Jugendgewalt und Gangbildung nimmt zu
Servus!
Ich warte eigentlich nur mehr auf die Diskussion beziehungsweise auf die Aussage, dass die Jugendstrafen nicht hoch genug sind *g, nein aber im Ernst, durch eine lokale Umfrage konnte man hier wieder sehen, dass die meisten Jugendlichen absolut keine Ahnung haben, was das Recht betrifft. Nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Erwachsenen haben absolut keine Ahnung. Sofern man sie aufklären will, kommen Ausreden beziehungsweise Aussagen, wie zum Beispiel: "Ich bin kein Anwalt, ich muss das nicht wissen" oder "Mich interessiert das nicht, schlussendlich bin ich ja auch kein Jurist".
Meiner Meinung sollte jeder Staatsbürger, oder noch allgemeiner gesprochen, jeder Mensch, der in einem bestimmten Staatsgebiet wohnt, die Basics der Rechtsordnung kennen. Denn hier ist eine große Lücke, was bringt die Rechtssicherheit, wenn die Gesetze kundgemacht werden, damit diese vorhersehbar und berechenbar sind, wenn die Leute nicht einmal wissen, dass es Gesetze zu dieser Thematik gibt, sie davon unmittelbar betroffen sind oder gar wie ein Staat in groben Zügen organisiert ist. Sofern man die meisten Jugendlichen fragt, was passiert, wenn sie was anstellen, kommt die Standartantwort "Man kommt hinter Gittern", also eine umgangssprachliche Formulierung für die Inhaftierung. Auch hier sieht man das Fehlen der Aufklärung.
In letzter Zeit wird in Österreich über eine gesetzlich vorgeschriebene Ethikstunden in der Schule diskutiert, da würde ich es sinnvoller finden, wenn die Stunde nicht nur Ethik heißt, sondern Recht und Ethik, oder gar gesetzlich vorgeschriebene Rechtaufklärungsstunden. Dadurch würde man sicherlich einige Fälle präventieren können, alles ist soundso unmöglich. In diesem Sinne auf eine bessere Bildung
Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!
Hallo zusammen,
ich bin selbst gerade mal 16 Jahre alt und ich wohne auf dem Land, wo es mit der Gangbildung nicht so schlimm ist. Trotzdem gibt es auch bei uns Gruppen. In vielen Städten sind ja Neonazis und Punks auch noch vorhanden, welche sich ebenfalls gegenseitig bekriegen. Ich weiß nicht wo das noch hinführen soll. Ich jedenfalls schließe mich einer derartigen Gruppe nicht an. Ich habe nich viel davon, aber ich hab es. Niveau. Und das haben viele dieser Gangmitglieder nicht.
Ich glaube auch, dass sich die Situation nicht noch weiter verschlimmert. Man sieht es ja am Beispiel Amerika, dass es auch dort gewaltfreie Zonen gibt. Auch wenn die Anwohner dort meistens aus besseren Kreisen stammen.
Liebe Grüße,
spaxl
Ich wohne in einer Stadt und bei uns hat die Gruppenbildung extrem zugenommen. Ich bin auf einer Realschule, wo doch gleich nebenan die Hauptschule grenzt. Sobald Pause ist, sind sowohl Realschüler, als auch Hauptschüler auf einem gemeinsamen Schulfhof. Öfters gibt es mal ein wenig Stress zwischen Real- und Hauptschülern. Ich beschreibe mal eine solche Situation. Vor ca. einem Jahr standen wir in unserer Ecke und quatschten so vor uns hin. Kurz darauf kamen ca. 20 ausländische Jugendliche zu uns hin und wollten jemanden "sprechen"! Sie gingen ein paar Meter, als es zu einer großen Schlägerei kam, unter anderem war ich auch darin verwickelt. Als aber dieser Jemand mir alleine entgegengekommen ist, früh am Abend in der Stadt, schaute er mich nicht einmal an und ging ganz klein an mir vorbei. Und das war nur ein Bruchteil an Storys, die ich euch erzählen könnte. Bei uns hat die Gruppenbildung und besonders die Kriminalität extrem zugenommen. Waffen und Drogen sind überhaupt keine Seltenheit mehr, eher Standart. Und wenn irgendwas sein sollte, kommt man so leicht nicht mehr aus der Sache heraus. Denn dann kommen gleich 20 Leute.
Ich habe mich mal mit einem unterhalten, der schon viele Anzeigen hat. Er sagte mir, dass es fast schon zur Pflicht gehöre, in irgendeiner Gruppe zu sein. Wenn man keine Gruppenangehörigkeit hat, ist man ganz schnell eine Zielscheibe für die Obermacker. Ich kenne so viele Leute, die eigentlich richtig was aufn Kasten haben, dennoch in einer Gruppe sind, wo Drogen und Waffen den Alltag prägen. Wie dr.schmerz schon sagte, die Musik prägt die Jugendlichen und ihnen werden Idole mit völlig falschen Idealen gezeigt. Nehmen wir mal als Beispiel "Aggro Berlin". In den Videos sind hauptsächlich nur Drogen, Waffen und etwas leicht bekleidete Frauen dargestellt. Dies führt bei den Jugendlichen zu dem Drang, genau das gleiche zu haben/besitzen und fangen an, mit Drogen das "dicke" Geschäft zu machen, sich so asozial wie "Aggro" aufzuführen, in der Hoffnung, damit etwas zu erreichen.
Was aber noch schlimmer ist, viele Jugendlichen schrecken vor nichts mehr zurück und der Repekt gegenüber Älteren und anderen Menschen ist völlig auf null gesunken. Sie klauen, schlagen und ihnen ist es egal, was die Polizei sagt und was für eine Strafe sie bekommen. Da die meißten Strafen für Kriminalität zu gering sind, sollte man dies wirklich mal ändern, damit die Jugendlichen wenigstens vor sowas zurückschrecken.
Anders hat geschrieben:Da die meißten Strafen für Kriminalität zu gering sind, sollte man dies wirklich mal ändern, damit die Jugendlichen wenigstens vor sowas zurückschrecken.
So ein dummes Zeug mal wieder - Du hast von der Straftheorie überhaupt keine Ahnung und obwohl Du es nichtmal im Ansatz beurteilen kannst haut man mal wieder irgendwas undurchdachtes raus - Hauptsache: Schwere Strafe = Abschreckung, wer´s glaubt! Mal ernsthaft damit beschöftigen und dann wiederkommen. Langsam nervt es echt, was man sich hier immer von absoluten Rechtslaien anhören muss und wie schlecht diese doch das Rechtssystem finden.
Kann mich da meinem zukünftigen Kollegen in spe nur wieder anschließen:
Näugelchen hat geschrieben:Ich warte eigentlich nur mehr auf die Diskussion beziehungsweise auf die Aussage, dass die Jugendstrafen nicht hoch genug sind *g
aber war ja klar, dass einer immer sowas raushauen muss.
Hallo zusammen,
für mich steht die zunehmende Jugendkriminalität in direktem Zusammenhnag mit der großen Anzahl an Arbeitslosigkeit. Richtige Gangbildungen in Deutschland habe ich noch nicht nachgewiesen, obwohl es sie sicherlich gibt. Meistens ist die Kriminalität in bestimmten Stadtvierteln, die vor allem von sozial schwächeren Familien bewohnt werden, anzutreffen.
Ich sehe auch als Hauptgrund für diese Kriminalität die Perspektivlosigkeit der Menschen. Anstatt sich in der Schule für gute Noten anzustrengen, besteht für sie ihre Welt aus ihrem eigenen Stadtviertel. Meist geht der Geist und der Verstand nicht über diesen Raum hinaus, sodass sie auf ihr eigenes Umfeld beschränkt bleiben. Wenn sie Überfälle begehen oder jemanden ausrauben, dann tun sie dies, weil sie auch etwas vom Konsum und dem Reichtum der Bevökerung abbekommen wollen. Andere Besipiele haben gezeigt, dass selbst Jugendliche aus einem ganz normalen Elternhaus zu Straftaten neigen, weil sie Spaß haben, gegen die bestehenden Gesetze zu verstoßen. Solche Fälle wird es sicherlich immer geben, aber ich würde nicht sagen, dass die Jugendkriminalität so dermaßen zunehmen wird, dass man sich bald nicht mehr auf die Straße trauen kann.
Auch, wenn es schon ein recht mulmiges Gefühl ist, nachts alleine unterwegs zu sein, müssen nicht immer unbedingt nur Jugendliche für Straftaten verantwortlich gemacht werden. Es gibt auch noch ganz andere Zielgruppen, die zu solchen Taten neigen.
Viele Grüße, IceKing32
Hallo Zusammen,
ich sehe die steigende Jugendkriminalität auch im (mangelnden) Freizeitangebot für Jugendliche. Oftmals können sich Familie bzw. Eltern die kosten für ein vernüftiges Hobby nicht leisten, vorallem dann nicht wenn mehr als ein Kind in einer Familie lebt. Ich sehe es an meiner Tochter Tanzstunden & Musikunterricht kosten hier zusammen 56,- im Monat und da habe ich nur ein Kind.
Ich finde hier sollte mehr getan werden für die Jugendlichen, das ist zwar keine Garantie das die Jugendkriminalität komplett sinkt, aber ich denke ein wenig daran liegt es auch. Dann natürlich Arbeitlosigkeit, keine Zukunftsperspektiven und vielleicht auch ein gespanntes Verhältnis in der Familie.
Liebe Grüße Chubs
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