Ich mag keinen Fisch - sollte ich das ändern?

Hallo,

seit meiner Kindheit konnte ich Fisch nie essen. Mich haben diese Tiere immer durch ihre obere glitschige Hautschicht angeekelt. Nicht einmal Fischstäbchen konnte ich zu mir nehmen. Immer habe ich das Bild eines lebendes Fisches vor meinem geistigen Auge. Das ganze geht sogar so weit, das ich jedesmal wenn ich versuche ein Fischhäppchen zu probieren Erbrechen muss.

Nun stört mich diese Hemmung gegenüber dieses Lebensmittels sehr. Es ist einfach peinlich bei meinen Schwiegereltern immer um ein Ersatzessen zu bitten. Daher möchte ich dies nun ändern, wie schaffe ich es meinen Geist und meinen Magen davon zu überzeugen doch Fisch zu essen.

Hallo,

Möchtest denn du Fisch essen, oder willst du nur nicht bei deinen Schwiegereltern negativ auffallen?

Ich bin der Meinung, dass du höchstens versuchen solltest, dir Fisch "anzugewöhnen", wenn du von dir auch diesen wirklich essen möchtest. Rücksichtnahme auf die Schwiegereltern ist zwar nett, aber ich bin der Meinung, dass es nun auch nicht so tragisch ist, wenn man eben einen Verwandten hat, der keinen Fisch isst. So aufwändig ist es eben nicht, dann auch noch Fleisch zu machen. Oder der Verwandte kann ja auch nur die "Beilagen" essen. Ich finde, soetwas kann man schon akzeptieren.

Ich bin beispielsweise auch Vegetarierin und damit hat es niemals Probleme gegeben. Ich habe bei meinen Schwiegereltern zuhause dann eben immer nur die Beilagen gegessen, oder wenn wir im Restaurant etwas gegessen haben, dann habe ich eben etwas Vegetarisches bestellt. Und bevor ich gar kein Fleisch mehr gegessen habe, habe ich mehrere Jahre lang schon keinen Fisch gegessen. Da war das eben auch so, dass ich dann eben immer andere Sachen gegessen habe, wenn die Verwandtschaft Fisch aß. Es hat immer super funktioniert, deswegen frage ich mich ganz ehrlich, ob du das nicht als ein größeres Problem siehst als das, was es eigentlich ist.

Bei mir ist der Grund, keinen Fisch zu essen, der Geschmack. Außerdem ist es meiner Meinung nach irgendwie einfach unlogisch gewesen, Fisch zu essen, während ich zuhause viele Fische als Haustiere pflege, die ich durchaus ziemlich niedlich fand. Andere Menschen mögen das vielleicht auch seltsam finden, aber Haustiere esse ich nicht, ob es nun Fische, Hunde oder Katzen wären. Hätte ich ein Schaf, würde ich wohl auch kein Schafsfleisch essen. Aber da ich nun vegetarisch lebe, seit letztem Februar, hat sich das ja sowieso erledigt.

Wenn du gleich erbrechen musst, wenn du Fisch essen sollst, dann finde ich, ist das schon schwerwiegend. Da wird es sicherlich nicht einfach, doch an Fisch als Nahrungsmittel Gefallen zu finden. Aber ich denke, es gibt nichts weiter, was du machen kannst, als dir einfach zu sagen, dass nichts dabei wäre, Fisch zu essen. Du musst einfach daran denken, dass es nicht eklig oder schlimm sei. Und eben versuchen, den Würgereiz zu unterdrücken.

Umgekehrt könnte es aber auch funktionieren, wenn du vielleicht versuchst, während des Fischessens an gar nichts zu denken. Dass du quasi "vergisst", dass du gerade Fisch isst. Auch, wenn das bei dem Geschmack schwer fallen dürfte. Aber andere Methoden fallen mir auch nicht ein.

Ich kann mich da Wawa66 nur anschließen. Es kommt ja darauf an, was du möchtest. Allerdings klingt das sehr nach einer Phobie und irgendwie höre ich heraus, dass du eigentlich diese von dir aus bekämpfen möchtest. Vielleicht kannst du irgendwo eine Therapie machen? Woher kommt denn diese? Hast du einmal ein einschneidendes Erlebnis gehabt? Musstest du einmal beim Angeln zusehen, wie ein Fisch erschlagen wurde oder Ähnliches? Das sind alles Dinge, die man wissen sollte, um die Phobie zu behandeln.

Eine Phobie kann auch übertragen werden. Ein Beispiel: Ein kleiner Junge möchte nicht zum Zahnarzt. Er fürchtet sich, weil ihm sehr wahrscheinlich einer seiner Zähne gezogen werden muss. Nun kommt der Zahnarzt mit dem Bohrer. Immer wenn der kleine Junge nun Bohrer sieht, oder das Geräusch eines Bohrers nur hört, bekommt er eine Phobie. Ein etwas abstrakterer, durchaus möglicher Fall wäre aber zum Beispiel: Kleines Kind macht etwas, was es nicht tun sollte. Der Vater schimpft ganz schrecklich laut mit dem Kind, es sieht aber gerade in diesem Moment eine Spinne und erschrickt. Fortan hat es eine Spinnenphobie (panische Angst vor Spinnen).

Eine Bekannte von mir hatte in ihrer Vergangenheit dreimal eine Fischvergiftung. Immer, wenn sie sich wieder daran wagte, Fisch zu essen, bekam sie eine Vergiftung. Seither traut sie sich nicht mehr, was natürlich aus meiner Sicht auch nachvollziehbar ist. Eine Fischvergiftung ist sicher nicht das Angenehmste. Darum gilt es bei dir auch, den Grund für deine Fischphobie heraus zu finden. Vielleicht erinnerst du dich an deine Kindheit zurück, wann es bei dir das erste Mal Fisch zu essen gab, was da passiert ist.

Sich zu etwas zwingen, nur um den Schwiegereltern perfekt zu gefallen ist nicht sonderlich klug Du musst wissen was du möchtest und somit gut für dich ist.

Dass du an die lebende Tiere denken musst, obwohl es panierte Fischstäbchen sind ist schon seltsam. Vielleicht könntest du mit deinen Freunden folgendes machen: Dir werden die Augen verbunden und 5 Gerichte musst du essen, vielleicht kommst du dann zum Fisch und erkennst es nicht und schmeckt dir, immerhin gibt es Fisch aus der Tiefkühl Truhe die auch nicht so intensiv nach Fisch schmecken und gar nicht danach riechen.

Warum gibt es überhaupt das Problem mit dem Ersatzessen? Wenn deine Schwiegereltern von deiner Abneigung gegen Fisch wissen, können sie den doch einfach weg lassen, wenn du mal zum Essen da bist. Oder lebst du mit ihnen unter einem Dach und ihr esst deshalb täglich zusammen zu Mittag?

Ich denke auch, dass man sich zu nichts zwingen sollte. Du ekelst dich eben vor Fisch und möchtest ihn deshalb verständlicherweise auch nicht essen, na und? Fisch ist zwar gesund, man kommt aber auch gut ohne ihn aus. Ich habe zwar keinen so stark ausgeprägten Ekel vor Fisch wie du, esse ihn aber auch nicht sonderlich gerne.

Wie willst du das denn ändern? Einfach überwinden? Ehrlich gesagt sehe ich kein Problem. Wenn du keinen Fisch isst, dann ist das eben so. Jeder Mensch mag irgendwas nicht und ich würde mich hüten, dass dann irgendwie auf Teufel komm raus trotzdem zu essen. Nein danke.

Ich glaube auch nicht, dass es schlimm ist, wenn man dir dann Ersatzessen macht. Wenn du kein Rosenkohl essen würdest, dann würde man dir auch was anderes machen. Oder du isst eben den Rest ohne das betreffende Lebensmittel, was du nicht magst.

Hallo,

also ich selber mag auch nicht wirklich Fisch. Als ich dann aber mal Sushi gegessen hab (nur mit Lachs, oder vegetarisch), dann hatte ich mich zumindest für den Lachs begeistert. Wenn ich etwas essen muss, von dem ich nicht wirklich überzeugt, es aber gesund ist. Dann rede ich mir einfach die ganze Zeit ein das es Gesund ist. Und das ist ja bei Fisch der Fall.

Doch wenn du es absolut nicht auf die Reihe kriegst, dann würde ich mir keinen Kopf darum machen. Es ist nun mal so das man manche Sachen nicht isst und bei dir ist es eben Fisch. Es wäre was anderes, wenn du bei jedem essen meckern würdest, aber so ist es ja bestimmt nicht.

Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Entscheidend ist doch letztendlich nur, was du möchtest. Auf keinen Fall solltest du dazu übergehen, deinen Schwiegereltern zuliebe etwas in dich hineinzuwürgen, was dir überhaupt nicht schmeckt und wovor du dich sogar ekelst. Ich habe das auch einmal gemacht und ich habe mich dabei sehr unwohl gefühlt. Ich esse auch keinen Fisch und auch kein normales Fleisch. Lediglich mageres Hackfleisch und hin und wieder mal eine Scheibe Salami sind akzeptabel, solange diese Zutaten gut zwischen anderen Sachen versteckt sind. Eine Bekannte brachte Zwiebelkuchen mit Speck mit. Ich habe den Speck runter gewürgt und mich dabei so geekelt, dass ich das nie wieder tun würde. Schon gar nicht aus falscher Rücksichtnahme anderen Leuten gegenüber.

Falls du Fisch absolut nicht magst und dich so sehr ekelst, finde ich es falsch, wenn du jetzt Mittel und Wege suchst, diese Aversion zu bekämpfen. Wie reagieren deine Schwiegereltern denn darauf, dass du den Fisch nicht magst? Kochen sie dir von vorneherein etwas anderes mit oder sind sie entnervt, wenn sie sehen, dass du den Fisch wieder nicht anrührst? Meine Oma kocht mir immer etwas anderes bei Familienfeiern, da sie genau weiß, dass ich das Fleisch nicht anrühren würde. Musst du jedes Mal erneut um ein Ersatzessen bitten oder haben diese Leute mittlerweile verstanden, dass du den Fisch einfach nicht isst und bieten dir von vorneherein etwas anderes an?

Wenn du allerdings grundsätzlich gerne Fisch essen würdest, nur diesen Ekel nicht überwinden kannst, solltest du vielleicht noch einmal einen Versuch wagen, dich mit diesem Nahrungsmittel auseinanderzusetzen. Isst du denn geräucherten Lachs oder gar Sushi? Was genau ekelt dich an dem Fisch an? Ist es lediglich das Bild des lebenden Fischs in deinem Kopf oder auch der typische Fischgeruch? Falls dich der Geruch generell nicht stört, könntest du vielleicht mal eine Fischsuppe ausprobieren, die nur sehr kleine Fischstückchen beinhaltet.

Wenn es aber nun gar nicht geht und du dich so sehr vor Fisch ekelst, würde ich mich an deiner Stelle auch nicht dazu zwingen, mich mit diesem Lebensmittel anzufreunden. Nicht jeder Mensch mag alles und ich finde es auch nicht schlimm, dass das so ist.

Piranha, ich muss meinen VorschreiberInnen recht geben. Sich etwas anzugewöhnen, nur um anderen keine Umstände bereiten zu müssen, ist schon falsch. Noch nicht einmal Fischstäbchen kannst Du essen - was soll's? Rede doch mal mit Deinen Schwiegereltern darüber, dass Du ein Problem mit Fisch hast. Dann können sie sich leichter auf diese Situation einstellen und kochen eben etwas anderes als Fisch.

Sollten sie dennoch Fisch servieren, wenn Du dabei bist, verzichte ich halt darauf. Aber Dich zu zwingen solltest Du schon nicht.

Ich vergleiche es gern mit Leuten, die kein Fleisch essen - sie verzichten auch auf Fleisch, sollte welches serviert werden. Weiss ich, dass jemand keinen Fisch oder kein Fleisch isst, richte ich mich darauf ein - ich muss es nur vorher essen. Es gibt genügend Alternativen dazu, da sollte mans ich schon auf die Gäste etwas einstellen.

Also, such' das Gespräch und schau, ob sich etwas ändert .

Einerseits kann auch ich mich meinen VorrednerInnen anschließen und dir sagen, dass es nur funktioniert, dass du Fisch essen kannst, wenn DU es selber willst. Andererseits frage ich mich, warum genau du so eine Abneigung gegen Fische hast, vielleicht hat das irgendwelche psychologischen Ursachen. Leider kann ich mich nur schwer in deine Lage hineinversetzten, und verstehen, wieso man Fisch nicht leiden kann, nur weil man dieses glibbrige Tier vor seinem Auge sieht.

Dazu muss ich dir sagen, dass ich auch nicht der riesen Fischfan bin und selber nur Fischstäbchen und Räucherlachs esse, weil ich die anderen Sorten geschmacklich einfach nicht leiden kann. Vielleicht solltest du am Besten auch erstmal -wenn du Fisch essen lernen willst- mit solchen Fischverarbeitungsarten anfangen, die möglichst garkeinem Fisch ähneln und auch nicht allzu arg nach Fisch schmecken. Viel Erfolg!