Als Kindergartenmitarbeiterin während dem Dienst rauchen

vom 13.08.2009, 10:10 Uhr

Ok, das Wort einzig streiche ich, das war falsch ausgedrückt. Die Relevantesten sind es trotzdem.

Ein Kindergartenkind ist trotzdem vernunftbegabt genug, um Gefahren wahr zu nehmen, die nicht unmittelbar bestehen. Diese müssen aber eben kindgerecht vermittelt werden. Kinder sind sich bewusst, dass sie im Wasser ertrinken können, dazu muss man sie nicht bis zur Bewusstlosigkeit untertauchen. Ebenso kann man ihnen vermitteln, dass Straßenverkehr gefährlich ist, ohne sie vor ein Auto zu schubsen. Wenn sie zum Beispiel durch spielen in einer Gruppe nicht abgelenkt sind, wird ein Kind auch vermeiden grundlos auf die Straße zu laufen. Es kommt halt darauf an, wer es ihnen vermittelt. Nicht umsonst glauben Kinder an den Weihnachtsmann, wenn Eltern ihnen versichern, dass es diesen gibt. Getroffen werden sie ihn ja kaum haben.

Aber welche Gefahr soll denn nun von einer rauchenden Betreuungsperson ausgehen? Die Gefahr der Nachahmung sehe ich nicht, wenn Eltern als stärkere Personenrollen als Gegenwirkung auftreten.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selber bin auch Raucher und finde es nicht schlimm wenn eine Erzieherin wären ihrer Pause, sich mal eine raucht. Den sie kann in ihrer Pause machen was sie will. Natürlich sollte die Raucherpause da statt finden, wo die Kinder das nicht mit bekommen.

Und man sollte darauf achten, das man nicht gerade nach Rauch riecht. Es gibt genug Möglichkeiten etwas dagegen zu tun. Und man sollte sie auch war nehmen wie Mundspray oder Bonbons.

Und was hat das alles mit der Vorbildfunktion von Erzieher und Lehrer zu tun, nur weil sie rauchen. Kinder sollten doch von Anfang an lernen, das nicht jeder Mensch perfekt ist. Und das man nicht alles nachmachen soll. In meinen Augen haben Erzieher und Lehrer andere, wichtiger Aufgabe, die sie erfüllen und das alles hat nichts damit zu tun, ob sie nun rauchen oder nicht.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Angenommen, Erzieher und Lehrer haben wirklich "andere" Aufgaben, wichtigere Aufgaben, als den Kindern als Vorbild zu dienen. Welches könnten da die vorrangigen Aufgaben sein?

Vielleicht verstehe ich den Erzieherberuf oder den Lehrauftrag von Lehrern schlicht falsch. Aber wenn die Kinder im Kindergarten nicht einfach weggesperrt werden sollen, dann erwarte ich, dass das Kind sinnvoll beschäftigt wird! Und hier spielt der Erzieher oder die Erzieherin die wichtigste Rolle!

Das eigene Kind wird nun einer Person anvertraut. Sorry, aber das mindeste was ich hier erwarte, ist dass eben diese Menschen als Vorbild taugen. Ich möchte mein Kind nicht in eine Situation bringen, in der es an mir zweifelt oder der Erzieherin nicht vertrauen kann. Wenn ich nun auf das Kind einrede und ihm beibringe/erkläre, dass das Rauchen schädlich ist - es aber täglich das "Gegenteil" sieht, dann verliere ich solange an Glaubwürdigkeit, bis der betreffende Raucher an den Folgen gestorben ist und das Kind eine Rückkoppelung erfahren hat. Ich weiss nicht, woher die Annahme kommt, Kindergartenkinder könnten durch die Theorie lernen. Und Kindergartenkindern abstraktes Denken zu unterstellen ist schon sehr mutig!

Wie nun Kinder von Anfang an lernen sollen, dass nicht jeder Mensch perfekt ist, verstehe ich nicht. Du nimmst ihnen ja die Möglichkeit, den "perfekten" Zustand kennen zu lernen. Was sie so lernen können, ist dass das Rauchen "normal" ist und eben dazu gehören kann. Und das man nicht alles nachmachen soll ist eigentlich klar. So was bekommt jedes Kind beigebracht. Funktioniert ja auch prima :lol: Ausserdem sehe ich nicht die Gefahr darin, dass das Kindergartenkind dann Abends heimlich selber raucht - die Gefahr droht später!

Und schädlich sind diese rauchenden Vorbilder (ja, das sind sie) einfach deshalb, weil hier eine Prägung statt findet. Wie schädlich ist es, wenn ein Kind in einer Familie aufwächst, in der der Vater regelmäßig die Mutter verprügelt? Dem Kind wird dann selbst auch keine Gewalt angetan. Dies vielleicht als weitere Spielart der Vorbildfunktion.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also ich empfinde es schon als nicht in Ordnung, wenn Personen mit Vorbildfunktion - und in Bezug auf vorangegangene Diskussion muss ich sagen, dass ich Kindergärtner/innen so einstufe - rauchen oder ähnliches.

Ich fand es schon immer auf der Regelschule oder auf dem Gymnasium unschön, wenn die Lehrer geraucht haben, aber den Schülern war es untersagt. Ich selbst bin Nichtraucher, habe also kein Problem, wenn das Rauchen untersagt ist, aber dann sollte sich auch jeder in der Einrichtung daran halten, und da gehören Lehrer eben auch mit dazu. Im Kindergarten ist es dann genau dasselbe. Was hinterlässt es schon für ein Bild, wenn die Erzieher sagen, Rauchen ist ungesund, das solltet ihr nicht tun, und dann stehen sie im nächsten Moment mit der Zigarette in der Hand da?

Ich weiß natürlich nicht, inwieweit Kinder da jetzt denken, aber ich wäre dann der Meinung:

1. Die Erzieherin lügt.
2. Rauchen kann ja doch gar nicht so schlecht sein.

Zwar wird ein 4- oder 5-jähriger deswegen wohl nicht gleich auch mit rauchen anfangen, aber einen Eindruck hinterlässt das schon, auch wenn die Folgen davon vielleicht nicht gleich zu merken sind.

Ich bin daher auf jeden Fall der Meinung, dass es Kindergärtnern (und auch Lehrern) verboten sein sollte zu rauchen, solange sie sich im Umfeld der Kinder bewegen.

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» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das ja schon gruselig, wenn mich jemand anspricht, der geraucht hat - wie schlimm müssen es dann die kleinen Kinder finden? Ich finde das schon nicht gut, wenn man in diesem Beruf raucht.

Dennoch ist es nochmal was anderes, wenn man direkt im Dienst raucht. Da ist es zum mindest hier nicht erlaubt. In den Pausen kann man rauchen - aber nicht, wenn man mit den Kindern zu tun hat - das dürfte aber auch jedem klar sein. Zum mindest als Erzieherin.

Einmal hatte meine Mutter eine Angestellte, die der Meinung war, alle 30 Minuten eine rauchen zu müssen. Das setzte dann natürlich ein Mitarbeitergespräch. Schließlich wird man pro Stunde mehr oder weniger gezahlt und wenn man das hoch rechnet, dann arbeitet diese Person fast 2 Stunden weniger, wenn sie für eine Zigarette 10 Minuten benötigt. Desweiteren ist es natürlich denen gegenüber unfair, die nicht rauchen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Während der Arbeitszeit zu rauchen, geht für mich nicht. Die Nichtraucher dürfen ja auch keine "Raucherpause" machen, sodass es ihnen gegenüber ungerecht ist und ich habe auch eine sehr liebe Kollegin gehabt, die starke Raucherin war. Sie hat nur vor der Arbeit und in ihrer Pause, als auch danach geraucht. Im gesamten Gebäude herrschte Rauchverbot und das fand ich auch gut so. Der Spielplatz war ebenfalls tabu und so gab es nur die Möglichkeit, vor der Tür zu rauchen. Das war auch in Ordnung, die Kinder haben es während der Pausen und nach Feierabend nicht mitbekommen und fertig aus, die Maus.

Ob man als Erzieher/in raucht, ist eine persönliche Angelegenheit. Nur, weil jemand raucht, heißt es ja nicht, dass er keine gute pädagogische Arbeit ableisten kann. Aber eine gewisse Pflege und so weiter gehört einfach dazu, aber das wird ja grundsätzlich vorausgesetzt.

Ich finde es an sich auch nicht angenehm, von Rauchern umgeben zu sein, aber wenn es stört, sollte man es eben auch mit den rauchenden Kollegen direkt klären und da eine Lösung finden, die für alle tragbar ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich selbst mache gerade die Ausbildung zur Erzieherin und habe bereits ein 2-jähriges Praktikum in einem Kindergarten hinter mir und dort wurde es ebenso gehandhabt das die Raucher ab und zu mal eine Raucherpause einlegen durften. Für diese Pausen gab es jedoch bestimmte Regeln an die sich dort alle gehalten haben: Zum einen durfte man natürlich nicht vor den Kindern rauchen und man musste sich in diesen Pausen (auch wenn alle Kinder im Haus waren) entfernt von dem Haus hinstellen wo die Kinder einen nicht sehen konnten. Ich hatte nie ein Problem mit dieser Regel, finde es jedoch albern. Ich bin mir sehr sicher das fast jedes Kind eine Person im engeren Umfeld hat die raucht (eigene Eltern, Großeltern, andere Verwandte oder Bekannte) und es dort schon einmal gesehen haben. Und wenn man draußen raucht und ein Kind einen doch mal sehen sollte, dann wäre es eben so. Die Kinder kriegen in diesem Fall wenigstens nicht den ganzen Rauch ab, wie eventuell zu Hause.

Natürlich habe ich mir nach den Rauchpausen auch immer die Hände gewaschen, ich finde es selbst unangenehm wenn meine Hände so sehr nach Rauch riechen, aber so wie du es hier hinstellst würde es den Kindern schaden. Inwiefern? Sie kriegen keinen Rauch ab, sie sehen einen nicht beim Rauchen und insofern sie es nicht kennen würden sie den Geruch auch nicht dem Rauchen zuordnen. Wenn es hier um unangenehme Gerüche geht, dann sollte man sich genauso die Leute vornehmen die eher selten duschen und einen allgemein unangenehmen Körpergeruch besitzen. Gestört haben sich die Kinder bei mir nie daran.

Außerdem finde ich es albern die Kinder von einem sehr weit verbreitetem Problem fernhalten zu wollen. Laut der heutigen Pädagogik sollen Kinder alles erfahren dürfen, sie kommen auch mit anderen unangenehmen Themen in Kontakt durch ihr Umfeld (Tod, Scheidung etc.) und müssen diese Themen kindergerecht verarbeiten. Wieso wird das Rauchen hier ausgeschlossen? Warum sollten sich Kinder nicht ihre eigene Meinung zu diesem Thema bilden dürfen?

Das immer so auf den Rauchern rumgehackt wird finde ich wirklich nicht schön, es gibt weitaus schlimmere Dinge.

» yuuhi » Beiträge: 281 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich würde so etwas überhaupt gar nicht tolerieren und mich auch beschweren. Ich meine, die Leiterinnen und die Betreuerinnen müssen für die Kinder Vorbilder sein und deswegen passt es gar nicht, wenn diese Personen rauchen gehen.

Auch wenn es die Kinder nicht sehen wie die Personen rauchen, verstehen sie irgendwann, dass sie rauchen gehen und vorallem merken sie es ja auch danach, wenn sie stinkend zurückkommen. Das finde ich überhaupt nicht in Ordnung und würde mich als Elternteil auch dagegen wehren.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zu diesem Thema fällt mir gleich meine Grundschullehrerin ein, die ich immer gemieden habe, wenn es zu engerem Kontakt kam. Das lag daran, dass die Frau nicht nur extrem viel geraucht hat, sondern auch viel Kaffee getrunken hat und sie hat nachher dann auch immer richtig schlimm gerochen. Als Kind empfand ich das immer als wirklich ekelhaft, mit dem Alter hat sich daran natürlich auch nicht viel geändert. An sich aber kann ich mir gut vorstellen, dass das in einem Kindergarten ähnlich ist, die Kinder werden es dort auch nicht unbedingt als angenehm empfinden, wenn die Kindergärtnerinnen stinken oder? Vielleicht distanzieren sich diese dann bewusst von den Rauchern?

Aber verbieten kann man das meines Wissens nach schlecht. Das würde auch nicht so gut laufen, denn Rauchen ist ja auch eine Sucht und ich schätze mal, dass das den Kindergärtnerinnen nicht so gefallen wird, wenn sie nicht mehr rauchen dürfen. Es wird sich vielleicht auch an nervösem Verhalten oder anderen Verhaltensstörungen zeigen und je nachdem wie lange man schon raucht, kann man sich das auch nicht so einfach abgewöhnen. Sofern ich aber weiß, kann man sowas nicht absolut verbieten, ein Arbeitgeber darf einen Bewerber beispielsweise ja auch nicht fragen, ob er Raucher ist oder nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich persönlich weiß gar nicht ob es bei uns Kindergärtnerinnen gibt die rauchen. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass mich das nicht stören würde. Ich bin mit dem Kindergarten sehr zufrieden und die Erzieher machen dort alle einen sehr ordentlichen Eindruck. Alle sind sehr motiviert und gehen super mit den Kindern um. Wenn da jetzt eine Erzieherin Raucherin ist, wüsste ich nicht was sich an diesem Umständen ändern würde.

Natürlich ist es ratsam sich nach der Zigarette die Hände zu waschen. Wenn ich es jetzt aber andersherum sehe, dann müssten sich meine Eltern und meine Schwiegereltern auch immer die Hände waschen wenn sie die Kinder anfassen. Ganz ehrlich, das machen die auch nicht.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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