Schreiben/lesen lernen - Wie habt es ihr gelernt?

vom 11.08.2009, 18:24 Uhr

Hallo!

Als ich damals in die Schule kam, haben wir mit Schreibschrift angefangen. Die Druckbuchstaben kamen erst im driten Schuljahr. Später kam dann die vereinfachte Schreibweise. Es war die Schreibschrift, die aber viele Ecken und Kanten hatte und den Druckbuchstaben schon sehr ähnlich war. Meine Kinder aber haben schon im ersten Schuljahr die Druckbuchstaben als erstes gelernt.

Das Schriftbild war bei denen, die mit der normalen Schreibschrift angefangen haben sehr viel schöner, als bei denen, die mit der vereinfachten Schreibschrift angefangen haben. Das Schriftbild von meinen Kindern und denen, die mit Druckbuchstaben angefangen haben war einfach füchterlich. Die Kinder lernten einfach keine "Schönschrift " mehr.

Vorteil der Kinder, die mit Druckbuchstaben angefangen haben war, dass sie im Sommer in die Schule kamen und an Weihnachten auch ganze Bücher lesen konnten. Mein Sohn hat in den Weihnachtsferien schon Zeitung lesen können.

Wie habt ihr angefangen zu schreiben und wie lernen es eure Kinder? Wie findet ihr es wie ihr oder eure Kinder angefangen haben zu schreiben? Wie ist das Schriftbild?

Als ich in die Schule kam, wurde die sogenannte Ganzheitsmethode angewendet. Wir haben damals nicht einzelne Buchstaben gelernt, sondern gleich ganze Wörter. So haben wir ein Bild gesehen und dann das dazugehörige Wort gelernt. Zum Beispiel Haus, Baum, Lampe usw. Mein Sohn hatte auch die Ganzheitsmethode und so konnte er eben auch sehr früh wirklich die Wörter im Zusammenhang lesen. Meine Tochter hingegen hat einzelne Buchstaben gelernt und ihr ist es sehr viel schwerer gefallen Wörter im Zusammenhang zu lesen.

Welche Methode wurde bei euch und euren Kindern angewendet? Wie schnell konnten sie wirklich lesen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe mich als kleiner Zwerg schon dafür interessiert und meine Mutter dafür bewundert, dass sie alles lesen konnte. Mit 4 oder so habe ich dann angefangen meinen Namen zu schreiben. Wobei ich ihn eigentlich eher gemalt habe. Meine Mutter oder meine Oma haben ihn zuerst vorgeschrieben und ich hab ihn nachgemalt, bis ich ihn dann auswendig konnte.

Außerdem habe ich so ein Heft bekommen, wo man Buchstaben und Zahlen nachschreiben kann und lernt, sie richtig zu schreiben. Es handelte sich hierbei wohl um Schreibschrift. Mittlerweile wird die meines Wissens nach ja gar nicht mehr beigebracht, sondern die Kinder lernen Druckbuchstaben.

In der Schule habe ich dann alles nochmal richtig gerlernt. Wie gesagt und wurde immer erst die Schreibschrift beigebracht und später die Druckschrift. Mein Schriftbild jetzt ist eine Mischung aus beiden. Damals durften wir in Arbeiten aber immer nur die Schreibschrift verwendet und das hat sich auch erst auf dem Gymnasium in der fünften Klasse geändert.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe in der Schule damals zuerst die Druckschrift gelernt. Wie du richtig sagst, ist der große Vorteil daran, dass die Kinder schnel lesen können. Es gibt ja sogar Bücher, bei denen die Kinder noch nicht alle Wörter kennen müssen. Es werden immer einige Wörter ausgeschrieben und dann folgt ein kleines Bild- beispielsweise ein Haus oder ein Baum- dann folgt wieder etwas Text.

Ich denke, dass auch heute zuerst die Druckschrift gelernt wird- eben wegen des Lesens. Außerdem denke ich, dass es eigentlich die Schrift ist, die leichter zu erlernen ist.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo,

Ich bin Ende 1986 geboren und wurde demnach, wenn ich das so zusammenrechne, 1993 im Sommer eingeschult. Jedenfalls war ich im Winter davon sechs Jahre alt geworden, was hier das Mindestalter für die Einschulung darstellte, weswegen ich dann auch nicht früher eingeschult werden konnte.

Damals, Mitte der 1990er Jahre, haben wir zuerst die Druckschrift gelernt. Das waren sowohl einzelne Buchstaben, als auch kurze Wörter. Darauf, dass die Buchstaben "ordendlich" aussehen, hat man da auch schon geachtet. Es war oft so, dass der Lehrer uns einen Beispielbuchstaben aufschrieb und wir ihn dann möglichst gleich nachschreiben mussten, und das mehrere Zeilen im Heft lang. Wenn ein Schüler die Buchstaben zu krumm, wackelig oder auch falsch schrieb, dann musste er immer eine Zeile mehr schreiben, bis er es eben konnte.

Ab der dritten Klasse, also mit neun Jahren, haben wir dann die Schreibschrift gelernt. Es war genau, wie bei der Druckschrift: Wir lernten die einzelnen Buchstaben und dann auch kurze Worte, und mit der Zeit dann eben immer längere Worte. Dieses "Nachmalen" von Buchstaben, die in möglichst schöner Schrift vorgegeben wurden, mussten wir auch wieder machen, wieder ganze Zeilen bis Seiten. Bei uns achtete man sehr darauf, dass die Schrift dem entspricht, was allgemein als "schön" gilt. Übrigens war es uns daher verboten, mit Kugelschreibern zu schreiben. Nur Füllfederhalter durften wir benutzen, denn alles andere verderbe angeblich die Schrift, so hieß es immer.

Ich persönlich denke, dass meine Schrift gut aussieht. Es hat sich noch nie jemand beklagt. Im Gegenteil, ich werde sogar häufiger von anderen Menschen, beispielsweise von Brieffreunden, für meine ihrer Meinung nach sehr schöne Schrift gelobt. Ich bin mit meiner eigenen Schrift auch absolut zufrieden. Also ist es wohl so, dass man nicht automatisch hässlicher schreibt, nur, weil man zuerst die Druckschrift gelernt hat. Auch habe ich seit Jahren nur noch Kugelschreiber benutzt und ich denke, meine Schrift hat sich seit dem Umstieg vom Füllfederhalter kein Bißchen verändert, also auch nicht verschlimmert.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich habe das Schreiben damals in der ersten Klasse gelernt. Wir haben damals immer solche Übungen gemacht, bei denen wir immer nur Teile von Buchstaben schrieben und immer mehr bis wir irgendwann den ganzen Buchstaben konnte. Wir haben aber damals schreib- und Druckschrift gleichzeitig gelernt.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei mir war es so, dass zuerst nur Kreise gemalt wurden und dann die Schreibschrift kam, ein Buchstabe nach dem anderen. Fand ich ziemlich eintönig, da in der Vorschule bereits mit Druckbuchstaben geschrieben worden war und ich schon meinen Namen, Mama, Oma und Opa schreiben konnte.

Nachdem die Buchstaben dann endlich alle durch waren, ging es aber dann doch voran und es kamen ganze Wörter. Mir hat das Spaß gemacht, ich war ganz wild darauf, endlich richtig und vor allem viele Wörter schreiben und lesen zu können.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als jüngste von drei Töchtern habe ich meine beiden vier und fünf Jahre älteren Schwestern früher immer als Vorbild gesehen. Sie konnten in meinen Augen alles. Und ich wollte das alles auch können.

Mit fünf Jahren habe ich von meiner Schwester dann beigebracht bekommen, mit welchen Buchstaben man unsere Namen schreibt, aber verstanden habe ich das noch nicht. Mit sechs wollte ich das Lesen und Schreiben dann unbedingt lernen und meine Schwester machte mich mit dem Alphabet vertraut. Es dauerte nicht lange, bis ich mit den Buchstaben klar kam, auch, wenn ich noch nicht wirklich lesen konnte. Das Schreiben fiel mir da wesentlich leichter.

Als ich dann mit sieben Jahren eingeschult wurde, konnte ich mit den Buchstaben ganz gut umgehen und musste weder das Lesen noch das Schreiben lernen, beides gelang mir aufgrund des Coachings meiner Schwester gleich wirklich gut.

Wir haben übrigens auch die einzelnen Buchstaben nacheinander behandelt und diese wurden nach und nach dann, je nachdem, bei welchem Buchstaben wir angekommen waren, immer mal wieder zu Wörtern zusammengefasst, die aus den bereits bekannten Buchstaben bestanden. An irgendwelche weiteren Methoden erinnere ich mich leider gar nicht mehr.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe einen richtigen Schulanfang gar nicht erlebt, weil ich mit 4 Monaten Verspätung ins erste Schuljahr eingeschult wurde. Wir kamen aus der damaligen DDR, wo das Schuljahr im September begann und ich kam dann in Niedersachen im August in eine Klasse, die im April angefangen hatte. Ich habe meine Geschwister immer beneidet, weil die regulär eingeschult wurden. Die - einer älter, eine jünger - haben Schultüten bekommen, ich ging einfach ab irgendeinem Tag in die Schule.

Ich kann mich aber erinnern, dass damals und wohl noch bis zum Anfang des 2. Schuljahrs Schreibschrift verwendet wurde und ganze Wörter gelesen - oder anfangs aufgrund der Bilder geraten wurden. Wir haben dann ab dem 2. Schuljahr zunehmend Bücher in Druckschrift bekommen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob wir Druckschrift üben mussten. Da ich sie kann, vermute ich, dass es so gewesen ist.

» RopiusK » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hallo,

die ersten Buchstaben habe ich schon vor der Schule "gemalt", und zwar meinen Namen, wie das bei vielen anderen auch der Fall ist. Eingeschult wurde ich 1998.

In der Grundschule lernten wir zuerst die Druckschrift, weil sie leichter ist und zum Lesen praktischer. Wir lernten erst das Alphabet und dann immer einzelne Wörter zu den Buchstaben, soweit ich mich noch erinnern kann. Die Lehrer achteten sehr darauf, dass die Buchstaben korrekt und perfekt aussahen. Wir durften anfangs auch nur einen Bleistift verwenden.

Ich fand das damals schon etwas übertrieben und kleinlich, denn ein u ist immernoch ein u, auch wenn kein Kringel dran ist. Außerdem mussten wir ständig in Buchstabensalaten wie p, b, q z.B. das p einkringeln, was ich eher als Beschäftigungstherapie ansah.

Später durften wir dann einen Füllhalter benutzen, Tintenkiller waren allerdings absolut verboten. Wir lernten etwa in der dritten Klasse, vielleicht auch etwas früher, die Schreibschrift. Schön und schnell schreiben lernten wir auch, da es etwa in der Klasse kleine Wettbewerbe gab, wer am schnellsten mit der besten Schrift einen bestimmten Text abschreibt.

Überhaupt mussten wir viele Texte abschreiben, was ich sehr langweilig fand. Außerdem gab es sogenannte Laufdiktate, die zumindest den Sinn hatten, dass man es später einfacher hatte, Tafelbilder abzuschreiben. Eigene Geschichten und Gedichte zu schreiben, war schon spannender.

Die ersten Bücher bekam ich schon bevor ich lesen konnte. Das spornte natürlich an. Auch hatte ich Märchenbücher mit schönen Bilder und ich wollte natürlich wissen, was dazu geschrieben steht. In der dritten Klasse, denke ich, habe ich angefangen Harry Potter zu lesen.

Ich denke, dass das Erfassen von Wörtern als Bilder nicht unbedingt davon abhängt, wie man schreiben gelernt hat, sondern wieviel man liest. Andere Kinder, die das Lesen auf die gleiche Weise erlernt haben, mussten noch lange Buchstabe für Buchstabe aneinanderreihen, weil sie einfach wenig lasen. Wenn Kinder etwa durch gute Bücher Interesse am Lesen haben, lernen sie es auch schnell.

Nun noch etwas zum Schriftbild. Natürlich haben wir alle Bögen und Striche so gemalt, wie unsere Lehrerin das wollte, um gute Noten zu bekommen. Später hatte ich sowieso meine eigene Schrift, eher eine Art Druckschrift, wie sie die meisten entwickeln. Ein wirklich schönes Schriftbild bekam ich aber erst mit ca. 15. Nicht jeder Schüler hat die gleichen motorischen Fähigkeiten und mich interessierte schon immer mehr, was ich schreibe als wie.

» Tippfehler » Beiträge: 22 » Talkpoints: 12,49 »


Also bei mir war das ganz speziell, weil ich schon mit 3 Jahren lesen und mit 4 Jahren schreiben konnte. Ich habe aber dann, um die ganze Sache noch etwas zu verfeinern, auch ganze Wörter gelernt. Die anderen Kinder haben natürlich auch Druckschrift gelernt. Ab der 3.Klasse haben wir dann alle ín Schreibschrift geschrieben. Das war für mich auch kein Problem.

Heutzutage sind die Lernmethoden ganz anders. Man lernt die Buchstaben nicht nach dem Alphabet, sondern nach der Schwierigkeit. Die Kinder müssen am Anfang Fehler machen, sie sollen die Wörter am Anfang so schreiben, wie sie die Wörter hören. Ich halte das für sinnlos und viel zu zeitaufwendig, mein Bruder leidet sehr darunter. Er geht aktuell noch in die erste Klasse und weiß, wie es richtig geht, muss es aber falsch machen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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