Ausbildungsplatz wechseln
Guten Tag,
ich bin hier ganz neu und mir wurde dieses Forum durch einen Freund empfohlen. Da mir etwas auf dem Herzen liegt, dachte ich mir das ich vielleicht hier Hilfe bekommen könnte.
Folgende Situation: Eine Freundin von mir hat seit dem 1. August 2009 eine Ausbildung als "Kauffrau für Spedition" angefangen. Jedoch musste sie leider bereits nach der zweiten Woche feststellen, das ihre Firma nicht das ware ist. Den Azubis wird nichts gezeigt und auch nichts beigebracht und sobald sie dann Fehler machen, werden sie auch noch vom Chef niedergemacht. Jetzt möchte aber diese Freundin wenigstens die Probezeit durchstehen und sich danach vielleicht nach einer anderen Stelle umschauen.
Nun zu meiner Frage. Ist es möglich, die Firma zu wechseln und dabei nicht die Ausbildung wieder von vorne zu beginnen? Also sogesehen das man nur die Firma wechselt aber die Ausbildung weitermacht.
Freue mich über jede Antwort von euch. Danke schonmal im voraus.
Ausbildungsverhältnisse können nur sehr schwer gekündigt werden, ausserhalb der Probezeit. Da müssen schon wichtige Gründe vorliegen. Zum Beispiel Insolvenz des Ausbildungsbetriebes, dann kann der Chef kündigen. Oder wenn der Auszubildende klaut. Und vom Ausbzubildenen her zu kündigen, da müssen schon zum Beispiel gesundheitliche Gründe vorliegen. Wie halt bei einem Auszubildenden als Bäcker eine Mehlstauballergie.
Ich würde deiner Freundin raten, sich jetzt schon nach einer anderen Ausbildungsstätte umzusehen. Und dann auf alle Fälle noch während der Probezeit kündigen. Während der Probezeit kann man auch ohne Angabe von Gründen kündigen. Ausserhalb der Probezit wird das schwierig. Und soweit ich mich erinnern kann, darf der Auszubildende, wenn er selbst kündigt, nicht im selben Beruf wo anders anfangen.
Hallo,
das ist so nciht ganz richtig. Nach der Probezeit kann von Seiten des Azubi immernoch gekündigt werden, mit einer Kündigungsfrist von 4 Wochen. Und wenn einem Azubi der Ausbildungsbetrieb nicht zusagt dann hat er immer noch die Möglichkeit im gleichen Beruf zu wechseln. Dabei muss er auch die Ausbildung nicht wieder von vorne anfangen.
Am einfachsten ist das allerdings wirklich direkt nach der Probezeit, oder dann zum neuen Ausbildungsjahr hin. Da hatte ich bisher schon 2 in meiner Berufsschulklasse die ihren Ausbildungsbetrieb gewechselst haben, weil sie Schwierigketen in der Firma hatten. Die IHK steht in solchen Fällen immer beratend zur Stelle. Ich hab mich auch shcon mit denen in Verbindung gesetzt, als ich Probleme mit meinem Chef hatte und wechseln wollte Das sollte also schon im Bereich des Möglichen sein.
Sehe das ein wenig anders als LittleSister. Evtl. auch weil ich auf dem Gebiet keine Erfahrungen habe. Aber wieso sollte es von Seiten des Lehrlings schwierig sein, ein Ausbildungsverhältnis zu kündigen? Selbst wenn ein Azubi von heute auf morgen einfach nicht kommt – welche Möglichkeiten hätte der Lehrbetrieb?
Unklug aber ist es, alternativlos zu kündigen. Und ob sie alles wiederholen muss, hängt wohl davon ab, ob sie einen Lehrbetrieb findet und sie an gleicher Stelle weiter machen kann.
Vielleicht aber sollte sie auch in sich gehen und hinterfragen, ob sie nicht überreagiert. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Vielleicht nimmt sie alles zu persönlich? Bevor also der Finale Schritt folgt, sollte sie nicht auch noch innerlich kündigen, sondern das Gespräch mit dem Chef suchen. Auch kann ja die Berufsschule da helfen. Was sagen denn andere aus ihrer Berufsschulklasse?
Danke für eure Antworten. Sie ist ja bereits 19 Jahre alt und von daher dürfte eine Kündigung ihrerseits kein Problem darstellen. Wär sie noch nicht volljährig, dann bräuchte sie das Einverständnis der Eltern für eine Kündigung.
Das Problem bei ihr in der Firma ist, ihnen wird nichts gezeigt und es wird verlangt das sie es können, wenn sie dann aber Fehler machen, werden sie vor all ihren Arbeitskollegen von der Chefin angeschrien. Das empfinde ich aber nicht als normal. Eine Ausbildung ist dafür da, das man etwas lernt und einem etwas beigebracht wird und nicht das man es schon kann.
Sie möchte aber auch nicht einfach so kündigen. Erst wenn sie eine Zusage für eine neue Stelle hat, dann möchte sie erst Kündigen.
Das mit der IHK war ein guter Ansatz. Ich werde versuchen mich diese Woche mit der IHK in Verbindung zu setzen.
Vorweg ich habe mal gegoogelt und Nikky hat recht. Allerdings kann der Ausbildungsbetrieb wirklich nur in wichtigen Fällen kündigen. Der Auszubildende selbst allerdings immer, mit einer Vier- Woche- Frist. Es sei denn es ist vertraglich anders geregelt.
@ derpunkt
Wenn der Auszubildende von einem Tag auf den anderen wortlos nicht kommt, ist das Arbeitsverweigerung. Ausserdem ist auch ein Ausbildungsvertrag ein bindender Vertrag für beide Seiten. Wobei es auch für Auszubildende sicherlich Möglichkeiten gibt fristlos zu kündigen, ausserhalb der Probezeit.
Ich mag die Aussage, Lehrjahre sind keine Herrenjahre an sich nicht wirklich. Muss in dem Fall aber doch ein wenig zustimmen. Nach zwei Wochen im Betrieb kann man in meinen Augen noch nicht wirklich ein Urteil abgeben. Und da die hier genannten Aussagen nur Hören- Sagen Aussagen sind, stehe ich sowas immer ein wenig skeptisch gegenüber.
Ich habe auch schon Auszubildende ausgebildet. Wobei meinem Chef wichtig war, das sie möglichst bald als quasi volle Kraft arbeiten konnten. Deshalb durften die Auszubildenden an sich von Anfang an alles machen. Aber es gab auch Zeiten, in denen ich mich nicht einfach hinstellen konnte und alles ins Detail erklären konnte. Da musste sie halt was anderes machen. Aber ich habe mir an sich immer später die Zeit genommen und bin dann auch auf Fragen eingegangen. Auch in meiner Freizeit.
Wobei es halt nicht immer einfach war, den Auszubildende klar zu machen, das sie halt bestimmte Dinge jetzt im Moment einfach nicht machen dürfen. Was ich ihnen dann aber auch in aller Ruhe erklärt habe. Und es auch auf den Auszubildenden ankam. Ich hatte welche die konnten durchaus in der ersten Wochen Kunden bedienen und bei anderen musste ich dann schon sagen, den Kunden kannst du bedienen und den nicht.
Die Probezeit gilt ja für beide Seiten. Wenn es wirklich Probleme im Ausbildungsbnetrieb gibt, muss das aber nicht zwingend daran liegen, dass es der falsche Betrieb ist. Es gibt ja noch andere kaufmännische Disziplinen und in einer Spedition geht es bekanntlich ziemlich herzhaft zu. Die Jungs und Mädels dort stehen unter einem gewaltigen Druck. Jedenfalls ist der Druck dort größer als in einem normalen Vertrieb, einer normalen Einkaufsabteilung oder in der Buchhaltung. Da muss man schon ein sehr dickes Fell haben.
@ LittleSister
Natürlich hast Du Recht mit dem Vertrag. Verträge sind einzuhalten! Von beiden Seiten. Auch von Auszubildenden. Das steht außer Frage. Aber es ist nicht richtig, dass es schwer für Azubis wäre, den Vertrag regulär zu kündigen. Wobei bei Minderjährigen auch noch die Eltern eine Rolle spielen (sollten).
Mir ist aber nicht klar, welche Handhabe ein Betrieb haben sollte, wenn ein Auszubildender eben nicht kommt! Fristlos die dann wirksame Kündigung aussprechen? Da wäre der Auszubildende aber schneller gewesen! Dann kommt noch in Betracht, das ein schlechtes Arbeitszeugniss ausgestellt wird. Aber wenn ein Azubi nicht mehr hin geht, wird diese Beurteilung auch eher keinen maßregelnden Einfluss haben.
Und ja, der Spruch der Lehrjahre und Herrenjahre ist tatsächlich mindestens unglücklich gewählt. Aber hier stand, dass bereits nach zwei Wochen eine entsprechende Einschätzung vorliegt. Und da drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier etwas zu sensibel auf Kritik reagiert wird. Ist ja nicht auszuschließen, wenn Schüler von der Schule direkt in einen Betrieb kommen, der momentan vielleicht unter Stress steht und wo jeder eigentlich mit anpacken soll. Kann sein, dass dann der Umgangston rauer ist als üblich. Aber das könnte ja im Gespräch geklärt werden.
Wie schon gesag wurde, kann ein Ausbildungsvertrag seitens des Auszubildenden nur schwer gekündigt werden. Das soll vor allem auch dafür sorgen, dass man eben nicht einfach geht, wenn man keine Lust mehr hat, oder mal eben feststellt, dass das nichts für einen ist. Der betrieb kalkuliert denjenigen ja ein.
Dennoch kann man es versuchen, sollte aber einen driftigen Grund haben. Natürlich ist es so, dass es nicht schön ist, wenn man sich im Ausbildungsbetrieb nicht wohl fühlt. Aber ich würde deiner Freundin eher raten, dass man das erstmal anspricht. Ausbilden tut ja auch nicht jeder Betrieb und dann würde sie ganz aufhören müssen, was ja nicht so schön wäre. Hat sie das Gespräch denn schon gesucht?
@ Winny2311
Sorry wenn ich noch mal darauf rum reite. Aber wieso sollte es denn - wie schon geschrieben - schwer sein, den Arbeitsvertrag Seitens des Auszubildenden zu kündigen? Und sei es bloß, durch fernbleiben von der Arbeitsstelle?
Einen zeitlich befristeten Mietvertrag kann ich nicht einfach kündigen. Und im Zweifel werde ich auf die Zahlung der Miete verklagt und sehr wahrscheinlich auch entsprechend rechtskräftig verurteilt. Aber ein Azubi? Ist ein Fall bekannt, in dem ein Azubi zur Zahlung einer Vertragsstrafe verurteilt wurde? Oder von der Polizei in den Betrieb geschliffen wurde?
Ich denke das ein Azubi in Absprache mit den Eltern (solange Minderjährig) ganz korrekt leicht aus dem Vertrag kommen kann. Und wenn er tatsächlich "keinen Bock" auf die Stelle hat und bereit ist, Ärger zu machen, dann geht er einfach nicht mehr hin. Das schlimmste was passieren kann, ist die fristlose Kündigung des Ausbildungsbetriebs sowie die Verweigerung der Lohnzahlung für den entsprechenden Monat.
Weitere besondere Schwierigkeiten bzgl. der Vertragsaulösung sehe ich nicht. Noch nicht mal zivilrechtlich im Sinne von Schadenersatzzahlungen an den Betrieb. Den wirklichen Schaden hätte ja auch der Auszubildende, der gewollt hätte, der aber nicht genommen wurde ...
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