Kinderarbeit auf dem McDonalds-Parkplatz?

Ich weiß wirklich nicht, was ich von der heute beobachteten Szene halten soll. Meine Familie und ich haben uns einen kleinen Snack bei Mc Donalds geleistet. Da wir eine Weile auf unser Essen warten mußten, wurden wir gebeten auf den Seitenstreifen zu stehen. Auf einmal sagt mein kleiner Sohn zu mir, daß er einen Jungen gesehen hat, der mit einer großen Gartenharke die Erde bearbeiten würde.

Ich glaubte zuerst an einen kleinen Streich von ihm und nahm seine Erzählung nicht ernst. Aber dann erblickte ich das ungefähr sechs bis sieben Jahre alte Kind selber. Es machte sich, gemäß der Anweisungen seiner sichtlich schwangeren Mutter, ans Werk. Diese war aber auch nicht untätig und kehrte fleißig den Parkplatz um das Beet herum.

Immer mal wieder versuchte der Kleine mit der ihm aufgetragenen Arbeit aufzuhören, aber dann rügte ihn die Mama und sagte zu ihm, daß er aufhören solle zu schimpfen. Etwas wiederwillig schwang der junge Mann erneut die Harke und pflügte die Erde um. Es war ein sehr großes und bestimmt auch schweres Werkzeug und das Kind hatte seine Mühe den Boden zu bearbeiten.

Ich habe diese Frau schon des öfteren bei der Gartenarbeit gesehen. Sie verdient sich anscheinend in der Schwangerschaft ein Zubrot bei Mc Donalds. Manchmal tat sie mir sehr leid, daß sie mit ihrem Bauch diese nicht gerade leichte Arbeit, auch in der glühenden Sonne, verrichtete. Allerdings kam sie mir nicht gerade ärmlich vor. Aber das kann auch täuschen.

Doch findet ihr die Entscheidung der Mutter, ihren Sprößling mitarbeiten zu lassen, in Ordnung? Mich wundert ehrlich gesagt ein wenig, daß Mc Donalds, dieses überhaupt zuläßt. Auf jeden Fall hatte der Junge keinen Spaß dabei und sah ziemlich gequält aus.

Hast du denn nicht direkt in der Filiale Bescheid gegeben, dass da etwas vor sich geht, was nicht in Ordnung ist? Wenn nicht, weshalb nicht? Ich verstehe ja schon, dass man da erstmal etwas geplättet ist, aber ich würde da die 3 Minuten investieren, kurz aus dem Auto aussteigen und einen Verantwortlichen der Filiale verlangen. Falls sich da keiner gefunden hätte oder es zu voll gewesen wäre, hätte ich mich zu Hause daran gemacht, dem Konzern einen kurzen Brief zu schicken mit dem Vermerk des Hauses, in dem ihr wart.

Es kann ja auch sein, dass McDonalds davon nicht mitbekommt, weil sie die Frau nicht beobachten und es würde sie selbst sehr freuen, darüber zu erfahren. Aber trotzdem: Kinderarbeit ist sicherlich etwas anderes als das, was du beschreibst. Ich weiss für mich selbst wie ich Kinderarbeit definiere und das hat nichts damit zu tun, dass eine Mutter ihr Kind beauftragt eine Arbeit für sie auszuführen. Da möchte ich gar nicht wissen, was hinter verschlossener Tür in vielen Familien so abläuft. Das ist deshalb aber noch lange keine Kinderarbeit. Das ist einfach etwas, was diese Frau mit ihrem Sohn macht und ich würde es wohl eher als Missbrauch bezeichnen.

Hallo!

Komisch, dass heute jeder ein Kind, dass den Eltern hilft bemitleidet. Die Mutter wird dort wohl angestellt sein. Und wenn sie schwanger ist und nicht weiß, wohin mit dem Sprößling, hat sie das Kind wohl mitgenommen und damit es sich nicht ganz so langweilt durfte er mithelfen.

Als ich Kind war, (ja, ich weiß, es ist 40 Jahre her) da habe ich mit dem Handmäher Rasen gemäht und Unkraut gejähtet und Unkraut zwischen den Terrassenplatten weggemacht. Das war ganz normal, dass wir Kinder mitgeholfen haben und geschadet hat es uns nicht. Und ich denke, dass es nichts anderes ist, als wenn ein Kind das macht, was ihr heute gesehen habt.

Das Kind wird sich nicht überanstrengt haben und manche Kinder sehen vielleicht wie 6-7 aus und sind 8-9 und wir waren früher auch grade in der Grundschule, als wir als Mädchen mitgearbeitet haben und den Garten mit gemacht haben.

@Sippschaft
Nein, das Wort "Kinderarbeit" habe ich nicht im Sinne eines Strafbestandteiles gemeint. Aber es beinhaltet, was der Kleine auf dem Parkplatz gemacht hat. Er hat mit einer Harke die Beete umgegraben.

Es ist zu 100% sicher, daß die Mitarbeiter gesehen haben, was der Junge gemacht hat. Der Parkplatz ist direkt neben der Filiale. Spätesten wenn die Mitarbeiter das Essen zu den wartenden Autos bringen, sehen sie das Kind. Ich gehe schwer davon aus, daß die Sache genehmigt wird. Vielleicht hat die Mama ihr Kind auch ganz lieb gebeten ihr zu helfen, da sie wahrscheinlich gewisse Arbeiten mit ihrem Schwangerschaftsbauch nicht mehr beschwerdelos verrichten kann. Was ich natürlich auch nicht weiß ist, wie lange der junge Mann diese Arbeit machen "darf".

Aber was ich mir auch nicht vorstellen kann ist, daß die Frau das unentgeltlich betreibt. Das macht doch niemand freiwillig. Außerdem habe ich sie schon öfter, allerdings ohne Kind, dort draußen arbeiten gesehen. Jedoch auch in der Filiale selber konnte ich bereits beobachten, wie sie im Küchenbereich etwas getrunken hat. Das sind doch eindeutige anzeichen, daß sie dort angestellt ist. Bestimmt hat sie jemanden gefragt, ob sie ihren Jungen mitbringen kann.

Trotzdem würde ich so etwas meinem Kind nicht zumuten. Hilfe ist ja gut und schön, aber es gibt bestimmt andere und geeignetere Orte, wo sich ein Kind behilflich zeigen kann. Auf dem Mc Donaldsparkplatz Gartenarbeit leisten zu müssen, von wollen kann wohl kaum eine Rede sein, finde ich einfach gesagt "blöd"!

Soweit ich mich erinnern kann, laufen einige McDonalds Filialen als Franchiseunternehmen. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, das die Frau eventuell die Ehefrau des Franchisenehmer ist. Und ich kenne es aus verschiedenen Handwerksbetrieben so, das da auch durchaus mal die Kinder mithelfen, auch wenn sie noch nicht im richtigen Alter sind. Und ich könnte mir schon vorstellen, das das vielleicht die Arbeit des Franchisenehmers ist, die halt die Frau erledigt und die nun mal aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht so richtig kann und nun halt der ältere Sohn mithelfen muss.

Ich will nicht sagen das ich das gut heisse. Aber als Kinderarbeit würde ich es halt, wenn es wie in dem von mir beschriebenen Beispiel ist, nicht bezeichnen. Erklär zum Beispiel mal der dreijährigen Tochter eines Bauern, das es die Hühner nicht füttern darf, weil jemand das als Kinderarbeit auslegen könnte.

Eine Bitte an alle! Es scheint hier wohl ein Mißverständnist aufgekommen zu sein. Das Wort "Kinderarbeit" habe ich anscheinend zu leichtfertig verwendet. Ich hatte dabei aber niemals die Straftat im Sinn. Sondern es beschreibt am besten und am kürzesten, was ich gesehen habe. Nämlich ein Kind das arbeitet. Bitte berücksichtigt dies bei euren Antworten. Vielen Dank!

Ich habe diesen Hinweis mit Absicht unterschrieben dargestellt, da dieser ansonsten, was bereits geschehen ist, überlesen werden könnte. Dadurch möchte ich weitere Mißverständnisse vermeiden.

Ich denke mir auch, das die Mutter nicht wusste wohin mit dem Kind, und sie es einfach mitgenommen hat in die arbeit. Was ich aber nicht ausstehen kann bzw. nach deinen Erzählungen verurteile, das der Junge keinen Spass daran gehabt hat da mitzuhelfen. Wäre das mein Kind gewesen, hätte ich ihm gesagt das er sich in den Schatten setzen solle und mir zuschauen soll oder sich anderwertig beschäftigen soll.

Ich habe auch des öfteren eines meiner Kinder mit, wenn ich putzen gehe, aber mir ist noch nie in den Sinn gekommen, ihnen zu sagen das sie mir helfen sollen. Ja wenn sie möchten, dann nehme ich die Hilfe gerne an, aber wenn sie nicht möchten, dann setzen sie sich etwas abseits irgendwo hin und geben mir Ruhe bis ich mit der arbeit fertig bin.