Familiendrama in Düsseldorf

vom 14.08.2009, 21:43 Uhr

In Düsseldorf wurden heute die Leichen einer Familie in ihrer Wohnung gefunden. Die Nachbarn hatten die Familie seit einigen Tagen nicht mehr gesehen und die Behörden alarmiert. Die Feuerwehr öffnete die verschloßene Tür und fanden im Schlafzimmer die Leichen des 44-jährigen Mannes und seiner 27-jährigen Ehefrau, sowie von deren schwerbehinderten Jungen.

Die Behörden gehen von Selbstmord aus. Wie es den Anschein macht, wurde erst das Kind getötet und danach haben sich die Eltern selbst umgebracht. Auf einen Eingriff durch Dritte sind keine Hinweise bekannt.

Die Nachbarn berichten, dass die Eltern seit der Geburt ihres Wunschkindes ihre Lebensfreude verloren hätten. Sie sagen, man hätte die Eltern nie lachen sehen. Ein am Tatort gefundener Abschiedbrief, der von beiden Eltern verfasst wurde, bestätigt die Aussage der Nachbarn und Bekannter.

In ihm berichten die Eltern, dass sie mit der schweren Behinderung ihres Sohnes nicht zurechtkamen und keinen anderen Weg mehr für sich uns ihr Kind sahen.

Ich finde das ist eine unfassbar schlimme Geschichte. Eine Familie, die aufgrund der schweren Krankheit ihres Kindes keinen anderen Ausweg, als den Tod sehen. Wie steht ihr zu dem Thema. Was haltet ihr davon? Hätte man vielleicht vorher etwas merken können? So wie die Nachbarn berichten, hat man den Eltern angemerkt, dass sie unzufrieden sind mit ihrer Situation. Darf man in so einem Fall sich nach dem Befinden erkunden oder verfährt man nach dem Prinzip "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen"?

Benutzeravatar

» Aresas » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,61 »



Das ist wirklich so schlimm! Ich kann mir schon vorstellen, dass es sehr schwierig ist, damit klarzukommen, wenn das Wunschkind nicht gesund zur Welt kommt. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ein Grund wäre, das Kind weniger zu lieben.

Und ich denke, dass man sich da auf jeden Fall professionelle Hilfe holen sollte. Niemand wird in dieser Situation alleine gelassen! Nur muss man dazu bereit sein, Hilfe anzunehmen. Das ist sicher nicht leicht. Aber wie verzweifelt muss diese Familie gewesen sein? Unglaublich, dass da niemand da war, dass scheinbar niemand die Familie unterstützt hat, denn scheinbar waren sie völlig überfordert.

» lloriena » Beiträge: 13 » Talkpoints: 4,25 »


Diese Geschichteist wirklich schlimm. Aber den Nachbarn die Schuld zu geben finde ich schwachsinn. Die Nachbarn haben zwar gemerkt, dass die Eltern, nach der Geburt des Jungen, die Lebensfreude verloren haben. Aber wenn sonst keine Anzeichen für Selbsmord da waren, sie soll man sowas vermuten?

Die Eltern verstehe ich auch nicht. Wenn man mit der Behinderung des Sohnes nicht klar kommt, gibt es doch auch andere Möglichkeiten. Wenn es gar nicht geht, dann kann man doch das Kind zur Adoption freigeben oder Behindertenheim. Es gibt keine ausweglosen Situationen. Aber gleich die ganze Familie auslöschen ist wirklich schon sehr hart.

» natascha19821 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 25,66 »



Diese Geschichte ist wirklich sehr schlimm und ich finde es unfassbar, unter welchem Druck diese Eltern gestanden haben müssen, um den Tod dem Leben mit ihrem behinderten Kind vorzuziehen. Ich weiß zwar nicht, wo hier gesagt worden sein soll, dass die Nachbarn eine Mitschuld tragen und ich fände es auch völlig schwachsinnig, diesen Leuten eine Beteiligung an der Situation zu unterstellen. Als Nachbar ist man nicht für das Verhalten und die Taten von anderen erwachsenen Menschen verantwortlich. Natürlich hätte man genauer hinsehen können, jedoch hätte das vielleicht nicht wirklich etwas bewirkt. Niemand kann hellsehen und nicht jeder Selbstmörder geht mit seinen Absichten hausieren. Davon einmal abgesehen trägt jeder die Verantwortung für sein Handeln, jeder für sich allein.

Ich kann das Verhalten der Eltern allerdings auch nicht nachvollziehen. Ich kann gut verstehen, dass Eltern enttäuscht sind, wenn das Wunschkind nicht gesund zur Welt kommt. Ein behindertes Kind stellt doch ganz andere Ansprüche an die Eltern als ein gesundes Kind. Ich denke, dass ich mit so einer Situation auch nicht gut umgehen könnte. Dennoch sollte man sein Leben nicht wegwerfen, nur weil man ein behindertes Kind hat.

Es hätte sicher auch andere Möglichkeiten gegeben. Die Eltern hätten sich Hilfe in Form eines Pflegedienstes holen können, wenn sie auch physisch am Ende ihrer Kräfte waren. Auch eine Therapie hätte den Eltern sicher helfen können, Perspektiven für sich und auch für ihr Kind zu finden. Wenn alles nichts genützt hätte, hätten sie als letzten Schritt auch erwägen können, das Kind in einem Behindertenheim unterzubringen und es dort regelmäßig zu besuchen. Ich finde das nicht verwerflich, da ich nichts davon halte, wenn sich Eltern selbst völlig kaputt machen um die Anforderungen, die ein behindertes Kind an sie stellt, zu erfüllen. Manchmal müssen Eltern eben kapitulieren und einsehen, dass sie selbst ohne Hilfe nicht für das Kind sorgen können. Das ist immer noch der bessere Weg als drei Leben auszulöschen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^