Führerschein mit 17
Also soweit ich weiß, wurde das ganze ja zuerst versuchsweise erprobt um Daten zu sammeln, wie sich das denn auswirkt. Und die waren ja offensichtlich positiv , sonst hätte man das ja nicht eingeführt.
Ich persönlich denke da auch positiv drüber. Dadurch dass das fahren mit 17 Jahren nur in Begleitung eines erfahrenen Führerscheininhabers erlaubt ist, ist da denke ich auch die Gefährdung nicht größer oder sogar geringer als bei 18-jährigen Führerscheinanfängern die alleine fahren dürfen.
Denn wenn man gerade erst seinen Führerschein gemacht hat und Vati gibt einem das Auto, dann ist doch die Verlockung wilde Sau zu spielen größer als wenn Vati daneben sitzt.
Also ich hab dieses Jahr im Juli auch meinen Führerschein mit 17 gemacht. Meiner Ansicht nach war es die richtige Entscheidung. So habe ich den Stress später beim Abitur nicht und hab die Prüfung und so schon alles weg. Außerdem hab ich die erste Zeit immer meine Mutter oder meine Oma dabei. Das bringt am Anfang schon etwas die Unsicherheit abzulegen. Und naja zu dummen Kommentaren: Man muss halt wissen worauf man hören muss und worauf nicht. Das was wichtig ist pickt man sich halt raus, und wendet es dann an wenn man 18 ist und alleine fährt.
Also ich persönlich halte gar nichts davon. Nicht deswegen, weil ich der Meinung bin, dass man als 17jähriger verantwortungsvoller oder eben verantwortungsloser fährt als ein 18jähriger, im Gegenteil, weil man hat da dann weniger das Gefühl, jetzt „alles tun und lassen zu können, worauf man Lust hat“. Denke aber, dass diese psychologische Grenze auch nicht wirklich große Auswirkungen hat.
Ich finde es einfach unnütz. Ich mein, die Erfahrung sammelt man eben am Besten alleine. Ich kenne selbst genug Eltern, die die Krise bekommen, wenn sie mal bei ihrem Sohn im Auto sitzen und dann nur rumnörgeln. Das resultiert dann letztendlich nur darin, dass man als 17jähriger Fahrtanfänger total angespannt drinsitzt, seine Eltern nicht „enttäuschen“ will, im schlimmsten Fall sich davon noch unter Druck setzten lässt, und auch dann passieren eben anfangs noch kleine Missgeschicke. Wenn die Eltern dann mal nicht so supertoll drauf sind, kann es dann eben auch schon mal sein, dass die dann anfangen zu nörgeln oder zu verbessern, und das setzt nur noch weiter unter Druck.
Und dabei lernt man dann weiß Gott nichts. Da bevorzuge ich es lieber, dass man allein im Auto sitzt, ganz alleine dafür verantwortlich ist und dann lernt man es am Besten, wenn man nicht irgendjemanden neben dran hat, dem man was „beweisen“ will oder der einen unter Druck setzt. Und ich halte es auch für alles andere als einen Vorteil, dass dadurch die Probezeit verkürzt wurde. Denn die hat ja auch einen Sinn, und zwar soll sie eben die Fahrtanfänger zu einer rücksichtsvollen und verantwortungsvollen Fahrweise im Straßenverkehr erziehen.
Ich meine, schaut euch doch mal an, wie alt die ganzen Leute sind, die sich dann in den Tod fahren, ob unter Alkohol oder nicht, weil sie die Kontrolle über das Auto verlieren. Da halte ich es nicht für sinnvoll, dass dadurch die Probezeit verkürzt wird. Ich hätte es viel sinnvoller gehalten, wenn das einfach eine probezeitfreie Zeit wäre, wo man dann eben wirklich ein paar Erfahrungen sammeln kann, um dann weniger durch „dumme Missgeschicke“ die Probezeit zu gefährden.
Finde einfach, dass viele (bin selbst 21) total verantwortungslos fahren. Damit meine ich jetzt nicht „schneller als die Geschwindigkeitsbegrenzung anzeigt“, weil das macht ja an sich fast jeder, und da hätte man auch Probleme im Straßenverkehr, wenn man es nicht täte, sondern ich meine einfach das ganze „Rowdie“-Verhalten, welches nur dafür dient, ein geringes Selbstwertgefühl auszuloten. Und von daher täte denen es auch nicht gut, wenn sie dann schon mit 19 Jahren fahren dürfen wie die Idioten und geringere „Grenzen“ haben.
Kann hier nur dem Daenen zustimmen, eben aufgrund der angesprochenen Argumente - ich konnte bei mir selbst noch nach der Probezeit ein anderes Fahrverhalten feststellen wenn mal ein Familienteil im Auto saß oder eben nicht, da man diesen oft zu schnell oder zu rowdyhaft fährt.
Wobei der zweite Unfall in meinem Leben auf die Anwesenheit meines Vaters zurückzuführen war und sich schon nach der Probezeit ereignete, da er ständig, wie beschrieben, was zu nörgeln hatte und subtil immer auf mich einreden wollte während der Fahrt - Resultat: Ich wollte es nicht einsehen, da ich immer hochkonzentriert und so bislang auch sicher gefahren bin, durch das ablenkende Genörgel und die "gutgemeinten" Ratschläge, war ich dann so in Rage, dass man sich erst anfing zu streiten und ich mich am Ende nur noch auf den Streit konzentrierte und meine Aufmerksamkeit litt und so die Kurve "zu spät" nahm - naja, bis auf ein paar Schäden am Fahrwerk und Furchen im Acker war nichts großartig passiert.
Ein Extrembeispiel, aber wie erwähnt setzt einem die Anwesenheit allein schon unter Druck, "sich beweisen" zu müssen und der wird einfach durch die Anwesenheit eines Erwachsenen erhöht. Wobei es hier allerdings auf den Typus ankommt - beim Segelfliegen durften wir beispielsweise auch schon mit 14 mit alten Schrottautos rumfahren und beim Fahrtraining, wo ich das Autofahren lernte, war mein "Ausbilder" ein Jungspunt, der selber ziemlich rasant fuhr und der hat selbst bei Tempo 50 auf der Panzerstraße noch ruhig da gesessen und gegrinst und geraucht, während andere von älteren Vereinsmitgliedern dabei regelmäßig zur Sau gemacht wurden, womit dieser mir natürlich sehr viel mehr Selbstvertrauen gab und das Gefühl, "das man es kann" - aber hier stand eben das Gefühl im Vordergrund, dass man fast alleine unterwegs und der andere nur Beifahrer ist, nicht Aufpasser.
Die Verkürzung der Probezeit halte ich auch nicht für gut - man sollte diese auf 2 Jahre beschränkt lassen. Meiner Meinung nach sollte man die Probezeit aber generell etwas umstrukturieren und von der Fahrzeit oder gefahrenen Kilometern abhängig machen (Nachweis per Fahrtenbuch), denn viele fahren kaum in der Probezeit, eben aus Angst den schnell den "Lappen" zu verlieren. Es gibt meiner Meinung nach tendenziell viele junge Fahrer, die kaum ihr Fahrzeug beherrschen, da sie kaum über Erfahrungen verfügen - und von unerfahrenen Fahrern geht meiner Meinung nach die größte Gefahr aus, egal wie alt.
Beim Flugschein ist so etwas z. B. vorgeschrieben, dass man soundsoviel Mindestflugstunden (= Flugerfahrung) pro Jahr ableisten muss, um ihn zu behalten, sonst verliert man ihn automatisch.
Halte ich für einen sehr guten Vorschlag / Gedanken von Subbotnik, dass die Probezeitdauer abhängig von der darin gefahrenen Strecke ist. Ich selbst kenne genug Freunde, die, weil sie zum Beispiel mit Geschwistern das Auto teilen müssen, keinerlei Erfahrung mit dem Auto haben und dann auch wirklich total Anfänger-Fehler beim Autofahren machen. Sagen sie teilweise auch oft genug, dass sie sich nicht wirklich wohl fühlen. Und die sind auch alle schon 21 und älter, also seit über gut einem Jahr aus der Probezeit draußen.
Das Problem mit dem Fahrtenbuch ist eben nur, dass das niemand kontrollieren kann, aber dafür würde man sich eine Lösung finden, davon bin ich überzeugt. Wie gesagt, das Problem mit der "Rowdiehaftigkeit" habe ich selbst, vor allem mein Vater nörgelt ständig, wenn ich zum Beispiel statt den vorgeschriebenen 50 km/h zum Beispiel 60 km/h fahre. Natürlich überscheite ich damit die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung, aber ich handhabe das allgemein so: Oft hat eine Geschwindigkeitsbegrenzung ja auch einen ganz konkreten Sinn, zum Beispiel Schlaglöcher in der Fahrbahn oder eine Baustelle. Dann bin ich ohnehin dazu angehalten, langsamer zu fahren, weil ich keinen Unfall riskieren will. Trotzdem mache ich das mehr gefühlsmäßig. Ist natürlich rein rechtlich nicht korrekt, aber meiner Meinung nach sinnvoller.
Andererseits verringere ich aber auch meine Geschwindigkeit dementsprechend, wenn es leicht regnet oder die Temperaturen relativ niedrig sind und ich zum Beispiel noch auf Sommerreifen fahre, obwohl das rein Verkehrsrechtlich nicht notwendig ist (nur für die Versicherung interessant, falls man einen Unfall baut), aber ich tue es dann eben, weil ich mich dann sicherer fühle.
Denn nichts nervt mehr und lenkt dann auch dementsprechend ab als eine Schlange anderer Autos hinter einem, die alle hupen, weil man wirklich 30 km/h fährt, nur, weil irgendwo ein kleiner Haufen Sand von einer Baustelle liegt und alle eigentlich gerne mit 45 km/h da vorbeifahren würden. Das halte ich persönlich dann immer für gefährlicher, dass ich mich dadurch ablenken lasse als wenn ich mich der Fahrgeschwindigkeit anpasse.
Ich finde den Führerschein mit 17 klasse! Ich selber habe den Führerschein mit 16 angefangen und 3 Monate nach meinem 17. Geburtstag fertig gebracht. Und zwar war dies im Mai (ich habe im Februar Geburtstag.) Ich kam relativ gut klar und habe schon nach ca. 4 Monaten den Führerschein fertig gehabt. Ich finde auf jeden Fall, dass der Führerschein mit 17 eine gute Sache ist. Ich sehe außerdem zwischen 17 und 18 jährigen keinen großen Unterschied und wüsste nicht wieso ein/e 17-jährige/r eine größere Gefährdung für den Verkehr darstellen sollte als ein 18-jähriger, denn es gibt genauso bestimmt 18-jährige die in der Praxis viel schlechter sind als 17-jährige. Kommt halt auf jeden Einzelnen an.
Außerdem finde ich es super, dass dadurch das eine Probejahr wegfällt. Wenn man 18 wird hat man dann also wenn man gut dabei war nur noch eine Probezeit von ca. 1 Jahr! Ist doch super oder nicht? Außerdem ist das begleitende Fahren auch ziemlich sicher, da man sich in der Geschwindigkeit und der Rasantheit bei Begleitung der Eltern oder Großeltern bestimmt eher zurückhält und vorsichtiger fährt. Also denke ich im Gesamten ist der Führerschein ab 17 eine tolle Sache!
Was mir bei dem Thema nicht so einleuchtet: Weshalb muss das überhaupt sein? Also weshalb sollte man Kindern mit 17 jetzt schon ermöglichen, Auto zu fahren? Selbst, wer direkt nach der neunten Klasse eine Ausbildung anfängt, ist 15, 16 Jahre alt. Und ich denke, wer nicht gerade auf einem Berg lebt, hat doch auch immer Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel und kann so zu seinem Arbeitsplatz gelangen. Wir konnten ja auch alle damit leben, erst mit 18 Auto fahren zu dürfen. Verstehe nicht so ganz, weshalb man die Leute immer jünger und damit unverantwortlicher Autofahren lassen möchte...
Sippschaft hat geschrieben:Versteh nicht so ganz, weshalb man die Leute immer jünger und damit unveranwortlicher Autofahren lassen möchte...
Woher will man denn wissen, dass jüngere (also 17 statt 18jährige) automatisch verantwortungsloser Auto fahren - das ist noch gar nicht erwiesen und ein Nachweis hierfür fehlt.
Kritisch sehe ich auch dass ein Jahr Probezeit wegfällt - mit welchem Grund? Das begleitende Fahren ersetzt kaum die angesprochene Verantwortung, die man innerhalb diesen einen Jahres noch lernt. Hier sehe ich deutlichen Nachbesserungsbedarf, aber ob das stimmt, erfahren wir ja spätestens in ein paar Jahren durch das Statische Bundesamt wenn es die ersten Zahlen hierzu gibt, bis dato ist alles nur Mutmaßung.
Das gilt ja selbstverständlich nicht für die Allgemeinheit, das sollte ja klar sein. Aber es ist nun einmal so, dass man - je jünger man ist - weniger Verantwortungsbewusstsein hat. Das ist eben so. Das hab ich mir nicht ausgedacht.
PureDiamond, was ist denn bitte an der Probezeit so schlimm? Sie dient wirklich nur dazu, dass man das "schwierige" "Poser-Alter" hinter sich lässt und zwar "sauber", indem der Statt einem einfach unter "strafrechtliche" Messer legt.
Ganz ehrlich: Auch mit 20 kann man noch in dem "Poser-Alter" sein, hängt von der persönlichen Entwicklung ab. Aber man ist es sicher mit 19 weniger oder zumindest ist die Wahrscheinlichkeit sicher höher, dass man mit 19 dann sich eher denkt "Jetzt lassen wir die Sau raus!". Du musst dir überlegen, viele fangen dann mit 20 Bund / Zivi / Studieren an, da ist das dann auch nicht mehr so das Problem mit dem Auto, weil das dann auch weniger benutzt wird. Aber mit 19 ist fast jeder (zumindest Fachabiturienten und Abiturienten) noch in der Schule oder gerade so fertig und hat erst einmal Freizeit. Da halte ich die Gefahr schon größer, dass man dann mehr ein "Geltungsbedürfnis" hat, weil man dann überhaupt die Zeit dazu hat.
Wie gesagt, soweit ich das noch überschauen kann, hat auch niemand gesagt, dass der Führerschein mit 17 deswegen nicht gestattet werden soll, weil 17jährige eine größere Gefährdung wären. Allerdings muss man dazu sagen, dass mit 17 kaum jemand bereits den "großen Batzen" Selbstständigkeit hat, den man als 18jähriger einfach bewältigen muss. Wie gesagt, "muss", nicht "kann", deswegen weiterhin die Gefährdung, dass man auch mit einem Auto Mist machen kann.
Wie gesagt, les dir doch mal meinen vorherigen Post an oder den von Subbotnik, da siehst du auch die "Kehrseite der Medaille", wenn es um "begleitendes Fahren" im weitesten Sinne geht. Zudem ist man faktisch nicht sicherer, denn die Eltern haben keinerlei Kontrolle über das Auto. Die können maximal, wenn sie sehr gute Reflexe haben, dann ins Steuer greifen und die Handbremse ziehen. Aber das gilt auch nur in sehr sehr wenigen Situationen als Gefahrensenkung. Würde ich zumindest nicht auf der Autobahn machen, abgesehen davon, dass hinter einem auch noch Autos fahren.
Sippschaft, du hast wirklich Recht, ich verstehe das auch nicht. Es spricht eigentlich nichts dafür. Denn wenn ich bei 17 bin, kann ich auch sagen "Wieso nicht mit 16?". Rechtlich gesehen besitzt man die gleichen Rechte, geistig, denke ich, ist man auch nicht sonderlich viel weiter, von daher: FÜHRERSCHEIN MIT 16 FÜR ALLE!
Nein, mal im Ernst, ich verstehe es auch nicht. Das fördert durch das begleitende Fahren auch nicht die Selbstständigkeit. Aber vielleicht die familiäre Bindung, in das kann man dann auch wörtlich nehmen.
Wie gesagt, die Probezeit dient ja letztendlich nicht nur uns, sondern vor allem oder zumindest auch dem Staat, denn es gibt dann weniger Unfälle, also weniger Kosten letzten Endes. Und mehr Steuerzahlen gibt es auch.
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