Distanziertes Verhältnis zu den Nachbarn wahren

vom 15.08.2009, 12:10 Uhr

Ich denke, dass man mit Nachbarn genauso Glück oder Pech haben kann wie in jeder anderen Situation im Leben, in der man mit anderen Menschen zusammengesteckt wird, deren Nähe man sich nicht ausgesucht hat, ebenfalls, beispielsweise im Job.

Man kann nicht wissen, um was für Menschen es sich handelt, also schadet es nicht, sich erstmal vorsichtig kennenzulernen, denke ich. Bisher hat sich allerdings noch nie eine engere Verbindung zwischen meinen Nachbarn und mir ergeben, was mir auch ganz recht war, wenn ich ehrlich bin. Wie im Falle des Jobs habe ich auch hier das Risiko, bei einem ungünstig verlaufenden Kontakt gehen zu müssen, wenn ich ein gescheitertes freundschaftliches Verhältnis bzw. dessen Konsequenzen nicht mehr ertrage. Und das möchte ich doch gern vermeiden.

Im Falle meiner aktuellen Nachbarn war schon recht früh klar, dass ich mit diesen keinen näheren Kontakt wünsche oder mir vorstellen kann, denn sie sind wesentlich älter als ich und kamen am Tag des Einzugs gleich mit Beschwerden über den Vermieter auf mich zu. Das hat seinen ganz eigenen Eindruck hinterlassen und ich bin froh, dass ich dem Rat meiner Schwägerin, die Nachbarn doch gleich mal zum Essen einzuladen, um gut Wetter zu machen, nicht gefolgt bin. Im Zweifelsfall würde ich immer eher zur Distanz gegenüber Nachbarn raten.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde, es ist Quatsch zu sagen, dass man mit Nachbarn nicht befreundet sein darf. Genauso wie bei allen anderen Menschen, kann man eben auch mit Nachbarn gute und schlechte Erfahrungen machen. Sicher kann man an jemanden geraten, der einen ausnutzt, aber genauso kann man eben auch sehr gute Freunde finden.

Man könnte natürlich argumentieren, dass bei Nachbarn das Problem besteht, dass man sie eben häufig sieht, weil sie ja sehr nah an einem dran wohnen, aber ich finde auch das keinen guten Grund, sich nun zwangsläufig von den Nachbarn zu distanzieren. Wenn man dieser Logik folgt, dürfte man sich ja dann auch nicht mit Arbeitskollegen oder Vereinskameraden anfreunden. Aber genau so lernt man doch eben Leute kennen.

Natürlich muss sich niemand mit seinen Nachbarn anfreunden. Wenn man gerne unter sich bleiben möchte, ist das vollkommen in Ordnung, aber ich finde es sinnlos, sich dazu zu zwingen, speziell nichts mit den Nachbarn zu tun zu haben.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde, das kann man nicht verallgemeinern. Bei solchen Sachen kommt es immer ganz auf die Nachbarn an. Bevor ich es zu einer solchen Situation kommen lasse, gucke ich mir neue Leute erst einmal ganz genau an. Denn lieber führe ich gar keine Beziehung zu ihnen, als hinterher eine negative, in der einer über den anderen lästert und man sich nur noch böse anguckt.

Aber die eigenen Nachbarn können ja durchaus auch nette Leute sein. Das merkt man oft schon daran, dass sie sich beim Einzug kurz vorstellen und immer nett freundlich grüßen. Das sind schon mal positive Zeichen. Man unterhält sich mal, wenn man sich auf der Straße trifft, so lernt man die Leute immer besser kennen und kann sicher schließlich gut sagen, ob einem die Leute sympathisch sind, oder nicht.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mir ist es ehrlich gesagt sehr viel lieber, wenn ich ein distanziertes Verhältnis zu meinen Nachbarn habe. Ich grüße sie zwar schon immer, wenn ich sie sehe und manchmal gibt es auch etwas Smalltalk, aber so richtig anfreunden muss ich mich nun nicht unbedingt mit meinen Nachbarn. Immerhin sind es für mich einfach nur meine Nachbarn und nicht irgendwelche Freunde oder Verwandte, so dass ich mich da auch nicht dazu verpflichtet fühle, mich richtig mit ihnen anzufreunden.

Meine Nachbarn sind mir nun auch alle nicht so sympathisch, dass ich da nun richtig das Bedürfnis hätte, irgendwelche Freundschaften zu knüpfen. Wenn ich jedoch Nachbarn hätte, die mir auf Anhieb sympathisch wären und mit denen ich mich sofort gut verstehen würde, dann könnte ich mir eine Freundschaft aber durchaus vorstellen. Warum denn nun nicht? Man kann ja durchaus miteinander befreundet sein, auch wenn man im gleichen Haus wohnt. Meiner Meinung nach, spricht da rein gar nichts dagegen.

Aus Angst vor möglichen Streitereien würde ich nun nicht auf eine Freundschaft zu den Nachbarn verzichten. Streit kann es immer geben, auch wenn die Freunde woanders wohnen. Wenn man erwachsen ist, dann rechnet man ja aber nicht damit, sich immer und jederzeit streiten zu können, so dass ich das Ganze eher positiv sehen würde. Es ist doch schön und praktisch, wenn man so nah beieinander wohnt, sich gegenseitig unter die Arme greifen und sich immer treffen kann. Ich fände das wirklich toll.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wir pflegen auch ein eher distanziertes Verhältnis zu unseren Nachbarn, was aber in unserem Fall auch einen recht guten Grund hat und definitiv nicht daran liegt, dass unsere Nachbarn nicht sogar freundliche und angenehme Menschen wären. Meine Partnerin hat an ihrem alten Wohnort aber mal sehr, sehr schlechte Erfahrungen mit einer nachbarschaftlichen Freundschaft gemacht, die sie letztendlich auch dazu veranlasst haben, in eine andere Stadt zu ziehen. Seitdem möchte sie mit den Nachbarn eben kein allzu vertrautes Verhältnis aufbauen, was mir nicht unrecht ist, da ich daran so oder so nicht interessiert bin.

Es stimmt zudem schon, dass man bei Streitigkeiten unter Nachbarn eben ganz schnell vor richtig großen Problemen stehen kann. Solche Streitigkeiten, sollten sie entstehen, können einem das Leben wirklich zur Hölle machen. Dass Nachbarn früher oder später in einem Rechtsstreit vor Gericht landen ist ja bei Weitem keine Seltenheit. Man ließt ja sogar immer mal wieder davon, dass sie mit Äxten oder sonstigem aufeinander losgehen würden. Das erspare ich mir dann doch lieber, indem ich ein freundliches, aber nur sehr oberflächliches Verhältnis zu meinen Nachbarn führe.

Zudem empfinde ich es auch einfach so, dass ich in den heimischen vier Wänden und auch im Garten im Kreise meiner Familie sein möchte. Ich will dann für mich sein und habe auch keine Lust, dass ständig ein Nachbar an der Türe klingelt, weil möglicherweise ein Fußballspiel gezeigt wird, welches er sich gemeinsam mit mir anschauen will. Oder man sich im Sommer gegenseitig zu irgendwelchen Grillpartys im Garten einlädt. Das würde mir persönlich aufgrund der ja doch räumlichen Nähe ein bisschen das Gefühl von der Freiheit im eigenen Haus und Garten nehmen. Und das möchte ich eben gar nicht.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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