Warum gehen Männer nicht regelmäßig zum Urologen?

vom 18.08.2009, 08:13 Uhr

Für Frauen ist es das normalste der Welt regelmäßig zum Frauenarzt zu gehen um sicherzugehen dass alles in Ordnung ist. Allerdings fällt mir auf, dass 90% der Männer nie freiwillig zum Urologen gehen. Erst wenn sie krank werden oder ihnen was weh tut rennen sie los!

Warum gibt es solche Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern? Männer sind ebenso anfällig für Krankheiten wie Frauen. Schämen sich die Herren der Schöpfung mal die "Hosen runterzulassen", oder ist es die Bequemheit?

» meredesgrey » Beiträge: 308 » Talkpoints: 9,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Männer sind im "unteren Bereich" eben nicht so anfällig für Krankheiten wie wir Frauen und deshalb müssen sie auch erst ab einem bestimmten Alter zur Vorsorge. Wenn es in der Familie bereits Jemanden mit Prostatakrebs gab, dann sollten Männer ab 40 zur Vorsorge, anderenfalls erst ab 50. Davor brauchen Männer eigentlich nur zum Urologen, wenn sie Beschwerden haben.

Ich kann Männer deshalb gut verstehen, wenn sie nicht zum Urologen gehen. Welche Frau würde noch regelmäßig zum Frauenarzt rennen, wenn es nicht allgemein bekannt wäre, dass Vorsorgeuntersuchungen für Frauen so wichtig sind? Ich jedenfalls nicht.

Ich finde es auch ein bisschen unfair, dass Männer sich da nicht drum kümmern müssen und wir Frauen am besten gleich zwei Mal im Jahr zum Frauenarzt gehen sollten. Aber das hat die Natur nun mal so eingerichtet. :shock:

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Diese Frage habe ich hier schon mal ähnlich gestellt und ich weiß nicht, wie ich meinen Mann zur Vorsorge bekomme. Vorsorgeuntersuchung: Wie bekommt man einen Mann dazu?

Allerdings ist der Urologe kein "Männerarzt" in dem Sinne. Dies ist der Androloge. Der Androloge ist das Gegenstück zum Gynäkologen. Er ist für die Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane des Mannes zuständig und eigentlich muss man als Mann dorthin zur Krebsvorsorgeuntersuchung. .Der Androloge ist der "Männerarzt". Ein Urologe kann auch Frauen untersuchen. Der Urologe ist nicht kein Männerarzt. Im Wartezimmer eines Urologen sitzen Frauen, Männer und Kinder. Spezialisiert ist ein Urologe nicht auf die Krebsfrüherkennung beim Mann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das könnte auch an der Angst vor homosexuellen Annäherungen liegen. Ein männlicher Bekannter erzählte mir mal ziemlich schockiert, dass er beim Urologen war und der Arzt hatte einen ziemlichen derben Witz gerissen. Bei der Prostatauntersuchung witzelte er, dass er statt einen Finger zur Untersuchung die ganze Faust in den Anus einführen werde. Das hat diesen Herrn in Angst und Schrecken versetzt...

Außerdem denken glaube ich viele Männer, dass Urologen so das Gegenstück zum Frauenarzt ist, da gehen nur Männer hin. Und das ist peinlich, weil wer zum Urologen geht, steht dann im Verdacht, ein Problem mit der Männlichkeit bzw. Manneskraft zu haben. Wenn man denen dann erklärt, dass durchaus auch Frauen, z.B. mit einer Nierenbeckenentzündung zum Urologen gehen, beruhigt das.

Außerdem: wer kennt einen Mann, der kein Hypochonder ist und trotzdem gerne zum Arzt zur Vorsorge geht? Ich nicht. Egal welcher Arzt das ist und egal welche Krankheit. Es ist glaub ich einfacher einen Esel über eine Brücke zu bewegen, als einen Mann zum Arzt zu bringen, wenn es noch nicht unerträglich weh tut. Komischerweise kann man sich immer wieder mit diversen Frauen über dieses Thema bei deren Männern unterhalten und bekommt, bis auf wenige Ausnahmemänner, immer ziemlich das gleiche zu hören.

Wie bekomme ich meine Mann zum Arzt? Seit gestern tut ihm der Arm und der Brustkorb schrecklich weh, aber er glaubt mir nicht, dass das ein Herzinfarkt sein kann. Er will nicht zum Arzt. Warum? Das ist mir als Frau nicht nachvollziehbar. Wenn es mir nicht gut geht, gehe ich zum Arzt, lasse mir helfen. Für viele Männer scheint das ein Problem zu sein, gestehen zu müssen, ich bin auch irgendwo schwach und verletzlich. Männer müssen ja angeblich stahlhart und unkaputtbar sein. Denken jedenfalls viele Männer. Was für ein Blödsinn.

Wenn sich jetzt die wenigen gerne-zum-Arzt-gehenden-Männer aufregen:
Das ist meine rein subjektive Ansicht als Frau. Vermutlich kenne ich keine repräsentative Auswahl an Männern und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also ich habe immer das Gefühl, wenn Männer sich vor dem Arzt drücken ist es deswegen, weil sie als überaus Männlich dastehen wollen. Es ist eben einfach uncool, sich von jemandem helfen zu lassen. Die Männer bringt ja nichts um. Wenn sie aber wirklich einmal eine Krankheit haben, dann jammern sie sehr oft ganz viel herum, gehen aber trotzdem nur widerwillig zum Arzt.

Ich kann das eigentlich sehr gut nachvollziehen und ich gehe auch nur zum Frauenarzt, wenn ich den Verdacht habe, schwanger sein zu können oder mir sonst etwas sehr suspekt vorkommt. Ich habe keine Sorge, mir etwas einzufangen, da ich schon seit sechs Jahren denselben Partner habe. Außerdem taste ich meine Brust selber jeden Monat auf Knoten ab. Ich lasse das einfach alles immer auf mich zukommen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke auch, dass sich viele Männer eben unten rum nicht anfassen lassen wollen. Ihnen ist es sicher peinlich, dort untersuchen zu lassen. Daher werden die Meisten nur zum Arzt gehen, wenn sie Beschwerden haben. Ich habe auch noch nie von einem Mann gehört, der regelmäßig zu einem Männerarzt geht und sich dort untersuchen lässt. Es wird sicher auch daran liegen, dass Frauen eben anfälliger für Krankheiten sind.

Bei einem Bekannten von mir, wurde vor Kurzem Hodenkrebs festgestellt. Er hat es auch durch Schmerzen festgestellt und ist dann gleich zum Arzt gegangen. Er ist auch erst 24 Jahre alt. Daher würde ich es schon für sinnvoll halten, wenn Männer wenigstens einmal im Jahr zum Arzt gingen und sich untersuchen lassen würden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Gut in die Situation eines Mannes hineindenken kannst du dich offensichtlich nicht. Ich gehe auch nicht wegen jedem Fliegenschiss zum Arzt und warum sollte ich meine Zeit beim Urologen vergeuden, wenn kein akuter Anlass dafür gegeben ist.

Frauen sind nun einmal komplizierter. Bei euch treten Beschwerden auf, ohne einen sichtbaren Grund dafür, wir sehen/merken spätestens beim nächsten Wasserlassen wenn etwas nicht stimmt. Bei euch Frauen wird monatlich alles umgebaut, inklusive Hormoneller Schwankungen, Ausflüssen und sonstiger Nebenwirkungen. wir Männern meckern erst wenn es zu spät ist und nichts mehr steht.

Bei Frauen werden Abstriche gemacht um mögliche Krebserkrankungen auszuschließen, beim Mann funktioniert das bequem durch Abtasten. Oder mal einfach ausgedrückt, euch Frauen kann man eben nicht durchschauen, sei in mancher Hinsicht auf geistige Ergüsse bezogen und eben auch hinsichtlich eurer versteckten Fortpflanzungsorgane. :lol:

Ich war jetzt Mann in den letzten 6 Jahren öfter beim Frauenarzt als manch 40jährige Frau. :wink:

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bin mir echt nicht sicher, ob Frauen wirklich Krankheitsanfälliger sind... An irgendetwas muss es ja liegen, dass Frauen die höhere statistische Lebenserwartung haben als Männer. Das kann ja nicht daran liegen, dass Frauen krankheitsanfälliger sind. Ich vermute mal, dass es sich schon lohnt, wenn man auch mal umsonst oder sehr frühzeitig zum Arzt geht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Mit 'krankheitsanfälliger' ist wohl nicht der allgemeine Gesundheitszustand gemeint, sondern eher Krankheiten wie Blasenentzündungen. Such doch einmal Mann mit einer Blasenentzündung. Während bei Frauen der Harnleiter relativ kurz ist, ist es so ein leichtes für Erreger ihren Weg zu finden. Beim Mann hingegen schaffen es die Erreger meist gar nicht den Harnleiter hinauf, sie werden schlichtweg vorher wieder ausgespült.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das muss doch jeder für sich selbst entscheiden. Ich kenne zumindest einen Mann, der einmal im Jahr zum Urologen geht und dort auch regelmäßig seine Spermienqualität untersuchen lässt und so weiter und so fort. Es gibt umgekehrt ja auch viele Frauen, die jahrelang nicht beim Frauenarzt waren. Ich denke eben, das sollte man niemandem vorwerfen. Wenn jemand nicht denkt, dass es nötig wäre zu einem Arzt zu gehen, dann sollte er es bleiben lassen. Ich glaube, ein bisschen Gelassenheit würde uns dahingehend wirklich gut tun und wenn ich ehrlich sein soll, fände ich es besser, wenn jeder nur dann zum Arzt gehen würde, wenn er Beschwerden hat, wäre das für das allgemeine Wohlbefinden bestimmt besser. Und für die Krankenkassen auch.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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