Als Kindergartenmitarbeiterin während dem Dienst rauchen

vom 13.08.2009, 10:10 Uhr

Ich arbeite als Kindergartenpädagogin in einem Kindergarten mit insgesamt 6 Gruppen. Natürlich befinden sich unter unseren knapp 20 Mitarbeitern auch einige Raucher. Diese halten es zumeist nicht einen ganzen Tag ohne Rauchen aus und dürfen laut Leiterin 1 bis 2 Zigaretten pro Tag rauchen.

Ich persönlich finde es aber immer ganz schlimm, wenn die Raucher dann zurück in die Gruppe kommen und sich stinkend zu den Kindern setzen! Die meisten waschen sich nicht einmal die Hände und stinken wirklich extrem nach Rauch. Wie findet oder fändet ihr es, wenn das Kindergartenpersonal während dem Dienst- natürlich nicht vor den Kindern- rauchen darf?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenigstens rauchen diese Kolleginnen nicht vor den Kindern. Wobei es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie nicht doch mal von einem der Kinder "erwischt" werden. Das ist schon der Vorbildfunktion wegen sehr schade.

Wegen dem Gestank würde ich aber die betreffenden Kolleginnen ansprechen. Raucherinnen richen sich selbst ja nicht und da kann es doch gut sein, dass sie unbeabsichtigt handeln. Ein einfaches ansprechen könnte die Lösung sein. Und das Waschen der Hände ist sicher jeder zuzumuten.

Jetzt im Sommer ist alles ja auch noch leicht zu organisieren. Sie gehen vermutlich vor die Tür zum rauchen. Aber wie ist die Sache im Winter gelöst? Und was machen die Kolleginnen bei starkem Regen? Das Rauchen verschieben oder einen Regenschirm nutzen?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Während meiner Praktika in Kindergärten und Grundschulen bestand immer die Möglichkeit für Raucher eine rauchen zu gehen. Ich bin selber Raucher und habe das natürlich auch getan. Es versteht sich von allein, dass man sich dann aber wenigstens so hinstellt, dass einen die Kinder und auch ihre Eltern nicht sehen können, da man ja immer als Vorbild fungiert. Gegen den Raucheratem half immer ein Bonbon.

Ich finde es eigentlich okay, dass man in Kindereinrichtungen den Angestellten die Möglichkeit einräumt eine rauchen zu gehen. Nur müssen die sich dann an gewisse Regeln halten. Ich finde es nicht okay, dass sich manche danach keinen Bonbon oder ähnliches einwerfen. Ich finde das gehört schon dazu. Wenn man schon dieses Privileg eingeräumt bekommt, dann muss man auch damit richtig umgehen.

Ebenso finde ich es nicht okay, dass es manchen Angestellte gibt, die sich für Stunden in Raucherbereiche verziehen. Das habe ich auch schon oft genug erlebt.

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» Aresas » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,61 »



Hallo zusammen!

Ich denke, dass es eben viele Raucher gibt, die nicht den ganzen Tag ohne Zigarette auskommen. Das macht auch leider nicht vor Erziehern halt. Daher finde ich es schon in Ordnung, wenn die Erzieher oder Erzieherinnen zwischendurch mal eine Rauchen gehen. Allerdings sollen sie dann wenigstens, anschließend die Hände waschen und vielleicht einen Kaugummi kauen.

Es sollte den Kindern wirklich nicht zugemutet werden, dass die direkt neben den nach Zigarette riechenden Erziehern zu sitzen. Vielleicht sollte man da mal mit den Rauchern sprechen und ihnen dann nahe legen, dass sie ja ruhig zwischendurch mal rauchen gehen können, sich dann aber hinterher die Hände waschen und einen Kaugummi oder ein Bonbon nehmen sollten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Ich bin selber Raucher und ich weiß, wie schwer es ist 8 Stunden nicht zu rauchen. Deswegen finde ich es schon richtig, wenn man auch während der Arbeitszeit mal eine Pause machen kann und rauchen kann.

Im Kindergarten oder auch als Pädagoge in der Schule ist es nun mal sehr schwer dort auch zu rauchen, ohne dass die Kinder es mitbekommen. Sei es, weil man "erwischt" wird, oder nach Rauch riecht.

Erstmal sollte wirklich nur da geraucht werden, wo keine Kinder hinkommen und man als Vorbildfunktion noch Respekt geniessen kann. Dann sollte man sich erst mal die Finger waschen und eventuell auch mal die Zähne putzen oder ein Mundspray nehmen. Kaugummi oder Bonbons finde ich auch nicht gut. Denn den Kindern ist es wahrscheinlich nicht erlaubt Kaugummi zu kauen. Das sollte einer Erzieherin auch nicht erlaubt sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also das habe ich auch schon oft gesehen, als ich als 1 EUR Jobber in einer Grundschule und im Kinderhort gearbeitet habe.

Den Kindern wird gesagt rauchen wäre schädlich und giftig, deswegen dürfen sie es nicht, aber die Erzieher und Lehrer selbst stellen sich in eine Ecke nahe der Einrichtung und paffen wie die Vulkane! Das ist einfach unmöglich, als wenn die Kinder das dort nicht mitkriegen würden

Und es ist sehr unvorbildlich was zu sagen, aber es selber genau anders zu machen. Dann wird die Kippe noch einfach weggeworfen und das Vorbild für die kleinen ist perfekt! Sowas sollte verboten werden, was jedoch schwer möglich sein dürfte, den da sie ja außerhalb des Geländes der Schule, des Hortes rauchen, ist es freies "Land".

Meiner Meinung nach würde ein guter Lehrer oder Erzieher gar nicht erst in Kauf nehmen von seinen Schützlingen beim rauchen erwischt zu werden. Am besten wäre wenn er selbst überzeugter nicht raucher ist, weil dann ist er definitiv ein gutes Vorbild in der Hinsicht.

» thefuture2 » Beiträge: 60 » Talkpoints: 0,16 »


Hallo!

Ich sehe das etwas anders. Erzieher und Lehrer sind keine Vorbilder, Vorbilder sind einzig und allein die Eltern. Wenn ein Erzieher eine stärkere Vorbildfunktion einnimmt als die Eltern läuft in der Erziehung gehörig etwas schief.

Eltern sollten aber eben IN ihrer Rolle als Vorbild mit den Kindern über die rauchenden Erzieher reden. Warum sie das tun, was es mit dem Körper macht und dass es kleine Kinder nicht tun sollten. Ein normal neugieriges Kind wird sowieso danach fragen,oder nicht?

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Feuerputz: Du scheinst aber doch eine romantische Vorstellung von Erziehung zu haben :)

Richtig ist, dass die Eltern die Vorbilder schlecht hin sind. Gerade in dem Alter. Und natürlich werden Kinder fragen, was Erwachsene da in den Mund stecken und anzünden. Aber wie möchtest Du einem Kind die Gefährlichkeit und Sinnlosigkeit des Rauchens erklären, wenn dann die Erzieherin raucht? Und solange Dein Kind Kontakt zu anderen Menschen hat, wird es sich selbst Vorbilder in Ergänzung zu den Eltern/Geschwistern wählen. Würde gerne wissen wollen, wie so was zu verhindern wäre.

Jetzt sieht das Kind, dass das Rauchen folgenlos ist! Wie soll ein Kind nun begreifen, dass es trotzdem schlecht ist? Vor allem wenn es beständig sieht, dass die Erzieherin raucht? Ein 4jähriges Kind kann dann nur verwirrt werden. Egal, was die Eltern da sagen. Ist doch schon bei Erwachsenen so. Welcher (erwachsene) Raucher ist sich nicht über die "möglichen" Folgen bewußt? Warum wird dann trotzem weiter geraucht?

Weil jeder Raucher davon ausgeht, dass es ihn selber nicht treffen wird! Denke, wenn man zuverlässig sagen könnte, noch X Zigaretten und dann läßt sich der Lungenkrebs diagnostizieren, dann würden wohl alle aufhören. Aber so bleibt die Einstellung: es passiert immer nur den anderen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich sehe meine Sicht nicht als romantisch an, sondern ziehe meine These aus entsprechendem Fachwissen und aus Erfahrungswerten. Irgendwann werden KInder mit Rauchern konfrontiert, ebenso mit Fettleibigen und Drogenabhängigen. Als das können auch eben Lehrer oder Kindergartenmitarbeiter sein. Die Verpflichtung der Eltern besteht darin, die Kinder über so etwas aufzuklären und ich schätze das durchschnittliche Kindergartenkind als intelligent genug ein, auch eine abstrakte Gefahr meiden zu können.

Eben wurde noch gesagt, dass die rauchende Kindergärtnerin stinkt. Allein dies ist doch eine Folge, die Kinder direkt wahrnehmen können.

Klar werden sich Kinder Vorbilder wählen, die nicht aus den Eltern bestehen. Aber eben erst später, bis zur Pubertät machen die Eltern die Spitzenposition aus.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Von welchem Fachwissen könnte ich ableiten, dass ein Kindergartenkind die Fähigkeit besitzt, abstrakte Gefahren wahr zu nehmen oder Handlungen in deren Tragweite zu verstehen, bei denen es keine unmittelbare Rückkoppelung gibt.? :o

Ich denke, so was wird vor der Grundschule nicht erwartet. Juristen unterstellen so eine Fähigkeit übrigens erst ab dem 14ten Lebensjahr! Könnte man dann übrigens die Kindergärtnerinnen für unwissend halten, wenn sie die Kinder nicht alleine über die Strasse schicken? Schliesslich sind sich die Kleinen der (abstrakten) Gefahr eines Unfalls bewusst :lol:

Und die Ansicht, dass die Eltern bis zur Pubertät die einzig annehmbaren Vorbilder sind, halte ich tatsächlich für zutiefst romantisch! ;)

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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