Sakramente der Kinder

vom 25.08.2009, 17:23 Uhr

In der katholischen Kirche ist es ja so, das man als "Angehöriger" dieser Glaubensgemeinschaft verschiedenen Sakramente empfangen kann. Diese bauen ja zum Teil auf sich auf. Erst wird man getauft, dann kann man zur Kommunion gehen. Sprich wenn ein Kind nicht katholisch getauft ist, kann es auch das Sakrament der heiligen Erstkommunion nicht empfangen.

Genauso wie man als Mitglied der katholischen Kirche gefirmt sein muss, um kirchlisch heiraten zu können. Was ja im grossen und ganzen auch logisch ist, weil man ja mit der Firmung quasi sagt, ja ich "bekenne" mich zu dem Glauben der katholischen Kirche. Man wiederholt quasi für sich selbst das Taufversprechen, das in der Regel die Eltern gegeben haben. Und ich empfinde es an sich schon als richtig, das man sich selbst dazu bekennen sollte, bevor man den Bund der Ehe vor Gott schliesst. Aber um Glaubenssachen soll es hier an sich nicht wirklich gehen.

Als meine Cousine vor Jahren schwanger wurde und das Kind auch unehelich bekam, stellte sich in mir die Frage, ob das Kind überhaupt getauft werden darf, weil ja die Eltern das Sakrament der Ehe nicht haben, da sie nicht verheiratet waren, zu dem Zeitpunkt der Taufe des Kindes. Ich bin mit Sicherheit kein besonders grosser Anhänger der katholischen Kirche. Das war einfach eine dieser an sich sinnlosen Fragen die einem manches Mal durch den Kopf schiessen.

Ich habe damals halt eine gläubige Tante befragt und die sagte, das sei egal, welches Sakrament die Eltern quasi empfangen haben, das Kind fängt nun quasi mit dem ersten Sakrament, der Taufe, für sich neu an. Damit hatte sich das für mich erledigt.

Heute las ich recht verwunderliche Sachen. Kinder die nicht zur Kommunion gehen dürfen, weil die Eltern nicht verheiratet sind. Getauft sind die Kinder aber scheinbar. Ich finde, das wiederspricht sich.

In einem anderen Fall las ich, das die Tochter einer Alleinerziehenden Mutter vom Pfarrer der Gemeinde nicht getauft wurde, weil die Mutter nicht verheiratet ist. Wobei ich aber auch weiss, das sich die Mutter vom Vater des Kindes schon während der Schwangerschaft getrennt hatte, weil der Vater sie unter anderem schlug. Und ich denke die Mutter hat da doch sehr zum Wohle des Kindes gehandelt. Und auch im Sinne der katholischen Kirche, die ja an sich Abtreibungsgegner sind. Gut man mag nun natürlich sagen, sie hatte ja auch vorehelichen Geschlechtsverkehr.

Ach ja dieses Kind wurde dann vom ehemaligen Religionslehrer getauft, der auch Pfarrer ist. Dieser Pfarrer hat wohl eine dunkle Hautfarbe und war auch ein uneheliches Kind und wollte nicht, das es das Kind so schlecht hat wie er es erleben musste.

Ich denke, ein Kind muss die Sakramente für sich selbst bekommen und das sollte nicht davon abhängig gemacht werden, ob die Eltern nun alle Sakramente haben oder nicht. Solange die Eltern katholisch sind und der Kirche angehören und wollen das ihr Kind getauft wird, dann sollte man ihnen den Wunsch auch erfüllen und nicht vom Vorleben der Eltern abhängig machen. Genauso wie ich der Meinung bin, das ein Kind, welches ja schon das Sakrament der Taufe empfangen hat, auch an der heiligen Erstkommunion teilnehmen sollen dürfen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich bin evangelisch und ich finde es immer wieder schade, wenn ich lesen muss, dass es in der Kirche, immer noch Menschen gibt, die das Sagen haben, die anderen Menschen im Glauben im Weg stehen.

Gerade wenn es um die Kinder geht, steht in der Bibel, lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind reinen Herzens. Mit welcher Berechtigung soll einem Kind dann die Taufe verwehrt werden, nur weil die Eltern sich nicht so verhalten, wie der zuständige Pfarrer oder Pastor es sich wünscht.

Bei meinem Sohn weigerte sich der zuständige Pfarrer die Taufe zu machen, weil mein Mann aus der Kirche ausgetreten war und nur ich in der Kirche war. Er meinte, wir würden unseren Sohn dann nicht im Name Christi erziehen. Dann kam noch dazu, dass ein Pate in der Kirche war und einer nicht, das brachte dann das Fass zum überlaufen und er weigerte sich. Wir sind dann in die Nachbargemeinde gegangen und dort wurde unser Sohn getauft. Der Pfarrer meinte zu mir, dass ich mit Sicherheit einen Grund hätte die Person als Pate auszusuchen, selbst wenn sie nicht in der Kirche ist.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo!

Wenn nicht wenigstens ein Elternteil getauft ist, dann kann die katholische Kirche schon Schwieirgkeiten machen, wenn man dann die eigenen Kinder taufen lassen will. In der Taufe müssen sich die Paten und die eltern bereit erklären das Kind auch nach dem Glauben der katholischen Kirche zu erziehen. Und das geht ja nicht, wenn die Eltern absolut keinen Bezug zur katholischen Kirche haben.

Dass die katholische Kirche nicht tauft, wenn die Eltern nicht verheiratet sind, stimmt so nicht. Ich bin auch nur standesamtlich verheiratet gewesen. Also vor der Kirche habe ich in wilder Ehe gelebt und trotzdem sind meine beiden Kinder katholisch getauft. Ich musste nur bereit dazu sein, dass sich meine Kinder katholisch erziehe und wenigstens ein Elternteil muss der katholischen Kirche angehören. Mein Exmann ist evangelisch gewesen.

Die katholische Kirche war mal strenger. Vor 40 Jahren vielleicht. Aber mittlerweile haben sie das etwas abgelegt, weil immer mehr Leute aus der Kirche austreten und sie froh sind, wenn neue zahlende Mitglieder herangezogen werden.

Die katholische Kirche stellt sich aber manchmal wirklich dumm an.Ich habe Erzieherin gelernt und da bei uns in der Ecke nur evangelische oder katholische Kindergärten waren, konnte ich meinen Beruf an den Nagel hängen. Es sei denn, ich hätte katholisch geheiratet. Die evangelische Kirche stellt auch nur evangelische Mitarbeiter ein. Aber denen ist es egal, wenn sie geschieden sind oder unverheiratet. So durfte ich, als ich verheiratet war und meine Kinder hatte in keinem katholischen Kindergarten arbeiten. Denn vor der Kirche hatte ich uneheliche Kinder. Und als ich dann geschieden war, war es ganz schlimm.

Vielleicht liegt es aber auch an der Gemeinde selber und welche Einstellung der Pfarrer, Pastor, Kaplan oder sonstwer in dieser Gemeinde hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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