Kann ein Mensch so viel Pech haben?

vom 11.08.2009, 17:36 Uhr

Hallo Zusammen,

eine Bekannte von mir hat in relativ kurzer Zeit viele harte Rückschläge gehabt. Ich habe mit ihr zusammen gearbeitet und dann hat sie mir erzählt, dass sie bei ihrer eigenen Mutter gefälschte Unterlagen gefunden hat, dass sie angeblich ihre Ausbildung gekündigt hat und nun in einem Baumarkt für 400 Euro jobbt weil die Mutter sonst kein Kindergeld mehr bekäme. Dann hat sie noch Unterlagen einer gefälschten Versicherung gefunden in der steht, dass der Vater Krebs hat, nur damit die Mutter die Versicherungsprämie kassieren kann. Sowas wiederliches! Das war ein sehr harter Schlag für sie und hat sie psychisch sehr mitgenommen, weil sie ihre Mutter angezeigt hat und dann von ihr total fertiggemacht wurde und auch der Lebensgefährte ihrer Mutter hat ihr gedroht und böse SMS geschrieben.

Sie ist dann seelisch in ein so tiefes Loch gefallen, dass sie ihrer normalen Arbeit nicht mehr nachgehen konnte, ständig krank war und total labil war, dass sie sich ständig das Leben nehmen wollte. Sie wurde dann auch in eine Psychatrische Klinik eingewiesen in der sie einige Zeit war. Man konnte sie jedoch besuchen und nach einiger Zeit ging es ihr auch schon wieder besser und sie wurde wieder entlassen.

Doch dann ging alles wieder von vorne los... Ihr Freund verließ sie, sie machte Schulden, war wieder oft krank wegen Kleinigkeiten und hatte wieder Selbstmordgedanken. Mittlerweile muss sie auch noch eine eigenen Haushalt schmeißen, da sie nach der Sache mit der Mutter von daheim ausgezogen ist. Sollte sie vielleicht wieder eine Therapie machen?

Aber wie geht es mit ihrer Arbeit weiter? Weil kein Arbeitgeber hat andauern Verständnis für so viele Fehltage. Wie kann man solchen Menschen helfen? Kann jemand überhaupt so viel Pech haben, oder ist da vielleicht etwas nicht richtig dran?

Benutzeravatar

» Summergirli03 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Es ist zwar schlimm, wen so etwas passiert, aber wieso soll daran etwas nicht richtig sein? Meinst du damit, dass deine Bekannte vielleicht lügen könnte?

Ich denke jedenfalls, dass sie regelmäßig einmal die Woche zu einem Psychologen gehen sollte. Das müsste auch mit der Arbeitszeit vereinbar sein und ist wahrscheinlich besser als eine Psychatrie, weil sie auf die Art und Weise nicht aus ihrem Leben gerissen wird. Wenn sie aber noch immer selbstmordgefährdet ist, weiß ich nicht, ob eine Therapie in einer Psychatrie nicht vielleicht doch besser ist. Ich denke sie sollte auf alle Fälle zu einem Psychologen, der wird auch sagen können, wie sie am besten weitermacht und ob eine wöchentliche Therapiesitzung ausreicht.

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich bezweifel, dass ein "normaler" Mensch die Unterlagen so fälschen kann, dass die Ämter da nciht stutzig werden. Vor allem die Versicherrung wird sich nicht damit zufrieden geben. Die schicken einem sofort zu einem Amtsarzt, der die Unterlagen selber zur Versicherung schickt. Das würde mich alles schon ein wenig stutzig machen und ich denke, dass da etwas nicht stimmen kann.

Ich glaube zwar immer an das Gute im Menschen und glaube auch, dass die (meisten) Menschen mich nicht anlügen, aber wenn ich sowas höre, würde ich erst mal sehr stutzig werden und nicht alles glauben, was man mir sagt.

Vielleicht will diese Bekannte einfach Aufmerksamkeit und erfindet auch das eine oder andere um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das ist wirklich eine schlimme Geschichte. Ich finde es dennoch gut, dass sie ihre Mutter angezeigt hat. Ich nehme aber an, dass sie vorher mit dieser geredet hat, damit die was dazu sagen kann, oder?

Wie man einem solchen Menschen helfen kann? Eigentlich gar nicht. In erster Linie müssen solche Menschen lernen, sich selbst zu helfen. Dabei allerdings kannst du ihr helfen. Sie muss wieder Ordnung in ihr Leben bringen.

Als erstes sollte sie eine Therapie machen. Mit der Geschichte scheint sie das auch nötig zu haben und professionelle Hilfe ist in so einer Situation nicht peinlich, sondern hilfreich. Da lernt sie, mit ihren Problemen umzugehen. Ich rate auch dazu, dass sie noch eine Therapie macht. Alleine ist das zu schwer.

Dannach muss sie einen Job finden, der ihr Spaß macht, sie erfüllt und vor allem ihrem Leben einen Sinn gibt. Nein, kein Arbeitgeber sieht es gerne, wenn man ständig krank ist, deswegen sollte sie auch erst die Therapie machen und sich dann einen Job suchen. Du als Freundin kannst ihr bei der Freizeitgestaltung helfen. Es ist wichtig, dass sie sich auf dich verlassen kann, wenn sie reden will.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo zusammen!

Ich möchte deiner Freundin oder Bekannten auch nichts unterstellen, aber weißt du denn sicher, dass ihre Mutter solchen Betrug begangen hat. Es klingt schon ein bisschen komisch.

Natürlich ist sie wirklich gestraft, wenn sie all das in der letzten Zeit mitmachen muss. Da ist es für sie sicher schön, wenn sie dich hat und mit dir über alles reden kann. Vielleicht kannst du hin und wieder etwas mit ihr unternehmen, um sie ein bisschen abzulenken. Eine weitere Therapie würde ihr vielleicht gut tun, aber das muss sie ja entscheiden, ob sie noch eine machen möchte. Sie muss sich ja nicht wieder stationär behandeln lassen, es gibt ja auch ambulante Therapie Möglichkeiten.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ja das hört sich nach einem komplizierten Leben an.

Manche Menschen sind labiler, andere stabiler. Wenn dann noch schwierige äußere Umstände hinzu kommen, kann das schnell zu einem Zusammenbruch einer labilen Person führen. Sie sollte sich etwas suchen, woraus sie Kraft schöpfen kann. Malen, schreiben, Sport, Musik, Soziales Engagement. Je nachdem was ihr liegt und Spass macht, damit sie von Zeit zu Zeit mal ihre Sorgen vergessen kann. Sie sollte eine zeitlang nur an sich denken und Sachen machen, die ihr gut tun. Freunde sind da sehr wichtig und eine Therapie kann auch hilfreich sein, je nachdem ob sie das möchte.

» adexa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 16.08.2009, 20:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Das sind doch dann aber auch immer diese Leute, die nacher behaupten, sie hätten total viel Pech, weil ihr Arbeitgeber ihnen die Stelle gekündigt hat, weil er darauf aufmerksam wurde, dass ihr halber Lebenslauf erfunden und erlogen ist. Wem soll das nutzen? Ich verstehe wirklich sehr gut, dass es verdammt schwierig ist, einen Aufenthalt in der Psychiatrie zu verbergen oder damit so umzugehen, dass es den Anderen möglichst wenig schockt. Aber das Ende vom Lied ist meist eh, dass all das Lügen nichts nutzt.

Natürlich könnte sie stattdessen einfach schreiben, sie hätte bei der Firam XY gearbeitet statt anzugeben, dass sie in der Psychiatrie war - Aber wie stellt sie sich das vor?! Sie kann ja nicht einmal etwas nachweisen. Ich finde, dass man damit immer offen umgehen sollte. Sie muss ja nicht direkt angeben, dass sie psychisch total labil ist, sondern es kann auch einfach ein langer Aufenthalt im Krankenhaus gewesen sein. Vielleicht möchte ja der künftige Arbeitgeber dezenterweise nicht wissen, weshalb sie lange krank war. Aber lügen bringt wirklich nichts. Das belastet einen selbst nur.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also spanisch kommt mir das alles schon vor. Wie kann man denn so dir nichts mir nichts Unterlagen fälschen? Und blöd gesagt, dass kann doch ihr eigentlich egal sein, wenn es die Mutter macht, denn sie hätte doch keine MItschuld gehabt. AUs diesem Grund hätte ich die Mutter machen lassen und irgendwann wäre es rausgekommen und sie hätte alles zurück zahlen müssen.

Ich denke, dass deine Freundin eine sehr labile Frau ist, denn auch Beziehungen gehen bei anderen Menschen kaputt und sie hegen nicht Selbstmordgedanken.

Ich weiß, dass ich hart klinge, aber das alles hat nichts mit Pech zu tun. Das sie ihre Mutter angezeigt hat, hat sie selbst für sich entschieden, hätte sie nicht tun müssen und ich sehe darin auch keinen Grund, warum man sich das Leben nehmen will, weil die Mutter eine Betrügerin ist. Auch dass die Beziehung in die Brüche ging hat nichts mit Pech zu tun, denn das passiert im Leben nun mal. Ich krassen Fall würde ich sagen: "Willkommen im Leben".

Also entweder dramatisiert deine Freund das alles ein wenig, oder sie sollte über eine Langzeitbetreuung nachdenken.

Benutzeravatar

» Anne-Kristin » Beiträge: 84 » Talkpoints: 0,62 »


Beim Lesen deines Beitrages war ich anfänglich ziemlich entsetzt über das Verhalten der Mutter deiner Bekannten. Das ist wirklich etwas, was ganz schlimm ist und nicht vorkommen darf. Es ist gut, dass deine Bekannte die Mutter wegen dieser Straftaten angezeigt hat. Natürlich ist die Mutter darüber nicht begeistert und oft genug fühlen sich solche Versicherungsbetrüger auch noch im Recht und sehen das Problem nicht bei sich, sondern bei den anderen, also bei denen, die gegen sie und ihr falsches Verhalten vorgehen.

Die anderen Probleme, mit denen sich deine Bekannte nun konfrontiert sieht, sind allerdings nicht so außergewöhnlich wie die Sache mit ihrer Mutter. Ich behaupte mal, dass es sich dabei um Alltagsprobleme handelt, die viele Leute haben und bei den meisten ist es so, dass sie mehr oder weniger gut damit zurechtkommen. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie kraftraubend Trennungen sein können, gerade auch wenn man von jemandem verlassen wurde, den man sehr liebt beziehungsweise geliebt hat. Ich will die Probleme deiner Bekannten nicht herunterspielen, denke aber, dass man in den meisten Fällen nicht von solchen Problemen erschlagen wird. Mit Schulden kenne ich mich nicht aus und habe auch nur begrenzt Verständnis dafür. Wenn deine Bekannte mit ihrem Geld nicht zurechtkommt, muss sie sich professionelle Hilfe suchen, also zunächst mal einen Schuldenberater aufsuchen.

Die Suizidgedanken alleine reichen meiner Meinung nach schon aus, um einen erneuten Therapieanlauf zu wagen. Wenn dann noch die anderen, oben genannten Probleme hinzukommen, kann ich mir schon vorstellen, dass jemand, der sich nicht gut um sich selbst kümmern und seine Probleme nicht ordnen und dann lösen kann, dabei auf der Strecke bleibt. Daher sollte deine Bekannte sich ganz dringend einen neuen Therapieplatz besorgen, am besten in stationärer Form.

Wichtig ist, dass sie ehrlich zu sich selbst ist. Ich habe schon bei mehreren Leuten miterlebt, teilweise sogar im Bekanntenkreis, dass sie zwar in Therapie gegangen sind, was auch dringend notwendig war, dass sie nach den ersten Teilerfolgen aber schon der Meinung waren, es jetzt endlich geschafft zu haben und komplett geheilt zu sein von jeglichen psychischen Problemen. Viele Leute beenden ihre Therapien vorzeitig, auch wenn sie lediglich kleine Teilerfolge erzielt haben, das große Gesamtproblem aber kaum als gelöst betrachtet werden kann. Deine Bekannte muss zudem auch wirklich bereit sein, an sich zu arbeiten.

Oberste Priorität sollte sein, dass deine Bekannte wieder richtig auf die Beine kommt und ihre Probleme löst, auch die finanziellen. Danach sollte sie sich um Arbeit bemühen. Natürlich macht sich ein längerer Klinikaufenthalt in einem Lebenslauf nicht unbedingt gut, aber es ist immer noch besser, dass sie diesen langen Aufenthalt in der Klinik in Kauf nimmt, als dass sie immer wieder mal für ein paar Tage oder Wochen krank ist, und das vielleicht über Jahre hinweg. Das wird kein vernünftiger Arbeitgeber auf Dauer mitmachen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das hört sich alles sehr dramatisch und schlimm an. Ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr belastend für deine Bekannte ist und dass sie dadurch große Sorgen hat. Immerhin wird sie ja auch von dem Lebensgefährten mit SMS belästigt. Dass sie allerdings in eine solche Depression rutscht und es ihr dermaßen schlecht geht, hat durchaus etwas mit ihrer eigenen psychischen Verfassung zu tun. Ich nehme an dass sie davor schon mit bestimmten Situationen kämpfen musste und nicht so leicht Sachen verarbeiten kann.

Der Arbeitgeber muss sie nicht behalten und hätte durchaus die Möglichkeit sie zu entlassen. Am besten wäre da wohl ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten. Viele Firmen haben Verständnis, besonders wenn sie am Weg der Besserung ist. Bei neuen Firmen würde ich es aber gleich erwähnen, falls Fragen auftauchen weil in meinem Lebenslauf nichts genaueres steht. Die Wahrheit ist meistens die beste Lösung.

Helfen wirst du ihr nur schwer können, immerhin muss sie ja mit der Situation klar kommen und sie damit leben. An deiner Stelle würde ich ihr aber sagen, dass du gerne für sie da bist und ihr auch gerne zuhörst. Ich persönlich würde mir an ihrer Stelle viele Dinge nicht so sehr zu Herzen nehmen. Leichter gesagt als getan, aber es kann nicht sein dass sich der Betrug ihrer Mutter auf ihr ganzes Leben auswirkt und sie alles verliert. Sie hat sich selbst dazu entschlossen die Mutter anzuzeigen und daher muss sie auch mit den Konsequenzen rechnen.

Benutzeravatar

» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^