Kantine und Mensa, ist das essbar?

vom 12.08.2009, 22:41 Uhr

Der Student geht so lange zur Mensa bis er bricht. -Vielleicht nicht Kleist, für mich aber trotzdem sehr zutreffend. Im Studium habe ich mir bereits früh abgewöhnt, ein warmes Mittagessen zu mir zu nehmen, aus dem einfachen Grund, dass die angebotenen Speisen unserer Mensa einfach die Bezeichnung Lebensmittel oft nicht verdient hatten. Bei zahlreichen Praktika hatte ich inzwischen das zweifelhafte Vergnügen auch einige Kantinen testen zu dürfen. Das Ergebnis fiel allerdings jedesmal recht ähnlich aus: Ich will das nicht essen.

Vielleicht bin ich ja einfach zu wählerisch? Es ist ja nun auch nicht so, dass das Essen solcher Großküchen mir wirklich nicht schmecken würde. - Bei den Mengen an zugegeben Geschmacksverstärker ja auch praktisch unmöglich, dass es nicht schmeckt. Auch bin ich mir darüber im klaren, dass es unmöglich ist, für eine solche Menge an Leuten und für ein derartig geringes Budget zu kochen wie im Restaurant. Was mich wirklich stört sind eher grundlegende Dinge. Muss es beispielsweise sein, dass eine Mitarbeiterin die Nudeln mit der, zugegeben behandschuhten, Hand aus dem Topf greift und sie auf eine Mulde in meinem Tablett klatscht? Auch ist mir der gesundheitliche Aspekt beim Essen nun einmal sehr wichtig. Natürlich kann eine Kantine kein kaltgepresstes Olivenöl für ihre Speisen verwenden. Aber müssen Nudeln und Reis wirklich in einem Fett schwimmen, dass nach einiger Zeit am Boden des Tellers aushärtet? Da ist der Herzinfarkt doch früher oder später vorprogrammiert.

Wie handhabt ihr das Problem der Ernährung unter der Woche? Geht ihr in Kantinen, beziehungsweise in der Mensa essen, schmeckt es euch dort und fühlt ihr euch danach wohl? Oder teilt ihr mein Kantinen-Trauma und bringt euch lieber ein Brot von zu Hause mit?

» Miss Marple » Beiträge: 113 » Talkpoints: 6,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

Ich denke, es gibt nicht nur schlechte Kantinen und Mensen. In einigen ist das Essen annehmbar, in manchen sogar richtig gut.

Ich hatte sogar mal das Glück, einige Male in eine richtig gute Mensa gehen zu können. Nur an dem Institut, an dem ich jetzt bin, ist die Mensa einfach grottenschlecht. :(

Fleisch ist immer schuhsohlenartig zäh, Pasta schwimmt im Fett, Gemüse nimmt schon eine sehr ungesund wirkende Farbe an, so lange liegt es wohl schon herum. Ich habe, bevor ich Vegetarierin wurde, auch einige Male versucht, dort in der Mensa ein kleines Schnitzel zu mir zu nehmen, und beide Male hatte ich danach von der harten Fleischmasse und dem kratzigen, rauen Paniermehl, eine Zahnfleischentzündung. Das habe ich sonst nie gehabt, also will das was heißen. Also habe ich diese Mensa seitdem wegen ihres grottenschlechten Essens gemieden.

Ich esse mittlerweile mittags zwischen den Kursen nur noch kalt. Dinge, die ich mir endweder direkt in einem Supermarkt in der Nähe gekauft habe, oder solche, die ich morgens von zuhause mitnehme. Das kann Brot sein, Brötchen, oder auch mal Obst. Aber in die Mensa gehe ich schon lange nicht mehr.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann die vorgebrachte Kritik eigentlich nicht nachvollziehen. In meinem Leben habe ich sowohl die Mensa kennen gelernt, als auch Kantinen. Und bei denen waren die Unterschieder zwar immens, aber immer so, dass es essbar war. Und wenn es nur Wiener Würstchen mit Brot gab ...

Und auch jetzt gibt es bei mir in der Kantine Kollegen, die immer(!) ein Haar in der Suppe finden müssen. Entweder es wird am Essen selbst gemäckelt, oder aber dann am Preis. Das schöne aber ist, dass die Kollegen jeweils gegensätzlich argumentieren. Den einen wird zu wenig Fleisch angeboten, andere empfinden das zu oft Fleischgerichte als Hauptgericht angeboten wird. Oftmals wird nach einem "gesunden" Essen geschrieen, das Bio Essen wird aber auf Grund des "anderen" Preises nicht angenommen. Und wir reden vom Preis her immer von einer Dimmension unter 5 Euro pro Essen (OK, ohne Getränke!). Das halte ich persönlich für sehr wohl vertretbar.

Ich glaube, dass es besonders in meiner Firma Leute gibt, die sich wirklicher Probleme gar nicht bewusst sind und die sich evtl. einfach mal um andere Dinge mit der gleichen Vehemenz kümmern sollten.

Anderseits: wenn das die Leute beschäftigt ist es mir immer noch lieber, als wenn Kurzarbeit oder Entlassungswellen die beherrschenden Gesprächsthemen wären.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo derpunkt,

Natürlich gibt es Menschen, die haben an allem etwas auszusetzen. Wie du es beschrieben hast, ist es treffend. Es gibt aber tatsächlich auch wirklich schlechte Kantinen, mit wirklich schlechtem Essen.

Sicherlich ist es Geschmackssache und individuell verschieden, ob einem ein Gericht gefällt, oder nicht. Der eine Mensch mag es süßer, der andere salziger, und so weiter. Aber es gibt tatsächlich auch Dinge, die man quasi "qualitativ messen" kann. So kann man nun einmal sagen, dass Essen schlecht ist, wenn beispielsweise das Gemüse schon fleckig wird. Oder wenn Fleisch so zäh ist, dass man es gar nicht mehr beißen kann. "Schön knusprig" wird bei dieser Zähigkeit keiner mehr sagen. Es ging hier ja nicht nur um kleine "Macken" oder irgendwelche Zustände, die vom einen positiv, vom anderen negativ bewertet werden, sondern um wirklich einfach schlecht zubereitetes Essen, das allgemein als schlecht zubereitet gelten und von fast niemandem gerne gegessen werden würde.

Natürlich sind nicht alle Kantinen oder Mensen schlecht. Das wurde hier auch schon geschrieben. Aber es gibt sehrwohl schlechte und ich habe wohl einfach das Pech, eine schlechte an meinem Institut erwischt zu haben. Ich schrieb ja auch, dass an meinem früheren Institutsstandort eine absolut tolle Mensa war. Nur befindet sich die nun einfach zu weit weg für mich, seitdem ich an einem anderen Standort studiere.

Ich denke übrigens auch nicht, dass wir mit solchen Gesprächen von wahren Problemen ablenken. Sicherlich gibt es viel schlimmere Dinge, als schlechtes Essen. Aber Talkteria ist vielfältig und hier werden so viele verschiedenste, schlimme und weniger schlimme, Dinge "besprochen". Da kann Kantinenessen doch auch mal ein Thema sein, oder?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aber Talkteria ist vielfältig und hier werden so viele verschiedenste, schlimme und weniger schlimme, Dinge "besprochen"

Selbstverständlich sehe ich das auch so. Und meine Aussage war wohl missverständlich fomuliert :( Ich meinte damit nämlich meine Kollegen bei der Arbeit, welche meiner Meinung nach keinen objektiven Grund zur Beschwerde bei dem Thema haben.

Diese Meinung habe ich gewonnen, nachdem ich auch konkret nachfrage, was denn nun schlecht gewesen sein soll. Und eine dann folgende, halbherzige "larifari" Antwort zeigt mir eigentlich schon, dass es den Leuten eigentlich sehr gut geht!

Ich empfinde das Kantinenessen eben nicht als Highlight der Kochkunst. Aber Kantinenessen ist auch weit weg vom Versuch, den menschlichen Körper übermässig zu belasten. Es ist günstig, macht satt und schmeckt manchmal auch gut!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich weigere mich standhaft in der Mensa zu essen. Ich bin da eh wählerisch und ich sehe es nicht ein, für etwas Geld auszugeben, was mir zu 90% sowieso nicht schmecken würde. Und ich bin keine, die wahllos irgendwas in sich hineinstopft, nur um was im Magen zu haben. Dann esse ich eben erst, wenn ich daheim bin oder nehme mir eben was mit in die Uni.

Aber: ich finde gut, dass man den Studenten die Möglicheit gibt, für das Geld essen gehen zu können. Die meisten Studenten sind eh chronisch pleite und da ist das eine gute Möglichkeit für wenig Geld trotzdem zu essen. Da kann man eben keine kultinarischen Ergüsse erwarten. Nicht alle Mensen und Kantinen sind schlecht, aber unsere würde ich durchaus als solche bezeichnen.

Ich bekomme einfach die Kriese, wenn da was in Öl ertränkt wurde oder alles so derart fad schmeckt, dass man sein persönliches Salz mitschleppen muss. Aus diesem Grund meckere ich nicht weiter drüber,sondern lasse es einfach und freue mich für die, denen es schmeckt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


In meiner Studentenzeit konnte man das klassische Mensa Essen auch vergessen. Nudeln und Reis waren natürlich auch in Fett ertränkt - warum macht man das eigentlich? Damit sie weniger zusammenkleben? - Gemüse war zu Tode gekocht und Fleisch war einfach nur zäh. Dann gab es auch noch solche kulinarischen Highlights wie "Bolognese" Soße, für die mit Sicherheit kein Hackfleisch sondern irgendwelches Fleisch was übrig geblieben war verwendet wurde.

Zum Glück hatte meine Mensa aber mehrere Restaurants und in einem gab eine Salatbar, die immer ein recht gutes und frisches Angebot hatte und außerdem hatten wir auch eine Cafeteria wo Brötchen und Sandwiches verkauft wurden und die waren auch essbar. Deshalb habe ich mir dann recht schnell angewöhnt Abends richtig zu essen und in der Mittagspause nur ein Sandwich oder einen Salat zu essen. Der Nebeneffekt dieser Ernährungsweise ist, dass ich heute richtig gut kochen kann. Denn ich hatte natürlich kein Geld um Abends ordentlich essen zu gehen und habe deshalb irgendwann angefangen mich mit Kochbüchern zu beschäftigen oder meine Mutter am Telefon mit Rezeptfragen zu belästigen.

Kantinen habe ich bis jetzt allerdings noch keine schlechten kennengelernt. Natürlich hat das Angebot nicht immer meinen Geschmack getroffen, aber die Qualität des Essens war eigentlich immer gut. Im Moment esse ich aber in keiner Kantine, weil es bei uns keine gibt, wir bekommen 2 Euro irgendwas pro Tag als Ausgleich. Und deshalb bin ich wieder zu meiner "Mittags Sandwich und Abends ein richtiges Essen" Ernährung aus Studententagen zurückgekehrt, denn in der näheren Umgebung gibt es hier nur Fast Food Restaurants und Supermärkte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Nach all der Kritik, muss ich hier mal unsere Mensa loben. Das Essen schmeckt immer gut, sieht immer appetitlich aus und ist erschwinglich. Die Gerichte sind abwechslungsreich(d.h. es gibt nicht alle zwei Wochen das gleiche) und es gibt immer drei Wahlmöglichkeiten: Vegetarisch, normal und Tageseintopf. Dazu kann man dann die Beilagen kombinieren wie gewünscht, auch Obst kann man immer dazu kaufen. Gewürze zum Nachwürzen stehen auch bereit. In der Cafeteria gibt es belegte Brötchen und Quarkspeisen, für Leute, die nichts warmes möchten.

Nicht umsonst gewinnt unsere Mensa regelmäßig vier von fünf goldenen Tabletts im Mensaranking. Da dürfen die Studenten sagen, wie die ihre Mensa finden und müssen für eine Reihe von Aspekten Punkte verteilen. Man kann also auch harrsche Kritik üben, wenn nötig, aber bei uns findet man kaum jemanden, der viel auszusetzen hätte. Natürlich schmeckt icht jedem alles und ich gehöre auch zu den Menschen, die nur eine kleine Auswahl von Gerichten mögen, aber die Sachen, die ich dort essen waren immer super!

Man kann also nicht einfach so behaupten, dass Kantinenessen grundsätzlich schlecht sei. Das stimmt einfach nicht. Auch da gibt es schwarze Schafe, aber genauso gibt es die positiven Mensen und Kantinen, die ausgezeichnete Arbeit leisten. Und denen tut man Unrecht, wenn man sich echauffiert und behauptet, wer dort äße, schaufele wahllos Fraß in sich hinein, denn etwas anderes gäbe es dort nicht! Das ist Blödsinn!

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hi!

Ich kann es auch nicht bestätigen, das das Essen in der Mensa nicht schmecken soll. Ganz einfach aus dem Grund, ich habe meine Ausbildung als Köchin dort gemacht und unsere Mensa hat einen sehr guten Ruf. Wo selbst andere Menschen gegessen haben, als nur Studenten.Unsere Mensa hat zu gar ein eigens Restaurant so wie eine eigne Pizzeria und die waren und sind stets immer sehr gut besucht. Wegen der guten Nachfragen an den Speisen ist auch noch ein Partyservice eröffnet worden. Der stets immer sehr viele Aufträge hatte und immer noch hat.

Und das Vorurteil, das in Mensa oder Kantinen mit Geschmackverstärker gekocht wird stimmt auch nicht. Bei uns war alles ohne. Das Gemüse und das Obst kam , wenn es möglich war, von Bauern aus der Gegend, sonst von einen sehr guten Händler. So war es auch mit den anderen Produkte. Den der Gewinn, der durch den Partyservice eingenommen worden war, wurde immer in die Qualität der Zutaten investiert.

Also bin ich der Meinung das man nicht jede Mensa oder auch Kantine über einen Kamm ziehen kann. Den es gibt darunter auch sehr gut. es kommt immer auf die Verantwortlichen an, was sie daraus machen. Es gibt ja auch Restaurant wo man sich nur noch über die Speisen wundern kann.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Ich bin Studentin und gehe so gut wie nie in die Mensa, weil das Essen oft kaum genießbar ist. Eine Zeit lang war es ganz ok, aber seit einiger Zeit gibt es wieder nur dasselbe wie zuvor. Die meisten Dinge sind fritiert und fettgetränke und es gibt immer nur dieselbe rote Soße zu allem. Egal ob Geschnetzeltes oder Leberkäs, immer dieselbe Soße... Ich muss sagen, dass ich bisher nur schreckliches Mensaessen hatte und mir lieber selber zu Hause was koche. Oft hole ich mir beim Bäcker ein belegtes Brötchen oder Ähnliches, wenn ich den ganzen Tag nicht heim komme und erst abends kochen kann.

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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