Schule mit 5 ja oder nein

vom 21.10.2007, 13:16 Uhr

Schule mit 5 ja oder nein

Umfrage endete am 31.10.2007, 13:16
Ja ich finde das gut
5
33%
Nein ich finde es nicht gut
10
67%
 
Abstimmungen insgesamt : 15

Ich habe mich dagegen entschieden, meine Tochter, die jetzt 6 wird, vorzeitig einschulen zu lassen.

Die Gründe sind die, die auch für mich grundsätzlich gegen eine vorzeitige Einschulung sprechen und noch ein spezieller. Der spezielle Grund ist, dass sie wenigstens noch ein Jahr lang wird ihr linkes Auge abkleben müssen, da eine Sehschärfe von nur 10% festgestellt wurde. Dies würde in der Schule einfach einen Nachteile bedeuten.

Ihre soziale und ihre geistige Entwicklung hätten ein einschulen problemlos möglich gemacht, den Probetag hat sie erfolgreich absolviert und auch sonst sprach nichts dagegen.Außer dem, was mich grundsätzlich ins Zweifeln bringt: Es ist ein Jahr, in dem letztlich äußerer Druck in das Leben des Kindes einzieht, Anforderungen, Termindruck etc. All das möchte ich ihr gerne noch ein weitere Jahr vom Leib halten, ich möchte ihr einfach die Möglichkeit, sozusagen im Jetzt zu leben, ohne jeden Druck vor dem Morgen. Das ist eine Unbeschwertheit, die die Kinder später wenn überhaupt nur in den Ferien wieder erlangen, und man merkt dann, wie sehr sie sie genießen. Es ist nicht nötig, dass mein Kind den Ernst des Lebens so früh kennenlernt, es besteht keine Notwendigkeit, sie vor ihrer Zeit mit der Schule beginnen zu lassen. Für genug Input sorge ich schon, dies liegt aber ohnehin in meiner Verantwortung und nicht in der einer Einrichtung.

Ich finde dieses Unterforderungsargument immer eigenartig. Sind denn Kinder, die an ihrem oberen Level laufen und daher nicht unterfordert sind, sondern eher überfordert, glücklich? Kann man nicht vernünftig fördern, auch in der KiTa oder eben zu Hause, und dem Kind trotzdem noch ein Jahr den größtmöglichen Freiraum geben? Einschulen heißt ja leider nicht, dass Kinder, die sich bis jetzt gelangweilt haben, brav alle überschüssigen Energien auf das Lernen legen. Es kann statt dessen auch dazu führen, dass sie, sozial eigentlich überfordert, sich auf das Stören verlegen oder darunter leidern, die kleinen und jüngsten zu sein und daher ihre Zeit damit verbringen, Strategien zu entwickeln, sich gegen die Älteren zu schützen oder überhaupt klarzukommen.

Benutzeravatar

» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Karen 1 hat geschrieben:Ich finde dieses Unterforderungsargument immer eigenartig.

Das stimmt, denn das wird (leider) genauso inflationär und nicht immer sinnig gebraucht, wie Hochbegabung. In vielen Fällen sind die Kinder aber nicht hochbegabt, sondern "Lediglich" überdurchschnittlich begabt. Wobei diese Feststellung oft auch "nur eine vorübergehende" Erscheinung ist.

Karen 1 hat geschrieben:Sind denn Kinder, die an ihrem oberen Level laufen und daher nicht unterfordert sind, sondern eher überfordert, glücklich?

Mit Sicherheit nicht automatisch. Allerdings haben wir einen Begabungstest gemacht und daraufhin wurde mein Sohn in Gruppe mit Kindern "gesteckt", die im Schnitt 1 bis 11/2 Jahre älter waren und er hat sich tatsächlich wohler gefühlt und war auch sozial unauffälliger als zuvor in der Gruppe der jüngeren Kinder, noch dazu waren die Leistungen bei fast allen Aufgaben im oberen Bereich, obwohl er der Jüngste war und auch jetzt wieder ist. Es kommt also immer auf die spezielle Situation an, also das Kind, die Umgebung daheim und in der Kita. Pauschal kann man da gar nichts sagen. Da hilft nur gutes Beobachten des Kind und auf das Kind einzugehen.

Karen 1 hat geschrieben:Kann man nicht vernünftig fördern, auch in der KiTa ode eben zu Hause, und dem Kind trotzdem noch ein Jahr den größtmöglichen Freiraum geben?

Natürlich ist das möglich. Allerdings sehe ich es so dass Kinder, die sehr wissbegierig sind, einen Entwicklungsvorsprung haben und schon seit Jahren halten und auch in der Gruppe der älteren Kinder nicht untergehen, sondern dort respektiert und akzeptiert werden und auch sonst schulreif sind, warum sollte man dieses Kindern nicht schon ein Jahr eher die Möglichkeit geben in der Schule zu lernen? Dass das nicht immer und für jedes Kind richtig ist, stimmt sicher, aber genauso wenig ist es richtig, pauschal zu sagen, man nehme den Kindern durch eine frühere Einschulung die Kindheit. Die Entscheidung, ob ein Kind nun schulreif ist oder auch nicht, wird immer ein Balanceakt bleiben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke mit 5 Jahren ist es für eine Einschulung noch zu früh. Ich bin für die Vorbereitung in einem Vorschulkindergarten. Dort sollte durch qualifizierte Kräfte beurteilt werden, ob ein einschon "schulreif " ist. Vielen Kindern fällt es mit 5 Jahren noch schwer still zu sitzen, sich zu konzentrieren und teilweise auch sich einzufügen.

Wenn ein Kind den Anschluss verpasst, ist es sehr schwer das Versäumte wieder aufzuholen. Es verliert dann ganz schnell die Lust. So kann es passieren, dass intelligente Kinder nicht erkannt werden. Gönnen wir unseren Kindern doch eine lange Spielzeit. Der Ernst des Lebens kommt früh genug und hält ein Leben

» whitebird » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,18 »



Es kommt ja ganz auf das Kind an. Und in vielen Länder gibt es ja auch schon eine Schulpflicht mit 5 Jahren. Manche Kinder sind mit 5 Jahren ja wirklich schon schulreif, und manche brauchen eben etwas länger. Aber sie müssen doch sowie so alle zum Schultest, was ist denn wenn der Arzt dann sagt, oder wer das auch immer testet, das dieses Kind noch nicht so weit ist, dann wird das Kind doch auch erst mit 6 Jahren eingeschult, oder nicht? Ich würde erst mal abwarten wie sich alles so ergibt. Denn mein Sohn hat im März Geburtstag, das heißt er wäre grade erst 5 Jahre, und das wäre sicher zu früh weil dann ja auch ein ganzes Kindergartenjahr fehlt.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also mein Sohn wird nun nächsten Samstag eingeschult und ich bin immernoch der Meinung ein Jahr mehr täte ihm gut ER ist noch nicht soweit andere sicher schon aber er eben noch nicht und ich bin immernoch der Meinung das das Prinzip wie es vorher war besser war - Untersuchung-tauglich ja/nein und gut ist. :-)

Er freut sich zwar total auf die Schule aber er ist noch total jabbelig kann nicht zuhören und auch nicht stillsitzen na ich bin ja gespannt.

Benutzeravatar

» Schalinna » Beiträge: 70 » Talkpoints: 0,18 »


Unser kleiner Mann ist momentan 5 Jahre alt und hätte auch schon dieses Jahr eingeschult werden können! Wir haben uns ganz klar dagegen entschieden! Er ist sicher nicht dumm, aber ich persönlich finde es einfach zu früh!

War bei mir ähnlich, hab ja zwei Tage nach im Geburtstag und war bei der Einschulung damit auch schon fast 7 Jahre alt! Heute bin ich meinen Eltern sogar dankbar dafür das ich fast schon 7 Jahre alt war! Immerhin muss man hintenheraus auch ein Jahr weniger arbeiten. :lol:

Ich denke aber im allgemeinem ist 5 Jahre einfach zu früh und man sollte den Kindern auch soviel Zeit geben wie möglich. Den später wenn der Lernstress ansteht haben sie nun mal weniger Zeit zum spielen und viele andere Sachen!

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das große Problem ist, dass es nicht genug Zeit für den derzeit so vollgepackten Stundenplan gibt. Zu allem Überfluss kam die Regierung auf die glorreiche Idee, dass man nun anstelle der früheren neun Jahre nun nur noch acht Jahre für das Abitur Zeit hat. Ist das wirklich sinnvoll? Ich finde nicht. Ich habe mein Abitur noch in neun Jahren gemacht und ich muss sagen, dass ich nicht das Gefühl hatte zu alt zu sein.

Eine Bekannte von mir wurde mit fünf Jahren eingeschult, übersprang aufgrund guter Leistungen in der Grundschule eine Klasse und macht nun aufgrund von G8 nächstes Jahr mit gerade einmal 16 Jahren Abitur. Wenn sie nun die eine Klasse nicht übersprungen hätte, wäre sie 17. Siebzehnjährige sollen schon studieren? Wie soll das gehen? Sie sind noch nicht eimal volljährig und brauchen dann für ihre Einschreibung an der Uni noch die Einverständniserklärung der Eltern. Sinnvoll finde ich das nicht gerade!

Die Einschulung mit fünf Jahren hat jedoch auch einige Vorteile. Fakt ist, dass das kindliche Gehirn viel aufnahmefähiger ist als das von älteren Kindern/Menschen. Eine Fremdsprache beispielsweise wird in jungen Jahren viel besser erlernt als in älteren. Viele Kinder sind mit fünf schon ziemlich fit und ich denke nicht, dass es ihnen unbedingt schaden würde, dann schon in die Schule zu gehen. Im Gegenteil, ich sehe sogar eine große Chance darin. Man sollte es jedoch nicht unbedingt verallgemeinern.

Viele Kinder sind mit fünf einfach noch nicht so weit. Die Grundschulklassen sind restlos überfüllt und keine Lehrerin hat die Zeit sich um jeden Einzelnen wirklich angemessen zu kümmern. Das heißt die, die nicht mitkommen bleiben auf der Strecke. Oft gibt es bereits in Grundschulklassen eine Art "Zweiklassengesellschaft". Die Einen sind gut genug und erreichen alle Ziele und die Anderen kommen nicht mit, bräuchten mehr Zeit und mehr Förderung ohne gleich lernbehindert zu sein und landen auf einer Hauptschule. Ein Teufelskreis.

Generell finde ich die Idee nicht verurteilenswert, leider werden aber viele Kinder auf der Strecke bleiben.

Benutzeravatar

» SunflowerJule » Beiträge: 126 » Talkpoints: -1,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe in den Sommerferien Geburtstag und wurde glücklicherweise erst mit 7 Jahren eingeschult. Darüber bin ich sehr froh, denn mir fiel die Schule somit schon immer leichter, was mir viel Lernzeit erspart hat. Zwar bin ich eine der Ältesten meiner Klasse, was nicht immer ganz so toll ist, aber dennoch fand ich es sehr praktisch, erst mit 7 eingeschult worden zu sein. Meine Cousine ist 10 Tage älter als ich, wurde aber ein Jahr früher eingeschult - mit der Folge, dass sie zwei Mal durchgefallen ist und jetzt ein Jahr hinter mir ist.

Deswegen halte ich von der Einschulung mit 5 Jahren nicht besonders viel. Ich denke, die Kinder sind einfach zu jung. Man kann ja den Kindern davor schon das Lesen und Rechnen beibringen, wenn sie unbedingt möchten, aber direkt in den Schulalltag hineinzuschicken, mit Mitschülern, die oft ein bis zwei Jahre älter sind, halte ich nicht für ganz richtig. Eine Einschulung mit sechs oder sieben Jahren finde ich da sinnvoller, weil die Kinder dann einfach reifer sind.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das ist ein Thema das man ja nicht so einfach pauschalisieren kann. Es hängt in meinen Augen ganz klar vom Kind ab, vom Entwicklung Stadium und vor allem ob das Kind bereit ist. Dafür, gibt's ja immer noch die Vorschuluntersuchungen und die Erfahrungswerte der Eltern. Wenn der Verdacht besteht, dass das Kind unterfordert ist, dann kann es schon helfen es früher einzuschulen wenn man merkt dass das Kind, unkonzentriert ist und eigentlich lieber spielen will dann sollte man seinen Stolz oder Ehrgeiz vergessen und das Kind in den Kindergarten gehen lassen,

Ich glaube bis zur Einschulung kennt man sein Kind so gut, dass man es schon richtig einschätzen kann ob es gut ist es schon mit 5 einzuschulen oder besser doch nicht. Meine Freundin hat das nächstes Jahr mit ihrer Tochter. Sie wird mit 5 eingeschult wird aber kurz darauf 6. Sie wird eine der Jüngsten sein allerdings ist sie jetzt schon der Meinung, dass es ihr gut tun wird, da sie im Kindergarten unterfordert zu sein scheint und ziemlich keck ist für ihr Alter.

Also ich werde es auch so handhaben, dass ich es von der Entwicklung meiner Tochter abhängig machen werde und von dem was bei der Vorschuluntersuchung raus kommt. Werde sie auf keinen Fall einschulen wenn es nichts bringt beziehungsweise sie überfordern würde.

Benutzeravatar

» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja das Problem ist nur das es mittlerweile ein Gesetz gibt das verhindert das man Kinder erst mit 7 einschult. Ich konnte mir das mit meinem Sohn nicht mehr aussuchen er wurde in den Ferien 6 also wird er jetzt Samstag eingeschult und selbst die Erzieher sagen das es für meinen Sohn eigentlich noch zu früh ist, wegen Konzentration usw. Aber das bringt leider nichts mehr, da es nichts mehr zur Sache tut.

Also jeder der Entscheiden darf ob sein Kind in die Schule geht hat meinen Neid. ;-)

Benutzeravatar

» Schalinna » Beiträge: 70 » Talkpoints: 0,18 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^