Verantwortungslose Mutter oder nur leichtsinnig

vom 24.08.2009, 20:15 Uhr

Als ich heute meine Tochter gegen 14.00 Uhr von dem Kindergarten abholen wollte, war eine andere Mutter schon mit ihrem Auto auf dem Weg nach Hause. Unsere Kinder gehen in die gleiche Gruppe und spielen am Wochenende schon mal miteinander, also keine wildfremde oder unbekannte Person.

Sie fuhr dann grüßen an mir vorbei und das sah ich, dass ihr 3 jähriger Spross auf ihrem Schoss saß und das Auto lenkte. :o :naughty: Er sah mich und war wahrscheinlich unheimlich stolz auf sich, denn er winkte freundlich, fast schon überschwänglich zurück. Ich lächelte nur und nickte. Im ersten Moment habe ich gedacht ich habe mich verguckt und er saß in Wirklichkeit auf dem Beifahrersitz und es sah nur so aus. Allerdings fuhren sie an Bauarbeitern vorbei woraufhin der Eine dann meinte „Hast du das gesehen?“ und sein Kollege antwortete „Ja, total bekloppt.“ Also, keine optische Täuschung.

Wie soll man denn da reagieren? Sicherlich ist es ihre Sache aber ich finde es schon sehr unverantwortlich, zumal sie durch die halbe Wohnsiedlung mussten um nach Hause zu kommen. Was passiert denn wenn der Knirps das Lenkrad verreißt weil er sich erschrickt oder so? Da können doch beide nicht reagieren. Am liebsten würde ich sie fragen ob es ihr Ernst war, will noch dazu sagen, dass sie keine Fahranfängerin ist und eigentlich wissen sollte was sie da für Bockmist macht. Allerdings weiß ich auch, dass sie sehr schnell aufbrausend werden kann und auf einen Streit habe ich auch keine Lust.

Ich hoffe nur, dass ihr Sohn meiner Tochter nicht freudestrahlend vom Erlebnis berichtet. Denn meine Tochter ist für so was leider sehr schnell zu begeistern und auch wenn man es ihr erklärt, grübelt sie noch sehr lange über so was nach. Was würdet ihr machen, die Dame darauf ansprechen oder die Sache auf sich beruhen lassen?

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde die Dame auf jeden Fall ansprechen. Selbst wenn der Junge das Lenkrad nicht verreißt... Man muss sich ja nur vorstellen, dass ein beliebiger Fahrer vom Gegenverkehr ähnlich irritiert reagiert und dann der Mutter mit dem Kind reinfährt. Nicht auszudenken, die Mutter würde dann beim Aufprall vermutlich mit ihrem eigenen Gewicht ihren Sohn totquetschen. Das ist schon eine gruselige Vorstellung. Ich vermute mal, dass der Dame diese Konsequenzen gar nicht bewusst sind. Sie denkt vermutlich, dass sie alles im Griff hat, dass aber auch andere Leute die Kontrolle verlieren könnten, daran hat sie vermutlich nicht gedacht.

Wenn Du sie also kennst, ich würde Sie da schon höflich drauf ansprechen und ihr erklären, dass Du das für gefährlich hälst. Und ihr auch erklärst, wie sehr dich diese Situation in dem Moment verwirrt, hat. Dann wir ihr vielleicht klar, dass ein Fahrer, der sein Fahrzeug nicht voll im Griff hat, mit dieser Ablenkung schon die Kontrolle verlieren kann.

Deine eigenen Tochter kann ja mit z.B. Autoscooter fahren auf der nächsten Kirmes vertröstet werden. Kinder verstehen das eigentlich, wenn Erwachsene sagen, dass das gefährlich ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wegen deiner eigenen Tochter muss du dir doch keine Gedanken machen: Selbst wenn sie davon begeistert sein sollte, heißt das doch noch lange nicht, dass du ihrem Wunsch nachkommen musst. Wenn jedes Kind das bekommen würde, was es sich wünscht, wo kämen wir denn da hin?

Das Problem an der Sache wird sein, dass die andere Mutter offenbar keine Ahnung hat, in welche Gefahr sie ihr eigenes Kind bringt. Das Kleine wird ja nicht angeschnallt gewesen sein und selbst wenn; Wenn sie irgendwo auffahren, dann hat der Kleine echt schlechte Karten. Mir erscheint das deshalb sehr vernatwortungslos. Aber ich bezweifle, dass es etwas bringt, wenn du sie darauf ansprichst, denn offenbar scheint sie ja davon überzeugt zu sein, dass ein Auto auch gerne mal als Spielzeug für die Kinder missbraucht werden kann. Ich würde sowas niemals machen. Wenn dabei etwas passiert, ist es trotzdem ihr Problem und sie muss verantworten, was sie da getan hat. Ich schätze mal, dass ein Gespräch hier nicht viel bringen wird.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Ein ähnliches Thema hatten wir schon zur Diskusion 5 Jährige beim Autofahren lenken lassen? . Da gibt es wirklich sehr unterschiedliche Meinungen drüber. Aber ich denke da wie du. Ich finde es mehr wie verantwortungslos und das sollte man der Mutter auch mal erklären.

Solche Elternteile sind aber leider Beratungsresistent. Sie finden dass, was ihre Kinder doch schon tolles "können" auch noch gut und würden es immer wieder fördern. Es kann so viel passieren. Wenn das Lenkrad verissen wird, weil das Kind sich zu krampfhaft festhält und ein Kind rennt über die Straße oder steht am Rand der Straße wird die Mutter des Lebens nicht mehr froh.

Vor allem kommt sie wegen vieler Taten vor Gericht. Und ob sie das Kind dann noch behalten darf ist dann auch fraglich. Denn wenn sowas passiert ist das Jugendamt schnell da.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Sowas gibt es leider mehr als man glauben mag. Ich sehe es zumindest sehr oft bei uns auf dem Dorf, das die Kinder auf dem Schoss sitzen und lenken dürfen. Allerdings wissen meine Kinder auch wie gefährlich sowas sein kann. Zumal eben Erwachsener und Kind nicht angeschnallt sind dabei.

Wenn meine Kinder sowas sehen, dann sagen sie schon immer, wenn da ein Unfall passiert, dann verletzten sich xy aber richtig dolle. Damit hab ich bei mir keine Diskussion, das es die Kinder auch mal versuchen wollen. Da hilft am Ende auch nur die Aufklärung der eigenen Kinder. Denn die anderen Eltern sehen sowas als gar nicht schlimm an und sie hätten ja die Hände mit am Lenkrad und was sonst noch so für Ausreden kommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Bei uns gibt es auch solche Eltern und denen kann man nicht mit warnenden Worten "helfen" - die machen trotzdem so weiter wie gehabt, da fehlt einfach die Einsicht oder auch das Verständnis für die potentielle Gefahr.

Mein Sohn kam durch den Anblick und auch durch die Unterhaltungen mit den Kindern auch auf die Idee, dass wir das so machen könnten. Allerdings gibt es bei uns einige grundsätzliche Dinge, über die erst gar keine Diskussion aufkommen und dazu gehört eben auch das Lenken von Autos. Da sage ich dann einfach nein, das gibt es bei uns nicht und basta. So verfahre ich nicht oft und darum werden diese wenigen kategorischen Nein auch gar nicht erst angezweifelt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich sehe da jetzt nicht so das Problem, um Kindergärten herum ist doch eh nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt, was nicht so schnell ist, dass man nicht reagieren könnte, wenn das Kind das Lenkrad verreisst oder jemand knapp auf die Strasse rennt. Auch die Gefahr durch einen Auffahrunfall ist nun nicht so hoch, bei drei bis fünf km/h (genau eigentlich 3,6 km/h), was der Schrittgeschwindigkeit entspricht passiert auch nichts dramatisches, wenn man nicht angeschnallt ist.

Wenn ein Kind stolpert und hinfällt sind die einwirkenden Kräfte heftiger, als bei einem Unfall unangeschnallt bei Schrittgeschwindigkeit.

Also sich da jetzt aufzuplustern, weil da mal ein Kind ein paar Meter rund um den Kindergarten das Auto mitlenken durfte halte ich für unnötig.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



crissi hat geschrieben:Also ich sehe da jetzt nicht so das Problem, um Kindergärten herum ist doch eh nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt, was nicht so schnell ist, dass man nicht reagieren könnte, wenn das Kind das Lenkrad verreisst oder jemand knapp auf die Strasse rennt. Auch die Gefahr durch einen Auffahrunfall ist nun nicht so hoch, bei drei bis fünf km/h (genau eigentlich 3,6 km/h), was der Schrittgeschwindigkeit entspricht passiert auch nichts dramatisches, wenn man nicht angeschnallt ist.

Wo hast du denn diese Weisheit her, das um die Kindereinrichtungen nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf? Bei uns zum Beispiel ist ganz normal 50 km/h erlaubt, wobei da von beiden Richtungen viele wesentlich schneller fahren. Da steht nur von beiden Seiten ein Schild, das man doch bitte vorsichtiger fahren soll.

Und was passiert, wenn da jemand mit 50 km/h und mehr von hinten auffährt, brauche ich dir bestimmt nicht erklären. So ein Verhalten ist einfach nur unverantwortlich und man bringt damit seinen Kindern doch erst bei, das man Dinge einfach tun kann, die verboten sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo!

Ich würde sie auf alle Fälle darauf ansprechen. Mehr kannst du zwar nicht tun, aber das zumindest solltest du schon machen, finde ich. Es kann wirklich viel passieren und auch wenn tatsächlich nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt sein sollte um den Kindergarten herum (was nicht generell so ist) dann heißt das noch lange nicht, dass nicht doch mal einer wesentlich schneller fährt und einen Unfall baut. Da nutzt es dem toten Kind dann auch nichts, dass der andere Fahrer eigentlich nur Schrittgeschwindiglkeit hätte fahren dürfen.

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also wenn deine Bekannte, die du scheinbar nur flüchtig aus dem Kindergarten kennst, schon so abgebrüht ist, so etwas durchzuführen, wirst du sie wohl kaum von ihrem Vorhaben und Gutdünken abhalten können. Ich würde sie aber sicherheitshalber trotzdem darauf ansprechen, damit man dir im Nachhinein nicht vorwerfen kann, dass du das gesehen und nichts gesagt oder getan hast. Erwarte dir aber bloß nicht, dass deine Rüge Früchte trägt.

Wegen deiner Tochter: Falls die Situation eintreffen würde und sie, wie du vermutest, nach Hause kommt, weil ihr der Bub vorgeschwärmt hat, wie toll es wäre mit dem Auto zu fahren, dann erklärst du ihr einfach diese Sicht der Dinge. Meistens läuft es dann auf das hinaus, dass, wenn der Bub das nächste Mal damit beginnt, deine Tochter mit deiner Sicht kontern wird: Aber das ist gefährlich! Oder: Meine Mama hat gesagt, das ist gefährlich und da kann das und das passieren. Dies wird den Bub sicher dazu bringen, dass er das seiner Mama erzählt. Vielleicht denkt sie dann einmal darüber nach.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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