Private Krankenversicherung: Vergleich günstigste Kassen

Meine Frau und ich möchten gern in die private Krankenversicherung wechseln und suchen einen Vergleich im Internet damit wir uns das mal in Ruhe anschauen können. Denn ich habe mir sagen lassen dass es da ganz schöne Unterschiede gibt und dass man immer genau hinsehen sollte ehe man was unterschreibt.

Und da wäre es gut wenn uns jemand sagen könnte wo man da am besten sucht oder welche Krankenversicherung im Vergleich günstiger ist als der Rest, könnt ihr das?

Einfach eine Versicherung nennen, die günstiger als die Andere ist, kann man leider nicht. Denn der Begriff Krankenversicherung umfasst ein viel zu weites Feld, als dass solch einfache Vergleiche möglich wären.

Schon das Einstiegsalter kann ja die Tarife deutlich unterschiedlich machen. Was bringt Dir das Wissen, dass Versicherung A um 40% günstiger ist, als Versicherung B wenn das Alter des Versicherungsnehmers zum Wechselzeitpunkt 25 Jahre beträgt? Dafür sich das Verhältnis umkehrt, wenn der Versicherungsnehmer zu Beginn 35 Jahre alt ist.

Dann gibt es ja immer den Aspekt, worauf Du besonderen Wert legst. Eine super günstige Versicherung kann massiv teuer werden (im Vergleich zu anderen), wenn Du vom Basisangebot abweichst und einen besonderen Versicherungsschutz für z.B. Zahnbehandlung und Zahnersatz verlangst.

Immer wieder auch gerne gerechnet: der Idealpatient, welcher die Kasse nicht in Anspruch nimmt und dann am Jahresende x Beiträge erstattet bekommt. So lässt sich der Beitrag für Vergleiche auch schön rechnen. Aber wenn das Grundlage der Beitragszahlung ist, stelle ich den Sinn der Kasse in Frage. Wozu, wenn ich sie eh nicht nutze.

Auch zu überlegen ist der Selbstbehalt. Wie viel seid ihr bereit, selber zu zahlen? Da gibt es auch verschiedene Modelle (von gar nichts über eben ein paar Tausender im Jahr). Das ist auch ein Faktor, der den Beitrag enorm beeinflusst!

Dann noch ein kritischer Punkt: so einfach ist auch eine private Kasse später nicht zu wechseln. Denn ihr bildet bei euere Kasse Altersrücklagen! Wenn ihr nun nach ein paar Jahren in eine andere (bessere oder günstigere) Kasse wechseln wollt, so ist es zumindest heute noch nicht möglich, diese Rücklagen mitzunehmen. Die Verfallen (für euch, nicht für die Versicherung ) einfach. Man kann nur hoffen, dass hier gesetzlich dafür gesorgt wird, diese Kundenfessel zu lösen. Noch dazu, weil kein Mensch einem sagen kann, wie hoch der Vorteil später sein wird, den man durch die Rücklagen hat.

Es ist leider am Besten (aber auch aufwendigsten), die Versicherungen selber zu vergleichen. Oder, um sich ein wenig Arbeit ab zu nehmen, ein besser zwei unabhängige Versicherungsmakler nach Angeboten zu befragen.

Zum Schluss aber die Frage, ob ihr wirklich in die private Kasse wechseln wollt. Ich selber würde das nicht mehr tun, denn wenn ihr Kinder plant, wird die private Kasse auf Grund der fehlenden Familienkomponente nicht unbedingt nur günstiger. Ganz zu schweigen vom Risiko der Versicherung im Alter. Wenn auch das nun durch den Zwang zu einem Basistarif sicher abgemildert wurde.

Wie derpunkt schon sagte ist es sehr aufwendig die Krankenkassen hinsichtlich ihrers Preis- Leistungsverhältnisses zu vergleichen. Du musst im Vorfeld ganz genaue Vorstellungen haben was für Leistungen du versichern willst. Du bekommst nämlich später auch nur genau dass was du auch versichert und auch bezahlt hast. Wenn du dann weißt ob du ein Ein- oder Zweibettzimmer, Chefarztbehandlung, diverse Ergänzungstarife für Zahnbehandlung, Krankentagegeld und so weiter haben willst dann bleibt dir nichts anders übrig als jede Krankenkasse anzuschreiben oder deren Vertreter aufzusuchen. Ein Vergleich der Kosten und Leistungen ist aber immer noch schwierig weil manche auch einen günstigeren Tarif mit Selbstbehalt anbieten oder eine Rückerstattung von bis zu drei Monatsbeiträgen wenn keine Leistungen eingereicht werden.

Auf jeden Fall solltest du alles in Ruhe prüfen denn die Wahl der Krankenkasse ist meistens eine Entscheidung fürs Leben. Auch ist es so dass sich dein Beitrag neben dem Geschlecht auch nach dem Geburtsjahr richtet. Diesen Beitrag zahlst du dann auch bis zu deinem Ableben, mit normalen aber moderaten Beitragserhöhungen musst du allerdings alle paar Jahre rechnen. Eine Rolle spielen auch Vorerkrankungen, also wer zum Beispiel unter Bluthochdruck leidet muss bei manchen Kassen mit einem Zuschlag rechnen. Bei manchen ist das aber auch verhandelbar. Solltest du dir vielleicht in zehn Jahren überlegen doch noch den Zahntarif mit zu versichern dann ist das sicherlich auch möglich, aber du bezahlst dann den Beitrag nicht entsprechend deines jetzigen Eintrittsalters sondern das dann aktuelle.

Die Preisunterschiede sind enorm. Ich selber bin bei der Debeka, viele meiner Kollegen auch bei der HUK. Vom Service her und den Leistungen sind eigentlich alle zufrieden. Probleme kommen auch mal vor, werden aber meist kulant gelöst. Von Vorteil ist hier dass eigentlich in fast jeder mittleren Stadt Agenturen sind. Du musst ja später auch deine Rechnungen einreichen. Das Porto kann ins Geld gehen und da ist es von Vorteil seine Rechnungen beim Vertreter abzugeben. Von Krankenversicherungen wo alles per Internet oder Telefon abgewickelt werden muss würde ich abraten.

Habe keine Hemmungen dir einige Varianten vorechnen zu lassen, auch wenn es dauert. Ich habe zum Beispiel festgestellt dass ich jedes Jahr fünf Tage im Krankenhaus liegen müsste damit ich den gezahlten Zuschlag für das Krankenhaustagegeld wieder raus hätte. Ich brauche diesen Tarif nicht da ich ja auch Krankengeld von meinem Brötchengeber bekommen würde, als Selbstständiger sieht es da schon ganz anders aus. Du siehst also dass es wirklich sehr individuell ist was man zu zahlen hat und welche Leistungen man bekommt. Ein richtiger Vergleich ist damit nach meiner Ansicht eigentlich nicht möglich. Eine Hilfe bieten aber auch die regelmäßig veröffentlichten Rankings. Die HUK und die Debeka stehen dabei regelmäßig auf den vordersten Plätzen, auch was die Beitragsstabilität betrifft.