Pascal Behrenbruch als Objekt der homosexuellen Begierde

vom 22.08.2009, 12:46 Uhr

Die Bildzeitung schrieb über Behrenbruch mit dem Titel "Schwule stehen auf unseren Zehnkampf-Star". Dies finde ich angesichts der Tatsache, dass Sportler gut trainiert sind und gut trainierte Menschen in unserer Gesellschaft als attraktiv gelten, nicht weiter verwunderlich. Allerdings wirkt es auf mich Homosexuellen gegenüber diskriminierend, den Bericht so zu schreiben, als wäre dies lächerlich.

Wieso sollte nicht auch ein Mann einen Sportler attraktiv finden dürfen? Auch Frauen messen sich an anderen schönen Frauen und streben danach, so zu sein. Nicht zuletzt brüsten sich auch einige prominente Damen wie Angelina Jolie und Megan Fox damit, bisexuell geneigt zu sein. In Zeiten der Leichtathletik Meisterschaft wird es jedoch auch Behrenbruch wohl nicht gerecht, anstelle seiner Leistungen auf seine Wirkung nach außen hin einzugehen. Er will doch vermutlich mehr als Sportler, als als Lustobjekt wahrgenommen werden.

Mir ist klar, dass die Quelle des Artikels klischeehaft nunmal den Ruf hat, sich nicht nur auf - in diesem Beispiel - die reine sportliche Leistung zu konzentrieren. Allerdings würde mich interessieren, wie ihr das seht. Findet ihr es diskriminierend für Homosexuelle, in eine extra Schlagzeile zu geraten, nur, weil ein Sportler eine anziehende Wirkung auf sie hat? Findet ihr, dass es gut ist, dass ein Sportler nicht als bekannter Sportler, sondern auch als Privatperson öffentlich "untersucht" wird?

» Chaud » Beiträge: 47 » Talkpoints: 34,47 »



Ich weiß nicht, ob der Artikel in der Zeitung der gleiche ist wie in der online Ausgabe und ich habe nur letzteren gelesen - aber ich finde den Artikel in Anbetracht der Quelle eigentlich recht neutral und sachlich geschrieben. Was genau findest du denn daran lächerlich und diskriminierend?

Ich habe schon zig ähnlich Artikel gelesen die unter dem Thema "Frauen stehen auf Star XY" liefen und in denen auch berichtet wurde was über XY so in diversen Blogs und Foren geschrieben wird und auch viele dieser Artikel weißen darauf hin, dass die Mädels, die rosa Herzchen auf die Bilder malen keine Chancen haben, weil XY gerade eine glückliche Beziehung hat.

In meinen Augen ist es eher Diskriminierung solche Artikel nicht zu schreiben, weil das nämlich bedeuten würde, dass die schwulen Fanboys anders behandelt werden als die hetero Fangirls.

Sport ist heute auch Teil der Unterhaltungsindustrie und ich denke, es gehört einfach dazu, dass auch über das Privatleben eines Sportlers berichtet wird, oder dass er, wie wohl in diesem Fall, im Interview auch mal auf etwas privates angesprochen wird. Und ich denke, gerade Sportler, die durch ihren Sport selber nicht so wahnsinnig viel Geld verdienen werden wahrscheinlich froh sein, wenn ihnen die Medien ein bisschen Aufmerksamkeit schenken, denn das erhöht den Marktwert und so ist wahrscheinlich eher ein Werbevertrag zu ergattern.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ja, das Argument mit dem Werbevertrag ist aussagekräftig. Was mich daran stört, ist, dass es so klingt, als sei es lächerlich, dass unsere "Schwulis" auf ihn fliegen. Er gefällt ja auch Frauen und es ist nichts verwerfliches daran, wenn sie entsprechend ihrer Orientierung auch ihren Geschmack ausrichten.

Allgemein ist es ja so, dass man in unserer Gesellschaft vielleicht einen Mann bewundern würde, der sagt, in der Disco machen ihn jedes Mal eine Menge Frauen an. Würde er von Homosexuellen angemacht werden, wäre das aber (oft) kein Kompliment für ihn, sondern er würde es eher unter den Teppich kehren.

Obwohl ich jetzt hier nicht zu stark auf Gesellschaftskritik eingehen möchte. Das ist nur eine Überlegung, die ich einfließen lassen wollte. Ich wollte auch eben wissen, ob sich Pascal - abgesehen davon, dass es ihm Werbung einbringt und vielleicht auch doch schmeichelt, dass er offensichtlich begehrenswert ist - in seiner Rolle als Sportler nicht zu arg reduziert sehen mag. Im Endeffekt wären ja dann eine Menge Sportler in der Zeitung, weil fast alle eine schön trainierte Figur haben (, die nur bei einigen nicht ganz stimmig ästhetisch wirkt, vgl. die manch stark maskulin wirkende Kraftsportlerin).

Würde ich gute Leistungen erbringen, würde ich mich aber ärgern, wenn jetzt beispielsweise über mein Dekolleté berichtet werden würde.

» Chaud » Beiträge: 47 » Talkpoints: 34,47 »



Ich persönlich nehme diese Art der Berichterstattung meistens nicht allzu ernst, obwohl ich deinem Grundgedanken zustimmen muss. Natürlich gibt es bestimmte Schlagzeilen, mit denen man mehr Kunden ködern kann als mit anderen. Homosexuelle sind da eine ebenso beliebte Gruppe wie andere sogenannte Randgruppen.

Ich selbst lebe auch schwul, und dennoch störe ich mich meistens nicht an solchen Überschriften. Wo auch immer ein attraktiver Mensch in der Öffentlichkeit steht, wird er von anderen Leuten attraktiv gefunden. Es gibt immer andere Leute, die sich dann für diesen Menschen begeistern - sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Leute. Es gibt mit Sicherheit keine Idole, die nur von Schwulen, nur von Lesben oder nur von heterosexuellen Männern und Frauen bejubelt werden.

Der Punkt, den ich trotz allem kritisiere, ist die Reduktion von Menschen auf ihre Sexualität oder auf die reine Optik. Leider zieht sich dieses Verhalten aber durch alle möglichen Lebensbereiche. Dagegen anzukämpfen ist zwar wichtig, gleicht aber dennoch dem Kampf gegen Windmühlen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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