Für dicke Menschen im Bus aufstehen?

Naja, so Unrecht hat er damit kaum - mir fällt grad die Studie nicht ein, ich kann sie gerne noch einmal nachgooglen, nach der (auf die USA bezogen) nur 6,x % der Übergewichtigen nicht an ihrem Übergewicht "Schuld" waren, da dies krankheitsbedingt oder genetisch bedingt war.

Also wenn du die Studie noch einmal wiederfändest würde ich die gerne mal anschauen, kann das so nicht ganz glauben. Ich denke dort wurde nur nach körperlichen Krankheiten untersucht und nicht nach psychischen. Denn man frisst sich nicht einfach grundlos voll.

In den USA mag es da einen besonderen Effekt geben, weil häufiger Kinder von ihren beiden fettleibigen Eltern kein gesundes Essen vorgelebt bekommen. Da bin ich allerdings auch geneigt dass als "Essstörung" zu betrachten, denn die Kinder wissen es dann ja einfach nicht besser.

Wenn sich jemand aus Angst, Frust, Sorge oder sonstwelchen Gründen vollstopft, sehe ich das Essstörung und das ist in meinen Augen und meiner Erfahrung nach krankhaft.

Kein Problem, ich google da gern nochmal, habe es dummerweise aus meinen Lesezeichen gelöscht da ich solche Debatten eigentlich über habe .

Noch zur psychischen Erkrankung: Ich glaube, bei sowas läuft man immer Gefahr, weswegen da meines Wissens auch nur die körperliche Komponente erfasst wurde, sprich: schlechte Gene und körperliche Krankheiten, da Du bei psychischen Ursachen immer auf das Henne-Ei Prinzip zurückkommst. Hat man zuerst mit dem Essen angefangen und kamen die psychischen "Schäden" infolge dessen (Wir müssen uns ja nichts vormachen, dickere Menschen werden schon diskrimiert ohne dass diese bereits unter Fettleibigkeit fallen.) oder ob zuerst die Krankheit da war und man auf das Essen ausgewichen ist.

Gerade wenn es ums Mobbing und Folgeschäden daraus geht immer sehr schwer zu beurteilen und dort den roten Faden von Anfang an aufzurollen - und ohne es genau zu wissen: Die meisten mit psychischen Erkrankungen würde ich mal aus persönlicher, jedoch nicht objektiver Erfahrung in die Schublade "Mobbingopfer" stecken, egal ob das wegen des Gewichts begann oder aufgrund anderer Eigenschaften, die sie dazu machten.

Ich finde, dass man dir in dieser Situation nur zustimmen kann. Dir ist absolut nichts vorzuwerfen. Natürlich bin ich auch der Meinung, wie du oben auch schon geschrieben hast, dass man Leuten, die es in dem Bus wirklich nötig gehabt hätten sich hinzusetzen, da sie körperlich oder geistig von Geburt aus eingeschränkt sind, seinen eigenen Platz anbieten sollte.

Aber kann man dicke Menschen wirklich in diese Kategorie einordnen? Klar sind Übergewichtige erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Aber sollten deshalb Nicht-Übergewichtige dafür einbüßen müssen? Ich glaube nicht. Gerade solche Alltagssituationen sollten Fettleibigen klar machen, dass sie etwas ändern müssen. Und sie sollten sich nicht bevorzugt fühlen. Natürlich sollten sie sich auch nicht in irgendeiner Weise hintergangen fühlen oder schlechter behandelt werden.

Meiner Meinung nach sind meistens schon nur die Blicke anderer Leute, wenn sie eine dickere Person sehen, ein regelrechter Angriff. Aber in deinem Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass du die Frau abwertend angeschaut hast. Ich kann dir nur in allen Punkten zustimmen und dir wünschen, dass du nicht noch einmal so attackiert wirst!

Ich finde das Verhalten dieser Frau unmöglich. Nur weil sie dich die ganze Zeit mit bösen Blicken angeschaut hat, bedeutet das ja nicht automatisch, dass sie den Sitzplatz haben will. Nur fragenden Menschen kann geholfen werden und ich finde es unverschämt, dass sie dir hinterher einen dummen Spruch drückt, obwohl sie zuvor nicht einmal gefragt hat, ob sie sich auf deinen Platz setzen kann. Ich finde es furchtbar wenn Leute erwarten, dass man ihre Gedanken liest.

Ganz abgesehen davon denke ich aber auch, dass man im Bus nicht für solche Leute aufstehen muss. Nur weil jemand dick ist bedeutet das ja nicht automatisch, dass er auch gehbehindert ist. Ich kenne auch Leute, die über hundert Kilo auf die Waage bringen und dennoch Sport treiben und auch locker mal in Bus oder Bahn stehen können. Zudem denke ich, dass viele übergewichtige Menschen sich bevormundet oder diskriminiert fühlen würden, wenn man ihnen automatisch einen Sitzplatz anbietet, nur weil sie mehr auf die Waage bringen als der Durchschnittsbürger.

Ich denke auch nicht, dass ich für einen dicken Menschen im Bus aufstehen würde, der einfach nur dick, aber offensichtlich nicht behindert ist. Für ältere Leute oder andere Personen, die wirklich nicht lange stehen können, würde ich natürlich aufstehen. Wenn jemand alt oder hochschwanger ist oder ein gebrochenes Bein hat, empfinde ich es als Pflicht, aufzustehen, damit diese Leute nicht unnötig belastet werden. Jemand, der einfach viel zu dick ist, sollte vielleicht andere Wege finden, seine Lage zu verbessern. Als dicker Mensch sollte man zuerst alle Möglichkeiten ausschöpfen abzunehmen und Erkrankungen, die zu krankhaftem Übergewicht führen können, auszuschließen bevor man die Rechte beansprucht, die Behinderten eingeräumt werden.

Es steht natürlich außer Frage, dass die Frau sich sehr unhöflich verhalten hat. Generell hat ja eigentlich niemand "ein Recht" auf einen Platz (abgesehen von Behindertenplätzen), wenn andere für einen aus dem einen oder anderen Grund aufstehen, ist das ja daher immer aus Höflichkeit - auch wenn es natürlich in den meisten Fällen zum guten Ton gehört.

In einem Punkt stimme ich dir allerdings nicht zu:

Mir ist schon bewusst, dass Fettleibigkeit manchmal auch krankheitsbedingt sein kann, aber es gibt auch jede Menge Leute die einfach rund um die Uhr mampfen, ich kenne selber ein paar solcher Personen. Und ich kann auf den ersten Blick nicht erkennen, um welche Sorte es sich handelt und für letztere aufzustehen, kommt für mich nicht in die Tüte.

Ich finde, es ist völlig irrelevant, ob jemand nun aus psychischen Gründen oder aufgrund eines körperlichen Defekts oder meinetwegen auch aus Faulheit übergewichtig ist. Ausschlaggebend ist doch, dass er jetzt in diesem Moment Schwierigkeiten hat, zu stehen. Du fragst ja bei einem Behinderten auch nicht, ob er den Unfall selbst verschuldet hat, oder bei einer Schwangeren, ob sie keinen Bock auf ein Kondom hatte. Man kann doch die Ernsthaftigkeit oder Wichtigkeit eines körperlichen Problems nicht davon abhängig machen, inwiefern es selbst verschuldet ist.

Also ich hatte heute ein ganz ähnliches Erlebnis wie der Autor dieses Themas(sein Name ist mir dummerweise entfallen). Als ich an der Haltestelle saß, kam eine dickere Frau an und fragte mich, ob sie sich hinsetzten dürfte. Da bin ich natürlich sofort aufgestanden.

Ich finde es okay, wenn sie fragen, ob sie sich hinsetzten dürfen. Ich habe damit auch kein Problem, auch wenn ich für Leute aufstehen muss, die sich durch ungesunde Ernährung Speck angefressen haben. Allerdings weiß ich nie, ob ich ihnen meinen Platz anbieten soll, wenn ich sehe, dass ein dicker Mensch steht. Wenn ich ihn Frage, ob er sich hinsetzten möchte, ist er vielleicht beleidigt, dass ich denke, dass er zu dick ist oder sonst irgend etwas ähnliches.

Deswegen habe ich mir angewöhnt in vollen Bahnen zu stehen. So trete ich niemanden auf die Füße mit einer gut gemeinten, bös verstandenen Frage.

Ich kann dir hier nur zustimmen, ich hätte das genauso gesehen wie du. Dicke Menschen sind genauso Menschen wie wir alle, sie haben keine Behinderungen und können sich genauso wie wir alle auf beide Beine stellen uns sich mit den Händen festhalten dass sie nicht umfallen oder nachvorkippen wenn der Bus bremst. Wieso sollten plötzlich dicke auch schon eine Sonderbehandlung bekommen? Im Bus ist sicher kaum ein Schild aufgehängt, dass man für dicke Leute aufstehen soll.

Wenn die mich so angemotzt hätte, hätte ich ihr meine Meinung gesagt. Und wenn das Stehen schon so anstrengend war für die gute Frau, dann hat si ja allen Grund mal übers Abnehmen nachzudenken. Aber die Leute werden immer eingebildeter, es ist natürlich klar, dass jeder lieber einen Sitzplatz hätte als Stehen zu müssen. Bei bestimmten Leuten steht man selbstverständlich auf, aber wieso bei Übergewichtigen? Die sind ja meiner Meinung selber schuld, dass sie so dick sind und wenn es ihnen nicht passt können sie ja auf den Bus verzichten.

Interessante Diskussion. Es gibt Menschen, bei denen stehe ich prinzipiell auf. Wenn eine Schwangere, ältere Leute egal ob Mann oder Frau oder Menschen mit einer offensichtlichen Behinderung den Bus betreten und kein Platz mehr frei ist, dann bin ich die Erste die mit aufsteht, so bin ich erzogen worden.

Ich kenne es selber von meinen Schwangerschaften und weiß wie angenehm es ist wenn man einen Platz angeboten bekommt. Was ich bei dicken Menschen machen würde weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich finde es vermessen zu entscheiden, dass jemanden dem das Stehen schwer fällt, einen Platz nicht verdient hat, weil er sich ja fett gefressen hat.

Sicher irgendwo denke ich mir auch, na ja es hat den Menschen ja niemand gemästet aber ich kann eben auch nicht mit Sicherheit sagen, dass es nicht ein Krankheitsbild oder die Nebenwirkung eines Medikaments ist.

Andererseits wie kommt es bei der Person an wenn man hingeht und fragt ob er oder sie sich setzen möchte, denn auf Grund seines Übergewichtes sieht es so aus als würde das Stehen sehr schwer fallen. Ich glaube man kann so oder so ins Fettnäpfchen treten und sich böse Blicke oder dumme Antworten einfangen.

Am Besten man bleibt einfach sitzen und hofft auf das Selbstbewusstsein, der Person und darauf, dass die Person nach einem Sitzplatz fragt, denn dann erspart man sich möglichen Ärger.

Also ich sehe das ganz genauso wie du: Ich würde für solche Leute eigentlich auch nicht aufstehen. Schon gar nicht, weil sie mir böse Blicke zuwerfen, dann nämlich erst recht nicht.

Ich würde immer für alte Menschen, Mütter mit Kindern oder Schwangere aufstehen. Sie haben ein ganz offensichtliches „Gebrechen“ und können den Sitzplatz wesentlich besser gebrauchen als ich. Aber wenn Menschen einfach nur übergewichtig sind, sehe ich da keinen Grund, warum sie eher einen Anspruch auf einen Sitzplatz haben sollten als ich. Fettleibigkeit ist in dem Sinne ja nicht unbedingt eine „Krankheit“.

Teilweise fällt es einem natürlich auch schwer, dick von schwanger zu unterscheiden. Wenn nämlich Übergewichtige Schwanger sind. Aber da finde ich, dass die Leute auch einfach selber ihren Mund aufmachen können, sie müssen damit rechnen, dass nicht jeder sofort erkennt, dass sie schwanger sind. Und ich finde es völlig okay andere dann einfach mal anzusprechen.

Wenn jemand Übergewichtiges mich freundlich bittet und nachfragt, ob ich ihm Möglicherweise seinen Sitzplatz überlassen könnte, weil es für ihn oder sie anstrengend ist zu stehen, ist das etwas anderes. Aber diese Frau war einfach nur unhöflich und dann wenn ich so unfreundlich beschuldigt werde, bleibe ich erstrecht sitzen, zumindest bei Fettleibigen.

Also dieses Verhalten finde ich dann schon sehr unverschämt. Ich wäre auch sitzen geblieben. Aber jetzt mal die Geschichte aus der anderen Sicht. Ich bin auch nicht gerade dünn und wäre noch nie auf die Idee gekommen das jemand für mich im Bus aufstehen muss. So weit kommt es noch. Wenn ein Platz frei ist, dann ist es gut aber jemand anders muß wirklich nicht für einen übergewichtigen aufstehen.

Leider sind sehr viele Menschen mit Übergewicht der Meinung das sie behindert sind. Mir sind so ähnliche Dinge auch schon mal zu Ohren gekommen. Jeder (fast jeder) ist selber schuld das er so dick ist und soll damit klar kommen. Was können denn die anderen dafür. Und schließlich ist jeder froh wenn er mal in der Bahn sitzen kann.