Bücher - Fesselnd und Abstoßend gleichzeitig?
Ich lese ja ziemlich viel. Bis vor wenigen Wochen habe ich mich an sich mit den Lektüren abgegeben, die ich halt eh im Haus hatte. Klar waren da auch Krimis und so Sachen mit dabei. Aber irgendwie, waren die anders, als die Bücher die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Durch diverse Posts in verschiedenen Foren, kam ich zu Schriftstellern wie Cody Mcfadyen, Kathy Reichs und Karin Slaughter. Mein Therapeut empfahl mir dann noch Jeffrey Deaver.
Ok bei Kathy Reichs hatte ich ein wenig was anderes erwartet, weil ich eher an das Buch zum Film dachte und die Serie Bones- Die Knochenjägerin ja auf der Romanvorlage von Kathy Reichs basieren soll. Und ich finde die Serie so Klasse und sie glich so gar nicht dem Buch. Was aber nicht wirklich schlimm war.
Bei allen bisher, von den genannten Autoren, gelesenen Büchern, oder bei fast allen, empfand ich es irgendwie, als wenn Details teilweise bis ins letzte Detail ausgeführt wurden. Zum Teil auch sehr grausame Details. In allen Büchern geht es an sich um Mord und um viele mehr oder weniger kleine bis grosse Psychospielchen des Täters. Die zum Teil mit einer Grausamkeit geschildert werden. So ganz anders als die Dinge die ich halt aus meinen früheren Lektüren kannte. Auch die Darstellung der gemeinsten Seite der menschlichen Psyche.
Bei Jeffrey Deaver war mir das noch nicht mal wirklich bewusst. Ich habe das Buch Die Knochenjägerin an jemand weiter verliehen. Erste Rückmeldung war, das sie denkt, das Buch schon mal gelesen zu haben und es damals abgebrochen hatte, als es zu sehr ins Detail ging. Ich kann mich an die Szene die sie nannte auch erinnern. Ich fand sie nicht wirklich schlimm. Allerdings kenne ich auch den Film recht gut und hatte da vielleicht auch andere bildliche Vorstellungen. Sie hat das Buch nun trotzdem fertig gelesen und fand es genauso Klasse wie ich. Über die betreffende Stelle hat sie halt drübergelesen.
Von Cody Mcfadyen habe ich bisher Die Blutlinie und Der Todeskünstler gelesen. Und von Karin Slaughter Belladonna. Ich habe die Bücher schon regelrecht verschlungen. Auf der einen Seite fand ich die Bücher echt total spannend. Und auf der anderen Seite auch zeitweise total abstossend. Sie machen definitiv Angst. Angst vor vielem. Aber mit Sicherheit auch vor den Abgründen der menschlichen Seele. So empfinde ich es. Trotzdem lässt mich die Faszination nicht los.
Kennt ihr das?
Hallo
Ich lese zur Zeit sehr gerne Psychothriller die teilweise echt soweit gehen, dass ich das Buch weglegen und warten muss bis zum nächsten Tag, weil es so sehr ins Detail geht, dass ich es nicht weiter lesen kann. Aber gerade das finde ich so toll, wenn genau beschrieben ist, wie die Luft knistert während der Täter um die Ecke kommt oder so.
Ich liebe es wenn die Spannung bis zum get now ausgereizt wird und man beim Lesen dieses Kribbeln in den Nervenenden spürt. Wenn mir dann schon die Augen brennen und ich das Buch vor lauter Spannung nicht weg legen kann, dann ist es genau das richtige.
Aber um diese Spannung zu erreichen, muss die Geschichte für mich schon sehr detailliert sein und das in jeder Hinsicht, bei tollen liebes Szenen genauso wie bei den schlimmsten Horror- oder Gewaltszenen. Bei mir läuft dann ein Kopfkino ab und ich versinke quasi im Buch. Es dauert dann auch eine Weile bis ich reagiere wenn ich angesprochen werde.
Eines meiner Lieblingsbücher ist „Irrsinn“ von Dean Koontz. Ich habe es verschlungen aber es gab Momente wo ich dieses Buch weglegen musste. Ich habe in der Zeit viel Nachts gelesen, weil ich gerade entbunden hatte und wenn ich nachts die Kleine fertig hatte, lass ich immer noch. Aber dieses Buch konnte ich nur am Tag lesen.
Es geht da nicht um Monster sondern um eine Tat die einem rein theoretisch auch im Leben passieren kann und dieses Spielchen was da lief machte es für mich so unheimlich. Ich kann dir dieses Buch nur empfehlen aber es geht schon sehr an die Grenzen. Ein weiteres Buch ebenfalls von Dean Koontz welches ich dir empfehlen kann ist „Drachentränen“.
Es sind sehr spannend geschriebene Bücher die aber sehr ins Detail gehen und manchmal saß ich auf der Couch und musste schon tief durchatmen bevor ich weiter lesen konnte. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen wenn du dich für eines dieser Bücher entscheiden solltes.
Es kommt ganz darauf an, wenn ich ehrlich bin. Meistens wird in richtig guten Bücher der Wert woanders drauf gelegt. Ein Mord wird dann zwar beschrieben, aber der Autor beschäftigt sich nicht damit, bis ins kleinste Detail zu gehen. Dennoch ist es möglich, dass man trotzdem eine Art Gänsehaut bekommt. So ging es mir bei John Grishams "Die Kammer". Als die Morde verübt wurden, war mir schon anders, wobei Grisham eben die Tat als solche durchaus nur anreißt.
Ich habe auch ein Buch von Dean Koontz gelesen und muss sagen, dass das nicht so meins ist. Dieser beschreibt schon grausame Details. Dennoch fühlt es sich nicht so echt an. Er übertreibt und so lässt einen das als Leser kalt, auch wenn die Tat noch so grausam ist. Sowas kann ich nicht leiden.
Ich habe einmal "Samira und Samir" von Siba Shakib gelesen.
Dabei geht es um ein Mädchen, das das einzige Kind eines Stammesanführers im Nahen Osten ist und bleibt. Das würde diesem zur großen Schande gereichen, da er somit in den Augen seines Stammes nicht fähig war, einen Sohn zu zeugen. Als Folge daraus gibt er sie als Jungen aus, erzieht und behandelt sie auch wie einen und im Endeffekt weiß Samir(a) ein Leben lang nicht, wo "er" richtig hingehört, welches Geschlecht nun auch der Psyche entspricht und wie bzw welches Geschlecht er/sie lieben soll.
In diesem Buch werden passagenweise auch Umgangsformen beschrieben, beispielsweise, dass (zumindest im erfundenen Stamm) Frauen, die ihrem Mann keinen Sohn gebähren, die Zähne ausgeschlagen bekommen, da sie so wenigstens vollstens auch zur oralen Befriedigung geeignet sind, wenn sie schon sonst keinen Wert haben. Das hat mich richtig schockiert und mitgenommen, ich vertrage solche Ungerechtigkeit, Brutalität und Erniedrigung eigentlich nicht. Trotzdem habe ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen, weil es richtig fesselnd auf mich gewirkt hat.
Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie dieser Ekel, diese Abneigung und doch auch diese Faszination zusammenpassen.
Hallo!
Ich denke, das ist wie bei Horrorfilmen. Man kann zwar kaum hinschauen, aber trotzdem schaut man die Filme gerne an.
Ich lese sehr, sehr gerne Karin Slaughter und finde ich Bücher zwar etwas härter als andere, aber einfach sehr gut geschrieben. Außerdem mag ich es geren "blutig". Auch Morde, das heißt das Ergebnis oder Vergewaltigung werden oft realtiv detailliert beschrieben, aber wirklich eklig finde ich das eigentlich selten. Ich denke, das es ja nur Fiktion ist und ich finde es teilweise wesentlich härtere Kost die Nachrichten anzuschauen, da das nun mal die Realität ist.
Oh da fällt mir aber gleich das Buch "Die Chemie des Todes" von Simon Beckett ein. Sehr spannend und interessant aber auch tragisch und es geizt nicht mit ekelhaften Details und Beschreibungen. Ich hab es allerdings als Hörbuch gehört, beim Autofahren, es kann daher gut sein, dass im normalen Buch auch noch weitere Details ausgeführt sind.
Ich finde es ganz gut, da dieses Buch in Gebiete vordringt, welche allgemein in der Gesellschaft noch immer als Tabu behandelt werden, daher geht davon auch eine gewisse Faszination aus. Aber bis ins letzte Detail beschrieben werden muss dazu eigentlich nicht alles. Wobei es halt auch für die Story wichtig war, wie die Ränder der Narben beschaffen sind.
winny2311 hat geschrieben:Ich habe auch ein Buch von Dean Koontz gelesen und muss sagen, dass das nicht so meins ist. Dieser beschreibt schon grausame Details. Dennoch fühlt es sich nicht so echt an. Er übertreibt und so lässt einen das als Leser kalt, auch wenn die Tat noch so grausam ist. Sowas kann ich nicht leiden.
Also wenn du dich bisher wirklich nur an einem Buch von dem Autor probiert hast, solltest du dich eventuell noch einmal mit anderen Büchern versuchen. Ich muss schon sagen, dass er durchaus viele gute Bücher geschrieben hat bei denen ich diesem Argument gar nicht zustimmen kann. Welches Buch von ihm hast du denn gelesen, wenn ich fragen darf?
Zum eigentlichen Thema kann ich aber nur sagen, dass ich dem schon soweit zustimmen kann. Ich habe beispielsweise von Cody McFaydens "Der Todeskünstler" mal eine Probe gelesen und fand es schon wiederlich, was da zum Teil beschrieben wurde. Andererseits war der Schreibstil total genial und gerade dadurch, dass es so schockierend war, war das Werk auch noch umso spannender. Ich bin mich recht sicher, dass ich mir auch bei nächster Möglichkeit das Buch mit kaufen werde. Obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich an einigen Stellen ziemlich werde schlucken müssen vor Ekel und Abscheu vor den Grausamkeiten.
Das ist aber nicht nur bei solchen Büchern so, dass ich diese Gefühle habe. Als ich beispielsweise von Dan Brown "Das Sakrileg" gelesen habe, war ich auch total schockiert an der Stelle, an der sich der Assassine selbst gegeiselt hat. Es wurde da ja auch nicht mit Details gespart und das fand ich schon heftig.
Was auch schlimm ist, wenn man Erfahrungs-Romane liest. Ich habe schon viele Bücher von Frauen gelesen, die ihre Erfahrungen mit Vergewaltigungen oder ähnlichem beschrieben haben. Das war zwar teilweise nicht der beste Schreibstil, aber die schrecklichen Erlebnisse und das noch schlimmere Wissen, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, von der man dort liest, haben einen zugleich erschaudern lassen und gefesselt.
Ich habe die Bücher über Smokey Barrett von Cody McFadyen genau wie du verschlungen. Und das, obwohl ich sie teilweise auch abstoßend finde. Dennoch kann ich es kaum erwarten bis endlich der neue Teil heraus. Bisher weiß ich nicht warum mich diese Buchreihe so fasziniert. Ich bin auch eigentlich kein Mensch der gerne viel liest.
Vor einigen Jahren habe ich die Reihe Nemesis von Wolfgang Hohlbein gelesen. Auch diese Reihe hat mich total fasziniert, auch wenn das Thema schon sehr perfide ist. Weiß jemand von euch, warum diese Bücher den Leser so fesseln können?
Bisher habe ich allerdings auch noch kein ähnliches Buch gefunden, bzw. keinen ähnlichen Autor wie Cody McFadyen. Kathy Reichs spricht mich überhaupt nicht an. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich die Serie Bones schaue und immer versuche Vergleiche zu ziehen. Ich vermute fast, dass die Sucht bei McFadyen am Schreibstil liegt. Denn ich habe schon Bücher mit ähnlichem Inhalt angefangen zu lesen, finde aber nie die Motivation sie zu Ende zu lesen. Nach wenigen Seiten lege ich sie weg.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-82975.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1674mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1316mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3168mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Notebook von Plus 3319mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus