Tipps für den Umgang von Kindern mit Hunden

vom 22.08.2009, 14:31 Uhr

Neulich hatte ich mit einer Bekannten ein eigentlich recht lustiges Gespräch, dass dann aber wieder mal darauf hinaus lief, dass sie als Kind einmal von unserem Hund gebissen wurde - bis heute fällt es ihr aber schwer einzusehen, dass sie allein daran Schuld war. Das liegt wohl aber daran, dass in solchen Fällen bei uns automatisch der Amtstierarzt den Beißer genauer unter die Lupe nimmt.

Der Grund für den Angriff war ganz einfach, dass sich unser Hund beim Fressen gestört fühlte und diese Bekannte trotz Warnung von meinen Eltern und vom Hund (Knurren und Bellen) nicht von ihm abließ. Erwähnenswert ist auch: Sie war schon vorher gebeten wurden nicht zu dem Hund zu gehen, da er gerade gefüttert worden war. Der Amtstierarzt fand dann nach seinen eigenen Angaben auch ein Tier vor, dass völlig normal war, in seiner Entwicklung und auch in seinen Reaktionen, so dass es für uns keine Sanktionen gab.

Da sowohl meine Bekannte als auch ich inzwischen Kinder haben, haben wir uns natürlich auch darüber unterhalten, wie Kinder mit Hunden umgehen sollten. Auch ihr ist inzwischen klar, dass Kinder Hunde beim Fressen nicht stören sollten ebenso wie sie immer erst den Besitzer um Erlaubnis sollten, wenn sie den Hund streicheln wollen. Auch wichtig, läuft ein Hund dem Kind hinterher, sollte es stehen bleiben und nicht durch Weglaufen den Jagdinstinkt des Hundes wecken. Falls das Kind hingefallen ist: am besten mit dem Gesicht zum Boden liegen bleiben und mit den Händen den Nacken schützen. Ist ein erkennbar aggressives Tier in der Nähe, dann sollte man dies nicht durch Geschrei und wilde Gestik weiter reizen sondern möglichst ruhig stehen bleiben und den Blick abzuwenden. In einen Kampf zweier Hunde sollte man ebenfalls nie eingreifen.

All diese Tipps gelten natürlich auch für Erwachsene, nur sind diesen diese Regeln meist schon bekannt. Kennt Ihr noch weitere wichtige Hinweise?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Als erstes frage ich mich, wieso wegen diesem Fall, wo deine Bekannte gebissen wurde, gleich ein Amtstierarzt kommen musst. Hat eure Bekannte eine Anzeige gegen euch erstattet oder wie kam es dazu?

Man sollte Kinder und Hunde auch nie zusammen alleine lassen, gerade wenn es sich um noch kleine Kinder handelt. Später im Teenager - Alter geht das dann schon ehr. Meine Mutter hat mit unseren Hund schon früh geübt, dass sie ihnen auch das Futter wieder weg nehmen kann, wenn sie fressen. Weil sie ja wusste, dass wir noch klein waren und damit nie etwas passiert. Ich habe mit meinem Hund nun auch geübt, dass ich ihm seinen Knochen oder sein Futter wieder wegnehmen kann, auch wenn er gerade frisst. Bei Kleinkindern ist das sicher von Vorteil, wenn man dem Hund ohne Probleme das Futter wieder weg nehmen kann.

Man sollte kleine Kinder auch nie alleine mit dem Hund Gassi schicken. Es kann ja immer mal Probleme mit einem weiteren Hund geben, wie eine Beißerei. Außerdem sollten Kinder schon früh lernen, wie sie einen Hund anfassen sollten ohne ihm weh zu tun. Denn sonst könnte der Hund auch mal schnell schnappen. Ich denke, dass es noch einiges mehr gibt, was man beachten sollte. Ich habe damals bei unseren ersten Hund, den Fehler gemacht, dass ich mit dem Gesicht ganz dicht an den Hund gegangen bin. Er war noch sehr jung und dachte, dass ich spielen wollte und hat mich in die Nase gezwickt. Es kam auch etwas Blut, aber es war nicht weiter schlimm. Dies Ergebnis war mir aber dennoch eine gute Lehre.

Es gibt auch einige gute Bücher über Kinder und Hunde zusammen unter einem Dach. Da könntest du mal bei amazon.de schauen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mein Neffe musste erstmal lernen, dass Hunde nicht wie Menschen empfinden und er sie deswegen nicht einfach umarmen und knuddeln kann. Woher soll ein Kind schließlich wissen, dass eine Umarmung für Hunde etwas bedrängendes sein kann und sie sich, wenn es ihnen zuviel wird, auch wehren.

Auch so typische Fehler wie von vorne auf den Hund zugehen und schön von oben begrabbeln, sollte man vermeiden. Mein Neffe hat es durch Vorführen super verstanden. Er saß auf dem Boden und ich hab mich über ihn gebeugt und ihm am Kopf rumgetätschelt. Fand er nicht so toll. :D

Das ihr euren Kindern beibringt die Halter erst um Erlaubnis zu fragen finde ich super. Es gibt nichts schlimmeres als wenn ein Hund unerwartet von einem Fremden angefasst wird. Nicht nur der Hund erschreckt sich sondern auch der Grabscher, weil der Hund sich schnell zu ihm dreht um zu sehen was da los ist. Im schlimmsten Fall erwischt das Kind einen Angstbeißer.

Leider gibt es Halter, die selber nicht wissen was in deren Hunden vor sich geht und wie man sich ihnen richtig nähert. Deswegen: Selbst wenn man die Erlaubnis fürs Streicheln hat nicht einfach drauf stürzen. Ein treudoofer Hund, der alles über sich ergehen lässt, sollte trotzdem mit dem nötigen Respekt behandelt werden. Also erstmal schnuppern lassen und langsam annähern statt sofort loszuknuddeln.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Nelchen, wenn man in unserem Landkreis einen Hundebiss ärztlich versorgen lässt, dann wird das automatisch weitergemeldet und der Amtstierarzt entscheidet dann. Wenn er einen Tierhalter nicht gut kennt oder der zu oft auffällig wurde, dann meldet er sich zu einem Besuch an. Uns kannte er damals noch nicht.

Dass man jüngere Kinder nicht mit einem Hund allein lassen sollte ist richtig, nur hat man das nicht immer in der Hand. Gerade wenn ein Grundstück nicht zu 100% abgesichert ist (selbst einfache Zäune sind für Hunde nur bedingt ein Problem) oder man sich in der Öffentlichkeit befindet kann es sein, dass man auf einmal einem unangeleinten Hund gegenüber steht. Wir haben übrigens keinen Hund mehr und wollen in absehbarer Zeit auch keinen, weil im Moment einfach die Zeit nicht wäre, sich adäquat zu kümmern.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Kinder sollten auch lernen, dass sie sich bei fremden Hunden nicht genauso verhalten dürfen, wie bei dem eigenen Familienhund. Denn wer einen Hund zu Hause hält und Kinder hat wird hoffentlich den Hund auch dementsprechend erziehen.

Ich habe meine Hunde so erzogen, dass man auch ans Fressen gehen konnte, ohne dass sie knurren und beissen. Der Hund hat gelernt, dass ihm sein Fressen bleibt, selbst, wenn man ihm beim Fressen stört. Meine Kinder haben wiederum gelernt, dass sie den Hund in Ruhe lassen, wenn er frisst, ist es dennoch vorgekommen, dass sie ihn nicht in Ruhe gelassen haben, dann ist aber nichts passiert.

Ebenso haben meine Kinder gelernt, dass sie sich so aber nicht anderen Hunden gegenüber verhalten dürfen. Sie haben grundsätzlich keine fremden Hunde einfach so angefasst. Sie haben immer gefragt, ob sie es machen dürfen und haben ihn auch nie bedrängt. Der eigene Hund zu Hause muss aber auch lernen, dass Kinder schon mal ungestüm sind und dass er nicht zu knurren und zu beissen hat. Unser Hund hatte Rückzugsmöglichkeiten, wo die Kinder genau wußten, dass sie ihn dort in Ruhe lassen.

Den richtigen Umgang mit Hunden müssen also nicht nur die Kinder lernen, sondern die Hunde müssen auch den richtigen Umgang mit Kindern lernen. Denn noch ist der Mensch im Rudel höher als der Hund und das darf man nie vergessen. Der Hund sollte nie das Gefühl haben, dass er im Rang höher ist als das Kind im Rudel.

Sicher kann man bei einem fremden Hund nicht erwarten, dass sie auch so erzogen werden und da sollte man dem Kind auf jeden Fall den Unterschied beibringen. Wenn man hinfällt ist es aber gar nicht so einfach sich auch so hinzulegen, wie beschrieben. Denn Panik lässt einen doch ganz anders reagieren und kein Kind würde ohne Panik liegen bleiben und sich schützen. Es würde schreien und sich wehren wollen. Ich denke mal, dass auch nicht jeder Erwachsene Mensch so rational denken würde und still liegen bleiben würde. Denn nicht jeder Hund lässt dann von einem ab, nur weil man liegen bleibt. Das kommt auch wiederum auf den Hund an.

Deswegen sollte man Hunde und Kinder auch nie alleine lassen. Egal ob es der eigene Familienhund ist oder ein fremder Hund und man sollte die Kinder immer wieder auf die Gefahren hinweisen, die ein Hund mit sich bringen kann. Denn Hunde können auch, wenn sie noch so lieb sind unberechenbar sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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