Arbeiten beim Tierarzt - Angst vor Tieren

vom 22.08.2009, 12:52 Uhr

Ich habe eine sehr gute Freundin, die schon seit einer Weile einen Nebenjob im kaufmännischen Bereich sucht damit sie sich neben ihrem Studium etwas Geld dazu verdienen kann. Jetzt hat sie ein gutes Angebot bekommen und könnte in einer Tierarztpraxis praktisch als Mädchen für den Bürokram eingestellt werden und wäre dort in erster Linie für die Buchhaltung zuständig, aber auch für Rechnungs- und Mahnwesen, müsste aber eben an der 'normalen' Theke arbeiten und in keinem separaten Büroraum.

Das Problem dabei ist, dass sie total Angst vor den meisten Tieren hat, die mir spontan einfallen würden. Besonders empfindlich reagiert sie auf Hunde und Katzen und sie zuckt normalerweise schon zusammen, wenn in ihrer Nachbarschaft ein Hund bellt. Bei Kleintieren geht es eigentlich, aber auch da ekelt sie sich beispielsweise sehr vor Mäusen und Hamstern und eben den sehr kleinen Nagetieren. Ich habe ihr nun gesagt, dass sie doch trotzdem mal probieren soll, ob sie damit klarkommt. Und vielleicht legt sich diese Angst ja auch oder ihr neuer Job könnte ihr bei der Bewältigung ihrer Angst sogar helfen, aber sie ist davon nicht so begeistert, was ich natürlich auch verstehen kann. Was würdet ihr an ihrer Stelle denn tun?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass auch für eine Sprechstundenhilfe, die sie ja dann ist, bei einem Tierarzt auch die Liebe zum Tier mit dazu gehört. Was macht sie denn, wenn sie an dem Tresen steht und jemand mit einem großen Hund reinkommt, der aus Angst bellt oder sie gebeten wird, ihn mal festzuhalten. Rennt sie dann schreiend weg?

Auch wenn sie nicht als Tierarzthelferin dort arbeiten wird, sondern "nur" als Bürokraft, wird sie mit den Tieren in Kontakt kommen und ich denke, dass es nicht der richtige Arbeitsplatz für deine Freundin ist. Die Ängste wird sie auch nicht bewältigen können, indem sie tagtäglich mit den Tieren konfrontiert wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Deine Freundin könnte ja mal fragen, ob sie denn auch Kontakt zu den Tieren hat. Vielleicht muss sie für ihre Berufstätigkeit ja in einem Nebenraum arbeiten und nicht direkt vorne in der Praxis.

Allerdings stelle ich es mir dennoch etwas schwierig vor, wenn sie so extreme Angst vor sämtlichen Tiere hat. Sie wird sicher irgendwann auf ein Tier stoßen, denn in dieser Umgebung lässt sich das nicht vermeiden. Natürlich kann sie es mal versuchen, aber es wäre ja schon schade, wenn sich alle auf sie verlassen und sie dann doch wieder dort aufhören muss, weil sie ihre Ängste nicht unter Kontrolle bekommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke auch, dass es wohl nicht der richtige Beruf ist. Denn am Empfang kommen alle Kunden vorbei und diese haben ihre Tiere meistens dabei, also lässt sich ein Kontakt nicht vermeiden.

Die Möglichkeit von Nelchen wäre wohl das Einzige, was funktionieren könnte, allerdings denke ich nicht, dass ein Tierarzt nur jemand zum Überwachen von Brutkästen einstellen wird. Diese Arbeit fällt wohl unter die Aufgaben einer Tierarzthelferin. Aber gegen 1 Woche Probearbeit ist sicher nichts einzuwenden. Sie wird dann sehen, ob sie es schafft, oder ob ihre Angst doch zu groß ist.

» Triple » Beiträge: 55 » Talkpoints: 2,56 »



Wenn sie an der normalen Theke arbeiten muss, dann heißt das für mich, dass sie im wohl im Eingangsbereich ihre Arbeit erledigen muss, wo die ganzen Herrchen und Frauchen mit ihren Tieren hinkommen um sich anzumelden. Da sie Angst vor vielen Tieren hat, wird das wohl kaum die richtige Stelle für sie sein. Selbst wenn sie die Tiere vielleicht nur kurz sehen würde und kaum Kontakt mit ihnen hätte, wäre es für mich doch etwas befremdlich beim Tierarzt Mitarbeiter vorzufinden, denen man ihre Angst vor Tieren anmerkt. Es kann ja auch mal vorkommen, dass eines der Tierchen sich losreißt um die netten Mitarbeiter zu begrüßen und das wäre wohl der absolute Supergau für deine Freundin.

Natürlich kann sie trotzdem zum Probe arbeiten hingehen um herauszufinden, ob die Stelle nicht doch etwas für sie ist. Allzu große Erwartungen sollte sie aber nicht in diese Stelle setzen.

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke eher, sie wird dort jeden Tag tausend Tode sterben. Angst und Ekel vor Tieren sind an einem solchen Arbeitsplatz völlig unangebracht. Ich kenne sehr viele Tierarztpraxen. Keine einzige hat eine reine Bürokraft, die nichts mit Tieren zu tun hat. Es wird sich wohl wirklich um die normale Arbeit am Tresen handeln und da kommen nun mal die Tiere an.

Außerdem stelle ich mir vor, wie ich reagieren würde, sollte ich mit einem Tier in die Praxis kommen und die Dame am Tresen hat Angst vor meinem Liebling. Ich selbst würde wahrscheinlich belustigt reagieren, andere möglicherweise verärgert.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Erst mal versuchen käme für mich nicht in Frage, denn irgendwo möchte der potentielle Arbeitgeber auch Sicherheit haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht wirklich hilfreich für die Freundin ist und ihr hilft ihre Ängste zu überwinden, wenn sie tagtäglich mit den Tieren zusammen sein muss. Einzig probe arbeiten käme für mich in Frage, oder meintest Du das? Das wäre nur fair und so könnte sie ihre Entscheidung sicher fällen.

Zum Probearbeiten würde ich ohnehin raten. Denn die meisten Kleintiere und Katzen werden in Transportkörben zum Tierarzt gebracht, so dass man sie nicht sieht und eigentlich ganz gut ignorieren kann. Lediglich Hunde werden in der Regel nur an der Leine geführt.

Einen weiteren Tipp habe ich noch: so kenne ich es von meinem Tierarzt, dass dieser auch außerhalb der öffentlichen Sprechstunden OP-Tage und Termin-Sprechstunden hat, zu denen dann auch entsprechend weniger Tiere kommen. Vielleicht gibt es das bei dem Tierarzt auch und die Freundin könnte ihre Arbeit in dieser Zeit erledigen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass deine Bekannte einfach weiter nach einem Job suchen sollte. Wenn sie diesen Job annimmt, ist es doch eigentlich absehbar, dass sie damit nicht glücklich wird und bald wieder auf Jobsuche sein wird. Natürlich handelt es sich nur um einen Nebenjob, aber auch der kann sehr unangenehm werden. Als Student findet man doch meistens auch andere Jobs, die in Ordnung sind.

Vor allem finde ich es aber auch für die Kunden des Tierarztes und auch für die anderen Leute, die dort arbeiten, ziemlich unangenehm, wenn da jemand kommt, der sich vor Tieren ekelt oder Angst vor ihnen hat. Wenn ich mit meinem Hund beim Tierarzt reinkomme, dann schauen die Leute, die da gerade hinter dem Tresen sitzen sehr freundlich und sie begrüßen nicht nur mich, sondern auch meinen Hund. Manchmal kommen sie auch extra hinter dem Tresen hervor und streicheln ihn. Wenn da nun jemand hinter dem Schreibtisch sitzt, der panische Angst hat, dann wird es immer zu unangenehmen und angespannten Situationen kommen, sobald jemand mit seinem Tier die Praxis betritt.

Ich finde auch, dass man schon grundsätzlich Tiere mögen muss, wenn man beim Tierarzt anfängt – auch wenn es sich nur um eine Stelle im Büro handelt. Selbst wenn man nicht alle Tiere gerne mag, sollte man zumindest einigermaßen mit ihnen umgehen können. Zumindest sollte man nicht direkt vor Angst auf den Stuhl steigen, sobald mal ein Hund an dem Tresen um die Ecke schaut. Es könnte ja auch wirklich mal sein, dass die Bürohilfe mal gebeten wird, einen Hund festzuhalten, weil der Halter vielleicht kurz auf die Toilette möchte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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