Mit Fremder gemeinsame WG gründen

vom 22.08.2009, 11:48 Uhr

Ich bin derzeit auf der Suche nach einem Zimmer in einer WG, aber ich konnte bisher auch nichts Ordentliches finden und mir hat keine Wohnung bzw. kein Zimmer bisher gefallen, das ich mir angesehen habe. Und so habe ich mir dann überlegt, dass es vermutlich viel einfacher wäre, wenn ich schon eine Mitbewohnerin hätte für die WG und wir dann gemeinsam nach einer geeigneten Wohnung für uns suchen würden, die wir uns so einrichten können wie es uns gefällt.

Und so habe ich dann schließlich auch ein nettes Mädchen gefunden. Allerdings eher im Internet in einer Gruppe bei studivz, die auch den Sinn und Zweck hatte, sich dort zu finden, wenn man neu in eben dieser Stadt ist. Ich fand und finde sie bisher auch sehr interessant und nett, allerdings haben wir bisher nur telefoniert und morgen treffen wir uns das erste Mal und werden uns dann auch direkt 2 Wohnungen ansehen, die für uns in Frage kommen würden. Trotzdem habe ich irgendwie etwas Angst davor, dass das schief gehen könnte, vor allem was das Einrichten angeht. Da wir 3 Zimmer haben wollen, wird es so sein, dass wir auch einen relativ großen Gemeinschaftsraum haben werden, den wir natürlich zusammen einrichten müssen.

Wer von euch hat so was denn schonmal gemacht und wie hat das funktioniert? Würdet ihr das nochmal machen?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe es einmal gemacht und nie wieder. Man lernt die Person erst kennen, wenn man mit ihr zusammen wohnt. Das gilt für Fremde wie auch für Freunde. Bei mir war es ein Freund eines Freundes. Es klappte einfach nicht, weil man sich gegenseitig nicht vertraute. Man versteckte seine Wertsachen und passte bei jedem Gespräch auf was man sagen soll. Eine WG muss ganz klar als Fundament Vertrauen haben. Sonst funktioniert das Zusammenleben nicht. In manchen Einzelfällen wird es sicherlich klappen und in einigen Fällen herrscht zumindest ein respektvoller Umgang, aber für mich kommt so ein Lotto-Spiel nicht mehr in Frage. Vielleicht habe aber auch nur ich negative Erfahrungen gemacht. Lass dich deswegen nicht entmutigen.

» posa5 » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,03 »


Meine Tochter hat mit 2 Bekannten eine WG gegründet und es ging schief. Meine Stieftochter hat schon in WG`s gewohnt, wo sie die Leute absolut nicht kannte und es ging gut und sie hat auch einmal mit einer flüchtigen Bekannten eine WG gegründet und es ging auch gut. Dann hat sie mit einer fremden Person eine WG gegründet, die sie erst nur durch das schwarze Brett in der Uni kannte und die sie dann erst persönlich kennenlernte und es ging auch gut.

Man kann es nicht pauschal sagen, ob es daneben geht oder nicht. Es kommt eben halt auf die Chemie des Menschen an und ob ihr euch auf Anhieb versteht. Wenn ihr euch gleich sympathisch seid, kann es durchaus gut gehen. Wenn ihr aber Bedenken habt, wenn ihr euch das erste mal seht, würde ich eventuell Abstand nehmen.

Da jeder seine Rückzugsmöglichkeit hat und der Gemeinschaftsraum auch von beiden eingerichtet wird, kann man durchaus Kompromisse schließen. Aber dazu müssen dann beide bereit sein und es nutzt nichts, wenn einer meint, dass er alleine seinen Geschmack einfließen lassen kann. Das solltet ihr dann vorher klären.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es gibt auch keine Garantie dafür, dass eine WG klappt, wenn du denjenigen schon lange kennst. Es kann aber eben auch klappen, wenn du das Projekt einfach wagst und mit jemanden fremdes eine WG eröffnest.

Feste Regeln muss es in jeder WG geben, damit es klappt. Und wenn ihr euch darüber einig seid, wäre das natürlich schön. Und ich denke, dass die Einrichtung eines Gemeinschaftsraumes nun das geringere Übel ist. Ich finde, dass man sich im klaren darüber sein muss, ob das eine reine Zweck-Wg ist oder ob man schon Wert darauf legt, dass man sich zusammen unterhält, vielleicht auch zusammen etwas macht und dergleichen. Wie sieht es denn da aus? Habt ihr euch schonmal darüber unterhalten?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Meine Cousine studiert in Würzburg. Sie hat sich mit zwei ihrer Freundinnen aus der Schulzeit dort eine Wohnung gesucht. Bis jetzt klappt alles wunderbar. Jeder hat sein eigenes kleines Zimmer. Nur die Küche, Bad und das große Wohnzimmer, werden zusammen genutzt. Dort steht auch ein Fernseher, den sie für gemeinsame DVD-Abende nutzen. Die Einrichtung ist den Mädchen nicht wirklich wichtig. Jeder hat von sich irgendetwas reingestellt.

Ich denke es ist auch wichtig, daß sich die Bewohner zurückziehen können. Sie sollten auch gemeinsame Interesse haben. Wenigstens ein paar, damit man sich austauschen kann.

Nun ist meine Cousine kein komplizierter Mensch. Sie hat es auch nicht so mit der Ordnung. Manchmal kann ich es kaum glauben, daß man in so einem Chaos leben kann. Aber ich denke, daß ein Putzteufel auch nicht unbedingt in eine WG passen würde. Wenn die Person ständig am hinterherräumen ist, kann der Ärger schon vorprogrammiert sein.

Ich würde niemals mit Fremden in eine Wohnung ziehen wollen. Aber ganz unbekannt ist dir die Frau aus studivz ja nicht. Allerdings würde ich mich noch ein paar mal vorab mit ihr treffen. Vielleicht sogar mal einen ganzen Abend mit ihr verbringen, um sie besser kennen zu lernen. Leider kann das Internet geduldig sein. Das heißt, dort lassen sich auch Unwahrheiten gut verstecken.

Was hältst du davon, bevor du gleich mit ihr eine Wohnung suchst, für ein Wochenende mit ihr zu verreisen. Auf Reisen kann man einen Menschen schnell besser kennenlernen. Es muß ja kein Ziel in der Ferne sein. Denn es geht nur um das Leben auf gemeinsamen Raum. Falls sich dort eine Eigenart von dem Mädchen offenbart mit dem du nicht klar kommst, kannst du die Sache mit dem Zusammenwohnen, nochmal gezielt überlegen.

Trotzdem kann man nie sagen, ob ein Zusammenleben funktioniert oder nicht. Es ist bestimmt auch ein bisschen eine Frage des Glücks. Man muß sich auf jeden Fall anpassen müssen. Im schlimmsten Fall bleibt dir immer noch der Auszug. Eine Trennung ist ja nicht so kompliziert wie in einer Ehe.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja also eigentlich ist der Unterschied zum Einziehen in eine WG, die schon vorher bestand, ja auch nur, dass man sich eben die Wohnung gemeinsam einrichtet. Wenn jetzt jeder ein Zimmer hätte, wäre das kein Ding und man richtet sich dort eben so ein wie man möchte, weil wir aber ein gemeinsames Wohnzimmer haben werden, müssen wir das gemeinschaftlich einrichten und derzeit habe ich etwas Angst, dass wir vielleicht nicht so den selben Geschmack haben. Naja, eigentlich wäre es schon ein ziemlicher Zufall, wenn wir beide das Selbe mögen.

Ich denke, das beste würde sein, wenn jeder einfach mal das reinstellt, was er so hat und man sich dann einfach abspricht ob noch was dazu oder weg kommt. Sie hat beispielsweise den Esstisch und 4 Stühle, ich die Couch und so weiter. Das Problem wird eben nur sein, dass sie meine Sachen hässlich finden könnte oder umgekehrt und dann weiss ich nicht, ob es besser wäre, das einfach zu akzeptieren oder ob man da anfangen sollte zu diskutieren. Na, vielleicht geht ja auch alles gut.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Vielleicht bin ich hier der Einzige, der noch einen weiteren Punkt hat, der kaum Beachtung gefunden hat. Es geht Dir ja um die Gründung einer Wohngemeinschaft! Du aber machst Dir Sorgen um das gemeinsame Einrichten eines gemeinsamen Wohnbereichs?

Das Problem sollte man haben, wenn man beschließt mit Freunden eine Wohnung längerfristig zu beziehen. Wenn es aber klar ist, dass man sich Wohnraum für eine vorauszusehende Zeit aber aus unterschiedlichen Gründen teilen will, dann ist es verkehrt sich zu sehr auf den gemeinsamen Raum zu konzentrieren!

Denke immer daran, dass es möglich sein soll und muss, die Zusammensetzung der WG kurzfristig ändern zu können. Oder willst Du riskieren, dass die WG gleich zusammenbricht, nur weil sich deine Mitbewohnerin aus jetzt noch nicht vorhersehbaren Gründen örtlich verändern und ausziehen will?

Mein Rat wäre eine Wohnung zu suchen, die eben keinen gemeinsamen Raum hat, dafür vielleicht eine große Wohnküche!

Richtig schief gehen kann so ein Projekt nämlich nur, wenn sich die Beteiligten zu viel erhoffen oder vorstellen. Es muss sich keine Freundschaft entwickeln, mit gemeinsamen Kochen oder gemeinsamen Fernsehen!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wie in einer Ehe wird so eine Wohngemeinschaft erst in der Praxis zeigen ob sie alltagstauglich ist. Auch wie in einer Ehe wird man sich nach einiger Zeit über Kleinigkeiten und Macken des WG-Partners aufregen und je nach dem wie man sie löst oder sich arrangiert wird das auch funktionieren. Das wird jeden treffen, auch wenn es sich um die beste Freundin oder Freund handelt. Bei einer WG mit einem Fremden ist die Gefahr sicherlich noch größer, aber es kann auch genauso gut funktionieren. Ich würde es auf jeden Fall versuchen wenn ich keine andere Möglichkeit hätte.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Der Bruder meines Lebensgefährten hat genau dies versucht und Versuch Nummer 1 und 2 sind kläglich gescheitert. Bei Versuch Nummer 1 bestand jedoch die Wohnung schon etwas länger und der Bruder ist hinzu gezogen. Durch Sanierungsmaßnahmen war es dann so, dass sich die beiden Mitbewohner nach anderen Wohnungen umgesehen haben, da sie sowieso von dieser Stadt hätten wegziehen müssen. Also musste eben eine neue Wohnung her. Den Mitbewohner hatte man dann auch gefunden, auch nur über das Internet. Und es ging wie gesagt gnadenlos schief. Die Beiden hatten eine Zweizimmerwohnung angemietet und dieser Mitbewohner gestaltete sich dann als WG-untauglich, was sich beim Auszug des Mitbewohners dann auch geäußert hat. Denn plötzlich war die Gegend die falsche, die Wohnung zu klein und auch zu schlecht ausgestattet und so weiter, daher hat er sich dann eine neue Bleibe gesucht.

So, wie ich es mitbekommen hatte, haben sich die Beiden auch noch nie persönlich getroffen, sondern sind blind zusammen gezogen. So gehandelt hätte ich es nie und nimmer. Selbst bei einem Kennenlernen vor dem Bezug der eigentlichen Wohnung wäre es keine Garantie gewesen, aber ich denke definitiv, dass man dann schon sehen kann oder dass man dann schon hätte sehen können, dass die Chemie stimmt oder nicht. Immerhin ist so ein Zusammenzug auch auf Vertrauen basierend, selbst, wenn man die Eigenheiten des Anderen mit der Zeit kennenlernt. Aber ich denke, dass es eben auch gut funktionieren kann, wenn man sich entsprechend versteht und man auf einer Welle schwimmt, diverse Dinge auch vorher hat klären können.

Skeptisch wäre ich halt in dem Moment, wenn es hieße, man müsse eine Wohnung gemeinsam einrichten, also Wohnzimmer oder sogar die Küche. Da müsste man dann schon vertraglich festsetzen, von wem was ist und so weiter, damit es bei einem Auszug eines Mitbewohners keine bösen Überraschungen gibt. Da hätte ich persönlich echt Angst vor, wird aber auch wiederum bei jedem anders sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Eine Freundin von mir hat vor geraumer Zeit auch eine solche WG gegründet, in der sie ihren Mitbewohner schon seit längerer Zeit gut kannte und die beiden standen sich entsprechend nahe. Die Freundschaft ging allerdings durch den Zusammenzug dann aber kaputt, weil die Bereiche, in denen Vertrauen erforderlich ist oder das Vertrauen, das eine bestehende Freundschaft bei einem Zusammenzug in eine WG automatisch mit sich bringt bzw. erforderlich macht, grundlegend schiefgingen. Der Mitbewohner ist irgendwann einfach abgehauen und nicht mehr wiedergekommen, allerdings hatten die beiden eine Wohnung gemietet, die sie alleine nicht halten konnte und in der ihr auch entsprechende Mietschulden entstanden sind.

Sicherlich haben die beiden in dieser Hinsicht ihre ganz eigenen Fehler gemacht und ich bin mir ebenfalls sicher, dass es mit einer entsprechenden Vorbereitung soweit nicht hätte kommen müssen. Allerdings meine eben auch ich, dass eine Wohngemeinschaft nicht einmal dann gut gehen muss, wenn man seinen Mitbewohner kennt und mit ihm vielleicht sogar enger befreundet ist. Genauso würde auch ich nicht grundlegend behaupten wollen, dass eine Wohngemeinschaft mit einer fremden Person riskanter wäre oder schwieriger sein muss. Vielleicht ist sogar gerade die persönliche Distanz, die am Anfang vorherrscht, bis man sich entsprechend kennt, sogar ein Vorteil.

Wichtig sind wohl generell einige klare Absprachen und schriftlichen Vereinbarungen. Solche Dinge wie die Einrichtung können immer an einem der Beteiligten scheitern, Du hättest insofern auch keine wirkliche Sicherheit, wenn Du mit jemandem zusammenziehen würdest, den Du länger kennst und dessen Geschmack in Sachen Einrichtung Dir geläufig ist. Ich meine außerdem, dass man sich gerade im Hinblick auf den Gemeinschaftsraum doch eigentlich gut verständigen können sollte, denn gestalterisch auslassen kann man sich immer noch entsprechend in seinem ganz eigenen Raum und da wird auch niemand etwas gegen vorzubringen haben.

Sicherlich gibt es in einer Wohngemeinschaft ganz andere Punkte, die dringender geklärt werden müssen als die Frage nach der Einrichtung des Gemeinschaftsraumes und ich würde insofern wohl mehr Wert auf eine klare Absprache legen, was solche Dinge wie das Putzen, das Einkaufen und die Mietzahlungen oder überhaupt die ganzen Konditionen angeht, die mit einem Auszug eines der beiden Beteiligten zu tun haben. Wenn es hierzu entsprechende Verträge und Vereinbarungen in schriftlicher Form gibt und die Sympathie stimmt, würde ich es wohl wagen und mir über die Gestaltung des Gemeinschaftsraumes erst dann einen Kopf machen, wenn alles andere unter Dach und Fach und entsprechend geklärt ist.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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