"Angst" vor Autobahn
Seit Dezember habe ich meinen Führerschein Klasse B, bin also noch Fahranfängerin, aber recht verantwortungsbewusst und ich würde sagen für meinen Stand, auf dem ich sein kann, fahre ich doch ziemlich sicher. Aber aus irgendeinem Grund - ich habe die starke Vermutung, es liegt an der mangelnden Übung - habe ich einen riesigen Respekt vor dem Fahren auf der Autobahn, sodass ich bisher abgesehen von den Fahrstunden nur noch zwei Male mit meinem Vater zur Übung dort unterwegs war. Ich kann mir nicht vorstellen, da (zumindest momentan) ohne jemandem, der mit notfalls zumindest wichtige Tipps geben oder im Extremfall ins Lenkrad greifen könnte, hinter dem Steuer zu sitzen.
Besonders unwohl fühle ich mich beim Ein- und Ausfahren, da ich beim Einfahren Panik bekomme, nicht rechtzeitig in die Bahn zu gelangen und zu langsam zu beschleunigen und beim Ausfahren vor allem Probleme mit der Orientierung habe, wenn es die Möglichkeit gibt, entweder auf einer weiteren Autobahn oder wirklich bei der Ausfahrt zu landen. Man muss aber erwähnen, dass ich zu diesem Zweck ein Navigationssystem besitze, sodass die Orientierungsmöglichkeit noch gegeben ist.
Was mich auch irgendwie bedrückt ist, dort kein Ziel vor Augen zu haben. Diese Beobachtung habe ich bei einem Tunnel gemacht, da ich mich dort auch so lange unwohl gefühlt hatte, bis wieder ein Ende in Sicht war. Und das Gefühl, bis in alle Ewigkeit vor mich hinzu"tuckern" und nicht zu merken, wie schnell ich (und das ist auf der Autobahn ja wirklich nicht langsam) tatsächlich vorankomme, ist mir richtig unangenehm.
Geht es vielleicht jemandem genau so wie mir, dass er sich für jede Gelegenheit im normalen Stadtverkehr zu fahren traut, aber vor der Autobahn dann einen riesigen Respekt bekommt? Ich fühle mich schon richtig hysterisch, da ich sonst auch nicht unter einem Gefühl der Bedrängung oder ähnlichem leide. Was würdet ihr raten, ist es richtig, noch eine Weile mit fahrtechnisch erfahrener Begleitung unterwegs zu sein oder soll ich tatsächlich einfach mal alleine einen Versuch wagen, bei dem ich aber schon allein aus dem Grund besonders gefährdet wäre, weil ich einfach Angst habe, etwas falsch zu machen?
Hallo!
Ich kenne das gut und habe auch Angst, auf der Autobahn zu fahren. Dabei habe ich schon ein paar Jahre meinen Führerschein. Allerdings fahre ich nicht so oft Auto und werde daher auch nicht unbedingt sicherer.
Ich fahre dann schon mal Stücke der Autobahn, wenn wir meine Eltern besuchen fahren. Bei uns ist es auch so, dass man erst eine 3/4 Stunde fahren muss, um überhaupt auf eine Autobahn zu kommen. Ich würde dir raten, dass du erstmal nur in Begleitung auf die Autobahn fährst und es so übst. Meistens fühlt man sich ja schon sicherer, wenn noch jemand neben einem sitzt. Wenn du dich dann irgendwann sicherer fühlst, kann du es ja auch mal alleine versuchen. Mit einer Begleitung hast die Sicherheit, dass dieser weiter fährt, wenn deine Angst zu schlimm wird. Aber bisher hast du die Autobahnfahrten doch immer gut hin bekommen, dass sollte auch eine Beruhigung für dich sein.
Hallo,
also ich selber habe den Führerschein auch erst seit ungefähr einem halben Jahr. Doch ich verstehe deine Angst nicht wirklich. Ich muss dazu sagen das ich selber schon sehr viel Fahrerfahrung habe, verglichen zu zum Beispiel meinen Freundinnen. Da ich sehr viel durch die Gegend fahre und vor allem da wo ich mich nicht wirklich auskenne.
Zu der Sache mit dem Navigationskarte. Ich bin kein wirklicher Freund dessen, da ich denke das es einem die Orientierung nur noch mehr nimmt. Ich bin auch bei Freunden mitgefahren die eins haben, das Navigationskarte hat dann kurz vor der Kurve erst gesagt das sie abbiegen sollen, wo es schon zu spät war. Da tut es die alte Karte auch.
Ich versteh nicht wirklich das du auf der Autobahn dich sehr unsicher fühlst, aber sonst sicher erscheinst. Ich mein auf einer Autobahn kann ja eigentlich nicht viel passieren. Alle fahren in eine Richtung, zum Überholen gibt es einen extra Fahrstreifen und und und. Wenn dann wär es ja viel logischer das du vor dem normalen Straßenverkehr Respekt haben solltest (was du eh immer haben solltest), da da ja viel mehr unerwartetes passieren kann. Und man sich dort viel mehr konzentrieren muss.
Ich denke das bei dir einfach die Routine fehlt. Bis dahin gönne es dir einfach noch jemanden neben dir zu haben!
Liebe Grüße
Ich selbst kann das nicht nachvollziehen, weil ich mich auf der Autobahn immer sehr wohl und sicher fühle - Viel besser und wohler als beispielsweise im Stadtverkehr. Dort ist es meistens so, dass ich mich beengt fühle und mich alles annervt und ich einfach finde, dass es zu hektisch ist. Auf der Autobahn hingegen genieße ich die Ruhe und die Tatsache, dass man einfach nur geradeaus fahren muss, keine Radfahrer oder spielende Kinder herumrennen und auch nicht alle 50 Meter eine Ampel kommt.
Trotzdem verstehe ich natürlich, dass vermutlich die Geschwindigkeit die Angst macht und sicherlich auch das hohe Verkehrsaufkommen, aber du darfst dich dieser Angst nicht hingeben. Wenn du wirklich irgendwann in der Lage sein willst, einfach unbefangen auf der Autobahn zu fahren, dann musst du damit anfangen und es einfach tun. Dir bleibt keine Wahl und es gibt keine Tricks und es führt auch kein Weg daran vorbei. Du musst dich deiner Angst stellen und es tun, oder du wirst einfach ewig ängstlich in dieser Hinsicht bleiben. Die einzige Möglichkeit, wie sich deine Angst legen kann, ist dich dieser zu stellen und einfach vertraut zu werden mit dieser Situation.
Also ich finde auch, dass Autobahnfahrten eigentlich das einfachste beim Autofahren sind. DIr kann ja nicht viel passieren. Du hast keinen Gegenverkehr, es gibt keine Kreuzungen und du fährst im Prinzip immer nur geradeaus.
Du musst ja nicht gleich auf dem linken Streifen fahren und Vollgas geben, du kannst ja auch in der Mitte bleiben oder rechts und erstmal etwas langsamer fahren und dort nur mit den LKWs mitrollen. Gerade wenn du Probleme mit den Abfahrten hast und die richtige rechtzeitig zu finden, ist das nicht verkehrt, da du dort mehr Zeit zum lesen der Schilder hast und dich einfach einordnen kannst. Du kannst auch immer auf die Nummer der Ausfahrt schauen, wenn dir die Namen oft nicht viel sagen. Jede Ausfahrt hat eine Nummer auf der Autobahn auf der du fährst und die sind auch in jedem guten Autoatlas eingetragen und dann musst du nur warten bis die Nummer kommt. Und da die Nummern sortiert sind merkst du auch an den Ausfahrten davor schon, dass es nicht mehr weit sein kann und du jetzt etwas aufpassen musst.
Und beim Auffahren auf die Autobahn musst du halt einfach nur etwas mehr beschleunigen als im normalen Strassenverkehr. Nicht gleich schalten, sondern die Gänge etwas ausfahren, dann kommst du schnell genug auf die richtige Geschwindigkeit. Und da auf dem rechten Streifen ja meist nur langsame Autos oder LKWs fahren, reicht es ja aus auf 80-90 km/h zu beschleunigen um gut auf die Autobahn zu kommen. Schau einfach noch wenn du zur Auffahrt fährst, ob sich eine Lücke ergeben könnte und passe dementsprechend dein Geschwindigkeit an um die Lücke einigemaßen zu erwischen, also entweder nochmal etwas langsamer fahren oder schon etwas früher zu beschleunigen. Und viele Autofahrer fahren ja auch auf den mittleren Fahrstreifen, wenn sie sehen, dass gerade jemand auf die Autobahn auffahren will und machen dir damit den ganzen Streifen frei.
Also eigentlich muss man vor der Autobahn wirklich am wenigsten Angst haben, da es hier viele Situationen aus dem Alltag gar nicht gibt.
Hallo!
Übung macht den Meister und du solltest einfach viel alleine mal über die Autobahn fahren. Ein Beifahrer kann sehr unsicher machen, weil man da immer das Gefühl hat, dass einem über die Schulter geschaut wird.
Die meisten schlimmen Unfälle passieren auf der Landstraße und im Stadtverkehr. Die wenigsten wirklich schlimmen Unfälle passieren auf der Autobahn. Allerdings hört man meist nur von den Unfällen auf den Autobahnen, weil dort eben auch mehr Leute unterwegs sind und es keinen interessiert, ob in der Stadt xy ein schwerer Unfall passiert ist oder auf irgendeiner Landstraße zwischen 2 Kuhdörfern.
Ich kann dir nur raten dich einfach malins Auto zu setzen und alleine über die Autobahn zu fahren. Ganz ohne Beifahrer und ohne Ablenkung. Setze dir selber ein Ziel und mache das Navigationssystem aus. Du wirst es irgendwann so routinemäßig meistern, dass dann auch ein Beifahrer egal ist. Das richtige Fahren und das sichere Fahren lernt man am besten, wenn man ganz alleine im Auto sitzt und keiner da ist, der reinredet oder stiller Beobachter ist. Das macht alles unsicher.
Du hast vollkommen Recht - es liegt nur an der mangelnden Übung. Ich besitze meinen Führerschein nun einige Jahre und ich fahre immernoch nicht gerne Autobahn.
Das liegt daran, dass ich die meiste Zeit über eh nur in der Stadt fahre und wenn ich weiter weg fahre, benutze ich die Autobahn auch nicht, weil es sich einfach in den Fällen nicht lohnt. Desweiteren kann ich wirklich nicht gut auffahren. Wobei das teilweise auch an meinem Auto liegt. Der kleine, dicke kommt einfach nich schnell aus dem Knick und deswegen fahre ich niemals auf, wenn nicht wirklich genug Platz ist. Für "Versuche" ist mein Auto nicht ausgelegt. Unser Diesel ist das schon besser.
Auf der Autobahn allgemein habe ich das Gefühl, dass mein Auto wegfliegt. Meiner eins fährt zwar vorsichtig, aber andere fahren ja wie die Kaputten und darauf habe ich nicht wirklich Lust. Ich müsste das demnächst auch mal üben, aber erst, mit einem neuen Auto.
Dein Problem kommt mir sehr bekannt vor. So ging es mir in meiner Anfängerzeit auch. Ich musste allerdings dann gleich jeden Tag auf Arbeit über die Autobahn. Was habe ich mich da verkrampft! Teilweise taten mir die Hände weh, so habe ich mich ans Lenkrad geklammert.
Aber, wie hier viele schon gesagt haben, nur Übung macht den Meister. Es hilft einfach nur fahren. Bleib ruhig in der rechten Spur, wenn Dir die ansonsten gefahrenen Geschwindigkeiten noch zu schnell sind. Auch hier entwickelt sich das entsprechende Reaktionsvermögen erst mit der Zeit. Es ist wesentlich gesünder und nervenschonender nicht ständig zu rasen.
Super, danke für die vielen Antworten.
- Erstens fühle ich mich jetzt nicht mehr so hysterisch, weil ich Angst habe: Andere scheinen dieses Gefühl auch zu kennen. Es ist auch nicht so, dass ich nachts Albträume davon bekomme. Aber wenn mein Navi mich in eine Richtung führt, die mich auf eine Autobahn hinweist, werde ich schon leicht nervös. (Dazu sei gesagt, dass ich in den Routenoptionen "Autobahn" gestrichen habe. Und ich werde in meinem Wunsch, dort nicht hingeführt zu werden, auch erhört )
- Zweitens sind euere Tipps gut.
Ich merke schon, dass ich mich "nerven" lasse, wenn beispielsweise jemand als sehr schreckhafter Beifahrer ständig Fragen zu meinem Fahrstil stellt oder mich "bevormunden" möchte. Deshalb fahre ich wenn überhaupt eher mit meinem Vater zur Autobahn, der wirkt vergleichsweise beruhigend. Er klingt auch nicht, als würde er denken, ich hätte meinen Führerschein im Lotto gewonnen (Na gut: Das weiß er, er musste ihn immerhin bezahlen ) .
Der Tipp, dass die Ausfahrten nummeriert sind, ist übrigens besonders klasse. Das wusste ich noch gar nicht.
- Zusammenfassend:
Ich denke, ich werde es noch 1-2 Male mit meinem Vater versuchen, dann aber auch alleine. Ich bin ja auch im alltäglichen Straßenverkehr tatsächlich glücklich, wenn ich etwas "ganz von selbst" bewältigt habe und mich zurechtfinden kann.
Viele liebe Grüße und nochmals danke: Ihr habt mich echt ermutigt.
Wenn noch jemand einen ganz anderen Vorschlag hat, freue ich mich natürlich auch über weitere Tipps!
PS: ich versuche gerade das 3. Mal, das ganze hier den Mods zufriedenstellend zu schreiben. Ich verstehe, dass es hier ordentlich sein soll. Aber: Die "Fehler" werden wohl nicht in der Grammatik,Rechtschreibung oder Interpunktion liegen können. Ehrlich gesagt weiß ich langsam nicht mehr, was genau an der Formatierung falsch ist,wenn sie jetzt nicht stimmt. Wenn sie jetzt nicht passt, dann bitte etwas genauere Kritik.
Ich fahre sehr gerne Auto und ich mag auch das Fahren auf der Autobahn wirklich gerne. Fakt ist einfach, dass die wenigsten Unfälle auf der Autobahn passieren und man auf der Autobahn nun wirklich nicht viel falsch machen kann.
Wenn jemand so unsicher ist, wie du das scheinbar bist, sollte derjenige sich dringend um ein bisschen Routine und Gelassenheit bemühen. Viele Unfälle passieren gerade, weil Leute eben so unsicher sind und unnötige Fehler machen.
Du solltest dich einfach mal in das Auto setzen und ein bisschen in der Gegend herumfahren. Fahre dabei vorrangig Autobahn und nutze gezielt Autobahnen, die über mehrere Autobahnkreuze verfügen. So kannst du immer wieder das Auffahren und Abfahren üben. Ich würde mir an deiner Stelle auch keine feste Strecke vornehmen, sondern einfach mal schauen, wohin mich der Weg führt. Selbst wenn du hinterher irgendwo herauskommst, wo du dich überhaupt nicht auskennst, ist das kein Problem. Auf Autobahnen kann man sich nicht verfahren, solange man grob weiß, in welche Richtung man will.
Ich habe mich direkt als Führerscheinneuling im Auto wohlgefühlt und war schwer aus dem Wagen zu bekommen. Ich habe mich für jede kleine Besorgung angeboten, weil ich so gerne Auto gefahren bin. Das ist nach wie vor so, auch wenn seitdem ein paar Jahre vergangen sind. Nicht jeder fühlt sich im Auto direkt so wohl und sicher und du solltest üben, damit du dich eines Tages in deinem Auto wirklich wohlfühlst und keine Angst vor solchen banalen Dingen hast.
Wenn du die Konfrontation mit solchen Situationen immer weiter hinausschiebst, wird die Angst vor der Autobahn nur noch größer. Du solltest dieses Thema schnell anpacken, jetzt wo du noch am besten dagegen vorgehen kannst. Wenn du dir selbst immer wieder einredest, dass die Autobahn ganz schrecklich ist, glaubst du irgendwann daran und bleibst so unsicher wie das jetzt der Fall ist.
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