7jährige die vom Taschengeld Kleidung und Schulsachen kauft

vom 16.08.2009, 22:51 Uhr

Ich habe die Tage in einem Forum zum Thema Taschengeld gelesen. An sich überspringe ich solche Threads meistens, weil ich die Diskussionen meist sinnlos finde und das Thema für mich absolut gar nicht relevant ist. Allerdings fand ich den Eröffnungspost recht gut und habe dann die folgende Diskussion verfolgt.

Da wird von einem Mädchen berichtet das gerade mal sieben Jahre alt ist. Sie bekommt 30 Euro Taschengeld im Monat und muss davon Schulsachen und Kleidung selbst kaufen. Die Posterin findet da nichts bei. Die Familie lebt wohl in der Innenstadt und das Mädchen ( die kleine Schwester der Posterin, wenn ich mich nicht irre) geht öfters mit ihren Freundinnen zum Shoppen. Ein Grundstock an Kleidung ist aber wohl vorhanden.

Ich frage mich, ob ein Kind in dem Alter wirklich schon so weit ist, alleine in ein Kaufhaus zu gehen, passende Kleidung zu finden, die zu probieren und dann an die Kasse zu gehen und zu bezahlen. Wobei ich auch den rechtlichen Aspekt schwierig finde.

Was haltet ihr davon?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Rechtlich gesehen ist man mit 7 Jahren, genauer ab 7 Jahren, offiziell "beschränkt geschäftsfähig". Also einkaufen gehen darf man in dem Alter schon. Man benötigt aber unter Umständen, wohl abhängig auch vom Warenwert, eine schriftliche Erlaubnis der Eltern. Sollte das Mädchen also eine solche dabei haben und sie beim Bezahlen an der Kasse vorzeigen, dann darf sie sich dort sicherlich ihre Kleidung selbst kaufen gehen.

Wenn ein Grundstock an Kleidung vorhanden ist, finde ich das eigentlich nicht schlimm, wenn sie sich von ihrem Taschengeld zusätzliche Kleidung kaufen kann. Das mit den Schulsachen ist auch nicht so übel, denn 30 Euro als "normales" Taschengeld wären für ein Mädchen im Alter von sieben Jahren meiner Meinung nach sehr viel. Da ist also noch genug als "normales" Taschengeld übrig, wenn von dem Geld die Schulsachen bereits gekauft worden sind.

Alleinig Bedenken hätte ich vielleicht dabei, was das Kind sich denn nun genau für Sachen kauft. Ob Kinder in dem Alter das alles so gut einschätzen können? Auch ist die Frage, ob Kinder in dem Alter schon regelmäßig allein in die Stadt gehen sollten, ohne beaufsichtigt zu werden. Da lauern ja allerhand Gefahren. Aber vielleicht ist das Mädchen ja sehr reif für sein Alter.

Wurde eigentlich auch dazu geschrieben, wie lange die Mutter das schon so handhabt, und ob da immer alles gut gegangen ist? Oder ob es da auch einmal Probleme gab? Wenn es keine Probleme gab und das schon länger so geht, dann scheint es ja irgendwie gut zu klappen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wie lange das Mädchen schon alleine Einkaufen geht, ist unklar. Allerdings hat sie wohl keine Lust mit ihrer Mutter Kleidung kaufen zu gehen. Das ist wohl nicht Cool genug. Da geht sie halt lieber mit Freundinnen.

ich finde es halt auch irgendwie unverantwortlich, ein Kind in dem Alter alleine Shoppen gehen zu lassen. Mal über die Strasse zum Supermarkt, Bäcker oder was weiss ich. Das sind für mich überschaubare Zeiträume. Aber Kleidung kaufen dauert in meinen Augen doch ein wenig länger. Auch wenn sie quasi nur Sachen kaufen braucht, die halt die Eltern nicht kaufen würden.

Und ich frage mich halt auch, ob ein Kind in dem Alter da überhaupt richtig entscheiden kann. Ich erinnere mich an ein Kind aus dem weiteren Bekanntenkreis das eine zeitlang beim Vater lebte. Der dem Mädchen auch alles kaufte was es wollte. Und zeitweise war das Kind ( damals in der zweiten Schulklasse) für meine Augen zu aufreizend angezogen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Zugegeben in diesem Alter ist es tatsächlich noch zu früh, dem Kind zuzumuten, dass es sich seine Kleidung UND Schulsachen selber zu kaufen. Außerdem hoffe ich, dass damit die Schulsachen gemeint sind, die unter dem Jahr benötigt werden, denn die Unsummen, die das Mädchen dann zu Schulbeginn bereits ausgeben müsste, würde es mit 30 Euro unmöglich begleichen können. Kleidung hätte sie dann ebenfalls keine.

Mit fortgeschrittenem Alter jedoch, gerade im Teenageralter, finde ich es wichtig, dass die Jungs und Mädels ihr eigenes Taschengeld bekommen, mit dem sie haushalten müssen und von dem sie auch gewisse Dinge, die sie sich leisten möchten, selber finanzieren müssen. Das bereitet die Jugendlichen auf das spätere Leben vor und sie lernen, einen gesunden Umgang mit dem Geld zu haben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es ja generell gut, wenn Kinder früh lernen, mit Geld verantwortungsbewusst umzugehen. Allerdings halte ich es doch für zuviel verlangt, von so einem jungen Kind zu erwarten, dass es sich komplett selbstständig von seinem Geld mit Kleidung und auch mit Schulsachen versorgt. Selbst wenn das Kind recht reif für sein Alter ist, sollten die Eltern doch auch ein Auge darauf haben, was das Kind kauft und wie es mit dieser Verantwortung zurechtkommt. Zudem halte ich dreißig Euro Pro Monat für sehr wenig Geld, wenn sie davon Kleidung und auch Schulsachen kaufen muss. Neue Hefte, Mappen und vor allem auch Bücher sind ja nicht unbedingt billig. Über Kleidung kann man sich streiten. Wenn man allerdings etwas vernünftiges kaufen will, werden 30 Euro wohl nicht ausreichen, nicht einmal für ein Kind.

Rechtlich gesehen ist das Kind bedingt geschäftsfähig. Wenn es mal ein paar Hefte oder Söckchen kauft, wird wohl niemand etwas dagegen sagen, zumal die Kaufhäuser gewinnorientiert arbeiten und dem Kind mit Sicherheit etwas verkaufen werden. Wenn die Eltern aber nicht mit dem Kauf einverstanden wären, müsste das Kaufhaus die Sachen zurücknehmen. Allerdings fördern die Eltern ja gerade die Tatsache, dass das Kind alleine einkaufen geht.

Ich frage mich, ob die Eltern zumindest ein Auge darauf haben, dass es dem Kind wirklich an nichts fehlt. Wenn das Mädchen nun einmal ihr Geld bereits verbraucht hat, aber dennoch noch wichtige Dinge für die Schule benötigt, können die Eltern sie ja schlecht einfach stehen lassen, nach dem Motto: Pech gehabt, du hattest ja dein Geld. So etwas fände ich verantwortungslos.

Ich würde ein Kind in diesem Alter vielleicht auch an einen guten Umgang mit Geld gewöhnen. Allerdings würde ich immer noch ein bisschen mit darauf aufpassen, welche Dinge gekauft werden. Vor allem würde ich darauf achten, dass auch die Dinge gekauft werden, die wirklich benötigt werden. Man kann dem Kind ja das Geld in die Hand drücken, allerdings würde ich dann dennoch hinterher sehen wollen, was wirklich gekauft wurde. Zudem würde ich das eigentliche Taschengeld bei einem jungen Kind strikt von dem Geld trennen, was es für Kleidung und Schulsachen ausgeben soll. Taschengeld ist schließlich dafür da, dass das Kind sich außergewöhnliche Dinge leisten kann, die nichts mit normalen Ausgaben, die unbedingt notwendig sind, zu tun haben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Da stand doch, dass sie diese 30 Euro für Kleidung und Schulsachen pro Monat bekommt. Außerdem hat sie ihren "Kleidungs-Grundbedarf" gedeckt, also nehme ich mal an, dass diese restlichen Kleider, die sie sich kaufen kann, vom Taschengeld, quasi nur ein zusätzliches Vergnügen sind. Also das Kind hat die notwendige Kleidung, und ich denke, dann wird es eben auch nicht nackt herumlaufen müssen, oder ausschließlich in aufreizender Kleidung, oder eben im Winter mit einem dünnen T-Shirt.

Natürlich sind 30 Euro für Schulsachen an sich wenig, aber pro Monat gibt man nicht so viel für Schulsachen aus. Man kauft ja nicht jeden Monat neue Bücher, sondern normalerweise eben nur am Anfang des Schulhalbjahres. Zwischendurch ist es dann vielleicht ein Lesebuch, und die kosten dann nicht so viel. Jedenfalls war das so, als ich vor ein paar Jahren noch zur Schule ging.

Das wollte ich noch loswerden, obwohl ich diese ganze Sache auch nicht 100%ig befürworte. Aber dass das Kind schon genug durch die Eltern ausgesuchte, "normale" Kleidung besitzt und dass das Geld für Schulsachen durchaus ausreichen kann, das muss man der Familie schon zugestehen, meiner Meinung nach.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sehe auch so, dass wenn der Grundstock an Kleidung vorhanden ist diese Regelung kein Problem ist - ganz im Gegenteil ich blicke da neidisch hin, habe das nicht einmal mit 10 Jahren bekommen :-)
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es auch bei den Schulsachen so geregelt ist, dass alles für den Schulanfang bereit steht, laufende Kosten aber von dem Kind zu übernehmen sind. Würde diese Idee sehr gut finden, wenn ich bedenke wie die Kinder mit Ihren Schulsachen umgehen, zB zerbrechen, herschenken, "Stife-Weitwerfen", etc. so lernt es das Eigentum zu schätzen, denn sie müsste dafür Ihr Geld ausgeben, welches auch für schöne Kleidung oder Süßigkeiten drauf gehen könnte.

Noch habe ich keine Kinder, aber wenn es soweit ist würde ich in diesem Alter auf jeden Fall zusammen mit dem Kind einkaufen gehen, sodass es von Anfang an ein guter Schnäppchenjäger wird und vor Betrügerein vorbereitet ist.

» Sambazamba » Beiträge: 522 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Da es sehr nervig sein kann mit einem 7 jährigen Mädchewn Klamotten kaufen oder auch andere Sachen einzukaufen, kann ich irgendwie die Mutter verstehen, die das so geregelt hat. Wenn das Kind einen Grundstock an Kleidung und ich denke auch die Schulsachen am Schulbeginn hat, dann ist es mit 30 Euro im Monat durchaus zuszumuten, dass sie sich auch mal ein t- Shirt oder einen Bleistift selber kauft. 30 Euro in dem Alter ist verdammt viel Geld.

Ob das Mädchen es "vom Kopf her" schafft mit den Freundinnen einzkaufen zu gehen hängt vom jeweiligen Kind ab. Es gibt Kinder, die sehr selbstständig in dem Alter sind und die das auch schaffen. Ich finde es nicht schlecht, wenn ein 7 jähriges Kind den Umgang mit dem Geld so lernt. Und ich kann mir auch vorstellen, wie ein 7 jähriges Kind ist, wenn man Kalmotten einkaufen will und diese Regelung ist garantiert nervenschonender für die Mutter.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde die Idee, dem Mädchen etwas Verantwortung abzugeben und sie alleine entscheiden zu lassen, was sie sich gerne kaufen möchte sehr gut. Auch denke ich, dass das Taschengeld für das Alter recht hoch angesetzt ist und es gerechtfertigt ist, dass sie sich einen Teil der Kleidung und des Schulbedarfes selbst kauft.

Ich persönlich würde mein Kind aber dennoch mit 7 Jahren nicht ganz alleine zum Shoppen gehen lassen. Ich würde mitgehen und das Kind kann dann selbst suchen und entscheiden, was es gerne kaufen möchte. Da ich in einer Großstadt wohne, kann ich mir nicht gut vorstellen, dass ein Kind im Alter von 7 Jahren alleine auf eine Einkaufsstrasse geht und dort alleine (oder auch mit gleichaltrigen Freundinnen) shoppen geht. In einer Kleinstadt ist das aber sicher eher möglich!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mein 5-Jähriger geht jetzt schon einige Dinge allein einkaufen und ich achte auch darauf, dass ich nicht nur passendes Geld mitgebe, damit er auch lernt. Ebenso bekommt er nicht immer eine komplette Liste sondern soll Brot und Brötchen (zum Beispiel) auch mal allein aussuchen. Und wo ist jetzt der Bezug zur Eingangsfrage? Ich denke, dass es durchaus Sinn machen kann einem Kind auch schon mit 7 (das kann ja auch schon fast 8 sein) Jahren so viel Geld zu überlassen, dass es damit allein seine Einkäufe erledigen kann. Wenn es rechtzeitig daran gewöhnt ist - kein Problem.

Gerade wenn von Seiten der Eltern für eine Grundausstattung an Kleidung und auch Schulmaterial gesorgt ist, dann sollte es sicher kein Problem sein auch mal Socken oder Hefte zu ersetzen. Sicher muss man dann dem Kind vielleicht noch mal sagen, was es braucht und vielleicht auch in welcher Größe, aber sonst sehe ich da kein Problem.

Allerdings finde ich das Experiment aus einem ganz bestimmten Grund mutig: man übergibt damit dem Kind ja Verantwortung, die gleichaltrige Kinder eher selten haben. Wenn das Kind dann halt Hefte nicht kauft oder aber statt Socken ein Shirt, dann wird ja trotzdem den Eltern die Schuld gegeben - weil die ja eigentlich dafür sorgen mussten. Ich kann mir aber auch vorstellen, das später mal so zu handhaben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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