Kindergartenpädagogin: viele Aufgaben, wenig Geld!
Hallo,
ich arbeite als Kindergartenpädagogin in einer Kleinkinderkrippe und bin nun seit 2004 bei meinem Arbeitgeber beschäftigt. Ich habe in den letzten Jahren bemerkt, dass das Aufgabenfeld der Kindergartenpädagogin stetig zunimmt und dass es immer mehr Aufgaben und Verantwortungen gibt.
Dennoch ist es so, dass wir Kindergartenpädagoginnen für unser Aufgabengebiet nicht ausreichend belohnt werden. Zwar gibt es sicher Jobs, die noch schlechter bezahlt sind, aber immerhin haben wir die Verantwortung für viele Kinder, sollen sie gleichzeitig nicht nur beaufsichtigen, sondern auch fördern und übernehmen oftmals sogar noch Aufgaben, die eigentlich zu Hause übernommen werden sollten (Maschine binden erlernen, sauber werden, etc.)
Ich habe auch mitbekommen, dass die Kindergartenpädagoginnen in Deutschland kürzlich gestreikt haben- leider habe ich aber nicht gehört, ob dieser Streik etwas gebracht hat. Auch bei uns wurden nun Unterschriften für eine bessere Entlohnung und besser Arbeitsbedingungen (mehr Personal) gesammelt.
Was denkt ihr über dieses Thema? Denkt ihr nicht auch, dass eine Kindergartenpädagogin, die sich den ganzen Tag über um viele Kinder kümmert und sie auch fördert, besser entlohnt werden sollte?
Ich denke, wenn dir der Job Spaß macht, solltest du aufhören dich selbst zu bemittleiden und andernfalls solltest du einen anderen Beruf erlernen. Meine Mutter arbeitet gut 12-14 Stunden täglich. Das ist sicher ein knübbelharter Job - aber es macht ihr Spaß und es ist ihre Berufung.
Sie hatte die Möglichkeit für wesentlich mehr Geld weniger Verantwortung zu übernehmen. Aber das wollte sie sich. Wobei ich sagen muss, dass meine Mutter auch eine Bilderbucherzieherin (oder Kindergartenpädagogin, wie du so schön in jedem Thread zu sagen pflegst) ist. Ich hab sie noch nie über die Bezahlung meckern gehört und bei den Streik hat sie nur müde belächelt.
Ärzte streiken, Kindergärtnerinnen streiken, Bauarbeiter streiken - alle fühlen sich ungerecht belohnt. Ich bin der Meinung, dass man froh sein sollte, wenn man einen Job hat. Passt dir der nicht, guck dich nach was anderem um oder beziehe Harz IV und leg die Beine hoch.
Maschine binden erlernen
Was ist das? Ich kann bis heute keine Maschine binden. Und wie kommst du auf die Idee, dass die Eltern das zu Hause nicht den Kindern beibringen? Sowas lernt man für gewöhnlich - und das solltest du wissen- nicht von heut auf morgen. Wenn ein Kind aber 6-7 Stunden in der Kita ist, ist es wohl nicht verkehrt, wenn man übt.
Hoppla, meinte natürlich das Binden der Masche- also Schuhe zubinden und nicht Maschine binden! Und nein, leider ist es zumindest in meinem Kindergarten nicht so, dass Kinder die grundlegenden Dinge selbstverständlich zu Hause lernen! Es gibt oftmals Kinder, die 3 Jahre oder älter sind und noch mit Windel herumlaufen- wenn der Kindergarten dann nichts sagt, werden weiterhin Windeln gekauft. Auch das Lernen der Farben oder das Zählen lernen übernehmen oftmals wir im Kindergarten!
Ich bin generell sehr glücklich in meinem Job, denke aber dennoch, dass auch eine faire Entlohnung gegeben sein sollte! Besonders wenn man immer wieder hört, wie viel doch diverse Regierungsmitglieder, Manager und Co. erhalten! Und das Wort Kindergartenpädagogin verwende ich deswegen, weil es der korrekte Ausdruck ist! Ich bin keine Kindergartentante und auch keine Basteltante! Ich bin Pädagogin, die dafür 5 Jahre in die Schule gegangen ist und mit Matura (und Auszeichnung) bestanden hat!
Jaja, meine Mutter hat sogar studiert Und bei uns heißt das einfach Erzieherin. Die sind ja Pädagogen. Ich finds ja schön, wenn du dich über deine Auszeichnung freust, aber dieser Begriff ist schrecklich.
Natürlich kann man diesen Beruf wohl kaum mit dem eines Managers vergleichen. Das möchte ich auch nicht. Ich bin schon der Meinung, dass das Leben eines Kindes wichtiger ist, das nur vorneweg. Aber es ist nunmal so, dass man einfach mehr bekommt, wenn man mit viel Geld jonglieren muss. Da setzt der Staat seine Prioritäten aber schon immer so und das wird sich auch nicht ändern. Insofern werdet ihr auch sicher nicht besser entlohnt.
Je mehr Verantwortung man hat und je höher der Ausbildungsgrad, desto höher ist die Bezahlung, weil man ja in eine andere Entlohnungsklasse fällt. Möchtest du mehr Geld ist eine Weiterbildung nicht verkehrt. Zum Beispiel hat meine Mutter das Studium als Grundschullehrerin und die Ausbildung Heilpädagogin zusätzlich zum Erzieher und mit ihrem neuen Studium (Bildung und Erziehung) rutscht sie zwei Klassen rauf.
Es ist natürlich schlimm, wenn die Kita alles beibringen muss, aber das sollte man den Eltern durchaus mal vermitteln. Dafür gibt es ja Gespräche und in dieser Kita auch das "Muttiheft". Und wenn es nötig ist, muss man die Eltern schon dazu bewegen, dass sie mitmachen - es ist schließlich ihr Kind.
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