oder eine Katze braucht da einfach viel mehr Aufmerksamkeit. Außerdem sind Reptilien auch für Menschen mit Tierhaarallergie geeignet. Die zwar eine Allergie haben, aber dennoch auf ein Haustier nicht verzichten wollen. Noch dazu geben die meisten Reptilien keine Geräusche von sich. Ich denke, dass diese Tiere einige Vorteil haben und sie gerade deswegen so beliebt sind. Ich finde sie auch sehr faszinierend und werde mir früher oder später auch ein paar Geckos zulegen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo!

Darüber habe ich mich neulich sogar mit einem Tierarzt unterhalten. Er meinte auch, dass in letzter zeit die Reptilien wohl mehr Einzug in die deutschen Wohnzimmern genommen haben. Allerdings hat der Tierarzt zu dem ich gehe auch seine Bedenken. Er meinte, dass so viele Terrarientiere zu ihm in die Sprechstunde kommen, dass er nur den Kopf schütteln kann. Die Tiere werden fast alle falsch gehalten, obwohl schon so viel Information im Internet zu finden ist.

Meist kommen die Tiere wegen Bisswunden, weil sie sich mit Artgenossen nicht verstehen. Schlangen kommen, weil sie sich nicht richtig häuten, weil die Lebensbedingungen falsch ausgerichtet sind. Aber Hauptsache ist, amn hat etwas zu Hause, was etwas besonderes ist. Der Tierarzt meinte, dass er im letzten Jahr mehr Reptilien einschläfern musste, weil sie schlecht gehalten wurden und daher unrettbar krank waren als Kleintiere und das finde ich dann schon wieder bedenklich.

Alle wollen ein besonderes Tier haben und auch Tiere, wo sich auch andere vor ekeln. Aber sie denken dabei leider weniger an das Tier als an sich selber. Der Tierarzt meinte auch, dass Reptilien noch gar nicht so domestiert sind wie andere Haustiere. Auch wenn sie aus Nachzuchten stammen sind es immer noch Wildtiere, deren Bedürfnisse man nciht so leicht stillen kann, wie man denkt.

Ich finde es schade, dass immer mehr Reptilien in die Wohnzimmer ziehen. Ich finde es auch schade, dass so viele Tiere dann aus Unwissenheit sterben müssen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Sicherlich gibt es da heute mehr Tiere in den deutschen Haushalten als vor 20 Jahren. Und auch da wurden schon Tiere falsch gehalten. Ob nun Hunde zu wenig Auslauf bekommen oder Schlangen schlichtweg die falsche Einrichtung im Terrarium haben ist dabei doch nebensächlich.

Viel mehr sollte im Vorfeld geprüft werden ob die Haltungsbedingungen für das Tier ordentlich sind. Also bevor man es verkauft. Und da sind nun wieder andere Stellen gefragt.

Aber das sich die Haustiere von der Art her so gewandelt haben liegt auch einfach daran, das es immer mehr Züchter gibt. Man bekommt dadurch wesentlich einfacher und auch preiswerter ein exotisches Haustier.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe eigentlich auch als Kind schon Menschen gekannt, die Exoten zu Hause gehalten haben, meine Großmutter lebt beispielsweise sehr ländlich und diese hat in ihrer Nachbarschaft auch Leute, die Chamäleons halten und in unserer Nachbarschaft gibt es auch Schlangenhalter. Ich kenne auch sonst Bekannte und habe auch Freunde, die Schlagen, Geckos, Chamäleons, andere Eidechsen, Vogelspinnen oder auch exotische Aquarienbewohner und Schildkröten halten. Ich denke schon, dass das an sich mehr oder weniger Zufall ist, es kommt eben auch auf das nähere Umfeld an, es wird Menschen geben die kennen kaum Besitzer solcher Exoten und andere Menschen wiederum sind dann eben davon umgeben und empfinden es auch nicht mehr als etwas besonderes.

An sich ist es aber schon so, dass die Terraristik sich ein bisschen ausgeweitet hat. Die Geckos die ich beispielsweise halte, sind erst 1994 nach Europa gekommen, sie galten sogar bis dahin als ausgestorben und wurden wiederentdeckt. Sie verbreiteten sich dann in den heimischen Terrarien in den USA und in Europa recht rasant und ich kenne sowohl Züchter in Deutschland, als auch in Österreich und auch in der Schweiz. Andere Tiere wiederum sind ja auch eher sowas wie eine ''Modeerscheinung''; so ist es beispielsweise bei dem Leopardengecko, der in den USA aber auch hier in Deutschland immer beliebter wird und somit auch populärer zum Haustier wird. Immer mehr Zoofachhandlungen bieten sowas an und so halten auch immer mehr Menschen diese Tiere.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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