Verantwortungslose Mutter oder nur leichtsinnig

Ich denke auch, dass du dir um deine eigene Tochter keine Sorgen machen musst. Nur weil diese Frau ihr Kind an das Steuer des Fahrzeugs lässt, bedeutet das ja nicht automatisch, dass du die gleichen Fehler nachmachen musst. Ich würde an deiner Stelle deiner Tochter, falls sie einen entsprechenden Wunsch äußern sollte, klipp und klar sagen, dass das Verhalten der anderen Mutter nicht korrekt ist und ihr sagen, dass sie gerne Kirmesautos fahren kann, ein echtes Auto aber nicht lenken darf.

An deiner Stelle würde ich die Konfrontation mit dieser Frau durchaus suchen. Ich finde es unverantwortlich, dass sie das Kind in dieser Weise einbezieht. So etwas geht einfach überhaupt nicht. Ich selbst bin mit sechzehn Jahren zum ersten Mal Auto gefahren – auf dem abgeschlossenen Privatgrundstück eines Bekannten und im Beisein des Autobesitzers. Solche Fahrversuche finde ich in Ordnung, allerdings haben kleine Kinder nichts hinter dem Steuer verloren, erst recht nicht im normalen Straßenverkehr.

Es kann soviel passieren. Das Kind kann das Lenkrad verreißen und einen Unfall verursachen. Im günstigsten Fall entsteht nur Sachschaden, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass der Schaden von der Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung getragen wird, wenn sich herausstellt, dass ein Kind das Fahrzeug gelenkt hat. Im schlimmsten Fall kann auch ein Mensch zu Schaden kommen und vielleicht lebenslang unter den Folgen leiden oder gar sterben. Auch hier wird die Versicherung wohl kaum für den Personenschaden aufkommen, so dass das Opfer vielleicht lange auf die ihm zustehenden finanziellen Mittel warten muss, wenn die Mutter des autofahrendes Kindes kein Geld bezahlen will oder kann. Zudem wird ihr vielleicht das Kind entzogen und muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen – und das alles zu recht.

Du schreibst, dass diese Frau schnell ungehalten reagiert. Das sollte dich aber nicht davon abhalten, dieser Frau mal klar zu machen, dass sie sich falsch verhält. Auch das Bild, das sie ihrem Kind vermittelt, finde ich nicht in Ordnung. Ein kleines Kind sollte nicht mit dem Glauben aufwachsen, dass es in Ordnung ist, wenn es schon aktiv in den Straßenverkehr eingreift. Falls die Frau sofort abblockt, würde ich das weitere Verhalten beobachten und beim nächsten Mal direkt die Polizei informieren. Dieses Verhalten ist einfach nicht in Ordnung und nur, weil das Kind lediglich das Steuer in der Hand hält, bedeutet das nicht, dass keine Gefahr vorhanden ist.

Solche Beobachtungen darf ich auch hin und wieder machen, allerdings ist weder das Auto an noch haben die Kinder einen Schlüssel in der Hand. Ich habe hier im Forum auch schon gelesen, dass man mal bei einer Aus- oder Einfahrt vom Hof oder in die Garage das Kind mit auf den Schoss nimmt. Auch so etwas halte ich nicht für wirklich sinnvoll. Denn auch auf den paar wenigen Metern kann etwas geschehen, selbst, wenn Eltern das gern mal herunterspielen und meinen, sie möchten ihren Kindern auch mal etwas gönnen.

Ich halte wirklich nichts davon und damit auch nichts davon, wenn ein Kind auf dem Schoss mitfährt. Man weiß nie, welche Verkehrsteilnehmer unterwegs sind und selbst bei aufmerksamen Verkehrsteilnehmern kann ein Unfall passieren. In einem solchen Fall möchte ich, dass Kinder absolut gesichert sind, damit ihnen auch nichts passieren kann. Bei mir jedenfalls dürfte das Kind weder angeschnallt noch unangeschnallt mit auf dem Schoss fahren, egal, ob es in die Garage oder zum Einkauf um die Ecke ginge.

Wenn ich die Person kenne, würde ich schon mit ihr reden und sie eben fragen, was sie denn mache, wenn ein Unfall geschieht und ihr Kind Folgen davon trägt oder sogar aufgrund dieser Situation verstirbt. So etwas kann man auch nicht einfach abwinken, jedenfalls sehe ich das so und wenn die Mutter meint, ihr sei so etwas egal, muss sie mit Konsequenzen rechnen. Man kontrolliert heute ja auch gern mal die Autofahrer, wenn sie an Schulen und Kindergärten und damit muss die Mutter dann eben rechnen. Welche Strafen dann verhängt werden, weiß ich nicht, aber jedenfalls ist eine Strafe hier absolut angemessen. Irgendwie sollte man auch meinen, eine Mutter hat ein größeres Verantwortungsbewusstsein.